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Totaler Zusammenbruch mit Burnout - Arzt hat kein Verständnis

Piksieben
Hallo verbrannt, ich mag deine Art zu schreiben sehr. Zwischen allem Schlimmen findet sich dennoch Witz. Das gefällt mir.

Mein Rat wäre dir wirklich einen anderen Allgemeinmediziner zu suchen. Ich weiss nicht woher du kommst und ob Wege ohne Auto schwierig zu bewältigen sind, z.B. auf den Land.

Schau auf jeden Fall, dass du da anders angebunden bist.

Parallel natürlich eine Therapeutensuche. Die sehr kraftaufwändig sein kann. Viel Erfolg und Durchhaltevermögen. Die kassenärztliche Vereinigung hat in der Regel etwa 3 Plätze die frei sind. Die werden dir dann gegeben.

Das was du da über den Job schreibst sind wahnsinnig schlechte Bedingungen. So wie ich das höre musst du da raus.
Deine körperlichen Erscheinungen halte ich für mehr als bedenklich. Das sollte man sehr! ernst nehmen. Es ist schon ein paar Monate her. Mich würde der jetzige Stand interessieren.

Alles Liebe

Piksieben

29.09.2020 11:53 • x 3 #241


V
Fast Vollmond ?

Niemand kann schlafen und die Nacht der tausend Gedanken. Meine Nachbarin hat uns seit Monaten zum ersten Mal wieder geschrieben. Es klingt nach Druck, Selbstmitleid und Vorwürfen.
Wir hatten einen Deal. Sie versorgt unsere Tiere, wen wir im Urlaub sind und ich habe mich um Instandhaltung an dem Haus gekümmert.

Auf einmal kommen nette Tipps. Entweder sie hatte einen Zusammenbruch oder mir werden Vorwürfe gemacht ? Kann es nich deuten. Habe auf Kaffee eingeladen und nichts kommt mehr. Hab ich etwas falsch gemacht ? Bestimmt. Ignoriert, nur wurde ich mit einem Rettungswagen abgeholt und es hat sie auch nicht interessiert. Soll ich jetzt wieder sofort springen ? Antidepressivas Hass lässt grüßen.

Darf man nicht einfach mal einen Zusammenbruch haben ? Muss man alles gegenüber jedem immer rechtfertigen ?

Vielen Dank @piksieben. Mein Job ist in jedem Fall ein gigantischer Griff ins Klo gewesen und ich kann das auch mit nichts mehr rechtfertigen. Einfach ein fetter Fehler. Eigentlich bin ich alle 5 Jahre ausgestiegen und irgendwo eingestiegen...letztlich habe ich seit 8 Jahren einfach den Anschluß an mich selbst verpasst.

Selbst Schuld und das passiert mir auch nie wieder.

Ich mache mir mehr Sorgen im Moment um meine Therapeutin als um mich.

Wie sollte jemand nur meine Gedanken plus den vielen andere Patienten im Kopf haben und damit klar kommen ? Ich versuche jetzt schon Bilder zu vermeiden, damit es bei ihr nicht hängen bleibt. Niemand muss bestimmte Bilder im Kopf haben, oder ?

Ist ein Therapeut eine Maschine oder einfach nur ein Mensch ?

Diese Dinge spare ich mir für den MDK auf. Von denen höre ich immer so viel, also kann ich da auch dann meine Geschichte los werden. Gerne.

Bis dahin....muss mein Oldi Hausarzt das regeln. Arbeite ja gerade immerhin an mir und zur Not nehme ich etwas ein.


....So der Stand. Danke für das Interesse.

Lasst es euch gut gehen und schläft vor allem gut

29.09.2020 21:41 • x 2 #242


A


Hallo Verbrannt,

Totaler Zusammenbruch mit Burnout - Arzt hat kein Verständnis

x 3#3


E
Mensch Verbrannt, also Therapeuten sind natürlich in erster Linie auch Menschen verrückter Weise . . aber das sind auch, zumindest im besten Fall, so kompetente Fachleute, die sehr wohl eine persönliche Distanz zu ihren Klienten haben.

Ich glaube wirklich nicht, dass du dir Sorgen um deinen Therapeuten machen solltest. Und sollte er/sie dann mal irgendwas überfordern, dann holt sie/er sich kompetente Hilfe.

Was deine Nachbarin angeht: vielleicht hat sie ja auch einfach nur keine adäquate Möglichkeit gefunden, ihre Sorgen auszudrücken oder in Kontakt zu gehen, nachdem sie vielleicht mitbekommen hat, dass du mit dem Rettungswagen fort warst.

Vielleicht will sie auch einfach nur auf euren Deal bestehen oder ihr sitzt gerade irgendwas quer.

Sprechenden Menschen kann geholfen werden. Und wenn sie sich nicht klar äußert, sehe ich es auch nicht in deiner Verantwortung, das irgendwie zu klären.

Schlaf selbst gut

29.09.2020 21:50 • x 3 #243


V
Du hast recht. Jedoch war ich auch mal ein Fachmann in einem anderen Bereich und diese Bilder möchte ich nicht teilen. Außer meiner Frau kennt niemand diese Bilder und muss auch nicht sein. Wie weit man sich öffnen kann bzw. es teilen möchte...ist wohl ein Prozess? Mal schauen.

Natürlich hast du recht, nur würde ich gern alles ausbrechen und das geht in keinem Fall. Hab es auch mehrfach loswerden können und muss jetzt halt nur damit umgehen lernen.

Mit meiner Nachbar muss ich neu umgehen lernen ? Eventuell hat eine Seite mehr gegeben als die andere ? Ich muss über die Seite nachdenken und mir ein neues Bild machen.

Es ist kein Battle, nur ein Konflikt in nächster Nähe.

Werde deinen Rat berücksichtigen bzw. einfließen lassen .

Gute Nacht.

29.09.2020 22:04 • x 1 #244


Alexandra2
Moin Verbrannt,
Ich finds wichtig, daß Du die potentiellen Konflikte außen vor lässt. Du bist nicht für die Nachbarin verantwortlich!
Du bist für Deine Stabilität verantwortlich, das hat höchste Priorität.
Aussteigen aus dem Hamsterrad ist seh hilfreich, sieh einfach zu, wer es am Laufen hält....
Liebe Grüße Alexandra

30.09.2020 07:14 • x 4 #245


V
Donnerstag. Die Wut ist wieder weg und weicht der üblichen Dumpfheit. Im Moment habe ich Angst, dass meine Nachbarin einfach vor der Tür steht. Sie hatte wirklich unfassbaren Schwachsinn geschrieben. Von wegen ob ich wieder arbeite und sie auch unterqualifiziert in ihrem Job ist usw. Als ob ich einfach nur keine Lust habe auf meinen Job und mein Leben lang nur rumgegammelt habe.

In jedem Fall würde jetzt ein Treffen nicht gut enden. Vielleicht gehe ich Samstag mal rüber....vielleicht auch nicht. Fühle mich irgendwie im Nachhinein ausgenutzt. Ist ein Deal auf die Katze aufpassen für zwei Wochen gegenüber der Sanierung eines Wintergartens und den Bau einer neuen Terrasse wirklich fair ?

Seit unsere Katze verstorben ist, haben wir eigentlich keinen Kontakt mehr. Fehlt ihr jetzt das Druckmittel ? Es waren immer so Sätze wie: Ihr wollt doch noch mal wieder in den Urlaub fahren usw.

Ich werde mir das noch mal ganz genau ansehen. Ohne ungerecht zu werden, jedoch stimmt da was nicht mit dem Gleichgewicht.

Es ist mir zu nah und betrifft meinen Rückzugsort. Ich zucke ja jetzt schon ständig zusammen, sobald das Telefon klingelt oder ein Paket kommt.

Die Woche über habe ich gar keine Pläne mehr. Irgendwie weggeschossen. Mir fehlt total die Motivation. Montag habe ich noch den Wagen meiner Frau für den TÜV fertig gemacht und einen Termin in der Werkstatt eines Bekannten gemacht.

Da war ich stolz auf mich, da der Wagen schon seit 2 Monaten keinen TÜV mehr hat. Ist mir noch nie passiert. Ich war immer pünktlich und im Zeitplan.

Allein mich zu einem Termin in der Werkstatt mit meinem Bekannten zu treffen hatte mich ewig überfordert.

Jetzt bin ich einfach total platt und immer die selben Gedanken um die gleichen Themen. Job, Selbstständigkeit, Arbeitsamt, Krankenkasse, warten auf den Anruf vom MDK, Therapie.

Die Sonne scheint zum Glück. Muss irgendetwas tun. Vielleicht etwas aufs Fahrrad. Mal sehen.

Es besteht doch eigentlich das ganze Leben nur aus warten. Man wartet doch immer auf irgendetwas. Den nächsten Termin, Urlaub, wann die Butter alle ist, man seinen Job wieder verliert, sich besser fühlt usw. Und nach dem warten muss man dann alles von vorne beginnen.

Irgendwie ein sinnloser Post. Aber was ist schon sinnvoll .

01.10.2020 10:00 • x 3 #246


V
Samstag. Mir ist kalt. Die Band kennt jeder. Eigentlich gar nicht mein Ding. Nur....mir ist kalt ! Kalt in den Gedanken. Kalt in der Familie und auch auch der Beziehung. Alles fühlt sich kalt an. Ich liebe meine Frau und meine Familie, trotzdem spüre ich jetzt alles nicht mehr so intensiv. Kennt das jemand ?
Liebe hält einen immer am Leben. Nichts besseres gibt es. Geld ist toll und niemand sollte ohne leben müssen in dieser Welt. Was ist aber mit Gefühlen ?
Nur ein paar Fragen zum Zustand. Wer war ich und wer bin ich ? Nächste Woche wieder Therapie und Hausarzt zwecks Krankschreibung. Warum eigentlich ?
Niemand wird mir helfen können außer ich mir selbst. Jeder von uns kennt doch die Bilder seiner Vergangenheit und muss damit leben. Was hilft es mir, ob diese jemand teilt und leidet ? Nix. Alles nichts.
Egal. Hilft Therapie wirklich ? Eigentlich hat es nur miese Dinge hervorgeholt und jetzt muss man damit klar kommen ? Habe ich diese Dinge nicht ganz bewusst verdrängt ? Was ist eigentlich besser...eine Panikattacke oder eine Erinnerung ?

Weiß auch nicht. Stehe am Anfang und bewundere jeden der eine Therapie durchgehalten hat. Ich habe jetzt endlich eine Ahnung davon, wie hart so etwas ist. Mal sehen, wie hart ich bin. Bin nicht mehr sicher.

Bähhh.

Schönes Wochenende. Musste nur meine Gedanken teilen. Ich

03.10.2020 20:15 • x 4 #247


DownTown
Zitat von Verbrannt:
Was ist eigentlich besser...eine Panikattacke oder eine Erinnerung ?


...einer Panikattacke kann man mit Übung Herr werden. Einer Erinnerung nicht...

03.10.2020 20:18 • x 3 #248


V
Guter Einwand....

03.10.2020 20:19 • #249


Kate
Zitat von DownTown:

...einer Panikattacke kann man mit Übung Herr werden. Einer Erinnerung nicht...

Einer Erinnerung kann man Herr werden, in dem man lernt, sie als gewesen zu sehen. Aber das braucht Übung, ich kanns auch nicht.
LG Kate

03.10.2020 20:29 • x 3 #250


V
Eigentlich ist der Schmerz aber auch irgendwie gleich. Eine Erinnerung schmerzt ein Leben lang. Eine Panikattacke bei mir meistens nur so 45 Minuten.

Beides ist einfach *beep*....irgendwie.

03.10.2020 20:32 • x 2 #251


DownTown
...ich empfinde es manchmal so: wenn ich die Panikattacke im Griff habe, ist die Erinnerung auch nicht mehr so schlimm...aber damit geht jeder anders um und jeder empfindet es unterschiedlich schlimm.

03.10.2020 20:40 • x 4 #252


Piksieben
Verbrannt, bist du in irgendeiner Art (noch) an der Nachbarin gebunden?

Therapeuten sollten professionell damit umgehen können bzw. haben Methoden das weg zupacken. Lieb das du dich um sie sorgt.

Wie lange bist du jetzt krankgeschrieben?

04.10.2020 07:46 • #253


V
Hallo,

außer das mein Haus dort wohnt gar nicht mehr. Wir haben gegenseitig Schlüssel für Notfälle....sonst nichts mehr. Ich stehe auch noch Anfang der Therapie, vielleicht bekomme ich das noch hin...Oder ich mal vielleicht ein Bild und verbrenne es...oder so....

Ich bin exakt bis heute noch krankgeschrieben. Morgen muss ich mich also zum Arzt bewegen. Im Moment fehlt mir da total die Motivation. Immer wieder Bittsteller. Immer wieder das selbe sagen. Immer wieder die gleichen Blicke ernten.

Überhaupt ist die kommende Woche ein einziger ätzender Termin.
Aber irgendwie auch besser als sich die Decke über den Kopf zu ziehen.

Eine furchtbare Nacht liegt hinter mir. Schlaf in Etappen und um 6.00 Uhr aufgestanden. Heute wird es bestimmt besser .

04.10.2020 12:33 • x 2 #254


Piksieben
Hallo verbrannt,

Darf ich fragen wie lange du die Tortur schon mitmachen musst? Weil du sagst immer wieder Bittsteller. Das tut mir leid für dich. Diese Müdigkeit und der nicht erholsame Schlaf macht einen sooo fertig. Ich weiss so wovon du redest.

Liebe Grüße,

Piksieben

05.10.2020 09:55 • x 1 #255


V
Klar darfst du fragen . Ich mache das etwa seit Anfang Juni mit. Zwischenzeitlich wurde ich jedoch auch über einen Psychiater krank geschrieben. Meine Therapeutin darf mich leider ja nicht krank schreiben.
Ich weiß auch nicht ob es normal ist oder nicht. Ich werde immer für eine o. zwei Wochen krank geschrieben vom Hausarzt.

Ein Freund von mir mit Problemen mit gewissen Substanzen wird jedesmal 6 Wochen durch den Hausarzt krank geschrieben. Er befindet sich ebenfalls in ambulanter Therapie seit 4 Monaten und wartet auf einen Platz in der Tagesklinik.

Vermutlich habe ich mir aber auch ein schlechtes Jahr für einen Zusammenbruch ausgesucht.... Hätte ich die Pandemie geahnt...
Dadurch und durch einen Therapeuten der leider mehr an meiner Kohle als an mir interessiert war, hat sich meine Therapie stark verzögert.

Ohne die Infos von vielen hier, wäre ich wohl noch immer im nirgendwo.

Ob jetzt wieder ein Besuch beim Psychiater ansteht (zwecks Medi), entscheidet sich in den kommenden Gesprächen mit meiner Therapeutin.

Bei meinem ehemaligen Lieblingskollegen hat das aber leider auch nichts gebracht. Er steht jetzt dank Medikamenten total neben sich bzw. wirkt wie sediert. Trotzdem sollte er in diesem Zustand wieder zum Arbeitsamt.....Geht gar nicht.
Er wurde 3 Wochen krank geschrieben vom Psychiater und jetzt noch mal 2 Wochen, da er beim Psychiater wieder vorstellig wurde. Das alles obwohl er suizidale Gedanken im Gespräch geäußert hatte. Was muss noch passieren ? Pille rein, Karte durchziehen und Patient allein lassen. Herzlichen Glückwunsch an diese tolle Behandlungsmethode.

Gute Frage. Eigentlich verstehe ich gar nichts mehr.

Bei mir ist es egal, ob ich eine Panikattacke im Wartezimmer habe, einen Heulkrampf im Gespräch bekomme oder ehrlich und sarkastisch auf die wöchentliche Und ? Wie geht es Ihnen jetzt Frage antworte.
Das Resultat der Krankschreibung ist immer gleich...

Ich habe mich damit abgefunden. Man muss ja sogar dankbar sein ! Dankbar als Kranker krank geschrieben zu werden. Gott, bin ich dankbar dafür krank zu sein und nicht arbeiten zu müssen ! Dieses Gefühl wird mir immer wieder vermittelt. Danke !

Der Tag, an dem mein Hausarzt mich nicht mehr krank schreibt wird kommen. Dann...tja mal sehen. Vorrausichtlich wird es mich noch kranker machen, nach allem was ich auch hier im Forum lese. Dafür muss man wohl keine Kristallkugel haben.

Vielleicht muss man aber erst mit dem ganzen Zaun winken und nicht nur mit dem Zaunpfahl ?

Ich warte ab und bereite mich seelisch auf das Arbeitsamt vor.

Wenn ich gesund wäre, dann würde ich jetzt gerne wieder neu durchstarten. Leider muss ich diese Krankheit aber mit meiner Therapeutin aussitzen .

Das hat ganz gut getan....

05.10.2020 19:01 • x 3 #256


E
Der Hausarzt kann vor allen Dingen bei psychischen Erkrankungen natürlich nicht dauerhaft krankschreiben, auch dafür macht es vielleicht Sinn einen Psychiater aufzusuchen. Schon alleine deswegen, weil die Therapeutin dich ja leider Gottes nicht krankschreiben darf, wie du ja weißt.

Ich bin in einer akuten Burnout Phase vier Wochen von meinem Hausarzt krankgeschrieben worden, musste allerdings innerhalb dieser 4 Wochen einen Termin bei einem Psychiater finden -zumindest, damit dieser mich weiter krankschreibt. Das ist dann auch so erfolgt und ich war insgesamt 6,5 Monate krankgeschrieben und begann mit Glück eine ambulante Therapie 1x die Woche nach 3 Monaten.

Bei meinem zweiten Burnout hatte ich das Glück, dass ich in Elternzeit war. Zumindest wurde mir das immer und immer wieder suggeriert.

Ja wirklich- das war ein Glück mit autistischem Kind im andauernden Overload und einem 3 Monate alten Baby.
Das war Glück.


Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass sich die Situation für dich klärt und du vor allen Dingen mehr Zeit für dich gewinnst.

05.10.2020 20:21 • x 4 #257


V
Da bin ich ja schon gut weg gekommen....

Dein Beitrag macht mich da wieder mal fassungslos, jedoch funktioniert das System leider wohl so. Irgendwie habe ich Glück doch anders in Erinnerung.
Toll trotzdem, dass du dein Leben so in den Griff bekommen hast. Eine wirklich starke Leistung.

Zumal Burnout immer noch keine reale Diagnose ist soweit ich weiß und erst einmal das wirkliche Problem bzw. die Erkrankung hinter dem Burnout gefunden werden muss.

Dann findet man die Erkrankung hinter der Diagnose Burnout und bekommt dann Probleme mit der Krankschreibung trotz Therapie.

Einen Besuch beim Psychiater bespreche ich in der Therapie mit meiner Therapeutin, jedoch stehe ich Medi. nach wie vor irgendwie sehr skeptisch gegenüber. Das gebe ich in jedem Fall zu. Gerade in Bezug auf das Bild meines Ex Kollegen hat mich das wirklich wieder geprägt. Ich habe Angst auch ein Zombie zu werden. Umgekehrt nimmt meine Schwester auch immer wieder mal Medikamente und schleicht diese dann aus. Jedoch hat sie auch schon Probleme mit der Abhängigkeit bekommen....

Viele hier im Forum sehen das anders. Vielleicht bin ich auch einfach Beratungsresistent....Aber ich habe da auch starke Angst in Bezug auf meine Beziehung. Meine Frau braucht mich und ich darf nicht noch mehr neben mir stehen.

Überhaupt ist eigentlich in meinem Fall irgendwie alles doch egal ?

Zurück in meinen Job will ich in keinem Fall. Kündige ich einfach verzichte ich auf eine eventuelle Abfindung beim Verkauf der Firma und lande beim Arbeitsamt.

Ergo: Ich bekomme voraussichtlich einen super Sachbearbeiter mit einer tollen EGV. Ich wehre mich dagegen und flippe aus. Leistungen werden eingestellt bevor ich überhaupt einen Cent gesehen habe. Dazu wird mir noch Stress und Druck gemacht. Aufgrund dieser Situation breche ich meine Therapie ab, weil ich sehr wütend werde in solchen Situationen.

Ich melde mich wieder lautstark beim Arbeitsamt ab und finanziere das Leben meiner Frau und mir aus den Reserven, die für die Selbstständigkeit nach meiner Erkrankung gedacht waren.
Reserven sind dann weg und ich lande irgendwann in Hartz4. Gleich minus 30 Prozent Sanktionen, da ich dann schon total wütend bin.

Hartz4 zwingt mich dazu mein Werkzeug u. mein Haus zu verkaufen und davon zu leben, da es ja unangemessen ist als armer Mensch in einem Haus leben zu dürfen. Also ab in die Billigbude mit dem renitenten Paar. Oder ich bekomme gar nichts mehr und muss erst alles bis zum Schonvermögen ( schönes Wort) verleben....

Das ist dann der Moment, an dem man sein letztes Geld nimmt, sich einen Laster oder einen Schiffscontainer besorgt und sich eventuell ein anderes Land sucht um sein letztes Geld zu verleben. Etwas mit schöner Landschaft.

Nachdem das Geld dann irgendwann weg ist, kann man dann arm, zerstört und mittellos nach Deutschland zurückkehren und von Hartz4 leben und wieder eine Therapie beginnen......

So in etwa sehe ich gerade meine Zukunft, sofern ich nicht bald gesund werde oder im Lotto gewinne. Alles verlogen. Siehe aktuelle Vorgänge bei Hartz4 Betroffenen. Wie soll man diesem System noch in irgendeiner Form vertrauen ?

Zum Glück hab ich gleich eine Therapiestunde.

06.10.2020 08:27 • x 1 #258


S
Hallo ihr Lieben,
Ich habe dieses Forum auch gestern nach meiner nun dritten Diagnose gefunden.
War gestern einen Tag krank nachdem es mir Sonntag total schlecht ging.
Meiner Familie hab ich außer meinem Freund nichts gesagt.
Der reagierte eher verständnislos und verwirrt. Vielleicht auch gerechtfertigt, weil ich mir sonst nichts anmerken lasse
Solange ich funktioniere ist auch alles okay.
Er hat mir dann deutlich gesagt dass er sich so etwas nicht als Partnerin vorgestellt hat und wie man das den Kindern erklären soll.
Heißt ich hab es auf einen schlechten Tag geschoben, versprochen dass ich regelmäßig zum Sport gehe und mache den Rest für mich allein.

Hoffe ihr habt einen schönen Tag

06.10.2020 08:41 • x 3 #259


V
Hallo @sonnen-kind,

ein herzliches Willkommen im Forum. Deine Situation klingt nicht wirklich gut. Vermutlich war es für deinen Partner einfach sehr überraschend, da du wie beschrieben sonst vorher noch nichts hast durchblicken lassen ? Eventuell meint er es gar nicht hart wie es sich für dich angehört hat ? Verständnis ist jedoch keine Einbahnstraße in meinen Augen.
Versprechungen sollte man nur machen, sofern man sicher ist, diese auch einhalten zu können und nicht aus einer gezwungenen Situation heraus geben.

Den Rest brauchst du nicht alleine machen, dafür gibt es diese tollen Menschen hier im Forum.

Ich empfehle dir, ein separates Thema hier im Forum zu erstellen, da viele hier in meinem Mini-Block nicht lesen bzw. dir antworten würden.

Leider weiß ich nicht wie ich deinen Eintrag verschieben kann, daher kopierst du deinen Eintrag vielleicht einfach und erstellst ein neues Thema um schneller Antworten zu bekommen.
Leider lese ich solche bzw. ähnliche Situationen öfter hier im Forum, daher gibt es auch einige hier die dir da zur Seite stehen können.

Wünsche dir erstmal viel Kraft !

06.10.2020 08:58 • x 4 #260


E
Nur kurz: Z73 .. darunter fällt explizite Burnout

06.10.2020 16:50 • x 3 #261


V
Nur eine Frage...

Ich habe gerade auf einen Eintrag geantwortet. Dabei ist mir etwas aufgefallen.

Ich habe keinen einzigen Menschen mehr in meinem Freundeskreis, den die Fachwelt als normal bezeichnen würde. Ist das eigentlich normal ?

Wie ist das in eurem Freundeskreis ? Ich meine, eigentlich sind vermutlich alle Menschen irgendwie belastet, nur die wenigsten gehen vermutlich zum Arzt und lassen sich das bestätigen ?

Schizophrenie, Abhänigkeiten vieler Art, Borderline, Anpassungsstörung, Burnout, Depressionen, Panikstörung, Hochsensibel,A D S

Alles im Freundeskreis.

Natürlich wird es einfach auch insgesamt mehr in der Gesellschaft, jedoch sind diese Freunde schon sehr lange Begleiter und neue Freunde die dazukamen gehören eben auch dieser Gruppe an. Komme ich einfach nicht mit vermeintlich normalen Menschen klar oder waren diese einfach noch nicht Arzt ?

Für mich hat diese Gruppe unserer Freunde einfach deutlich mehr Tiefgang als der Durchschnitt und lässt sich weniger schnell beeinflussen von außen.....

Wie ist das eigentlich bei euch ? Kennt das jemand ? Nimmt das jemand anderes hier auch so wahr ?

09.10.2020 09:37 • x 1 #262


E
Also ich bin / war mit einem Psychopathen verheiratet, mein bester Freund und Papa von Big ist Autist, bei dem sich eine schizoide Persönlichkeit entwickelt hat dadurch und viele meiner weiblichen Bekannten haben mit Depressionen zu kämpfen.

Meine Familie .. Und nahe Freunde haben keine Psychischen Erkrankungen.

Ich weiß nicht .. mhm

09.10.2020 16:55 • x 2 #263


F
lieber Verbrannt,

welcher Mensch ist denn schon normal. Jeder Mensch ist unperfekt und auf seine eigene Art und Weise gestört.........

Trotzdem, einige Menschen haben sich schon von mir und meiner Depression abgegrenzt, weil ich ihnen nur noch

peinlich bin. Das kann ich nur annehmen.

Auf der anderen Seite sind das oft Machtmenschen, denen es viel um Macht, Einfluss, Erfolg und Geld geht. Und da

kann ich einfach nicht mehr mit halten. In unserer Gesellschaft zählt alles was nach oben führt.

Doch auf diesem Weg laufen viele Menschen, kommen sich immer wieder in die Quere, werden zur Konkurrenz,

man will und muss besser sein, streitet sich usw.............

Auf dem Weg von armen, gebrochenen, depressiven Menschen, zu den an den Rand der Gesellschaft Gedrängten, einsamen Menschen , Meschen die kein zuhause und keine Heimat haben, usw......da laufen nicht so viele.

Von daher gibt es da weniger Machtkämpfe, Neid, Streitereien, besser sein müssen, usw.........dafür oft mehr Akzeptanz und Annahme, und das hat ja auch Vorteile.


liebe, leise Grüße,

Frederick

09.10.2020 17:32 • #264


V
Vielen Dank für die ehrlichen Antworten. ClaraFall....Danke für die ehrliche Antwort. Frederick, du hast es auf jeden Fall auf den Punkt gebracht. Danke dafür. Für mich bleibt die Frage irgendwie trotzdem. Ich wurde nie unterdrückt, sofern man mich oder meine Freunde körperlich angegangen hat. Irgendwie aber doch....
Seelisch wurden wir mit Sicherheit von Menschen mit mehr Macht und einem größeren Schreibtisch zu ihrem Vorteil versucht zu formen. Leider ist es schief gelaufen. Am Ende sind gebrochene Seelen zurückgeblieben, jedoch sind das genau meine Freunde und genau so bin ich wohl auch. Eine Gesellschaft die so lange auf jemandem rumhackt bis er so ist wie man ihn will oder bis er nicht mehr kann.

09.10.2020 19:32 • x 1 #265


A
Zitat von Frederick1:
Trotzdem, einige Menschen haben sich schon von mir und meiner Depression abgegrenzt, weil ich ihnen nur noch

peinlich bin. Das kann ich nur annehmen.


Frederick1 du bist keinesfalls peinlich und die die sich von dir abgewendet haben haben aus benanntem Grunde haben eben kein Verständnis oder selbst genun Probleme.. Kein Wunder in unser Ellenbogen Gesellschaft siehe verbrannt kein normaler Mensch im Kreise der bekannten.. Wobei was ist normal ist der unnormal der sensibel ist der feinfühlig durch seinen Werdegang wurde und der nicht immer nur stark ist.
...
Unter jedem Dach wohnt ein ach...

Will sagen nicht andere sind anders als wir andere verdrängen oder verbergen oder verleumden sich selbst...

Einsicht ist der erste Weg zur Besserung wird hier sind auf unserem Weg jeder hilft mir guten Worten das ist Gemeinschaft aus Verständnis aus Anerkennung aus dem Wissen der Schwierigkeiten der Gedanken die in uns kreisen werden verstanden Oder hinterfragt weil wir uns helfen wollen... Nochmal das ist Gemeinschaft und nicht der beste zu sein das haben wir mehr oder weniger versucht teils mit teils ohne Erfolg und so ist es nicht immer wichtig was andere denken oder tun..

Daher frederick ist es wie es ist und es ist an uns für uns das beste zu tun und hier wird viel gutes getan und wir können uns stets auf gute Weise helfen und bleiben nicht stehen auf dem Weg wenn wir auch an manchen Tagen etwas rückwärts gehen.. Liebe Grüße

09.10.2020 19:48 • x 1 #266


V
Frederick. Frederick ist einfach ein Idol für mich. Keine Wutausbrüche und kein Hass. Ich habe soviel Hass in mir und auf seiner Party gibts das nicht. Ich wünschte, dass ich sowenig Hass in mir hätte. Ein großartiger Mensch. Selbst wenn er schreibt ist es wie eine Gitarre ohne Verstärker.

Meine Therapeutin hat mir vor kurzem folgendes gesagt:

Sie sind wie ein Gettoblaster. Die Musik stimmt, nur ist es deutlich zu laut. Und ? Was jetzt ?
Ich kämpfe jeden Tag mit mir und versuche nicht auszurasten und gerade in Hinblick auf meine aktuellen Probleme einfach wieder ich zu sein. Resultat...Die Welt um mich wird immer verrückter. Es geht immer tiefer und alles dreht durch.

Ich reiße Mauern ein, trotzdem steht wieder eine neue Mauer vor mir. Was soll ich machen ? Wieviele Mauern muss man einreißen, bevor ich endlich an der Wand angekommen bin ?


Egal. Ich haue es einfach raus. Ist nur virtuell. Abhauen kann ich da jeder Zeit.

09.10.2020 20:31 • x 2 #267


E
Mal sie an und richte dich in ihnen ein.

Warum willst du hinter eine Mauer, hinter der du das findest was sch***** ist - nämlich der Teil der Gesellschaft, der verachtens-, bemitleidenswert oder noch besser gleichgültig ist.

Vielleicht sollen die Mauern ja dasein - wie ein schönes Haus. Ein Zuhause. Das befreit häufig mehr, als Weltreisen

Andere, die richtigen .. werden von diesem Heim doch eh angezogen. Den Rest würde ich bewusst draußen stehen lassen.
Seh sie doch als Grenze, statt als Gefängnis?

09.10.2020 20:35 • x 3 #268


V
Danke ClaraFall,

du hast es verstanden bzw. fühle ich mich verstanden. Eine Gesellschaft die keine Gesellschaft schafft ist keine Gesellschaft. Eine Gesellschaft die meine Freunde ausgrenzt hat für mich in meiner Realität nichts verloren und kann sich eine eigene Welt suchen.
Warum müssen wir uns eine neue Realität suchen ? Kann nicht die Realität mit Tierquälererei, Schmerz, Arbeiten fürs Sparbuch und besseren Jobs eine Lösung bieten ? Reicht es nicht ? Wie wäre es mit weniger von allem ? Weniger oder kein Fleisch usw...
Egoltrip. Fertig.

09.10.2020 20:54 • x 2 #269


A


Hallo Verbrannt,

x 4#30


E
Weniger? Gut. Von allem weniger? Das weiß ich nicht. Aber weniger von dem, was ich selber nicht ertrage, das ist auf jeden Fall ein ziemlich guter Weg zufriedener und glücklicher zu sein.

Böse Zungen sagen: es ist eine Art Ausblenden.

Ich finde, das ist völlig richtig und gut. Man ändert die Welt nicht durch Konfrontation und Klage.

Man ändert sie in seinem Leben durch sein Tun.

09.10.2020 21:03 • x 1 #270

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