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Absetzen von Antidepressiva - Erfahrungen

Fuelless
@Steffi
tut mir leid für heute Mittag, nein mir fällt das sicherlich NICHT immer auf, dazu hab ich mit dir hier im Forum zu wenig Kontakt und weiss viel zu wenig über dich. DIe einzigen zwei Male wo Du und ich in den Threads beteiligt waren hast Du 2 Leute gesperrt, also jetzt hier Diana und damals chilichote. Eigentlich hab ich nur so heftig reagiert, weil Du meine ganze Meinung die ich hier vertreten habe, darauf reduziert hast, dass ich einen Groll gegen die Ärzte im allgemeinen hätte. Das empfand ich als sehr respektlos. Da sieht man mal wieder wieviel verletzendes Potential im eigenen inneren Schmerz steckt. Ich denke dieser innere Schmerz macht uns hier alle etwas schwierig im Umgang mit anderen Menschen, der eine auf jene und der andere auf die andere Weise. Insgesamt sind wir aber hier in diesem Forum denke ich noch recht harmonisch, wenn ich mir mal so einige Umgangsformen z.B. im Kompetenznetz-Depression-Forum ansehe. Da war ich nämlich gestern und da herscht in einigen Threads ein Zynismus, eine Bitterkeit und eine solch Hasserfüllte Atmosphäre wie ich sie hier im Forum in der Form noch nicht gesehen habe. Womit ich gleich beim nächsten Thema wäre. Aber erst noch mal ein ganz dickes

....

Ich bin gestern auf das Kompetenznetz Depression gestossen und da fiel mir auf, dass die Meinung die ich hier vertreten habe Wellen geschlagen hat. Und zwar hat eine SadSandra den Thread Problematik der Antidepressiva dort verlinkt. Seit dem wird dies diskutiert. Aber auf eine Art und Weise die ich absolut menschenunwürdig finde. Argumentativ wie fachlich konnte SadSandra die Sachlage nicht so gut vertreten, nichts desto trotz ist es ja dennoch möglich, dass sie selbst ähnliche Erfahrungen gemacht hat, und dafür braucht man keinen Dr. Titel. Das Ergebnis war, dass sie absolut defarmiert und fertig gemacht wurde und das auf primitivste Art und Weise. Mit der Zeit kamen mehrere User die auch diese Meinung vertraten sich aber nicht so durchsetzen konnten. Auch diese wurden auf erniedriegenste Art und Weise fertig gemacht. Es war ein wenig so als hätten sich Ausländer in ein Forum für Rechtsradikale verirrt. All das unter ärztlicher Moderation eines Dr. Niedermeier. Fachlich ist er darauf nicht eingegangen, ideologisch scheint es ihm aber augenscheinlich garnicht in den Kram zu passen, denn allein schon wegen des Umgangstones hätte er eingreifen MÜSSEN. Es ist schon interessant in welcher Rolle so mancher Arzt seine Patienten sehen möchte. Das zeigt auch Diana28 von der ich stark annehme, dass sie von einem Arzt/ einer Ärztin gespielt wurde. Ich meine kaum ein Patient ist in Wahrheit tatsächlich so minderbemittelt wie Diana28. Steffi schreibt es sei nicht die Aufgabe von uns Kritik an der Ärzteschaft zu üben. Dann frage ich welche Instanz sollte dann sonst eine Kontrolle durch kritische Beäugung des ärztlichen Handelns im Alltag leisten? Ein medikamentöser Eingriff mit Psychopharmaka ist eben nicht zu vergleichen mit Antibiotika und Insulin, denn Psychopharmaka greifen in unser tiefstes Inneres, in unseren Geist und noch tiefer, in unsere Seele ein. Und genauso wenig ist eine Depression vergleichbar mit einer Grippe oder mit Diabetes, welche plötzlich einfach aus dem nichts kommen, auch wenn es für viele einfacher und auch temporär hilreich sein kann sie als solche zu betrachten. Mit Seele meine ich übrigens nicht ein von Gott eingehauchtes etwas. Die Seele manifestiert sich in tiefen Strukturen unseres Gehirns, im limbischen System. Der Geist ist dessen Ummantelung und manifestiert sich in der Grosshirnrinde. Und dass die Evolution ein solch hoch komplexes Gebilde erschaffen hat, sollten wir denke ich als Wunderwerk betrachten und es nicht einhergehend mit der narzistischen Euphorie des Wissenschaftlers auf ein wenig Serotonin hier und etwas Noradrenalin da reduzieren. Seid etwa 10 Jahren befinden wir uns in der Dekade der Gehirnforschung. Die Euphorie darüber war noch nie so gross, ohne zu bemerken, dass die Gehirnforschung selbst noch immer völlig in den Kinderschuhen steckt. Trotzdem gehen wir auf potentiell, langfristig gesehen, gefährliche Experimente mit unserem Gehirn ein, ohne uns dessen wirklich bewusst zu werden. Und was denkt ihr was der Hauptmotor für die Gehirnforschung und die Entwicklung neuer Medikamente ist: natürlich die Pharmaindustrie. Selbige gibt auch die gross angelegten doppelblinden, placebokontrollierten Studien zu handelseigenen Entwicklungen in Auftrag. Und wenn das Ergebnis dieser nicht stimmt werden sie gar nicht erst publiziert. Hochangesehene Professoren und Ärzte werden gekauft um für ihre Produkte zu referieren. Milliarden werden für die Bewerbung der Produkte bei den Ärzten selbst ausgegeben. Scheininnovationen werden als Fortschritt angepriesen. Die Pharmaindustrie funktioniert natürlich nicht nach dem Gesetz der Nächstenliebe, sondern nach dem Gesetz der Marktwirtschaft! Und dieses heisst knallhart: Maximierung des Gewinns. Letztenendes sind wir aber diejenigen die den Preis dafür bezahlen. Ist es nun wirklich nicht unsere Aufgabe das Handeln der Ärzteschaft und der Pharmaindustrie zumindest kritisch zu beäugen, wenn wir schon unser Seelenheil mit in deren Hände legen. Gerade im Bereich der Psychiatrie hat der Arzt im Alltag so freie Hand wie in keinem anderen medizinischen Fachbereich, da es eben keine objektivierbaren Nachweismethoden für die von ihnen gestellten Diagnosen und Behandlungen gibt. Und im Zweifelsfall bleibt ihnen immer die Möglichkeit evtl. entstandene Schäden auf die Grunderkrankung zurück zu führen. Ich möchte den Psychiater jetzt als solchen nicht als DAS Böse personifizieren, sind sie doch tatsächlich im Glauben, sie täten das Richtige auch in Fällen in denen sie mehr Schaden als Nutzen anrichten, was wiederum nicht heisst, dass sie generell mehr Schaden als Nutzen anrichten. Ein Mensch hat eine Vergangenheit, ein Selbstbild, ein Bild von der Zukunft und Bedürfnisse, aber das ist natürlich nicht alles in einer i.d.R 20 minütigen Anamnese erfassbar. Ich hoffe ihr könnt mit dieser Schilderung nun meine Meinung besser verstehen. Und vieleicht konnte ich damit auch ein wenig ein Bewusstsein dafür erzeugen, dass der Arzt eben nicht die allwissende Macht in weiss sein muss, der blind und unkritisch zu Vertrauen ist. Es ist schliesslich euer Gehirn und euer Seelenheil! Und letztendlich sollte es ja auch die Absicht des Arztes sein, dass ihr hin zu einem selbstbestimmten Leben geführt werdet!

Und falls jemand der primitiven Anti-Antipsychiatrie-Hetzer aus dem Kompetenznetz-Depression hier vorbei schauen sollte: Nein ich habe euch keine SadSandra Klone vorbei geschickt. Und ich habe auch (leider) keine Bücher oder Therapien zu verkaufen. Und irgendwelchen Sekten gehöre ich schon mal garnicht an! Ich weiss es ist schwer für euch zu verstehen, dass man Dinge schreibt und Meinungen hat, die nicht vollkommen selbstbezogen sind, wenn ihr doch noch so tief in euren inneren Konflikten gefangen seid. Aber wenn ihr mit euch ins reine kommen solltet, werdet ihr vieleicht auch feststellen, dass wahre Empathie und Nächstenliebe möglich sind. Und es ist denke ich für JEDEN möglich mit sich ins Reine zu kommen und sein Leben so zu gestalten, dass es auch lebenswert ist, auch ohne Antidepressiva! Ich denke ich bin auf dem Besten Weg dahin.

Ansonsten wünsch ich euch allen ein ganz frohes Weihnachtsfest!

mfg
Fuelless

23.12.2008 23:05 • #106


*Lilie*
Hallo Sabine, ich hab es auch schon gesucht, allerdings ist der Thread schon gelöscht, glaub ich...
SadSandra ist ein Troll, sie ist jetzt laut Mitgliedern Ackermann oder so ähnlich, ist auch im Med-Bereich.
Ach, ich seh grad, Ackermann ist auch gelöscht, dennoch hier der Link:
http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1228519989

25.12.2008 19:45 • #107


A


Hallo Fuelless,

Absetzen von Antidepressiva - Erfahrungen

x 3#3


*Lilie*
Cool! Und ich hab grad gesehen, dass Ackermann doch noch nicht gelöscht ist. Dankeschön!

25.12.2008 19:49 • #108


Fuelless
ich hab mir den Thread grad ganz durchgelsesen, da gabs noch ein paar andere Threads mit heftigen Beleidigungen. weiss aber nicht mehr genau wo, hab nur mal ein paar Threads mit auf die Thematik hinweisende Topic überflogen. Naja mir viel jetzt auch gerade auf, dass SadSandra echt irgendwie auch nur alles recht primitiv in schwarz-weiss gesehn hat. Trotzdem, wenigstens wird die Thematik diskutiert.

25.12.2008 22:52 • #109


M
Das freut mich für Dich, Sabine.

Ich verfolge das Ausscleichen deiner Medikation mit großem Interesse. Danke, dass Du uns daran teilhaben läßt.

Liebe Grüße von Mona

02.01.2009 12:08 • #110


C
Hallo Sabine,

frohes neues Jahr!

Zitat:
Ich würde mich freuen, wenn meine Erfahrungen auch anderen Usern nützen.


Bestimmt, finde Du packst das so an, dass es Hand und Fuß hat. Wie der Schuster, der bei seinen Leisten bleibt

LG.
Chrischi

02.01.2009 16:18 • #111


S
Hallöle,

mhhh, habe jetzt mal den ganzen Thread hier gelesen und auf Dauer, möchte ich eigentlich auch nicht das Antidepressiva Cipralex nehmen, obwohl es mir schon geholfen hat.....also in dem Sinne hat es mir geholfen, dass es mich nicht mehr ganz so tief ins schwarze Loch fallen lässt, wobei man natürlich auch viel an sich selbst arbeiten muss.....auch wenn's mir voll sch....ging, bin ich trozdem zum Arbeiten gegangen, weil ich jetzt mit Krankheit besser umgehen kann (ist jetzt glaube die 12. Phase oder so..) Ich glaube ohne Antidepressiva hätte ich das nicht durchgehalten.... mhhh....aber ich möchte gerne wissen: Wie fühle ich mich ohne Antidepressiva??? Kann ich es ohne schaffen oder falle ich dann wieder wochenlang so ins schwarze dunkle Loch, dass ich nicht mal mehr aus dem Bett rauskomme????
Ich glaube mein Neurologe würde sich an Kopf fassen, wenn ich ihm sagen würde, dass ich das Antidepressiva absetzen möchte!!

Da ich ja lt. Neurologe eine endogen Depression habe, käme ein Absetzen des Antidepressiva wohl nicht in Frage!!! War auch mal bei einer Therapie, allerdings bringt das bei mir nichts, weil wenn es mir wieder gut geht, habe ich auch nichts zu erzählen, da kommt mir das ganze etwas lächerlich vor!!!

Ich glaube, dass ich schon abhängig bin....kann das Antidepressiva gar nicht weglassen, weil ich dann sooooo Panik davor habe, dass die Depri mich dann wieder voll im Griff hat!!

Trotzdem würde ich gerne ohne Antidepressiva sein..... absetzen oder nicht absetzen das ist hier die Frage!!!!!!

LG sunbeam

06.01.2009 17:26 • #112


C
Liebe Sunbeam...


Zitat von sunbeam69:
Ich glaube, dass ich schon abhängig bin....kann das Antidepressiva gar nicht weglassen, weil ich dann sooooo Panik davor habe, dass die depr. mich dann wieder voll im Griff hat!!


Genauso denke ich auch...habe aber auch eine bittere Erfahrung machen müssen.Durch Weglassen meines Langzeit-ADs (wurde sogar von einer Hausärztin empfohlen,da Umstellung auf Insidon,was ja bekanntl.kaum antidepressive Wirkung erzielt) bin ich in eine schwere depressive Phase gefallen,wo mir sofort wieder das Antidepressiva verschrieben wurde...habe mir allerdings ne neue Hausärztin gesucht.
Seitdem bin ich auch übervorsichtig...und habe auch schon daran gedacht,das Antidepressiva durchaus noch einige Jahre,wenn nicht sogar ewig,nehmen zu müssen.Allerdings ist mir das bedeutend lieber als die Depression...wobei eine Restsymptomatik immer präsent ist.Sind eben auch keine Zaubermittelchen...für mich aber lebensnotwendig.Da ich ja auch nur ein Antidepressiva nehme und auch in verhältnismäßig geringer Dosis,empfinde ich es auch nicht als bedenklich...


lg Sylvana

06.01.2009 18:09 • #113


S
Hallo cassys37,

ja, das stimmt natürlich, mir ist ein Antidepressiva auch lieber als diese Depression....aber kann das sein, dass bei einem Antidepressiva, wenn man es jahrelang nimmt, die Wirkung nachlässt oder das es vielleicht irgendwann gar nicht mehr wirkt?? Ich glaube mein Neurologe hat mal sowas gesagt....muss ihn nochmal fragen, habe in 2 Wochen ein Termin!!

Lg sunbeam

06.01.2009 18:25 • #114


C
Ja,frage mal...das würde mich auch sehr interessieren.Denn das Gefühl,daß es nicht so 100 % wirkt,habe ich auch ab und an...daher schreib ich auch von der Restsymptomatik.Ich nehme mein Antidepressiva jetzt etwa ( mit kleineren Unterbrechungen) 5 Jahre und Du?
Ich muß mir erst wieder einen neuen Neurologen suchen,meine Hausärztin überläßt mir die Einnahmedosis...möchte aber lieber doch mal einen fachmännischen Rat.

lg Sylvana

06.01.2009 18:36 • #115


S
ok, mach ich, gebe dann Bescheid!! Ich nehme das Antidepressiva jetzt auch so ca. 4-5 Jahre....finde ein Neurologe bei starken Depressionen auch besser als ein Hausarzt, wobei mein Neurologe mehr oder weniger mir auch die Dosis überlässt.....haha, er ist dann immer etwas genervt, wenn ich meinen Willen durchsetze, aber ich denke, selbst spürt man am besten, welche Dosis gut veträglich und wirksam ist.

Lg sunbeam

06.01.2009 19:43 • #116


S
Das freut mich für Dich, Sabine.

Lieber Gruss
von steenie

06.02.2009 13:51 • #117


M
Sabine, das finde ich wunderbar. Hab vielen Dank dafür, dass Du uns immer auf dem Laufenden hältst.

Lieber Gruß von Mona

06.02.2009 18:52 • #118


Schwarzer Prinz
Hallo liebe Community,

ich nehme seit Mai 2008 Fluoxetin 20mg, davon zwei Tabletten am Tag. Bis vor zwei Wochen ging es mir gut, dann kam allerdings ein Rückfall (siehe auch Hilfe!! Depression kehrt zurück im gleichen Unterforum). Mein Arzt hat gemeint, ich solle das Fluoxetin absetzen, damit wir in zwei Wochen ein neues Antidepressiva probieren können, das mehr Wirkungsmechanismen als Fluoxetin beinhaltet. Nun bin ich nicht unbedingt ein Freund von Eingriffen im biochemischen Prozess. Allerdings habe ich mir darüber wenige Gedanken gemacht, solange es gewirkt hat.

Seit zwei Tagen nehme ich nun kein Fluoxetin mehr, und die Nebenwirkungen (innere Unruhe, Zittern der Händen) sind schon verschwunden. Ich habe jetzt nur Angst, dass gewisse Entzugserscheinungen (offiziell Absetzerscheinungen genannt) auftreten werden.

Habt Ihr Erfahrungen mit Wirkungen beim Absetzen von Antidepressivas, insbesondere Fluoxetin? Bis jetzt habe ich noch keine Absetzerscheinungen

Über Eure Antworten würde ich mich freuen.

Viele Grüße
Schwarzer Prinz

12.02.2009 01:19 • #119


A


Hallo Fuelless,

x 4#15


Schwarzer Prinz
Okay,

offenbar will zur Zeit niemand antworten. Also schreibe ich über meine eigenen Erfahrungen.

In den ersten drei Tagen habe ich nichts gemerkt. Danach fühlte ich mich unausgeglichen und war viel aufbrausender als vorher. Damit habe ich einige Menschen verletzt, die mir viel bedeuten. Habe zwar versucht, es ihnen klarzumachen, aber obwohl sie es verstehen wollen, können sie es nicht.

Heute habe ich angefangen, mich zu ritzen. Ich hab das vorher noch NIE gemacht, daher bin ich mir im Moment auch ziemlich unsicher, woher das kommt und wohin es noch führen soll. Liegt es nur an dem Absetzen des Antidepreessiva? Andere Faktoren werden bestimmt auch eine Rolle spielen.

Ich wollte loskommen von den Tabletten und nichts mehr nehmen, allein durch eine Therapie geheilt werden. Im Moment habe ich aber große Zweifel, ob das funktioniert...

Habt ihr ähnliche Erfahrungen? Entschuldigt bitte, ich will nicht in Eurer dunklen Vergangenheit wühlen, sondern nur Hilfe für meine Probleme, und dabei ist es gut, auf Erfahrungen von Menschen zurückzugreifen, die dasselbe durchgemacht haben wie ich...

Viele Grüße
Schwarzer Prinz

17.02.2009 03:39 • #120

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