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Absetzerscheinungen Venlaflaxin verringern/verkürzen

V
Guten Abend liebe Forumgemeinde.
Ich habe bis Juli 2022 150mg Venlaflaxin eingenommen und dann mit Rücksprache des Arztes mit dem Ausschleichen begonnen. Ich bin jetzt seit einem Monat bei 25mg und habe vor zwei Tagen die allerletzte Tablette genommen.

Nun leide ich extrem unter den Absetzerscheinungen. Mein Arzt meinte, in 2 bis 6 Wochen sind die wahrscheinlich weg. Allerdings werden die jetzt immer stärker und ich weiß nicht ob ich nochmal nach einem Rezept fragen soll oder versuchen die nächsten Wochen auszuhalten. Habt ihr Erfahrungen damit, wie man die Absetzerscheinungen verringert?

02.02.2023 20:39 • #1


bones
Nun wie hast du denn genau reduziert? Welch Symptome plagen dich denn?

Ich gehe mal davon aus, dass du 37,5mg Kapseln hast. Nun man kann die Kapseln öffnen und versuchen, immer wochenweise oder alle 2 Wochen , je nach Empfinden , Kügelchen weg nehmen und wieder die Kapseln schließen. Das wäre das eine und das zweite wäre dein arzt zu fragen, ob er dir evtl. nicht benzo verschreiben könnte. Das dürfte deine Symptome minimieren.

03.02.2023 05:10 • x 1 #2


A


Hallo VenlaQueen,

Absetzerscheinungen Venlaflaxin verringern/verkürzen

x 3#3


Nuance
Der Schritt zu null mg ist oft der schwierigste. Man sollte versuchen, noch etwas Geduld aufzubringen. Auch wenn der Wunsch, es endlich los zu sein, riesig und verlockend ist.
Da lohnt es sich, sehr langsam vorzugehen, in kleinsten Schritten.
Kapseln sind ideal - die darin enthaltenen Kügelchen reduzieren.

03.02.2023 10:47 • x 1 #3


bones
Es gibt aber auch venlafaxin in Tropfen. Nur wissen viele Ärzte das nicht. Hat ein anderen Name. Wenn es Probleme beim reduzieren von Kapseln entsteht.

03.02.2023 14:19 • x 1 #4


T
Hallo VenlaQueen

Wie lange hast du es denn genommen?


Nach allem was ich weiß, wirken Antidepressiva je nach Person sehr unterschiedlich.
Bei einigen ist es so, dass sie nach dem Absetzen gar nichts negatives bemerken.
Ich selbst hatte nach dem Ausschleichen auch massive Absetzerscheinungen.

Es ist ja so, dass durch die Medikation gewisse Gefühle unterdrückt werden sollen.
Diese Gefühle sind aber dadurch nicht einfach weg.
Ich stelle mir das Medikament wie einen Staudamm vor, hinter dem die Gefühle gesammelt werden.
Und wenn man den Staudamm entfernt, kommt eben alles wieder zum Vorschein.


Mit gewissen Bedarfsmedikamenten kann man die Erscheinungen wohl verringern.
Ob es jedoch eine Möglichkeit gibt, den Vorgang zu verkürzen, ich vermute eher nicht.

03.02.2023 17:03 • x 1 #5


V
Guten Abend Freunde,
also ich habe es jetzt glaube ich 2 Jahre genommen. Diese kleinen Tabletten kenne ich, so bin ich auch auf 25mg runter gegangen, oder ich verwechsel gerade was und die kleinste Tablette ist die 37,5mg...auf jeden Fall hat mein Arzt auch gesagt, ich soll einfach die übrigen großen Kapseln aufmachen und die kleinen Tabletten nehmen.

Ich habe hauptsächlich Schwindel und Herzklopfen, Schweißausbrüche und so blitzartige Empfindungen. Kann es nicht gut beschreiben, hab das aber in anderen Threads zum gleichen Thema ähnlich gelesen.

Im Sommer bin ich von 150mg runter auf 100mg und danach auf 75mg, die ich bis Dezember genommen habe. Seitdem eben 25mg..oder 37,5mg. Das muss ich noch nachschauen. Ich hatte schon so kleine emotionale Tiefs, aber das waren auch sehr stressige Zeiten.

04.02.2023 22:51 • #6


SleepingArtist
Ich habe Nov./Dez. Clomipramin ausprobiert - wegen Dauerschmerzen/Depressionen/Schlafstörungen. Gab aber mehr unerwünschte als erwünschte Wirkungen. Also wieder ausgeschlichen. Seit ca. 4 Wochen nehme ich nichts mehr davon. Seitdem habe ich diese Absetzerscheinungen. Am nervigsten ist, dass meine Schlafstörungen jetzt noch viel stärker sind. Viele Nächte schlafe ich gar nicht mehr - liege wach im Bett und bin auch kaum müde. Als Ergebnis schlafe ich dann am Nachmittag des Folgetages 3-4 Stunden.

Das ist sooo ätzend. Das würde ich so gerne beenden/beschleunigen. Habe meine Psychiaterin um Schlaftabletten gebeten - wenigstens übergangsweise. Aber sie ist absolut gegen Schlaftabletten: „Die machen abhängig! Das ist noch viel schlimmer als Alk. - Abhängigkeit !“ Ich solle lieber Trimipramin nehmen, das sei das Antidepressiva mit derm höchsten Müdigkeitseffekt als Nebenwirkung.

Antidepressiva nehmen, um unerwünschte Wirkungen eines anderen Antidepressiva zu mildern…? Davon halte nun wiederum ICH gar nichts. Denn: Ich habe bisher kein Antidepressiva vertragen und habe jetzt schon zum zweiten mal nicht nur leichte sondern massive Absetzerscheinungen…

Weiß vielleicht doch jemand einen Rat, wie man diese blöden Absetzerscheinungen mildern kann…?

12.02.2023 18:20 • #7


bones
@SleepingArtist was für nw hattest du denn? Wieviel Antidepressiva hast du denn schon probiert? Wie bist du denn eingestiegen? Und wann wurde erhöht?

Grundsätzlich finde ich die Idee trimipramin zu nehmen besser als Schlaftabletten. Aber die Aussage, Schlaftabletten machen abhängig, ist Nuja blödsinn grob gesehen. Bei täglicher Anwendung und auf langfristiger Zeit machen die natürlich abhängig. Aber nicht wenn man sie als bedarf einnimmt. Man sollte das einhalten. Aber ich würde besser benzo wählen. Zum einen sind sie nw arm und zweitens federn sie die nw etwas. Auch da sollte man mit Bedacht einnehmen. Sie können ebenso abhängig machen. Aber ich finde es gut dass deine Ärztin vorsichtig ist.

12.02.2023 20:56 • x 1 #8


SleepingArtist
@bones
Wie du richtig feststellst, habe ich eine vorsichtige Ärztin. Ich habe alle Medis bisher langsam ein-geschlichen, und dann (bisher) auch immer wieder langsam aus-geschlichen. Alle Medis habe ich nicht mehr im Kopf. Hatte bis 2021 einige Jahre vollkommen pausiert und nur Schmerzmittel genommen - Tramadol. Bei den Psychos erinnere ich mich noch an Amytriptolin (oder so ähnlich), Gabapentin, Duloxetin und als letztes eben Clomipramin.

Clomipramin: erst 37,5 mg täglich 3 Wochen lang, dann 75 mg. Dann wurden die Nebenwirkungen deutlich - wirkte wie eine Beruhigungspille und wie eine „Heizungspille“.
Beispiel: Ich schlief (im Winter!) mit meiner dünnsten Sommerdecke und schwitzte immer noch - Nacht für Nacht!
Ich benötige (tagsüber) etwas Antrieb bei meinen Depressionen - keine (weitere) Beruhigung. Beim Einschlafen hat der „Beruhigungseffeckt“ nicht geholfen. Aber ich bin dadurch überhaupt nicht mehr aus dem Bett gekommen. 12 h Bettzeit waren normal.

Um es kurz zu machen. Ich bekam keinen der erwünschten Effekte. Habe aber voller Hoffnung die 75 mg 4 Wochen lang eingenommen, weil die Ärztin zu dieser Ausdauer anriet, bevor man eine Entscheidung zum Medikament treffen kann. Also dann wieder 37,5 mg täglich, für 2 Wochen. 2 Tage später begannen die Absetzerscheinungen Kopfschmerzen, Schwindelanfälle und eben praktisch Schlaflosigkeit. Und das letzte kann man nicht so einfach hinnehmen. Wäre ich nicht sowieso schon (seit Jahren) arbeitsunfähig, wäre das seit 4 Wochen unumgänglich.

Ich schlafe mehr tags als nachts. Und ich möchte die Psychomedi-Experimente beenden. Die Medis, die mir gut helfen würden, bekomme ich nicht, weil: „Hilfe, Nein, da werden sie ganz schnell abhängig!“ Und auf die Antidepressiva habe ich keine Lust mehr, da die Nebenwirkungen bei mir IMMER überwogen. Schlaftabletten (von meiner Mutter) funktionieren wunderbar - und keinerlei Nebenwirkungen. Tetrazepan (Benzo) wirkte wunderbar (als es noch nicht verboten war) - und ebenfalls keinerlei Nebenwirkungen!

Ich wurde auch schon einige male gefragt,ob ich das Tramadol nicht besser absetzen wolle, weil es ein Opiat ist, und ich also bereits abhängig bin (mit 250 mg /Tag seit ca. 10 Jahren). Das ist mir aber echt egal. Lieber ein schmerzreduziertes, evtl. kürzeres Leben, als 10 Jahre mehr, aber mit unerträglichen Schmerzen. Das ist doch wohl logisch. Wer das nicht versteht, hatte noch nie Dauerschmerzen (Tag und Nacht und Tag und Nacht …)

12.02.2023 21:46 • #9


bones
Clomipramin beruhigt, da haste recht. Nun fast alle Antidepressiva , die ach die Schmerzen lindern sollen und gegen angststörung zusätzlich antidepressiv wirken, beruhigen in der Regel. Da wird man schon etwas müde.

Nun das tramadol würde ich an deiner Stelle nicht ausschleichen im Moment. Das wäre der falsche Ansatz. Erst mal das was dich im Moment das Problem bereitet. vielleicht solltest du mal mit venlafaxin oder bupropion probieren. vielleicht rede mal mit dein Hausarzt. Die sind öfters verständnisvoller.

13.02.2023 05:38 • #10


SleepingArtist
Ja, Hausarzt ist ein guter Tipp. Ich kann mit meinem nur zufrieden sein. Neulich sagte er, als ich ihn um was kleines bat: „Natürlich, sie sind doch hier der Kunde, also der König.“ Da habe ich echt Glück. Der hat auch nur 5-Sterne-Bewertungen im Internet. Bei rund 50 Bewertungen ist das eigentlich ein Unding. Normalerweise gibt es bei so vielen Rezensenten immer 3-4 Leute, die sich „negativ auskotzen“. Da die Schlange vor seiner Praxis von Jahr zu Jahr immer länger wird, kann ich seinen Namen oder Ort nicht nennen…

Mal eben ein anderes Psychpharmaka probieren, geht doch nicht. Durch das Prinzip des langsamen Einschleichens weiß man ja erst nach 4 - 6 Wochen, ob ein neues Medikament (aus dieser Klasse) die gewünschte Wirkung hat. Das Ausschleichen + AbsetzNebenWirkungen dauert auch mindestens 4 - 6 Wochen. Bei mir sind es jetzt schon insgesamt 8 Wochen…

Mal eben was ausprobieren, wie bei vielen anderen Medis, aus anderen Bereichen, geht ja HIER nicht. Ich will auch im Moment nicht weiter experimentieren.

14.02.2023 22:50 • #11


A


Hallo VenlaQueen,

x 4#12


Bennyhuggi
@VenlaQueen Hallo,also da kommt mir der Kaffee hoch wie kann der Arzt so etwas sagen. Ich war auch in der Situation, aber meine Ärztin hat mich innerhalb 1 Woche umgestellt. Sie ist immer bemüht das es mir gut geht. Sie sucht immer nach Alternativen.

16.02.2023 12:53 • #12

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