Absetzsymptome bei Antidepressiva wie Venlafaxin & Mirtazapin

C
Hi,

ich halte nun schon seit 10 tagen ohne Opipramol durch. Mal wieder ein Versuch?
Ich halte gerade die Hölle aus und es ist mir egal. Die Absetzsymptome sind derart heftig. Es geht von Verzweiflung, Heulattacken, körperlichen beschwerden, Druck auf dem ganzen Bauchraum, kopfschmerzen über Ruhelosigkeit und Nervosität. Es ist einfach grausam hieß es in einem bericht des S.T.E.R.N,. Das kann ich nur bestätigen.

info: 2008 nahm ich ein jahr Citalopram, seit 2009 bis jetzt mehr oder minder Opipramol recht hochdosiert.
ich will nicht wieder anfangen und haue das durch.

was habt ihr denn für erfahrungen beim absetzen gemacht? Welche Symptome kennt ihr?

Antworten wären echt super. So, ich muss mich jetzt bewegen, denn das hilft

Chief Ende

14.11.2012 15:21 • #1


Sarah
Hallo Chief,

Schleichst du das Medikament aus oder hast du es abrupt abgesetzt? Und war das Ganze mit deinem Arzt abgesprochen?

14.11.2012 16:02 • #2


A


Hallo chief,

Absetzsymptome bei Antidepressiva wie Venlafaxin & Mirtazapin

x 3#3


Steffi
Hallo chief,

ich habe mir erlaubt, deinen Thread ins Medikamentenforum zu verschieben. Ich denke, dieses Thema dürfte viele interessieren. Ich möchte nicht, dass es im Forum Depression untergeht.
Solltest Du das anders sehen, gib mir Bescheid.

14.11.2012 17:55 • #3


C
Hi steffi,
ich dachte, gerade im Depressionsforum lesen es mehr Leute?!?? Aber egal.

@Sarah: Ich habe es von der Höchstdosis, die ich oft nahm (300 mg) langsam reduziert auf 50 mg am Abend und seit 2 Wochen auf Null. Abgesprochen ist es nicht, mein Psychotherapeut lässt mir da relativ freie Hand. eine Neurologin wollte umstellen auf ein SSRI. Das will ich aber nicht. Ich habe ein hochsensibles Nervensystem, das ist Veranlagung. Da kannste nur für mehr ruhe sorgen. Antidepressivas helfen nur bedingt.
Das ist aber auch nicht relevant. mich interessieren nur erfahrungen anderer leidgenossen. denn ich finde, absetzen ist verdammt heftig.
So stelle ich mir das fegefeuer vor. der o.g. artikel aus einer Zeitung ist zwar von 2006, aber trifft genau ins Schwarze. Darf ich den link hier einstellen? Ansonsten gerne per P.N.

So, nun warte ich auf erfahrungen bzw. auf Symptome, die ihr so kennt...

LG
Chief

15.11.2012 06:46 • #4


M
Ich habe beim Ausschleichen von Antidepressiva's noch nie Probleme gehabt - auch nicht beim Opipramol.

15.11.2012 07:39 • #5


M
Bisher habe ich nur jeweils auf ein anderes Medikament umgestellt.
Das Ausschleichen des jeweiligen Medikaments habe ich auch stets langsamer gemacht, als vom Arzt empfohlen, weil ich Angst vor den Nebenwirkungen hatte. Hinterher habe ich dem Arzt jeweils erklärt, dass ich mir mehr Zeit genommen hätte, was er seinerseits ohne Widerspruch hinnahm.

Im Unterschied zu dir habe ich natürlich jeweils das neue Medikament gleichzeitig in kleiner Dosis dazu zu nehmen.
Derzeitig probiere ich das vierte Präparat.

Was nun vom Aus- oder Einschleichen kam, lässt sich nicht gut unterscheiden.

15.11.2012 10:42 • #6


C
Okay,

ich bin kein Fachmann und stelle mir den körper mal so vor:

Ich bin nervös und ständig angespannt. Mein Nervensystem ist ständig hochgepowert. Nun bekomme ich ein medikament, welches das unterdrückt . Mal mit Erfolg, häufig ohne. Aber im Allgemeinen bin ich ruhiger. nun nehme ich es drei lange jahre lang. Plötzlich, innerhalb von 4 Wochen, bekommt mein Körper keinen nachschub mehr. was soll er nun machen? Er rebelliert. Das passiert ja schon bei scheinbar harmlosem Kaffee Entzug oder beim Rauchen. Also ist es doch logisch, dass bei chemischen Substanzen heftigste Entzugserscheinungen auftreten können. Wie gesagt, ganz laienhaft gedacht.

erwiesen ist ja z.B. auch, dass Blutdruckhemmer im Prinzip genau das gegenteil bewirken. Der Blutdruck erhöht sich, da immer mehr gegen den Senker gearbeitet wird. Beim Absetzen wäre also der Druck signifikant höher als vorher.
Also MUSS der Patient immer weiter die Medikamente nehmen. Ein Hoch auf die Pharmaindustrie.
Ich weiß auch, dass viele Betroffene ohne Antidepressivas nicht auskommen. Bei mir ist es ja auch so gewesen, ich habe auch schon 2 Absetzversuche hinter mir.
Man lernt bei jedem Mal dazu.
Wenn ich nun durchhalte, wovon ich ausgehe, werde ich vieles anders machen, für Ruheinseln sorgen, Sport treiben, mich bewegen.
Alternativ nehme ich seit Monaten Vitalpilze(sehr gut) und mache eine EUT seit einer Woche.

Okay, gerne warte ich auf weitere Berichte...

LG
Chief

15.11.2012 11:27 • #7


G
Ich halte nicht viel davon mit Medikamenten rum zu spielen. Und der Vgl. Mit Blutdrucksenkenden Mitteln passt leider nicht ganz. Zu hoher Blutdruck ist meist chronisch, sprich Senker muss man den Rest des Lebens nehmen.

Wäre es nicht besser erstmal das Leben zu ändern, Ruheinseln anzuschaffen, Sport zu treiben und dann bei wirklicher Stabilität auszuschleichen? Meines Erachtens zäumst du das Pferd von hinten auf

15.11.2012 11:36 • #8


C
Tut mir leid, ich spiele nicht mit medikamenten. das überlasse ich den Ärzten. Zu hoher Blutdruck fällt nur in ganz wenigen fällen vom Baum. Vieles ist selbstverschuldet. Da kann man mit z.B. Nahrungsumstellung mehr erreichen.

Ich finde den vergleich sogar sehr gut. Wieviele menschen schaffen es denn nicht, abzusetzen, weil die symptome verstärkt zurückkehren??? Liegt doch auf der hand. Zumal ja auch keine 100 Prozentige Wirksamkeitsstudie zu z.B.SSRI besteht. Schau doch mal im www nach, wieviele berichte von Absetzsymptomen geschrieben wurden.

Auch kann ich nicht behaupten, dass ich das Pferd von hinten aufzäume. Ich lerne seit januar Tai Chi als beispiel. Das ist die Ruheinsel schlechthin. Doch das reicht nicht. Der Körper an sich würde sich nicht selber zerstören (Naja, bei Lupus schon). Er hat Kräfte in sich, die er mit medikamenten nicht entfalten kann.
Ich weiß, wie schwer es ist, finde aber die hier angefachte Diskussion sehr hilfreich.

Von daher vielen dank

LG
Chief

15.11.2012 12:14 • #9


Z
Moin,

ich kann dir nur von meinen Absetzsymptomen bei Paroxetin erzählen, aber die waren auch schrecklich. Nach drei Tagen ohne Antidepressiva gings damit los (von 20mg auf 0, war die Entscheidung des Arztes, nicht meine).
Hoher Puls, innere Unruhe, kreisende Gedanken. Nach fünf Tagen Gefühl wie Watte im Kopf/als hätte ich Fieber oder Erkältung, Übelkeit, Heulkrämpfe, Stimmungsschwankungen zwischen Trauer, Wut oder einfach taub. Außerdem extrem wirre Träume (bspw. x mal im Traum aufwachen und dann nicht mehr wissen ob man wach ist oder noch schläft), wurde oft durchschwitzt wach. Dann kam Schwindel dazu, ganz schlimm wenn ich die Augen schnell bewegt hab. Das hat erst vor kurzem aufgehört. Die meisten anderen Symptome waren nach etwa zwei Wochen gegessen. Nur der Schwindel war hartnäckig.

16.11.2012 03:56 • #10


C
Moin,
oh, auch ein frühaufsteher. danke für Deinen Bericht. Klingt auch heftig. Ich habe heute 2 wochen rum und es ist eigentlich schlimmer als je zuvor. Bin um 4 Uhr aufgewacht und dann ging nix mehr. Bin total hoffnungslos, dass es schnell besser wird. werde es heute mal mit Schlafentzug probieren. Dass zumindest mal Erleichterung kommt, so hoffe ich. habe kaum Appetit, brennen und ziehen im ganzen Körper. bin total hochgepusht und fahrig. Habe auf einer www seite eine Übersicht über Symptome gefunden, zum ankreuzen, da habe ich fast alles ankreuzen können. na super.
Okay, in der hoffnung auf besserung. Sag mal ZETA, hast Du komplett abgesetzt oder umgestellt auf ein anderes Antidepressiva?

LG
Chief

16.11.2012 05:41 • #11


B
Ich habe Anfang des Jahres Venlafaxin ausgeschlichen und abgesetzt. Mein Körper mochte das Zeug dann doch nicht mehr. Bei einer Dosis von 125 mg fing meine Schilddrüse an sich zu beschweren und drückte. Mein Kopf brauchte mehr und meine Schilddrüse wollte nicht mitspielen. Also fing ich an auszuschleichen. Solange ich immer noch ein paar Krümmel am Tag nahm war alle in Ordnung, aber wenn mein Kopf gar nix mehr bekam gings los. Ich hab dann versucht mit immer weniger in immer längeren Abständen, aber das hat auch nicht geholfen. Irgendwann konnt ich die Tabletten nicht kleiner teilen und hab gar nix mehr genommen. Der Entzug war wirklich sehr unschön. Mein Kopf war wie Matsch, alles fühlte sich verzerrt an. Nach 2-3 Wochen ging es dann langsam besser. Das musste ich dann einfach aushalten, weil zurück wollte ich nicht mehr.
Als die Entzugserscheinung dann endlich weg waren, ging es mir mental aber wieder schlechter. Ich hab dann die Neurologin gewechselt und die hat mich dann auf Amitiptylin eingestellt.
Das Citalopram konnte ich ohne Probleme ausschleichen und beende. Vom Fluoxetin bin ich gleich auf Venlafaxin umgestiegen.
Die Medis wirken leider bei jedem anders und auch der Entzug ist immer anders. Aber ich denke, wenn Du jetzt von dem Zeug weg willst und Du bist ja schon auf einem guten Weg, musst Du das jetzt einfach aushalten. Der Entzug kann nicht mehr lange dauern.

16.11.2012 07:41 • #12


C
Ich hoffe. Bin gerade auf ein anderes Forum gestoßen, wo es nur um Antidepressivas und deren Entzug geht. es ist ja der Wahnsinn.
das für und wider von Antidepressivas überhaupt wird auch viel zu wenig behandelt. Im Prinzip, und da wiederhole ich mich gerne, ist jeder patient ein versuchskaninchen der Ärzte und der Pharma industrie. Laut neusten Studien werden über 70 Prozent der Psychopharmaka von Hausärzten verordnet. Das sagt schon einiges aus.
Die Wirksamkeit ist überhaupt nicht belegt, die Nebenwirkungen hingegen schon. Das ist eine Grundsatzsiskussion.
Ich sollte , zum opipramol, auch noch Venlafaxin nehmen, damit Serotonin mehr bereitgestellt wird.

Ich habe dazu gelesen:

Studien konnten zeigen, dass das Gehirn sich an die Medikamente in einer Weise anpasst, die das angebliche Problem überhaupt erst erzeugen. Bekommt ein Patient Dopamin-Blocker, reagiert das Gehirn darauf mit der Produktion von Dopamin und der Bildung von mehr Dopamin-Rezeptoren, um den Normalzustand wieder herzustellen. Bei depressiven Patienten, bei denen der Serotonin-Level künstlich angehoben wird, setzt das Gehirn folgerichtig mit der Produktion von Serotonin aus und bildet die entsprechenden Rezeptoren zurück. So erzeugt die Dro. genau den Zustand, den sie angeblich bekämpfen soll.
Bericht aus einem Blog

Darf ich das hier reinsetzen, ich gehe davon aus.
Ich jedenfalls könnte mir in den Allerwertesten treten, weil ich überhaupt mal damit angefangen habe. Nun habe ich den salat und werde ihn verdammt nochmal aufessen, bis er komplett alle ist.

LG
Chief

16.11.2012 08:27 • #13


C
Mir fällt gerade noch ein, mich würde interessieren, wie lange ihr die medis genommen habt bis zum Absetzen...

Chief

16.11.2012 09:09 • #14


A


Hallo chief,

x 4#15


Eloise
Es tut mir leid, dass du mit dem Entzug solche Probleme hast, doch würde ich eine etwas neutralere Berichterstattung hilfreicher finden.

Du hast die Medikamente genommen, sie haben dir eine zeitlang geholfen und nun bist du stabil genug sie abzusetzen. Klar, ist es nicht schön Entzugserscheinungen zu haben, aber das macht den Nutzen der Medikamente für dich in der Vergangenheit doch nicht nichtig.

Ich weiß nicht wie du dich neben den Vitalpilzen sonst noch ernährst, aber vielleicht könntest du auch über die richtige Ernährung deine Entzugerscheinungen etwas lindern.

16.11.2012 09:24 • #15

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