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Achtsamkeit - was ist das?

Nickse
Hello Jedi,

Zitat von Jedi:
Mir ist es doch auch nicht anders ergangen u. das ist so für mich das positive, was ich aus meiner Erschöpfungs-depression ziehen konnte !


Wie viele Tränen, wie viel Schweiß . Ja, irgendwann geht es für die meisten wieder bergauf.
Ich finde es so schön, dass es dir gelungen ist

Zitat von Jedi:
und heute kann ich gut verstehen, wieviel Mühe, Tränen, Rückschläge zu überwinden gilt, wieder sein Leben Selbstbestimmt zu leben.


Das Verstehen ist so wichtig.
Wie willst du Empathie leben, wenn du nicht fühlst und verstehst?

Zitat von Jedi:
Wir, die Betroffenen müssen nur bereit dazu sein u. das ist unter einer Depressions-Erkrankung oft sehr schwer u.
für manche fühlt es sich Unmöglich zu schaffen an.


Umso wertvoller, dass wir einander hier austauschen können!
Unsere Erfahrungen teilen können!

27.07.2019 19:39 • x 6 #31


Jedi
Hi Nickse !

Zitat von Nickse:
Wie willst du Empathie leben, wenn du nicht fühlst und verstehst?

Kann diese Person nicht !
Wer nicht fühlen kann, der verhält sich selbst gegenüber wenig Empathisch u. kann Anderen gegenüber kaum Empathie zu lassen !
Bei mir war es so, zuerst musste ich wieder fühlen lernen (dafür benutzte ich das Body Scan) u. je mehr ich mich wieder spüren konnte, verstand ich immer mehr, was dazu geführt hat, dass ich mich selbst nicht mehr fühlen konnte, dass meine Schmerzreize nicht mehr den Schmerz hat spürbar für mich werden lassen.
Du sprichst etwas sehr richtiges an, Fühlen - vorallem sich wieder fühlen, sich als Mensch spüren u. wahrnehmen zu können, Verstehen - Bewusstheit darüber sich verschaffen, was geschehen ist, Veränderung - eine unerlässliche Folge unserer Bewusstmachung.
Ich glaube, dass dies nur mit einer professionellen Begleitung u. Unterstützung gehen kann.

Zitat von Nickse:
Umso wertvoller, dass wir einander hier austauschen können!
Unsere Erfahrungen teilen können!

Ja, dass stimmt absolut !
Manchmal helfen irgendwelche Tipps, manchmal reichen Impulse, machmal reicht es, hier seine Gedanken aufzuschreiben u.
Anderen davon mitzuteilen !
Manchmal hat man Fragen u. darf aber hier auch hoffen, diese, so gut es dem Antwortschreiber/in möglich ist, eine Rückmeldung zu erhalten.
Dies macht Mut u. kann Hoffnung geben, auch wenn wir manchmal glauben, dass der Mut u. die Hoffnung einem villt. schon verlassen haben.

LG Jedi

27.07.2019 20:29 • x 5 #32


A


Hallo Ex-Mitglied,

Achtsamkeit - was ist das?

x 3#3


E
Zitat von Jedi:
Der Abwasch !

Wenn man abwäscht, sollte man nur abwaschen, dass heißt, man sollte sich dabei völlig bewusst sein, dass man abwäscht.
Auf den ersten Blick mag das ein wenig albern erscheinen.
Warum sollte man solches Gewicht auf eine so banale Sache legen ?
Aber das ist genau der Punkt: Die Tatsache, dass ich hier stehe und diesen Teller abwasche, ist eine
wunderbare Wirklichkeit !
]



Das gleiche hatte ich mal im BOF beschrieben, als meine Spülmaschine kaputt ging.
Bewußtes Abwaschen, das war richtig entspannend für mich!

Oder heute morgen, als ich aufwachte, und ganz aufmerksam dem Rauschen des Regens lauschte- es war, als erfrische er mich, wie eine Seelen-Dusche, ganz wunderbar.

28.07.2019 09:49 • x 6 #33


Jedi
Hallo

Versuch in allem, was Du tust,
etwas neues zu entdecken.

Aus der Achtsamkeitspraxis : Habt ihr schon einmal mit geschlossenen Augen Euch komplett gewaschen ?
Ihr könnt dazu ein Waschhandschuh, Waschschwamm od. Bürste benutzen oder was ihr auch immer so zur Körperreinigung verwendet.
Aber alles mit geschlossenen Augen !
Bitte dazu auch keine Musik aus dem Radio oder irgendeinen Nachrichtensender einschalten.
Bitte auch nicht selbst singen, auch wenn ihr es bisher gerne getan habt.

Eine Besondernheit stellt das Waschen unseres Körpers, mittels unserer Hand dar !
Ist eine schöne Achtsamkeitsübung, für Alle u. bitte, probiert es mal eine Zeitlang aus !
Auch gerade sehr geeignet für die Betroffenen, deren Körpergefühl verloren gegangen ist.

Probiert es einmal aus, ob mit den gewohnten Waschhilfsmitteln oder nur mit der Hand !

Es geht dabei um das achtsame Wahrnehmen, unseres Körpers, unserer Gedanken, unseres möglichen Wohlgefühl dabei !
Unsere Haut ist das größte unserer Sinnesorgane u. ihr könnt villt. etwas neues entdecken, was ihr sonst bei Eurer täglichen
Körperreinigung überhaupt nicht mehr wahrnehmt, bzw. schon lange nicht mehr wahrgenommen habt.
Deshalb, denkt daran, die Augen dabei geschlossen zu halten !

Euch viel Spaß bei der nächsten Begegnung unter der Dusche, mit eurem Körper

LG Jedi

29.07.2019 20:32 • x 6 #34


F
hallo,

achtsam mit mir selbst umgehen, heißt für mich, immer mehr ehrlicher, aufrichtiger mit mit umgehen. Worauf gründe ich mein Leben? Wie sicher ist mein Leben? Grundlagen waren seither mein Erfolg im Beruf, Geld, Freunde, Beziehungen, Ansehen, meine Lebensversicherungen usw.

Dann kamen meine Depressionen. Meine Ersparnisse nahmen ab, der Kreis meiner Freunde wurde so was von klein, mein Ansehen so was von gering.

Jetzt möchte ich mein Leben nicht mehr so auf meine erworbenen Güter, so gut und wichtig sie sein mögen, gründen.

Nein, ganz davon befreien kann ich mich nicht. Freunde haben mich verlassen, darauf kann ich mein Leben auch nicht mehr gründen, obwohl mir freundschaftliche Beziehungen schon sehr wichtig sind.

Am Schluss bleibe ich nur noch ich selbst. Und wie ich mit mir selbst umgehe, das habe ich selbst in der Hand, kann ich selbst beeinflussen. Meine Achtsamkeit, meinen Wert darf und kann mir kein Mensch nehmen.

Was mir selbst gut tut, das darf ich ganz allein entscheiden. Da muss ich mich von niemandem mehr beeinflussen lassen.

Ich darf Dinge lesen, mir anhören.aber es liegt an mir selbst. Ich selbst habe Verantwortung für mein Leben.




viele liebe Grüße,

Frederick

30.07.2019 16:08 • x 4 #35


Jedi
Hallo

Hab noch eine schöne Übung, die mir aus der Achtsamkeit bekannt ist, aber auch in der KVT begegnete.
Dabei geht es wieder um das Wahrnehmen u. ganz bei sich zu sein !

Wenn ihr von Zuhause einen Spaziergang unternehmt, dann beantwortet Euch einmal diese drei Fragen,
- was sehe ich,
- was höre ich,
- was rieche ich ?
Hört sich sehr einfach an die fragen zu beantworten, aber es bedarf einer tieferen Bewusstheit, um die Fragen nicht zu oberflächlich zu beantworten.
Es geht auch nicht darum, welche Antwort die bessere wäre, sondern der erste Impuls soll die Antwort entscheiden !
In der KVT wird diese Methode gerne dazu angewandt, um Gedankenkreisel u. Grübelgedanken zur Ruhe kommen zu lassen.
Wieder der Chef über unseren Verstand zu werden.
Eine schöne Übung, um wieder mehr im Hier u. Jetzt zu sein u. unseren Verstand wieder mehr in Richtung bewusstes Denken zu trainieren.

Probiert es mal u. oft ist man sehr erstaunt, was man schon lange von seiner näheren u. weiteren Umgebung nicht mehr bewusst wahrgenommen hat, obwohl man villt. schon lange dort wohnt u. man diese Wege alle gut kennt.
Ihr könnt es auch im Wald oder an einem See machen u. es geht sogar in der Wohnung, wobei man selbst kein Radio, Fernsehprogramm laufen lassen u. wenn möglich, keine Gespräche führen sollte.
Die Zeitspanne eures Spaziergangs bestimmt ihr selbst dabei.
Ich hatte mit einer halben Stunde angefangen u. es mal nach einiger Zeit der Übung auf 2-3 h ausgedehnt.
Interessant was dabei herauskommen kann !

Da sehe ich ein völlig verdrecktes Auto oder den rote Mantel der Frau von Gegenüber, usw.,
Ich höre lautes Geschimpfe aus der Seitenstraße, das quieschen der Bremsen des Bus, der an der Haltstelle nu anhält oder den Hubschrauber, der tief über die Häuser fliegt, bellen eines kleinen Hundes, usw.
Ich rieche den Qual einer Zigarre oder rieche den Duft eines gedünnkten Feldes, rieche das Deo einer an mir vorbeigehenden jungen Frau, usw.

Nicht zu kompliziert dabei denken, die Antworten sehen- hören-riechen, sollten so simpel, wie möglich gefunden werden.

Viel Spaß dabei !

LG Jedi

30.07.2019 16:51 • x 3 #36


Jedi
Hallo

Habt ihr noch Lust für eine Übung, Wahrnehmen u. Achtsamkeit ?

Nehmt euch einmal eine Tomate. (kann auch eine andere Frucht sein)
Setzt Euch an eurem Tisch u. legt die Tomate vor Euch auf einen weißen od. hellen Teller.
(kein Radio, kein Fernsehprogramm im Hintergrund, am besten Handy aus, Telefon mal kurz abschalten)

Jetzt nicht anfassen, sondern nur mit den Augen betrachten, dass wir ihr von der Tomate betrachten könnt,
denn ein Teil liegt vor uns verdeckt auf den Boden des Tellers.- nur Wahrnehmen !
Seht Euch die Farbe an, nehmt die Größe u. die Form wahr.
------------------------------
Nun könnt ihr die Tomate in die Hand nehmen.
Ist sie weich oder eher hart, ist sie farblich überall gleich od. gibt es da farbunterschiede, villt. eine Matschstelle oder- oder.
-----------------------------
Riecht an der Tomat u. was riecht ihr ?
------------------------------
Beißt dann in die Tomate.
Ist sie saftig, läuft euch villt.der Saft aus den Mundwinkel ?
Wie ist ihr Geschmack ?

Mit unseren Sinnen wahrnehmen, nicht bewerten, nicht ablenken lassen, unsere Gedanken nur auf das Wahrnehmen der Tomate richten !
In dem jetzigen Moment bleiben !

Die Achtsamkeit lehrt uns,
Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist Dein Leben !

LG Jedi

Viel Spaß beim ausprobieren !

31.07.2019 19:16 • x 5 #37


E
Ich mußte gerade ein bißchen grinsen, jedi, weil ich etwas ähnliches gestern- unabhängig von deinem Beitrag- mit einer Wassermelone gemacht habe, und zwar habe ich sie mal anders aufgeschnitten, als ich es seit meiner Kindheit tat und habe ein ganz andere Struktur entdeckt, die Kerne lagen anders, es war wie ein Bild innerhalb der Melone, es tat mir richtig gut., das Ganze einfach anzuschauen, diesen frischen, köstlichen Geruch wahrnehmen und dann genießen.

01.08.2019 09:05 • x 2 #38


Jedi
Hi Resi !

Zitat von Resi:
mit einer Wassermelone gemacht habe

Zitat von Resi:
es tat mir richtig gut

Toll !

Du wirst doch noch zur Achtsamkeitsexpertin

LG Jedi

01.08.2019 11:25 • x 1 #39


Jedi
Hallo

Achtsamkeit u. Gedanken !

Unsere unreflektierten Gedanken beeinflussen unsere Gefühle u. Emotionen !
Eine ganze Reihe von Betroffenen kennen das Gedankenkarussell, Grübelgedanken, sich immer zu Sorgen machen u. die Ängste.
Durch unsere unkontrollierten Gedanken erzeugen wir oft einen Zustand, wo uns alles zuviel wird, wir irgendwie verwirrt sind,
nicht mehr klar in unserem Tagesrythmus sind, uns schlecht fühlen , depressiv u. traurig, mehr unreale Ängste in uns spürbar werden u. wissen oft gar nicht warum ?
Eine Angst, die uns viele Szenarien vorspielt, diese gehört zu den Neurotischen Ängsten, da sie sich nur im Kopf, in unseren Gedanken befindet.

Oft haben wir ein Gefühl, als würde sich ein grauer Schleier über uns legen u. dann erscheint auch alles was wir sehen u. wahrnehmen dunkel u. grau !
Nun stellt Euch einmal vor, ihr schaut in den grau- bewölkten Himmel u. irgendwo schaffen Sonnenstrahlen sich Platz, durch das graue Wolkenband hindurch.
Da kommt die Achtsamkeit ins Spiel !
Wir können weiter nur uns auf den grauen Himmel unsere ganze Aufmerksamkeit richten, nur das wird auch etwas mit unseren Gefühlen u. Emotionen machen.
Wir können aber achtsam werden, auf die Sonnenstrahlen, die sich ihren Platz durch das grau verschaffen.

So geht es in der Achtsamkeit darum, unsere Aufmerksamkeit zu stärken u. eine unverstellte Wahrnehmung zu erhalten !
Wenn uns wieder usere Gedanken mit allerlei Zeugst belästigt, uns die Sorgen, als soooo Riesig präsentiert u. unsere Ängste, wieder mal von allem fern- u. abhält, was wir uns vorgenommen haben, können wir die Aufmerksamkeit einsetzen, um diesen Gedanken ihre Macht zu nehmen.
Wir richten unsere Aufmerksamkeit ganz auf unseren Atem (Atemrhythmus u. spüren den Atem, ist er eher warm od. kalt ) !
Dann können wir unsere Aufmerksamkeit auch auf unseren Arm od. die Füße lenken !
Auch wenn noch weiter unser Gedankenkarussell/ Grübelgedanke aktiv ist, bleibe weiter Aufmerksam auf unseren Fuß od.
unseren Arm !
Wer diese Übung regelmäßig bei Gedankenkarussell- Grübelgedanken- Sorgengedanken u. Ängsten anwendet,
der kann schneller im Hier u. Jetzt ankommen u. dies wirkt positiv verstärkend auf unsere Gefühle u. Emotionen.
Auch unser Selbstvertrauen stärken wir mit solch Achtsamkeitsübung, weil uns bewusst wird, dass wir wieder mehr Selbstbestimmter werden.

So ist erfahrbar, dass Achtsamkeit etwas ganz praktisches ist, gut zu unserem Alltag passt u. nichts, wie oft gedacht wird,
mit stundenlangen meditierend vor einer weißen Wand, in unbequemer Haltung sitzend zu tun hat.

- Natürlich gehören Meditationen im Sitzen, in Stille auch zur Achtsamkeit- !

Aber Achtsamkeit ist eben viel mehr u. kann uns Betroffenen helfen, die oft von unseren Gedanken gequält werden,
so einen Weg uns aufzeigen, dass wir diesen so oft unwahren Gedanken die Macht über uns entziehen können.
------------------------------------------------------------------------

Auch nur so ein Gedanke, der nicht wenige von uns immer wieder mal quält,
Wenn jemand gemein ist, dich schlecht behandelt oder
einfach ignoriert, nimm es nicht persönlich, es sagt nichts über Dich aus,
aber eine Menge über den Anderen.

LG Jedi

01.08.2019 13:10 • x 4 #40


M
Alles hat seine Zeit

noch vor Monaten hätte ich gesagt last mich mit eurer Achtsamkeit in Ruhe.
Jedis Vorschlag mit der Tomate erinnerte mich an eine Veranstaltung an dem wir das mit einem Gummibärchen machen sollten . Nein das war dann so gar nicht meins.

Langsam verstehe ich aber was Achtsamkeit bedeutet
und in der nächsten Woche werde ich an einen Info Abend für einen Achtsamkeitskurs teilnehmen.
Die Sitzung mit der Tomate lass ich dann einfach aus.

01.08.2019 20:41 • x 5 #41


ZeroOne
Mhhhhh hat schon was, so eine Tomate!

Sehr chillig!

Aber vor lauter Tomate bekomme ich dann ja gar nicht mit, wenn der Hund mal wieder Spaß mit der Nachbarskatze hat!

LG
ZeroOne

02.08.2019 13:41 • x 2 #42


Jedi
Hallo Machara !

Zitat von Machara:
Jedis Vorschlag mit der Tomate erinnerte mich an eine Veranstaltung an dem wir das mit einem Gummibärchen machen sollten

Letztlich ist es egal womit man es macht, dass kann jeder so entscheiden, wie er möchte.
Ich hätte auch ne Blume nehmen können

Aber das eigentlich entscheidene ist doch dabei,
- unseren Geist beruhigen zu können,
- mit unsere Gedanken nicht immer schon woanders zu sein, nur nicht da, womit wir uns gerade beschäftigen,
- in den jetzigen Moment zu kommen u. auch zu bleiben,
- Aufmerksamer werden, unsere Wahrnehmung schärfen,
- uns mehr von unseren Bewertungen u. Beurteilungen zu befreien !

Die Achtsamkeitsübungen, so wie auch die Übungen aus der KVT, dienen uns nur, als ein Hilfsmittel,
- um wieder mehr in die Bewusstmachung zu kommen,
- zu lernen, unsere Fokus auf etwas zu richten, dann mit der vollen Aufmerksamkeit dabei zu bleiben u. mit der Zeit u. der häufigkeit des übens, so auch dieses ständige Denken, unsere Aufmerksamkeit nicht schon immer in den nächsten Moment ziehen zu lassen, dadurch mehr u. mehr in den Griff zu bekommen !
Jemand der lange schon mit solchen Übungen arbeitet, der braucht solche Übungen (Tomate,Gummibärchen ) nicht mehr,
da werden dann die neu erlernten programmierungen aktiv.
Unser Hirn ist eben mega lernfähig !

Zitat von Machara:
Langsam verstehe ich aber was Achtsamkeit bedeutet

Mehr verbirgt sich nicht hinter der Achtsamkeit u. ich wünsche Dir, dass dir es so auch an dem Info Abend berichtet wird.

(Aber ich weiß auch, dass sogenannte Achtsamkeits-Seminarleiter, leider auch falsche Vorstellungen von der Achtsamkeit u. den Übungen vermitteln). Finde es sehr Schade !

Zitat von Machara:
nächsten Woche werde ich an einen Info Abend für einen Achtsamkeitskurs teilnehmen.

Habe einfach etwas Spaß an den Abend u. nimm auch manches dann auch mal mit Humor !
Auch das, so Jon Kabat - Zinn gehört auch zur Achtsamkeit !
Zitat von Machara:
Die Sitzung mit der Tomate lass ich dann einfach aus.



LG Jedi

02.08.2019 15:19 • x 3 #43


Jedi
Hi ZeroOne !

Zitat von ZeroOne:
Aber vor lauter Tomate bekomme ich dann ja gar nicht mit, wenn der Hund mal wieder Spaß mit der Nachbarskatze hat!

Super
Deine Aufmerksamkeit war dann ganz auf die Tomate gerichtet, Toll,
somit warst Du ganz im Hier u. Jetzt, im jetzigen Moment,
hoffe, dass dich nicht irgenwelche Gedanken wegziehen wollten, raus aus dem jetzigen Moment ?
hast deine Wahrnehmung geschärft
u.
die Tomate nicht bewertet oder beurteilt , sondern nur wahrgenommen.

Zitat von ZeroOne:
hat schon was, so eine Tomate!



LG Jedi

02.08.2019 15:35 • x 5 #44


Hoffnung21
Für mich war Achtsamkeit auch immer so ein großes Wort, das in die Esoterik-Ecke gestellt habe. Aber im Lauf der Therapie habe ich lernen müssen, wie wichtig es für mich ist.

Es bedeutet für mich jede Arbeit, die ich gerade mache bewusst zu machen. D.h., wenn ich bügle, dann bügle ich und überlege nicht, was ich koche, ob ich alles daheim habe, was ich noch einkaufen muss. Das war bei mir nämlich seeeeeeeeeehr schlimm, dass ich bei jeder Tätigkeit mit dem Kopf schon immer bei der nächsten Tätigkeit war. Ich habe gelernt, mich voll und ganz nur auf die gerade durchgeführte Arbeit zu konzentrieren.

Das war der eine Teil von Achtsamkeit, der zweite Teil ist das Beobachten, Blick nach außen richten, die Natur aufnehmen, die Fantasie spielen lassen und alles OHNE bewerten, einfach nur bewusst wahrnehmen.

Ohne diese beiden Formen der Achtsamkeit hätte ich nie den Weg aus meinem Loch rausgefunden.

02.08.2019 20:18 • x 3 #45


Alexandra2
Ich soll (Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom) Achtsamkeit bei bestimmten Aufgaben üben. Also zielgerichtet etwas tun. Allein die Vorstellung, Aufmerksamkeit zu bündeln und nicht mehr rumgeschubst zu werden von dem flatterndem Geist, erscheint mir unmöglich. Aber naja, ich mach's. Vorher spekulieren hat mich nur auf der Stelle treten lassen. Anders als etwas kommentarlos zu tun und sich vom Ergebnis überraschen zu lassen. Mit dem Letzteren habe ich gute Erfahrungen gemacht. Wenn das kein guter Ratgeber ist? Ich berichte, bedenkt, ich habe einen ganz weit hinten liegenden Startpunkt im Vergleich zu Euch. Mich 2 Minuten auf etwas konzentrieren zu können, ohne daß 1000 Gedanken durchs Hirn flattern, ist Höchstleistung.
Liebe Grüße Alexandra

02.08.2019 20:57 • x 6 #46


Jedi
Hallo Alexandra !

Zitat von Alexandra2:
Mich 2 Minuten auf etwas konzentrieren zu können, ohne daß 1000 Gedanken durchs Hirn flattern, ist Höchstleistung.

Dazu kann ich nur sagen, dass was ich in der Achtsamkeit gelernt habe,
Ob Du 10sek.- 30sek.- 1min oder 2min konzentriert warst, spielt nicht diese Rolle,
denn dann warst Du für 10sek.-30sek.-1min oder auch für 2min ganz im jetzigen Moment
u.
somit ganz Anwesend in Deinem Leben !

Und genau das sind die wirklich wichtigen Momente der Achtsamkeit !
Ein Indischer Philosoph schrieb einmal dazu, In jedem Augenblick liegt das ganze Leben.
Dies half mir sehr bei meinem Anfang mit der Achtsamkeit !

LG Jedi

02.08.2019 22:55 • x 3 #47


Alexandra2
Lieber Jedi,
Ich könnte heulen und ausflippen. Die Konzentration ist kaum mehr möglich, selbst Lesen hier gelingt oft nicht. Daß ich mal ganz bei einer Sache bleiben kann, kenne ich von früher, im Flow die Zeit, den Raum, alles um mich herum zu vergessen.
Aber jetzt kann ich kaum meine Texte vor dem Abschicken hier lesen, gruselig.
Achtsamkeit klingt für mich genauso unmöglich wie free climbing.
Zurück auf Anfang:nicht nachdenken, tue es.
Liebe Grüße Alexandra

03.08.2019 07:03 • x 8 #48


Alexandra2
Oh Mist, vielleicht wirken die Medikamente nicht mehr gut.

03.08.2019 07:12 • x 4 #49


A
Liebe Alexandra, wenn auch räumlich weit weg, ich bin in Gedanken bei dir. Könnte das denn sein, dass deine Medikamente nicht mehr so gut ansprechen?


In der Osteopathie neulich hörte ich, dass mein Gerinnungshemmer wegen der Beeinflussung des Vitamin K Haushalts sowohl depressive Phasen als auch Gewichtszunahme und Konzentrationsstörungen hervorrufen kann. Wieso weiß das eigentlich kein Arzt, frage ich mich zum wiederholten Male. Dieser Th. hat ein enormes Wissen über Zusammenhänge.

Für mich ist es schon ein großer Schritt Richtung Achtsamkeit, wenn ich erkenne, dass ich schon wieder mitten im Gewühle umherrasender Gedanken bin und dann Stopp sagen kann. Sie hören dann zwar nicht auf, aber zumindest habe ich die Situation, die mich so fertig macht, bemerkt.

03.08.2019 07:25 • x 4 #50


E
Zitat von Alexandra2:
I Ich berichte, bedenkt, ich habe einen ganz weit hinten liegenden Startpunkt im Vergleich zu Euch. ]

Liebe Alexandra- vergleiche bitte nicht, das setzt dich nur unter Druck
Glaub mir, es geht ganz langsam voran, aber stetig.
Mein Gehirn war wie eine Schalttafel, wo überall und manchmal gleichzeitig bunte Lichter auftauchten und das in einem Affenzahn, ich hatte ständig Verknüpfungen, denen ich nicht folgen konnte, bzw. in denen ich mich verloren habe.
Das Hören, das Sehen, das Riechen- alles war ständig überreizt (hatte ich jedenfalls das Gefühl).


Es beginnt mit den einfachen Dingen.
Z.B. Wasser nachzuschauen, oder einen Stein ins Wasser werfen und die Kreise anschauen- das muß gar nicht viel sein, und es geschehen auch keine Wunder.
Oder eben das Beispiel mit der Tomate.
Das Heilsame entwickelt sich leise und fast unbemerkt.

Zitat von ZeroOne:
Aber vor lauter Tomate bekomme ich dann ja gar nicht mit, wenn der Hund mal wieder Spaß mit der Nachbarskatze hat!
e

03.08.2019 07:46 • x 3 #51


Alexandra2
Liebe Resi,
Genau wie Du es beschreibst, empfinde ich die Gedanken (Fetzen) als nicht fassbar, unsinnig und einfach nur laut. Das Verdrängen kostet soviel Kraft.
Und ich versuche, mich nicht zu vergleichen. Danke für den Zuspruch
Liebe Grüße Alexandra

03.08.2019 08:17 • x 6 #52


Alexandra2
Liebe Mayke,
Lieben Dank für Dein Mitgefühl.
Ja es ist ein Armutszeugnis, daß Ärzte zuwenig über den Tellerrand schauen. Ein Mitpatient hätte schwere Depressionen vom Betablocker.
Ich hatte Krisen vom Ritalin und Antibiotikum, wobei der HNO Arzt das sagte.
Was das Elontril und Lithium angeht, muss ich nachfragen. Vielleicht kennt sich jemand mit der nachlassenden Wirkung der Medikamente aus?
Ich kenne es nur vom Venlaflaxin. Der Zeitraum würde passen- 2,5 Jahre wirkte das Venlaflaxin inkl Aufdosierung.
Gottseidank sind meine Ärzte fachlich gut drauf.
Liebe Grüße Alexandra

03.08.2019 08:25 • x 3 #53


Alexandra2
Hier ein guter Artikel, der auch die depressions- auslösenden Medikamentengruppen nennt.
https://www.aerzteblatt.de/archiv/16337.entherapie

03.08.2019 08:37 • x 4 #54


Jedi
Hallo Alexandra !

Zitat von Alexandra2:
Aber jetzt kann ich kaum meine Texte vor dem Abschicken hier lesen,

Und wenn du nur einen Satz hier schreiben würdest u. ihn dann abschickst, dass ist Achtsamkeit !
Die wenigen Sekunden, wo du diesen einen Satz schreibst oder villt. nur ein Wort, bist du ganz in deinem Leben anwesend !
Villt. erscheint dir, dass was ich dir jetzt geschrieben habe, gar unwirklich.
Meiner Meinung u. eigenen Erfahrung nach, haben wir vergessen oder nehmen ihn nicht wahr, den Augenblick !
wie schrieb der Indische Philosoph Jiddu Krishnamurti,
Zitat von Jedi:
In jedem Augenblick liegt das ganze Leben.


Ich würde sogar ergänzen wollen, in jeder Sekunde liegt unser ganzes Leben !
Wir/ Ich denken immer viel zu groß, zu weit u. das musste ich auch ersteinmal neu lernen !
Zitat von Alexandra2:
Achtsamkeit klingt für mich genauso unmöglich

Du hast mir Zurückgeschrieben, 6 Sätze, plus Begrüßung (Lieber Jedi) u. Verabschiedung(Liebe Grüße Alexandra)
Dies kontest du nur mit deiner ganzen Aufmerksamkeit u. Bewusstheit schreiben.
Das ist Achtsamkeit in den Momenten, wo du diese Zeilen getippt hast !

LG Jedi

03.08.2019 13:50 • x 3 #55


Jedi
Hallo

Achtsamkeit - was ist das ? so stellt dieser Thread eine nicht unwichtige Frage ?

Möchte nun gerne noch einmal hier etwas zusammenfassen, was bereits schon in den vielen Beiträgen steckt !
Achtsamkeit bedeutet, sich dessen Bewusst zu werden, was im gegenwärtigen Moment geschieht.
Dadurch kann man eine Haltung entwickelt, die es uns möglich macht, ohne Wertung u. Beurteilung auszukommen u.
so können wir mit Freundlichkeit u. Offenheit unsere ganz eigenen Erfahrungen machen.
In den Achtsamkeitsübungen, von denen ich ein paar hier beschrieben habe, öffnen wir uns bewusst für unsere Sinneseindrücke, unseren Gefühlen u. unseren Körperempfindungen.
Dabei, ob neutral, unangenehm oder angenehm, zeigen wir uns doch Aufgeschlossen u. begegnen so unserem gesammten Spektrum unserer gemachten Erfahrungen.
Es soll nichts verändert u. schon gar nicht etwas künstlich erzeugt werden, sondern das was schon ist, mit Wachheit, Neugier
u. mit voller Präsenz wahrgenommen werden.

So sollen wir üben, alles was uns im Leben begegnet, als ein Teil unseres Lebens anzunehmen u. zu wertschätzen.
Wir brauchen es auch nicht zu mögen, doch selbst unsere Abneigung kann zu einer Übung der Achtsamkeit werden, um so,
die Achtsamkeit zu unserer Lebens- Realität werden zu lassen.

Zwei Fragen, die eine feste Bedeutung in der Achtsamkeit erhalten haben,
Bin ich in den unterschiedlichsten Momenten wirklich anwesend in meinem Leben ?
Lebe ich diesen Augenblick ?

Wir können lernen in der,
Achtsamen Körperarbeit durch Yoga, Tai Chi u.Qi Gong ! um mit unserem Körper in Kontakt zu kommen u. wir erfahren etwas über unsere Fähigkeiten u. Grenzen u. können daran arbeiten.
Sitzmeditation, um unsere zertreutes Denken zu ankern u. später die Achtsamkeit auf unsere Sinne, Gefühle, Gedanken u. Empfindungen zu lenken.
Gehmeditation, Aufmerksam wahrzunehmen u.zu spüren, welcher Bodenkontakt zu unseren Füßen beim achtsamen gehen besteht.
Body Scan, Wir gehen von Körperteil zu Körperteil den Körperempfindungen nach, ohne zu bewerten u. zu verändern, sondern
nur um wahrzunehmen.
-----------------------------------------------

Achtsamkeit ist die Bewusstheit, die entsteht, indem wir im gegenwärtigen Moment absichtlich
u.
ohne zu urteilen aufmerksam sind.
(Jon Kabat-Zinn)

LG Jedi

04.08.2019 00:23 • x 3 #56


Jedi
Holen Sie sich u. ihre Aufmerksamkeit immer wieder geduldig in die gegenwärtige Stunde zurück,
in diesen Augenblick, in dem sich ihr wundervolles u. einzigartiges Leben vollzieht.
Schauen Sie, lauschen Sie, schmecken Sie, riechen Sie,
spüren Sie mit allen Sinnen das Leben.

(Christa Spannbauer)

05.08.2019 17:00 • x 3 #57


Alexandra2
Ich habs geschafft:
genießerisch jeden Bissen Tomatensalat achtsam genossen. Der flatternde Geist wurde ausgesperrt, damit er den Genuß nicht kaputt macht. Also für mich könnte Genuss der Schlüssel zur Achtsamkeit sein.

05.08.2019 17:08 • x 5 #58


Jedi
Zitat von Alexandra2:
für mich könnte Genuss der Schlüssel zur Achtsamkeit sein.


05.08.2019 17:10 • x 2 #59


A


Hallo Ex-Mitglied,

x 4#30


maya60
Zitat von Alexandra2:
:grinsen: Ich habs geschafft:
genießerisch jeden Bissen Tomatensalat achtsam genossen. Der flatternde Geist wurde ausgesperrt, damit er den Genuß nicht kaputt macht. Also für mich könnte Genuss der Schlüssel zur Achtsamkeit sein.


WoooOOOoooooooW! Supi!

05.08.2019 17:14 • x 1 #60

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