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Achtsamkeit - was ist das?

Alexandra2
Ich soll (Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom) Achtsamkeit bei bestimmten Aufgaben üben. Also zielgerichtet etwas tun. Allein die Vorstellung, Aufmerksamkeit zu bündeln und nicht mehr rumgeschubst zu werden von dem flatterndem Geist, erscheint mir unmöglich. Aber naja, ich mach's. Vorher spekulieren hat mich nur auf der Stelle treten lassen. Anders als etwas kommentarlos zu tun und sich vom Ergebnis überraschen zu lassen. Mit dem Letzteren habe ich gute Erfahrungen gemacht. Wenn das kein guter Ratgeber ist? Ich berichte, bedenkt, ich habe einen ganz weit hinten liegenden Startpunkt im Vergleich zu Euch. Mich 2 Minuten auf etwas konzentrieren zu können, ohne daß 1000 Gedanken durchs Hirn flattern, ist Höchstleistung.
Liebe Grüße Alexandra

02.08.2019 21:57 • x 6 #46


Jedi
Hallo Alexandra !

Zitat von Alexandra2:
Mich 2 Minuten auf etwas konzentrieren zu können, ohne daß 1000 Gedanken durchs Hirn flattern, ist Höchstleistung.

Dazu kann ich nur sagen, dass was ich in der Achtsamkeit gelernt habe,
Ob Du 10sek.- 30sek.- 1min oder 2min konzentriert warst, spielt nicht diese Rolle,
denn dann warst Du für 10sek.-30sek.-1min oder auch für 2min ganz im jetzigen Moment
u.
somit ganz Anwesend in Deinem Leben !

Und genau das sind die wirklich wichtigen Momente der Achtsamkeit !
Ein Indischer Philosoph schrieb einmal dazu, In jedem Augenblick liegt das ganze Leben.
Dies half mir sehr bei meinem Anfang mit der Achtsamkeit !

LG Jedi

02.08.2019 23:55 • x 3 #47


A


Hallo Ex-Mitglied,

Achtsamkeit - was ist das?

x 3#3


Alexandra2
Lieber Jedi,
Ich könnte heulen und ausflippen. Die Konzentration ist kaum mehr möglich, selbst Lesen hier gelingt oft nicht. Daß ich mal ganz bei einer Sache bleiben kann, kenne ich von früher, im Flow die Zeit, den Raum, alles um mich herum zu vergessen.
Aber jetzt kann ich kaum meine Texte vor dem Abschicken hier lesen, gruselig.
Achtsamkeit klingt für mich genauso unmöglich wie free climbing.
Zurück auf Anfang:nicht nachdenken, tue es.
Liebe Grüße Alexandra

03.08.2019 08:03 • x 8 #48


Alexandra2
Oh Mist, vielleicht wirken die Medikamente nicht mehr gut.

03.08.2019 08:12 • x 4 #49


A
Liebe Alexandra, wenn auch räumlich weit weg, ich bin in Gedanken bei dir. Könnte das denn sein, dass deine Medikamente nicht mehr so gut ansprechen?


In der Osteopathie neulich hörte ich, dass mein Gerinnungshemmer wegen der Beeinflussung des Vitamin K Haushalts sowohl depressive Phasen als auch Gewichtszunahme und Konzentrationsstörungen hervorrufen kann. Wieso weiß das eigentlich kein Arzt, frage ich mich zum wiederholten Male. Dieser Th. hat ein enormes Wissen über Zusammenhänge.

Für mich ist es schon ein großer Schritt Richtung Achtsamkeit, wenn ich erkenne, dass ich schon wieder mitten im Gewühle umherrasender Gedanken bin und dann Stopp sagen kann. Sie hören dann zwar nicht auf, aber zumindest habe ich die Situation, die mich so fertig macht, bemerkt.

03.08.2019 08:25 • x 4 #50


E
Zitat von Alexandra2:
I Ich berichte, bedenkt, ich habe einen ganz weit hinten liegenden Startpunkt im Vergleich zu Euch. ]

Liebe Alexandra- vergleiche bitte nicht, das setzt dich nur unter Druck
Glaub mir, es geht ganz langsam voran, aber stetig.
Mein Gehirn war wie eine Schalttafel, wo überall und manchmal gleichzeitig bunte Lichter auftauchten und das in einem Affenzahn, ich hatte ständig Verknüpfungen, denen ich nicht folgen konnte, bzw. in denen ich mich verloren habe.
Das Hören, das Sehen, das Riechen- alles war ständig überreizt (hatte ich jedenfalls das Gefühl).


Es beginnt mit den einfachen Dingen.
Z.B. Wasser nachzuschauen, oder einen Stein ins Wasser werfen und die Kreise anschauen- das muß gar nicht viel sein, und es geschehen auch keine Wunder.
Oder eben das Beispiel mit der Tomate.
Das Heilsame entwickelt sich leise und fast unbemerkt.

Zitat von ZeroOne:
Aber vor lauter Tomate bekomme ich dann ja gar nicht mit, wenn der Hund mal wieder Spaß mit der Nachbarskatze hat!
e

03.08.2019 08:46 • x 3 #51


Alexandra2
Liebe Resi,
Genau wie Du es beschreibst, empfinde ich die Gedanken (Fetzen) als nicht fassbar, unsinnig und einfach nur laut. Das Verdrängen kostet soviel Kraft.
Und ich versuche, mich nicht zu vergleichen. Danke für den Zuspruch
Liebe Grüße Alexandra

03.08.2019 09:17 • x 6 #52


Alexandra2
Liebe Mayke,
Lieben Dank für Dein Mitgefühl.
Ja es ist ein Armutszeugnis, daß Ärzte zuwenig über den Tellerrand schauen. Ein Mitpatient hätte schwere Depressionen vom Betablocker.
Ich hatte Krisen vom Ritalin und Antibiotikum, wobei der HNO Arzt das sagte.
Was das Elontril und Lithium angeht, muss ich nachfragen. Vielleicht kennt sich jemand mit der nachlassenden Wirkung der Medikamente aus?
Ich kenne es nur vom Venlaflaxin. Der Zeitraum würde passen- 2,5 Jahre wirkte das Venlaflaxin inkl Aufdosierung.
Gottseidank sind meine Ärzte fachlich gut drauf.
Liebe Grüße Alexandra

03.08.2019 09:25 • x 3 #53


Alexandra2
Hier ein guter Artikel, der auch die depressions- auslösenden Medikamentengruppen nennt.
https://www.aerzteblatt.de/archiv/16337.entherapie

03.08.2019 09:37 • x 4 #54


Jedi
Hallo Alexandra !

Zitat von Alexandra2:
Aber jetzt kann ich kaum meine Texte vor dem Abschicken hier lesen,

Und wenn du nur einen Satz hier schreiben würdest u. ihn dann abschickst, dass ist Achtsamkeit !
Die wenigen Sekunden, wo du diesen einen Satz schreibst oder villt. nur ein Wort, bist du ganz in deinem Leben anwesend !
Villt. erscheint dir, dass was ich dir jetzt geschrieben habe, gar unwirklich.
Meiner Meinung u. eigenen Erfahrung nach, haben wir vergessen oder nehmen ihn nicht wahr, den Augenblick !
wie schrieb der Indische Philosoph Jiddu Krishnamurti,
Zitat von Jedi:
In jedem Augenblick liegt das ganze Leben.


Ich würde sogar ergänzen wollen, in jeder Sekunde liegt unser ganzes Leben !
Wir/ Ich denken immer viel zu groß, zu weit u. das musste ich auch ersteinmal neu lernen !
Zitat von Alexandra2:
Achtsamkeit klingt für mich genauso unmöglich

Du hast mir Zurückgeschrieben, 6 Sätze, plus Begrüßung (Lieber Jedi) u. Verabschiedung(Liebe Grüße Alexandra)
Dies kontest du nur mit deiner ganzen Aufmerksamkeit u. Bewusstheit schreiben.
Das ist Achtsamkeit in den Momenten, wo du diese Zeilen getippt hast !

LG Jedi

03.08.2019 14:50 • x 3 #55


Jedi
Hallo

Achtsamkeit - was ist das ? so stellt dieser Thread eine nicht unwichtige Frage ?

Möchte nun gerne noch einmal hier etwas zusammenfassen, was bereits schon in den vielen Beiträgen steckt !
Achtsamkeit bedeutet, sich dessen Bewusst zu werden, was im gegenwärtigen Moment geschieht.
Dadurch kann man eine Haltung entwickelt, die es uns möglich macht, ohne Wertung u. Beurteilung auszukommen u.
so können wir mit Freundlichkeit u. Offenheit unsere ganz eigenen Erfahrungen machen.
In den Achtsamkeitsübungen, von denen ich ein paar hier beschrieben habe, öffnen wir uns bewusst für unsere Sinneseindrücke, unseren Gefühlen u. unseren Körperempfindungen.
Dabei, ob neutral, unangenehm oder angenehm, zeigen wir uns doch Aufgeschlossen u. begegnen so unserem gesammten Spektrum unserer gemachten Erfahrungen.
Es soll nichts verändert u. schon gar nicht etwas künstlich erzeugt werden, sondern das was schon ist, mit Wachheit, Neugier
u. mit voller Präsenz wahrgenommen werden.

So sollen wir üben, alles was uns im Leben begegnet, als ein Teil unseres Lebens anzunehmen u. zu wertschätzen.
Wir brauchen es auch nicht zu mögen, doch selbst unsere Abneigung kann zu einer Übung der Achtsamkeit werden, um so,
die Achtsamkeit zu unserer Lebens- Realität werden zu lassen.

Zwei Fragen, die eine feste Bedeutung in der Achtsamkeit erhalten haben,
Bin ich in den unterschiedlichsten Momenten wirklich anwesend in meinem Leben ?
Lebe ich diesen Augenblick ?

Wir können lernen in der,
Achtsamen Körperarbeit durch Yoga, Tai Chi u.Qi Gong ! um mit unserem Körper in Kontakt zu kommen u. wir erfahren etwas über unsere Fähigkeiten u. Grenzen u. können daran arbeiten.
Sitzmeditation, um unsere zertreutes Denken zu ankern u. später die Achtsamkeit auf unsere Sinne, Gefühle, Gedanken u. Empfindungen zu lenken.
Gehmeditation, Aufmerksam wahrzunehmen u.zu spüren, welcher Bodenkontakt zu unseren Füßen beim achtsamen gehen besteht.
Body Scan, Wir gehen von Körperteil zu Körperteil den Körperempfindungen nach, ohne zu bewerten u. zu verändern, sondern
nur um wahrzunehmen.
-----------------------------------------------

Achtsamkeit ist die Bewusstheit, die entsteht, indem wir im gegenwärtigen Moment absichtlich
u.
ohne zu urteilen aufmerksam sind.
(Jon Kabat-Zinn)

LG Jedi

04.08.2019 01:23 • x 3 #56


Jedi
Holen Sie sich u. ihre Aufmerksamkeit immer wieder geduldig in die gegenwärtige Stunde zurück,
in diesen Augenblick, in dem sich ihr wundervolles u. einzigartiges Leben vollzieht.
Schauen Sie, lauschen Sie, schmecken Sie, riechen Sie,
spüren Sie mit allen Sinnen das Leben.

(Christa Spannbauer)

05.08.2019 18:00 • x 3 #57


Alexandra2
Ich habs geschafft:
genießerisch jeden Bissen Tomatensalat achtsam genossen. Der flatternde Geist wurde ausgesperrt, damit er den Genuß nicht kaputt macht. Also für mich könnte Genuss der Schlüssel zur Achtsamkeit sein.

05.08.2019 18:08 • x 5 #58


Jedi
Zitat von Alexandra2:
für mich könnte Genuss der Schlüssel zur Achtsamkeit sein.


05.08.2019 18:10 • x 2 #59


A


Hallo Ex-Mitglied,

x 4#15


maya60
Zitat von Alexandra2:
:grinsen: Ich habs geschafft:
genießerisch jeden Bissen Tomatensalat achtsam genossen. Der flatternde Geist wurde ausgesperrt, damit er den Genuß nicht kaputt macht. Also für mich könnte Genuss der Schlüssel zur Achtsamkeit sein.


WoooOOOoooooooW! Supi!

05.08.2019 18:14 • x 1 #60

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