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Aktuelle WHO-Entscheidung - Burnout ist Krankheit

maya60
Hallo, habe heute in verschiedenen online-Artikeln gelesen, dass die WHO für den ab 2022 gültigen neuen Klassifikationskatalog von Krankheiten Burnout als eigenständige Diagnose (Syndrom) aufgenommen hat.

Soweit - so überfällig!

Die 3 Kernkennzeichen sollen sein:
Voraussetzung: Durch chronischen Stress im Beruf erzeugt, der nicht verarbeitet werden kann
(andere Lebensbereiche gelten n i c h t )
1) Verminderte Leistungsfähigkeit im Beruf
2) Erschöpfung
3) Innere geistige Distanz zum Beruf bis Negativhaltung zum Beruf


Also, das Ganze hat wie alles Vor- und Nachteile, oder?

28.05.2019 15:53 • x 5 #1


E
Endlich.

28.05.2019 15:55 • x 2 #2


A


Hallo maya60,

Aktuelle WHO-Entscheidung - Burnout ist Krankheit

x 3#3


maya60
Oder doch nicht?

In den Spon-Kommentaren verlinkte jetzt gerade jemand eine Gegendarstellung der WHO in der tagesschau?
Danach bliebe Burnout ein Einflussfaktor auf Gesundheit, aber nicht eigenständig?

Grrrrrr Ja, was denn jetzt?

Ich lese davon seit Stunden und jetzt stimmt es nicht oder doch oder wie oder was?

28.05.2019 16:09 • x 1 #3


W

E
Es kommt auch auf ZEIT-online, also da muß schon ebbes dran sein!

28.05.2019 16:42 • x 1 #5


ZeroOne
Ich habe das aber auch so im Netz mehrfach in unterschiedlichen Quellen heute gelesen, wie du in deinem ersten Post geschrieben hast @maya60 !

Die WHO verweist sogar deutlich darauf, dass der Begriff Burn-Out ausschließlich im beruflichen Zusammenhang verwendet werden darf (genauer: Gefühl von Erschöpfung, zunehmende geistige Distanz / negative Haltung zum eigenen Job und verringertes berufliches Leistungsvermögen) und nicht für sonstige Lebensbereiche.

Wie ich das werten soll, weiß ich ehrlich gesagt noch nicht.

Was ist z.B. mit einer nicht berufstätigen Mutter die ausgebrannt zusammenbricht, weil sie einfach mehrere Kinder, einen komplexen Haushalt, Haus, Garten, fordernden Gatten, etc. trotz vollem Einsatz nicht mehr gewuppt bekommt und deshalb runtergebrannt ist? Für mich war das bisher ganz klar auch Burn-Out.

Eigentlich fand ich es bisher über Z73 (ICD-10-GM) gar nicht sooo schlecht abgebildet, wo es heißt .Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung.Inkl.: Akzentuierung von Persönlichkeitszügen. Ausgebranntsein [Burn-out].

Schwieriges Thema.

LG
ZeroOne

28.05.2019 16:44 • x 3 #6


W
ich vermute, es hat versicherungsrechtliche bzw arbeitsrechtliche Gründe.

siehe auch:

https://www.nzz.ch/meinung/burnout-als-.ld.1476934

28.05.2019 16:52 • x 3 #7


maya60
Also, wenn die WHO selber einen Rückzieher von ihrer ersten Krankheitsentscheidung gemacht hat, wie es dein erster link, Wallis, nahelegt, dann womöglich wirklich wegen der enormen Konsequenzen für die Arbeitswelt.
Versicherung, Krankmachende Arbeitsverhältnisse en masse, die keine Arbeitsmedizin mehr vertreten dürfte - das wäre ja schrecklich für die Wirtschaft und auch für die ganze Folgenwirtschaft, die uns Burnoutler behandelt und das bisjetzt alles individualisieren. Berufskrankheit Burnout, Arbeitsunfähigkeit weia, der gesamte Pflegebereich, Pädagogische, Sozialpädagogische Bereich, wo kämen wir denn da hin?

Also ist es jetzt ein gesundheitsschädigender Einflussfaktor, bei dem diese Fokussierung nur auf den Berufsbereich noch weniger Sinn macht als vorher als Krankheitseinschränkung. Dinge wie Doppelbelastung von Eltern mit Kindern oder zu pflegenden Angehörigen oder von Frauen, die als Universalpflegerin für Kinder, Eltern, Schwiegereltern, Onkel, Tanten usw. Jahrzehnte ausbrennt.

Alles ein bisschen sehr große Stolperei der Fachleute. Irgendwie mit der heißen Nadel das Ganze. Also am Ende eine Verschlimmbesserung? Doch keine Krankheit, dafür aber eine Einschränkung gegenüber zuvor? Den Einflussfaktor bisjetzt fand ich nämlich auch besser und zutreffend beschrieben, Zero!

28.05.2019 17:56 • x 1 #8


Hoffnung21
Ich weiß nicht, ob Burnout und Depression wirklich auseinandergehalten werden kann. Wer ist schon NUR vom Arbeitgeber gestresst und der Rest läuft ohne jegliche Probleme? Also bei mir war das ein Mischmasch. Ich hab mal einen Satz gelesen, der mir persönlich sehr gut gefällt: Burnout ist der Weg in die Depression. Ich weiß, Burnout klingt einfach schöner, ist anerkannter, aber tatsächlich ist die Endstufe doch die Depression. Ich hab auch am Anfang immer gesagt, ich hab ein Burnout, bis ich mich dann getraut hab zu sagen, Ich hab eine Depression.

LG Eis

28.05.2019 19:30 • x 3 #9


W
ich habe nicht wirklich ahnung, aber ich dachte immer, es sei umgekehrt? also dass jeder Burnout die Depression enthält?

28.05.2019 19:42 • x 1 #10


ZeroOne
Ich kenne auch Ärzte / Therapeuten, die den Begriff Burn-Out überhaupt nicht verwenden wollen und als Synonym Erschöpfungsdepression verwenden.

LG
ZeroOne

28.05.2019 19:53 • x 3 #11


Hoffnung21
Stimmt @zeroone, mein Arzt hat auch die Erschöpfungsdepression formuliert und nur beim Gespräch mit mir einmal ganz kurz von Burnout gesprochen. Ich finde auch die Abgrenzung Burnout/Depression sehr schwierig. Und in der Reha hat niemand mehr von Burnout gesprochen, sondern klar von Depression.

@Wallis
Die Endstufe eines Burnout ist IMMER die Depression, aber bei leichten Formen eines Burnout kann man NOCH nicht von Depression sprechen.

LG Eis

28.05.2019 20:02 • x 1 #12


Nickse
@ZeroOne und @eis:

Ich habe allerdings im Internet auch mehrmals gelesen, dass Erschöpfungsdepression nur ein anderes Wort für BO ist?

Allerdings nicht in jedem Beitrag. Wo wäre der Unterschied?

28.05.2019 20:10 • x 2 #13


Hoffnung21
Ich würde sagen die Endstufe des Burnout ist die Erschöpfungsdepression, wobei es oft gleichwertig benutzt wird. Beim Burnout gibt es ja mehrere Phasen, die ersten Phasen sind mE nur der Weg in die Depression. Ich hab die verschiedenen Phasen aber nicht im Kopf. Anfangs halt enorme Leistungsbereitschaft, dann langsam Leistungsabbau, Erschöpfung und Frust auf die Arbeit usw.

28.05.2019 21:02 • x 2 #14


A


Hallo maya60,

x 4#15


W
Zitat von Eis:

@Wallis
Die Endstufe eines Burnout ist IMMER die Depression, aber bei leichten Formen eines Burnout kann man NOCH nicht von Depression sprechen.

also mein BO hatte wohl früher schon Depressionen, nicht wegen Arbeit, sondern aufgrund schicksalsschlägen, jetzt in den letzten Monaten hat er wieder Depressionen, Panikattacken und nun heisst das Ding wohl Burnout.
Wenn ich ihn richtig verstanden habe.

28.05.2019 21:09 • #15

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