Hallo
Zitat von maya60:Somit lässt sich die Erschöpfungsdepression meiner Ansicht nach nicht trennen von der Notwendigkeit einer umfassenden Depressionsbehandlung.
dies sind auch meine gemachten erfahrungen, die mir so aus meiner der klinik, reha, SHG u. gruppentherapie bekannt geworden sind.
Ärzteverbände benennen das Burn-Out- Syndrom nicht als eine Krankheit, sondern
als Problem mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung.ich persönlich finde, dass es das ganz gut trifft.
eine präzise Diagnose, lässt sich daher auch schwer erstellen.
das der Beruf, als hauptursache gerne benannt wird liegt meiner meinung daran, dass die anforderungen sehr stark gestiegen sind,
wir den beruf in unserem leben, oft an die erste stellle setzen,
wir bereit sind, für eine berufliche karriere sehr viel energie einzusetzen, die uns dann woanders fehlt,
wir während unseres berufsleben älter werden u. wir aufgrund der physiologie, unsere kräfte nicht mehr so zur verfügung stehen, wie noch in jungen jahren, uvm.
auch die zwischenmenschlichen konflikte in den betrieben haben zugenommen u. die ursachen dafür sind unterschiedlich zu bewerten.
meist fehlt es menschen die sich dabei psychisch erschöpfen, mit diesen anforderungen einen gesunderen umgang zu finden u.
strategien zu entwickeln, die der situation angemessen sind.
falsche führungsinstrumente, fehlende wertschätzung, lob, anerkennung u. bestätigung für gute leistungen, tun da ihr übriges.
und wer kennt es nicht, dass noch lange nach Arbeitsschluss, die gedanken eine fehlende distanz vermissen lassen.
nicht wenige haben berichtet, dass schleichend die sozialen kontakte immer weniger wurden u. das die Anteilnahme an andere, deutlich weniger wurde, auch der spaßfaktor an bestimmten dingen, kam nicht mehr richtig auf, usw.
auch in einer beziehung kann ich mich physisch u. psychisch erschöpfen.
partnerschaftliche unzufriedenheiten, die unausgesprochen bleiben, erzeugen in uns stress, der sich in dauerärger, wut, gar anhaltende traurigkeit auslösen kann.
nicht selten ist zu lesen, dass die gewalt in der ehe zugenommen hat.
das oft ein offener umgang mit solchen lebenskrisen nicht ausreichend bewältigt werden kann, liegt oftmals an unseren prägungen u. erfahrungen, die wir gemacht haben.
auch unsere im unterbewusstsein gut abgespeicherten glaubenssätze u. konditionierung blockieren des öfteren notwendige klärungen.
meine beschreibungen sind beiweitem noch nicht vollständig u. um das thema, sich erschöpfen, gibt es noch eine menge an ursachen, die ich nicht benannt habe, da sie hier den rahmen sprengen würden.
dazu würde gehören belastungen von Alleinerziehende, pflege der alten pflegebedürftigen eltern u. die eigene schwere erkankung.
so sehe ich, dass jemand der physisch u. psychisch einen zusammenbruch erlitten hat, ganz individuell Psychotherapeutische hilfe benötigt u. sich erst langsam in den therapiesitzungen eine echte diagnose zu stellen möglich wird.
jede lebensgeschichte ist anders gelagert u. enthält viele unbekannte, die durch die therapiegespräche an die oberfläche geholt werden können.
nur die Krankenkasse fordern eben eine schnelle diagnoseerhebung, um abrechnen zu können.
das fördert nicht gerade eine fachlich fundierte diagnoserstellung.
villt. müsste es eine zwischen-diagnose geben, bis sich in einer psychotherapeutischen begleitung das gesammte ausmaß, dass zu der erkrankung geführt hat, offensichtlich wird u. so eine richtige diagnose gestellt u. die therapiemaßnahme der diagnose angepasst werden kann.
LG Jedi