Hallo, Joachim,
Du hast deine Depr. seit 10 Jahren. (ich seit fast 70 !) Du wirst eines nicht zu fernen Tages erfahren, dass man dich als chronisch und austherapiert bezeichnet. Zur Zeit leidest du noch unter der Einsamkeit. Später, wenn du durch die vielen Episoden über lange Zeit hinweg ausgebrannt bist, wirst du eine sogen. Soziophobie entwickeln, d.h. die Menschen gehen dir auf die Nerven. Dann hast du nur noch eines im Sinn: lasst mich in Ruhe, lasst mich allein. Glaub mir, du wirst die Einsamkeit lieben.Du wirst den Menschen aus dem Weg gehen und jedem dankbar sein, der sich von dir verabschiedet. Nachdem du deinen Supermarkteinkauf beendet hast, wirst du fliehen: nix wie heim. Vielleicht hast du ein Haustier, das auf dich wartet, einziges Lebewesen, mit dem du reden kannst. Besser als nichts! Du lebst in einem Schneckenhaus, in dem du dich häuslich einrichten musst, wenn du überleben willst.Fürchte dich nicht vor der Einsamkeit, du wirst sie mögen .Außenstehende werden sich fragen, wie kann man nur so leben? Na und ... Nutze das Internet, so lange es geht Das verbindet dich mit der Welt, kannst Musik und Filme herunterladen, chatten usw. - Lieber Joachim, Du mußt das Unabänderliche akzeptieren. Du wirst es schaffen
Ich hab' das alles durch, vom ersten Antidepressiva in den 50iger Jahren bis zur EKT 2015. Und heute?
Alle 14 Tage die Haushaltshilfe, alle 3 Wochen der Einkauf. Dazwischen kein menschliches Wort. So sieht unsere Karriere aus, meine und die von vielen anderen Betroffenen.
Wenn man mich finden wird ...ähnliches ist manchmal als kleine Zeitungsnotiz ganz unten rechts außen kleingedruckt am Rand zu lesen. So ist das Leben.
Mach's gut Joachim
Liebe Grüße
bake37
Führt die Depr. zu Einsamkeit oder die Einsamkeit zu Depr.? Ich neige eher zu ersterem. Übrigens haben Wissenschaftler festgestellt, dass Einsamkeit eine sichtbare Spur auf den Genen hervorruft..
14.06.2020 20:58 •
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