Alternative zur Psychotherapie?

C
Hallo zusammen,

nachdem eine weitere Diskussion bzgl. der Gründe für meine Depression nicht weiter erwünscht war,

kinderwunsch-und-depressionen-ein-teufelskreis-t21351.html

möchte ich auf diesem Weg fragen, ob bzw. welche Behandlungsmöglichkeit für mich in Frage käme.

Mein Problem ist einerseits die Zeit, andererseits die Tatsache, die Behandlung vor meinem Arbeitgeber verheimlichen zu müssen.

Kurze Hintergrundinfo dazu:
Ich bin diejenige Mitarbeiterin, die am kürzesten in der Firma angestellt ist, also ich bin die „Neueste“ dort. Ich bin die jüngste Mitarbeiterin. Und diejenige mit den meisten Fehlzeiten (zumindest seit ich dort bin).
Ich muss mehrmals im Monat Arzttermine wahrnehmen, teilw. sehr kurzfristig (weil sich Eisprünge u. ä. nunmal nicht wochenlang vorher planen lassen). Gründe für die Behandlungen: siehe oberer Link.
Ich muss diese Behandlungen vor meinem Arbeitgeber verheimlichen, da er bereits mehrfach durch Kommentare in diese Richtung klar gemacht hat, was er von schwangeren Arbeitnehmerinnen hält…

Es ist ohnehin also sehr anstrengend, sich ständig – teilweise auch sehr kurzfristig – irgendwelche Lügen und Ausreden einfallen lassen zu müssen, warum ich jetzt plötzlich einen (Arzt-)Termin wahrnehmen muss und die Kommentare des Chefs bzw. der Kollegen („So jung und schon so oft krank“, „Als ich in deinem Alter war, war ich nie beim Arzt“, „Du hast aber eine angeschlagene Gesundheit“ usw.) tun ihr Übriges…

Nun gut, mein Problem ist jetzt also:
Wenn ich in psychotherapeutische Behandlung gehe, heißt das konkret für mich, dass ich pro Woche stets einmal früher von der Arbeit weg müsste. Mein Arbeitsweg ist nämlich ziemlich lang (1 ½ Stunden einfach) und in der Nähe dieser Arbeitsstelle gibt es leider keinen Psychotherapeuten, der auf meine Problematik spezialisiert wäre.

Ich weiß nicht, wie ich das erklären soll, habe Angst vor den Konsequenzen, wenn ich NOCH mehrere Fehlzeiten habe und kündigen (bzw. gekündigt-werden) kommt für mich einfach nicht in Frage, wir brauchen das Geld für die Behandlungen (bzw. für die evtl. in Frage kommende Alternative, siehe Link oben).

Gibt es evtl. eine Alternative zur Psychotherapie in einer psychotherapeutischen Praxis?

Medikamente – auch wenn es „nur“ zur Überbrückung wäre, darf ich keine nehmen (siehe Link oben).

Und bitte keine Postings á la: „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“ usw.
Ich möchte wirklich betonen, dass ich für eine Psychotherapie offen bin. Habe in der Vergangenheit auch schon solche Therapien gemacht und positive Erfahrungen mit dieser Art der Behandlung. Habe mich auch bereits erkundigt, wo der nächste Psychotherapeut sitzt, der für meine Problematik spezialisiert ist. Es ist also wirklich nicht so, dass ich untätig war bzw. unwillig bin.
Nur habe ich eben dieses Zeitproblem (bzw. das Problem der Lügerei auf der Arbeit) und wäre für Tipps zu Alternativen dankbar.

Viele Grüße
Corydora

27.08.2011 10:59 • #1


JeanLucca
Hallo Corydora.

im Grunde hast Du die Antwort auf Deine Frage schon in dem anderen Thread erhalten. Und zwar von Menschen die auch ihre Zeit brauchten um annehmen zu können. Alle wissen wovon sie schreiben und haben es nicht aus Lehrbüchern sondern aus ihrer eigenen Geschichte erfahren.

Zitat von Corydora:
Gibt es evtl. eine Alternative zur Psychotherapie in einer psychotherapeutischen Praxis?

Ja. Eine Therapie in einer stationären Einrichtung.
Das ist vielleicht sogar ein guter Weg, denn dadurch würdest Du Dich erstmal aus den ganzen Situationen die einen enormen Druck auf Dich ausüben herausholen und Du könntest Dich ganz auf die Therapie einlassen, ohne Stördruck von aussen.

Lieben Gruß, JeanLucca

27.08.2011 14:31 • #2


A


Hallo Corydora,

Alternative zur Psychotherapie?

x 3#3


R
Zitat von Corydora:
Gibt es evtl. eine Alternative zur Psychotherapie in einer psychotherapeutischen Praxis?


Es gibt Therapieangebote über Internet und Telefon.

Darüberhinaus ist meine Erfahrung, dass Therapeuten, die nicht auf Krankenkassenbasis arbeiten eher auch bereit sind abends Therapiestunden anzubieten. So habe ich das eine
zeitlang gemacht (hatte auch knapp 2 Std. Fahrzeit von der Arbeit). Ich habe die Stunden halt selbst bezahlt und dadurch mehr 'Freiheiten' gehabt. Klar ist das nicht ein geringer
Betrag, da muss man halt die Gewichtigkeit für einen Abwägen und wenn Du dadurch ja die Arbeit behälst, verdienst Du ja auch Geld für die Therapiestunden.

rennratte

27.08.2011 16:57 • #3


ziege
Hallo Corydora.
Abgesehen davon ob bei dir grad im moment der richtige zeitpunkt ist schwanger zu werden,finde ich es nicht gut,dass du deinem Arbeitgeber gegenüber nicht ehrlich bist-du musst die Gründe warum du zum Arzt gehst oder welche krankheit du hast deinem Arbeitgeber gar nicht mitteilen. Wenn du ihm die Bescheinigungen und Arbeitsunfähigkeit´s pünktlich gibst,reicht das. du bist gesetzlich nicht dazu verpflichtet ihm die Gründe zu nennen.

finde es etwas unfair den leuten gegenüber die aufgrund ihrer erkrankung nicht arbeiten gehen können oder deshalb hohe fehlzeiten haben..was ich sagen will entweder eherlich sein und sagen,ja ich habe depressionen, oder eben gar nichts sagen und diesbezüglich eventuellen fragen ausweichen.

deinen job kannst du auch aufgrund hoher Fehlzeiten verlieren..

und was passiert wenn du wirklich schwanger wirst,klar du musst es ihm nicht mitteilen,aber früher oder später würds wohl auffallen,bzw wäre nicht zu übersehen. außerdem hättest du ja dann gewisse rechte..die du nur durch setzen kannst wenn der AG von der schwangerschaft weiss..

und ich frage mich,würdest du wenn der arzt dir dazu rät aus rücksicht auf dein ungeborenes kind von der arbeit fernbleiben,oder die arbeit anpassen an die situation?

es soll kein angriff sein nur denkanstöße und Gedanken die mir kommen wenn ich deinen Beitrag lese..
deinen willen zur psychotherapie finde ich super!!!

27.08.2011 19:42 • #4


C
Hallo JeanLucca,

vielen Dank für deine Antwort.

Ich möchte nur leider keinen „Re-Start“ meines Lebens nach einer stationären Therapie.

Weder möchte ich meinen Job verlieren noch meinen Mann. Ersteres wäre mir im Fall einer stationären T. sicher, letzteres zumindest möglich. Beide geben meinem Leben Sicherheit, Kontinuität und Stabilität. Ohne sie ginge es mir noch viel, viel schlechter.

Und je weiter ich die Familiengründung in die Zukunft schiebe, umso unwahrscheinlicher wird es, dieses Ziel jemals zu erreichen. Das Zeitfenster für eine Frau bzgl. einer Familiengründung ist nun einmal leider begrenzt. Für „Plan B“ kann ich mir auch nicht ewig Zeit lassen, ein Neuanfang im Ausland wird mit zunehmendem Alter nicht einfacher…

Mein Mann ist ebenfalls gegen eine stationäre Therapie. Er möchte gleich im nächsten Zyklus die Behandlung fortsetzen.

Jedenfalls: Eine stationäre Therapie würde mir mehr schaden als nützen, denn wenn ich aus dem „Schutzraum Krankenhaus“ wieder rauskäme, müsste ich wieder ganz von vorne anfangen. Das möchte ich nicht.

Viele Grüße
Corydora

27.08.2011 23:02 • #5


C
Hallo Rennratte,

Therapieangebote via Internet und Telefon klingt interessant.

Hast du da zufällig auch Kontaktadressen?

Wg. den Therapeuten, die nicht auf KK-Basis arbeiten, werde ich mich nochmal erkundigen.
Kannst du mir in etwa sagen, wie hoch die Kosten pro Stunde sind?

Ja, ich arbeite und verdiene Geld. Andererseits sind Kinderwunsch-Behandlungen aber auch verdammt teuer...
Eigentlich geht das, was ich verdiene, gleich für die nächste Behandlung weg. Mit dem Verdienst meines Mannes decken wir die Lebenshaltungskosten.
Klar, kleine Extras hier und da sind schon drin.
Darf halt nur nicht zuuu teuer sein...

Viele Grüße vielen Dank
Corydora

27.08.2011 23:09 • #6


C
Hallo Ziege,

du hast recht, man muss dem AG die Gründe für´s Fernbleiben nicht nennen, wenn man eine Arbeitsunfähigkeit hat.
Soviel zur grauen Theorie. In der Praxis wirst du spätestens bei wiederholtem Fehlen aber gefragt, sei es auch nur aus Neugier, Anteilnahme o. Ä.
Und wenn man da nicht antwortet, ist das für´s Vertrauensverhältnis und für´s Arbeitsklima nicht so gut...
Außerdem macht man sich dadurch auch irgendwie verdächtig, finde ich und man gibt Raum für wilde Spekulationen.
Wer möchte schon gerne der Klatsch-und-Tratsch-Inhalt der Kollegen am Mittagstisch sein?

Ja, aufgrund hoher Fehlzeiten kann man seinen Job verlieren.
Genau das ist ja der Grund, weshalb ich mir die Psychotherapie bisher versagt habe. Ich habe ja schon Sorge wg. meiner Fehlzeiten während den Behandlungen.

Sollte ich schwanger werden, werde ich den AG sofort darüber in Kenntnis setzen. Mir ist bewusst, dass ich dann besonderen Schutz genieße, aber eben erst DANN und nicht schon VORHER, während ich versuche, schwanger zu werden...
Ich habe einmal von einem Fall gelesen, da hat der AG nach dem Arzt gegoogelt, der der Arbeitnehmerin (auch in Kinderwunschbehandlung) die Arbeitsunfähigkeit ausgestellt hat und ist so draufgekommen, dass die Arbeitsunfähigkeit von einer Kinderwunschklinik stammt. Die AN war ihren Job binnen kürzester Zeit los. Offiziell natürlich wg. mangelnder Auftragslage...
Seitdem wird in div. Foren empfohlen, mit der Kinderwunsch-AU zum Hausarzt zu gehen und von ihm dann nochmal eine neutrale Arbeitsunfähigkeit ausstellen zu lassen, die man dann beim AG einreicht.

Naja, jedenfalls: Sollte ich schwanger werden, steht das Kind natürlich im Vordergrund und wenn ein Arzt Bedenken bzgl. meiner Arbeitsfähigkeit äußert, würde ich natürlich zu Hause bleiben. Mit dem Wissen allerdings, dass ich unkündbar bin. Anders als während einer Psychotherapie.

Viele Grüße vielen Dank für´s Feedback
Corydora

27.08.2011 23:25 • #7


JeanLucca
Hallo Corydora.
Zitat von Corydora:
Ich möchte nur leider keinen „Re-Start“ meines Lebens nach einer stationären Therapie.
Das klingt für mich nach einem BurnOut - eine Therapie machen um danach wieder genau so weitermachen wie bisher. Am Besten eine by the Way Behandlung in der Techniken erlernt werden die den aktuellen Druck auszuhalten helfen.
Und Druck hast Du sicherlich genug.

Zitat von Corydora:
Mein Mann ist ebenfalls gegen eine stationäre Therapie. Er möchte gleich im nächsten Zyklus die Behandlung fortsetzen
Noch mehr Druck.

Zitat von Corydora:
Gibt es evtl. eine Alternative zur Psychotherapie in einer psychotherapeutischen Praxis?
Mir fällt jetzt noch eine Paartherapie ein. Die findet sicher auch in einer Praxis statt und ist bestimmt keine Kassenleistung (so war es jedenfalls damals bei mir.) aber irgendwie finde ich das Dein Mann gern an der Therapie beteiligt werden kann.

Wäre das was für Euch http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/fileadmin/zpm/medpsych/KiWu-Infoabend_2011.pdf
Da geht es um ein ganzheitliches Konzept - und ich denke, egal welche Therapie für Dich in Frage kommt, Du solltest dann das komplette Paket das Du mit Dir rumschleppst auf den Tisch legen.

Lieben Gruß, JeanLucca

28.08.2011 07:22 • #8


R
Hallo Corydora,

Zitat von Corydora:
Therapieangebote via Internet und Telefon klingt interessant.

Hast du da zufällig auch Kontaktadressen?


Du findest ganz viele Links dazu wenn Du nach Psychotherapie Internet oder online Psychotherapie suchst.
Dann gibt es noch das Beratungsnetz (http://www.das-beratungsnetz.de/), dort findest Du auch diverse Angebote wie Chats oder Mailberatung. Dort sind sie sogar kostenlos, aber eher
nur ein kurzfristiger Kontakt, aber vielleicht können Sie Dir dort auch die eine oder andere Möglichkeit vermitteln. Ich habe ganz gute Erfahrungen mit der online Beratung der
Ehe-, Familien- und Lebensberatung im Erzbistum Köln, die dort auch verlinkt sind.

Zitat:
Wg. den Therapeuten, die nicht auf KK-Basis arbeiten, werde ich mich nochmal erkundigen.
Kannst du mir in etwa sagen, wie hoch die Kosten pro Stunde sind?

Der Vorteil ist, dass man dort auch recht schnell einen Platz bekommt. Die Kosten können gewaltig variieren, würde sagen so im Bereich von 40 Euro bis 120 Euro pro Stunde ist
mir schon alles untergekommen. Klar ist nicht wenig Geld, nur ohne Preis gibt es halt nichts, entweder Du nimmst Probleme mit der Arbeitszeit in kauf oder eben die Kosten. Ist
nicht schön, aber so ist es leider. Ich hab dann meist nur 1-2 Termine pro Monat gemacht wegen der Kosten. Aber wenn man an jemand guten gerät, langt das oft um die nötigen
Gedankenanstösse zu bekommen. Die eigentliche Arbeit ist eh zwischen den Terminen, in denen man das gelernte anwenden muss. Um die Stzunden effizient auszunutzen, habe
ich mir angewöhnt zwischen den Stunden die wichtigsten Sachen aufzuschreiben (was ist gut gelaufen, wo gab es Probleme, etc.) und so alles wesentliche in der Stunde bei Hand
zu haben und keine Zeit zu verschwenden.

Zitat:
Ja, ich arbeite und verdiene Geld. Andererseits sind Kinderwunsch-Behandlungen aber auch verdammt teuer...
Eigentlich geht das, was ich verdiene, gleich für die nächste Behandlung weg. Mit dem Verdienst meines Mannes decken wir die Lebenshaltungskosten.
Klar, kleine Extras hier und da sind schon drin.
Darf halt nur nicht zuuu teuer sein...

Tja s. oben, geschenkt bekommt man nichgts. Irgendeinen Einsatz muss man bereit sein zu erbringen, auch wenn es an anderer Stelle vielleicht weh tut, aber dafür muss man eben
Prioritäten setzen. Und ich denke es ist wichtig psychische Unterstützung zu haben wenn es mit einer Schwangerschaft klappt. Denn glaube mir es ist wirklich nicht leicht für Kinder
zu sorgen, wenn es einem psychisch schlecht geht. Das hat nichts mit Aberkennung der Fähigkeit eine gute Mutter zu sein zu tun. Und ja gerade solche Hinweise kommen hier in
diesem Forum und hat nichts mit Vorurteilen zu tun, sondern mit der Erfahrung, die hier eine Reihe von Leuten gemacht haben. Und egal wie man sich bemüht, es 'färbt' immer
was von den Problemen auf die Kinder ab.

Liebe Gruesse
Rennratte

28.08.2011 13:13 • #9


C
Hallo JeanLucca,

ja genau, eine By-the-Way-Behandlung brauche ich.

Ja, ich kann mit Druck sehr schlecht umgehen. Was wohl auch einer der Gründe für meinen Ausbildungsabbruch damals war.
Obwohl der momentane Job alles andere als mein Traumjob ist, bin ich doch froh und dankbar ihn zu haben. Wg. der finanziellen Seite einerseits natürlich. Aber auch für diese 2. Chance vom Arbeitsamt bin ich sooo dankbar! Dachte damals, nach Abbruch meiner Ausbildung, wirklich, der Zug ist abgefahren für mich. Ich war dann ein Jahr lang arbeitslos zu Hause, weil ich total neben der Spur war und erstmal meine Batterien wieder aufladen musste. Aber auf Dauer war diese Herumhockerei zu Hause echt schlimm für mich. Ich war nach einem Tag zu Hause irgendwie noch viel mehr fertig und habe viel weniger im Haushalt geschafft als mit Job. Außerdem lenkt mich die Arbeit auch ab, sonst würden meine negativen Gedanken noch viel mehr Macht über mich haben.

Vielen Dank für den Link zur Uniklinik Heidelberg. Leider ist sie zu weit weg von uns. Da wäre es mit früher von der Arbeit gehen wohl nicht getan, da müsste ich mehrmals im Monat jeweils zwei Fehltage einplanen, um mich dort behandeln lassen zu können.
Hr. Wischmann ist einer DER Vorreiter in der psychologischen Behandlung und Begleitung von Kinderwunschpaaren. In der Szene liest man oft von ihm und seinen Abhandlungen. Ein sehr guter Psychologe, soweit ich das beurteilen kann. Nur leider zu weit weg.
Außerdem führt die Uniklinik Heidelberg keine Donogenen Inseminationen durch (also keine Behandlungen mit Spendersamen).
Leider macht nicht jedes Kinderwunschzentrum alles. Sondern die Zentren sind spezialisiert.
Der Arbeitskreis Donogene Insemination hat die Praxen, die diesem Arbeitskreis angeschlossen sind, gelistet.

Über die Möglichkeit einer Paartherapie habe ich mit meinem Mann heute schon gesprochen. Er ist gerne dazu bereit, er wäre mit mir auch zu der Kinderwunsch-Therapie gegangen, also zu einem der auf diese Problematik spezialisierten Psychologen. Er hat nämlich flexiblere Arbeitszeiten als ich und außerdem kann er als Mann - im Gegensatz zu mir - mit seinem Chef Klartext reden, ohne eine Kündigung befürchten zu müssen.
Hachja, es lebe die Gleichberechtigung.
Mein Mann ist glücklicherweise ein psychisch sehr stabiler Charakter und möchte mich schon unterstützen, wo es nur geht. Muss ich ihm wirklich lassen.

Viele Grüße einen schönen Sonntag noch
Corydora

28.08.2011 13:52 • #10


C
Hallo Rennratte,

vielen Dank für den Link. Ich werde nächste Woche dieses Problem in Angriff nehmen und meine/unsere Möglichkeiten sondieren. Und dann hoffentlich das Richtige für uns finden.

Du hast natürlich recht, ohne Preis geht nichts.

Ich bin mittlerweile aber auch schon echt verbittert. Es ist schon allerhand, was ungewollt (und unverschuldet) kinderlosen Paaren in diesem Land für Belastungen auferlegt werden, auch finanzieller Art. Die Behandlungen werden bestenfalls hälftig übernommen, dennoch ist man gut im vierstelligen Betrag mit seinem Eigenanteil pro Versuch. Behandlungen mit Fremdsamen werden gar nicht unterstützt, da ist man immer kompletter Selbstzahler. Und dann soll man auch noch die psychologische Unterstützung, die man benötigt, selbst bezahlen. So viel kann man ja fast gar nicht verdienen. Die Lebensqualität, die durch die ungewollte Kinderlosigkeit ohnehin schon merklich herabgesetzt ist, wird noch weiter runtergedrückt. Man muss aus finanziellen Gründen auf fast alles verzichten in dieser Zeit, obwohl man 40 Std. pro Woche knüppeln geht.

Mein Mann hatte Krebs, dadurch wurde er unfruchtbar. Wir müssen uns mit den Belastungen der Fremdsamenspende und allem, was da dran hängt, auseinandersetzen. Mit der drohenden Kinderlosigkeit. Mit der Belastung der drohenden Kündigung, wenn mein Arbeitgeber Wind von der Sache bekommt… also ich denke wirklich, es wäre eine Indikation für eine psychotherapeutische Begleitung gegeben. Dass man das dann auch noch eigeninitiativ (und durch eigene finanzielle Mittel) bewerkstelligen muss, ist schon allerhand!

Ja, wir werden es bezahlen, wenn es keine andere Möglichkeit gibt (bei 140 € werden wir aber wohl seltener hingehen als bei 40 €, geht halt nicht anders). In was für einer Bananenrepublik leben wir eigentlich??? Ach ja, in der, in der im letzten Jahr die wenigsten Kinder geboren wurden (neulich im Radio gehört). Oh welch Wunder!!!

Viele Grüße noch einen schönen Rest-Sonntag
Corydora

28.08.2011 14:11 • #11


R
Hallo Corydora,

ja es ist vieles ungerecht. Ich habe z.B. ein schwerbehindertes Kind gross gezogen. Frag mich nicht an wie viel Fronten wir gekämpft haben, wieviele Absagen es gab, wieviele Therapie wir selber bezahlt, keine Kur genehmigt bekommen, ständig Streit ums Pflegegeld etc. Und das hört leider nicht so schnell auf. Leben und kämpfen damit nun schon 23 Jahre. Ich denke
auch geung Indikation (ganz abgesehen davon, dass ich auch noch langjähriges MB Opfer bin) und tja trotzdem führt nichts an selbstbezahlter Therapie vorbei :( und wenn es nur durch
die blöde Regelung ist, dass man nach 60 Std. VT erstmal wieder 2 Jahre Zwangspause machen muss.

Habt Ihr auch mal über die Möglichkeit einer Adoption nachgedacht?

Liebe Gruesse
rennratte

28.08.2011 16:40 • #12


JeanLucca
Hallo Corydora.

Zitat von Corydora:
ja genau, eine By-the-Way-Behandlung brauche ich.
Die By-the-Way-Behandlung war jetzt aber kein Ratschlag von mir sondern nur als Erklärung gemeint wie man unter solch hohem Druck halt denkt. Ich halte es nicht für sinnvoll Nebenbei eine Therapie zu machen, welche auch immer. Eine Therapie ist ja auch kein Medikament sondern ein Prozess der in Dir selbst abläuft und festgefahrene Denkmuster hinterfragt.

Lieben Gruß, JeanLucca

28.08.2011 18:46 • #13


JeanLucca
Hallo Rennratte.

Zitat von rennratte:
Habt Ihr auch mal über die Möglichkeit einer Adoption nachgedacht?
Die Frage ist schon ausführlich in dem Thread den Corydora oben zitiert hat diskutiert worden. Der Thread wurde geschlossen weil dieses Forum kein Forum für ungewollte Kinderlosigkeit ist.

Lieben Gruß, JeanLucca

28.08.2011 18:52 • #14


T
Zitat von JeanLucca:
Hallo Rennratte.

Zitat von rennratte:
Habt Ihr auch mal über die Möglichkeit einer Adoption nachgedacht?
Die Frage ist schon ausführlich in dem Thread den Corydora oben zitiert hat diskutiert worden. Der Thread wurde geschlossen weil dieses Forum kein Forum für ungewollte Kinderlosigkeit ist.



Aber dies ist doch ein Forum für Depressionen und diese haben ja ihre Ursachen, die man doch nicht einfach ausklammern kann. Ich meine mich zu erinnern, dass es kürzlich schon mal hieß Das ist hier nicht das Thema und Ende Gelände. Das finde ich irgendwie ziemlich befremdlich.

28.08.2011 20:44 • #15


R
Zitat von JeanLucca:
Hallo Rennratte.

Zitat von rennratte:
Habt Ihr auch mal über die Möglichkeit einer Adoption nachgedacht?
Die Frage ist schon ausführlich in dem Thread den Corydora oben zitiert hat diskutiert worden. Der Thread wurde geschlossen weil dieses Forum kein Forum für ungewollte Kinderlosigkeit ist.

Lieben Gruß, JeanLucca


Entschuldigung, ich hatte dort nicht den gnzen Thread gelesen.

rennratte

28.08.2011 20:57 • #16


ziege
Hallo Tilda,

die Depressionen waren auch schon vorher da und sind nicht erst durch die ungewollte kinderlosigkeit entstanden..

28.08.2011 21:01 • #17


S
Generell wäre es hilfreich für alle, wenn der gesamte Thread sowie ähnliche oder bereits geschlossene Thread´s, die den selben User betreffen, gelesen werden. Eine genauere Hinterfragung wäre auch möglich.....

So entstehen Mißverständnisse. Antworten mit einem Halbwissen haben dann genau das hier zur Folge.

Ich wünsche euch einen schönen Wochenstart.

Sera.

29.08.2011 07:54 • #18


ziege


Irgendwie hab ich auch das Gefühl das unsere Gedanken hier von der Treadstellerin gar nicht angenommen werden können..oder missverstanden werden.


viele Grüße

29.08.2011 08:52 • #19


R
Zitat von Serafina:
So entstehen Mißverständnisse. Antworten mit einem Halbwissen haben dann genau das hier zur Folge.


Ich weiss nicht was hier schlimmes passiert ist. Ich habe hauptsächlich die Frage zu Alternativen beantwortet und das hat nichts mit Halbwissen zu tun. Es ist schde, dass sich nun an der einen
von mir gut gemeinten zusätzlich gestellten Frage so hochgezogen wird. Nun ich lerne daraus dass ich eben nicht mehr antworten werde. Hier hat man ein Profi zu sein oder den Mund zu halten.
Übrigens kommt es gerade bei Depressionen vor, dass man Probleme mit der Aufmerksamkeit/Gedächtnis hat. Ich schätze ich habe 90% des anderen Threads gelesen, den Rest nicht mehr geschafft und er
schien mir auch nicht wichtig zur Beantwortung dieser Frage. Nur vielleicht kann es auch sein, dass ich mich aufgrund meiner ziemlich heftigen Depressionsdemenz einfach nicht an die Diskussion
bzgl. Adoption erinnern konnte. Wie dem auch sei, ich werte mcih mit meinem Halbwissen nun zurück halten. Ich bin das Forum hier langsam Leid. Bisher habe ich auf jeden aber auch jeden meiner
Beiträge irgendeine negative Antwort geerntet. Braucht Ihr das damit es Euch besser geht?? Sorry dass ich mich in diesen Thread eingemischt habe.

rennratte

29.08.2011 11:22 • #20


ziege
Hey Rennratte..ich denke der Post von Serafina war allgemein gedacht und nicht persönlich auf dich bezogen...in diesem tread ist es mehreren personen passiert dass sie vorschläge oder ansätze genannt haben die schon kamen..so zu sagen dreht man sich im kreis..

Niemand wollte dich angreifen..

es wäre schade wenn du hier nichts mehr von dir schreibst..

29.08.2011 11:44 • #21


achtsamkeit
Serafina und Ziege haben niemanden hier angegriffen, sondern lediglich darauf geachtet, dass die eigentliche Fragestellung hier nicht verloren geht und zwar :Die Frage nach einer Alternative zur Psychotherapie.

Pelle

29.08.2011 12:25 • #22


S
Rennratte,

wenn du dir diesen Thread mal genau durchgelesen hättest, dann hättest du bemerkt, dass nicht du, sondern jemand anderes den Thread nicht vollständig gelesen hat. Genau das meinte ich.

Also komm mal wieder runter. Ich habe dich nicht angegriffen. Es war ein allgemein gemeinter Beitrag von mir, weil eben oft solche Mißverständnisse entstehen, genau wie jetzt wieder. Ziege und Pelle haben es ja schon geschrieben.

Es wäre schön, wenn hier wieder auf das eigentliche Thema zurückgekommen wird - nämlich Alternativen zu einer Therapie!!!!!!

Serafina

29.08.2011 14:08 • #23


C
Hallo Rennratte,

vielen Dank für deine Antworten und Gedanken

Bitte zieh dich nicht zurück, das wäre sehr schade!
Die Frage, warum wir nicht adoptieren können, habe ich im anderen Thread schon beantwortet.
Wenn du darüber hinaus noch Fragen oder vielleicht Ideen bzgl. unserer Situation hast, dann schreib mir noch gerne eine PN

Ich kann mich echt bloß darüber wundern, wie sich manche Kassen bzw. Ärzte anstellen, wenn es um Therapien geht...
Da habe ich ja bisher wirklich Glück gehabt, dass ich stets ohne größere Probleme eine Therapie bekam.

Für sooo viele andere unnützen Ausgaben hat der Staat Geld. Für Behandlungen von kranken Menschen nicht. Ich weiß auch nicht, wie von den Entscheidungsträgern in diesem Land die Prioritäten gelegt werden. Einfach nur traurig das alles.

Entschuldige die doofe Frage, aber was heißt eigentlich MB Opfer? Und VT?

Viele Grüße
Corydora

29.08.2011 14:42 • #24


S
Hallo Corydora,

MB-Opfer heißt Missbrauchsopfer.
VT bedeutet Verhaltenstherapie.

29.08.2011 14:44 • #25


C
Hallo JeanLucca,

Zitat von JeanLucca:
Die By-the-Way-Behandlung war jetzt aber kein Ratschlag von mir sondern nur als Erklärung gemeint wie man unter solch hohem Druck halt denkt. Ich halte es nicht für sinnvoll Nebenbei eine Therapie zu machen, welche auch immer. Eine Therapie ist ja auch kein Medikament sondern ein Prozess der in Dir selbst abläuft und festgefahrene Denkmuster hinterfragt.

Ach so, dann hatte ich dich missverstanden.

Eine stationäre Therapie geht momentan nicht.

Ich habe mir das, was ich heute habe, wirklich hart erarbeitet (mit ambulant-psychologischer Hilfe): Meine Beziehung bzw. Ehe, meine Arbeit, meinen Freundeskreis, meinen geregelten Alltag sowie den geregelten Tag-Nacht-Rhythmus, geregelte Nahrungsaufnahme usw.

Ich möchte all das einfach nicht aufgeben und nach der Therapie (womöglich) wieder ganz am Anfang stehen.
Ich weiß nicht, ob ich nochmals die Kraft finde, von ganz unten wieder anzufangen. Und ich möchte es auch nicht.

Viele Grüße
Corydora

29.08.2011 14:50 • #26


C
Ah, alles klar.

Vielen Dank, Sonnenblume!

Viele Grüße
Corydora

29.08.2011 14:51 • #27


Birke
Hallo Corydora!

Ich habe den geschlossenen Thread mit Interesse verfolgt und finde es gut, daß Du nicht aufgibst und Dein Problem hier wieder anbringst. Du bist in einer Zwickmühle und gleichzeitig willst Du nicht raus aus der Zwickmühle.

Ich denke eine Therapie, egal in welcher Form, läßt sich vom Verlauf nicht steuern. Wieviel aufgewühlt wird, was an Stabilität im Leben bleibt und was unwiderruflich ins Wanken gerät. Eine Therapie hat den Grund, unser Leiden zu behandeln, weil es nicht mehr so geht wie es bisher gegangen ist. Dazu gehört Mut und Leidensdruck und wenn beides größer ist als die Angst, ob sich das stabile Alltagsleben verändern könnte, nur dann macht es Sinn, finde ich.
Wenn Deine Priorität so liegt, daß Du v.a. organisatorisch Hilfe brauchst bzw. Kraft, um den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen, dafür gibt es gute Coaching-Berater. Ich würde es nicht als Therapie bezeichnen. Aber ich glaube, die können sehr effektiv und kurzfristig Hilfe leisten, um die Zeit durchzustehen.

Adressen zu finden, ist nach meiner Erfahrung, immer besser selbst zu suchen. Da jeder Mensch anders ist, sind sicher auch die Erfahrungen mit den gleichen Beratern/Therapeuten sehr verschieden.

Und wegen dem finanziellen Aufwand: ich selbst habe auch viel Geld in Therapien gesteckt, in Gestalttherapie (wurde nicht von der Kasse gezahlt) und jetzt hilft mir immer wieder ein Wochenende Familienaufstellung. Ich verdiene wenig Geld, aber ich habe es nie bereut, gerade weil es wichtig war zum leben.

Ich denke, Du mußt erstmal eine Entscheidung treffen, was im Moment am Wichtigsten ist. Aber ganz in Ruhe! Lass Dich nicht hetzen!

Liebe Grüße v. Birke

29.08.2011 16:08 • #28


C
Hallo Birke,

vielen Dank für deinen Beitrag und die wertvollen Gedankenanstöße.

Ja, meine Priorität liegt so, dass ich meinen (bzw. unseren) Weg weitergehen werde.
Und mir jetzt psychologische/organisatorische Unterstützung suchen werde.
Ich hatte heute wieder einen Arzttermin wg. Ultraschall zur Zyklusüberwachung und der Arzt wiederholte seine Anordnungen: Keine Psychopharmaka.
Es ist nicht das erste mal, dass ich die Erfahrung machen muss, dass ein Arzt nicht wirklich auf die psychische Situation des Patienten eingeht. Schade eigentlich...

Naja, jedenfalls habe ich gestern die Adresse einer Paartherapeutin erhalten, die in erreichbarer Nähe wäre.
Habe dort auch schon angerufen, aber leider ist sie noch bis zum 13.09. im Urlaub.
Sie hat eine Kassenzulassung und evtl. könnten wir über die Krankenkasse gehen... wär natürlich sehr gut für uns, mal sehen...

Was ich noch nicht herausgefunden habe ist die Methode, mit der sie arbeitet.
Was meint ihr, würde sich denn bei meiner Problematik für eine Methode empfehlen?

Ihr habt natürlich Recht, was das Selbst-Zahlen der Therapiestunden angeht.
Schwierig wird es halt, wenn man nicht mehr allein entscheidet, wenn der Partner evtl. andere Prioritäten legt und wenn das Geld knapp ist.
Es ist nun nicht so, dass mein Mann die Therapie boykottieren oder verbieten würde, aber besser wäre eine Abrechnung über die Krankenkasse allemal.
Mein Mann z. B. steht auf dem Standpunkt, dass er auch durch unsere Situation belastet ist, dass ihm aber - statt einem Termin beim Psychologen - z.B. ein Kurztrip über´s verlängerte Wochenende mit ein wenig Abstand von daheim und den Problemen, mit denen wir dort konfrontiert sind, viel mehr hilft, um abzuschalten und Kraft für die nächste Behandlung zu tanken.
Ja, und so unterschiedlich können Sichtweisen auf Problembehandlungen sein.
Nuja, grundsätzlich ist er mit einer Therapie aber einverstanden und ich denke/hoffe, dass wir das alles schon irgendwie hinkriegen werden.

Viele Grüße
Corydora

30.08.2011 11:38 • #29


A


Hallo Corydora,

x 4#30


C
Hallo Ziege,

Zitat von Ziege:
die Depressionen waren auch schon vorher da und sind nicht erst durch die ungewollte kinderlosigkeit entstanden..


Das stimmt. Sie waren jedoch behandelt worden und ich war medikamentös so eingestellt, dass sie mich im Alltag kaum noch beeinträchtigten.

Durch die ungewollte Kinderlosigkeit in Verbindung mit dem Absetzen der Medikamente (die ich ja wg. der Behandlung derselben absetzen musste), ist es dann wieder so schlimm geworden.

Viele Grüße
Corydora

30.08.2011 11:48 • #30

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