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Berggipfel
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Hallo Zusammen,
ich schildere hier mal meine Gefühlslage, die mich seit längerem beschäftigt.
Zuerst noch zu meiner Person: Ich bin 31 Jahre alt und Arbeite in einer Führungsposition mit 10 Mitarbeitern. Die Arbeit spielt in meinem Leben eine zentrale Rolle und ich tue dies auch mit viel Leidenschaft. Eigentlich kann es beruflich bei mir nicht besser laufen.
Seit Anfang November werden die Tage an den ich mich nicht wohl fühle öfter. Ich hatte am 4. November eine Knie OP und dadurch wurden mir 6 Wochen Krücken verschrieben. Zudem habe ich als langjähriger Raucher (15 Jahre) kurz vor der OP endlich damit aufgehört.
In der Zeit vor der OP habe ich noch ein wichtiges Projekt abschließen müssen. Da ich ja schon wusste, dass ich nach der OP erst mal ausfalle, wollte ich wie immer noch alles vorbereiten. Habe mich dann auch nur eine Woche krank schreiben lassen, da ich ja in der Fa. gebraucht werde.
Die Knie-OP war gut verlaufen. Die Zeit nach der OP und mit den Krücken ist mir mit zunehmender Dauer auf den Zeiger gegangen. Für die kleinsten Tätigkeiten brauche ich Hilfe, wie z.B. Kaffee holen, Einkaufen, Blätter vom Drucker holen, etc. Ich muss dazu sagen, dass ich jemand bin, der ungern nach Hilfe bittet. Ich möchte lieber alles selbst erledigen bzw. auch lieber anderen helfen.
In dieser Zeit hatte ich von den Arbeitsaufgaben nicht so viel zu tun wie üblich. Die Projekte liefen aus und neue Projekte waren auch noch nicht richtig da. Also konnte ich mich eigentlich glücklich schätzen, dass ich nicht gleich nach der OP und mit dem Handikap so viel um die Ohren habe. Jedoch jetzt kommt dass eigentlich, ich war nicht glücklich oder zufrieden.
Ich habe mich abends dann immer öfter auch schlecht gefühlt und habe in der Arbeit nichts mehr hin bekommen. Das dachte ich zumindest immer.
Ich dachte mir in dieser Zeit, es wird schon wieder besser, ich muss nur wieder auf die Beine kommen und es ist dann wieder wie früher. In dieser Zeit habe ich mich selber manchmal nicht wieder erkannt. Ich hatte mir auch überlegt, ob ich wieder mit dem Rauchen anfangen muss, um wider der alte zu werden. Ist natürlich Blödsinn, aber auf solche Gedanken bin ich gekommen.
Naja, auf jeden Fall wo ich die Krücken dann endlich in der letzten Arbeitswoche ablegen durfte, merkte ich schon, dass es nicht wirklich besser geworden ist. Dass hat mich noch weiter herunter gezogen und auch Angst gemacht, was mit mir los ist. Ich habe mich bei der Arbeit immer unsicherer gefühlt.
An dem letzten Arbeitstag war es dann am schlimmsten. Ich konnte mich nicht mal auf den Urlaub freuen. Warum? Dass alles machte es noch schlimmer.
Als ich dann nach Hause gefahren bin, konnte ich mich garnicht mehr konzentrieren. Ich hatte eine große innere Unruhe. Habe dann einen Freund angerufen, welche nach der Arbeit zu mir gekommen ist. Als er da war, bin ich das erste mal innerlich zusammengebrochen. Ich habe Ihm von meinen Problemen und Gedanken erzählt. Ich war sehr verzweifelt und wusste nicht wie es weiter geht.
Ich hatte eigentlich vor, an diesem Tag noch zu meinen Eltern zu fahren, doch dazu hatte ich keine Energie. Ich entschloss mich, meine Mutter anzurufen und Ihr von meinem Leid zu erzählen.
Am nächsten Tag bin ich dann nach Hause gefahren. Mit meiner Schwester habe ich über mein Empfinden gesprochen. Sie konnte mich auch hier stärken und vorerst beruhigen. Ich musste erst mal runter kommen.
Die Urlaubstage vergingen und ich konnte meine Gefühle auch gut unterdrücken bzw. ausblenden. Ich habe mich oft mit einem Freund zum Feierabendbier getroffen. Ich dachte mir, dass ich mich nur zwei Wochen erholen muss und danach wird es schon wieder gehen.
Am Freitag (Neujahr) bin ich dann wieder in meine Wohnung gefahren. Ich musst ja schließlich wieder am Montag arbeiten. Der Abschied von meinen Eltern ist mir sehr schwer gefallen. In meiner gewohnten Umgebung angekommen, wurden meine Zweifel an allem wieder Größer. Der Samstag und Sonntag war geprägt von immer wieder kommenden Gedanken Was ist mit mir? Was war mit mir? Ist jetzt alles wieder gut?
Montags ging dann wieder zur Arbeit. Ich habe mich auch zwischenzeitlich immer wieder darauf gefreut, dass es ab jetzt wieder anders bzw. so wie früher wird.
Am ersten Arbeitstag war es Vormittags auch super. Mit den Kollegen hat man sich über den Urlaub etc. ausgetauscht. Smalltalk halt. Gegen Mittag habe ich dann allerdings gemerkt, dass ich die Sachen welche ich erledigen wollte nicht so hin bekommen habe wie ich wollte. Die ersten Selbstzweifel machten sich wieder breit. Ich wurde zunehmend unsicher und eingeschüchtert. Dies machte mir in dieser Situation große Angst. Ich habe noch weniger hin bekommen.
Schließlich war Feierabend und ich hatte den ersten Arbeitstag überstanden.
Daheim angekommen war ich wieder sehr aufgebracht und unruhig. Die Gedanken waren wieder da, was ist mit mir ich habe dann beschlossen eine Runde spazieren zu gehen.
Nach dem Spaziergang ist es mir jedoch nicht besser gegangen. Es ist mir im Magen rum gegangen. Ich hatte sehr große Zweifel an allem.
Ich beschloss, meine Mutter anzurufen und bei Ihr um Rat zu fragen.
An dem Abend habe ich dann den Entschluss gefasst, dass ich es nicht selber hin bekomme und Hilfe benötige. Ich habe meinen Vorgesetzten angerufen und Ihm die Situation geschrieben. Am nächsten Tag bin ich dann wieder zu meinen Eltern gefahren.
Dies ist jetzt schon gut eine Woche her. Ich war beim Arzt und er hat mich für diese Woche noch krank geschrieben. Ich werde mir einen Psychologen suchen, um die Sache aufzuarbeiten. Zudem stehe ich in engem Kontakt mit meiner Firma. Hier habe ich einen Coach, welcher mich auch in meinen Führungsaufgaben schon die letzten Monate betreut hat. Mit diesem habe ich zwei mal die Woche ein Coaching.
Mit meinem Vorgesetzten habe ich nun vereinbart, dass ich am kommenden Montag in die Firma kommen werde und unsere wöchentlich Teambesprechung wie gewohnt führen werde. Wir werden dann schauen, welche Arbeiten ich in nächster Zeit erledigen kann, welche mich nicht überfordern. Da mir eine gewisse Distanz zur Arbeit wahrscheinlich noch gut tun wird, werde ich dies vorerst im Home Office machen.
Ich konnte die letzten Tage Kraft sammeln und fühle mich auch wieder besser. Jedoch habe ich Angst, dass mein Ehrgeiz dazu führt, dass ich schnell wieder abrutsche.
Hatte jemand Erfahrung mit einer ähnlichen Situation? Bin für jede Antwort dankbar.
Nachfolgend habe ich noch meine Gefühlswelt zusammengefasst:
In der Arbeit:
Bei einfachen/ kleinen Arbeiten überfordert
Angst etwas falsch zu machen
Unsicheres Auftreten, zunehmend mit Dauer des Arbeitstages
Konzentrationsschwierigkeit
Privat:
Spirale, warum ist es gerade so wie es ist? Anderst! Kann doch zufrieden sein.
Unzufrieden mit Situation
Innere leere, kein Antrieb
Angst vor Zukunft. Wie komme ich da wieder raus? Es bricht alles zusammen was ich erreicht habe
Innere Unruhe
Langeweile
Kann mich schwer zu etwas aufraffen
Magenschmerzen
Müdigkeit
Sobald ich zur Ruhe komme und für mich alleine bin. Dann werden die schlechten Gedanken schlimmer und intensiver.
ich schildere hier mal meine Gefühlslage, die mich seit längerem beschäftigt.
Zuerst noch zu meiner Person: Ich bin 31 Jahre alt und Arbeite in einer Führungsposition mit 10 Mitarbeitern. Die Arbeit spielt in meinem Leben eine zentrale Rolle und ich tue dies auch mit viel Leidenschaft. Eigentlich kann es beruflich bei mir nicht besser laufen.
Seit Anfang November werden die Tage an den ich mich nicht wohl fühle öfter. Ich hatte am 4. November eine Knie OP und dadurch wurden mir 6 Wochen Krücken verschrieben. Zudem habe ich als langjähriger Raucher (15 Jahre) kurz vor der OP endlich damit aufgehört.
In der Zeit vor der OP habe ich noch ein wichtiges Projekt abschließen müssen. Da ich ja schon wusste, dass ich nach der OP erst mal ausfalle, wollte ich wie immer noch alles vorbereiten. Habe mich dann auch nur eine Woche krank schreiben lassen, da ich ja in der Fa. gebraucht werde.
Die Knie-OP war gut verlaufen. Die Zeit nach der OP und mit den Krücken ist mir mit zunehmender Dauer auf den Zeiger gegangen. Für die kleinsten Tätigkeiten brauche ich Hilfe, wie z.B. Kaffee holen, Einkaufen, Blätter vom Drucker holen, etc. Ich muss dazu sagen, dass ich jemand bin, der ungern nach Hilfe bittet. Ich möchte lieber alles selbst erledigen bzw. auch lieber anderen helfen.
In dieser Zeit hatte ich von den Arbeitsaufgaben nicht so viel zu tun wie üblich. Die Projekte liefen aus und neue Projekte waren auch noch nicht richtig da. Also konnte ich mich eigentlich glücklich schätzen, dass ich nicht gleich nach der OP und mit dem Handikap so viel um die Ohren habe. Jedoch jetzt kommt dass eigentlich, ich war nicht glücklich oder zufrieden.
Ich habe mich abends dann immer öfter auch schlecht gefühlt und habe in der Arbeit nichts mehr hin bekommen. Das dachte ich zumindest immer.
Ich dachte mir in dieser Zeit, es wird schon wieder besser, ich muss nur wieder auf die Beine kommen und es ist dann wieder wie früher. In dieser Zeit habe ich mich selber manchmal nicht wieder erkannt. Ich hatte mir auch überlegt, ob ich wieder mit dem Rauchen anfangen muss, um wider der alte zu werden. Ist natürlich Blödsinn, aber auf solche Gedanken bin ich gekommen.
Naja, auf jeden Fall wo ich die Krücken dann endlich in der letzten Arbeitswoche ablegen durfte, merkte ich schon, dass es nicht wirklich besser geworden ist. Dass hat mich noch weiter herunter gezogen und auch Angst gemacht, was mit mir los ist. Ich habe mich bei der Arbeit immer unsicherer gefühlt.
An dem letzten Arbeitstag war es dann am schlimmsten. Ich konnte mich nicht mal auf den Urlaub freuen. Warum? Dass alles machte es noch schlimmer.
Als ich dann nach Hause gefahren bin, konnte ich mich garnicht mehr konzentrieren. Ich hatte eine große innere Unruhe. Habe dann einen Freund angerufen, welche nach der Arbeit zu mir gekommen ist. Als er da war, bin ich das erste mal innerlich zusammengebrochen. Ich habe Ihm von meinen Problemen und Gedanken erzählt. Ich war sehr verzweifelt und wusste nicht wie es weiter geht.
Ich hatte eigentlich vor, an diesem Tag noch zu meinen Eltern zu fahren, doch dazu hatte ich keine Energie. Ich entschloss mich, meine Mutter anzurufen und Ihr von meinem Leid zu erzählen.
Am nächsten Tag bin ich dann nach Hause gefahren. Mit meiner Schwester habe ich über mein Empfinden gesprochen. Sie konnte mich auch hier stärken und vorerst beruhigen. Ich musste erst mal runter kommen.
Die Urlaubstage vergingen und ich konnte meine Gefühle auch gut unterdrücken bzw. ausblenden. Ich habe mich oft mit einem Freund zum Feierabendbier getroffen. Ich dachte mir, dass ich mich nur zwei Wochen erholen muss und danach wird es schon wieder gehen.
Am Freitag (Neujahr) bin ich dann wieder in meine Wohnung gefahren. Ich musst ja schließlich wieder am Montag arbeiten. Der Abschied von meinen Eltern ist mir sehr schwer gefallen. In meiner gewohnten Umgebung angekommen, wurden meine Zweifel an allem wieder Größer. Der Samstag und Sonntag war geprägt von immer wieder kommenden Gedanken Was ist mit mir? Was war mit mir? Ist jetzt alles wieder gut?
Montags ging dann wieder zur Arbeit. Ich habe mich auch zwischenzeitlich immer wieder darauf gefreut, dass es ab jetzt wieder anders bzw. so wie früher wird.
Am ersten Arbeitstag war es Vormittags auch super. Mit den Kollegen hat man sich über den Urlaub etc. ausgetauscht. Smalltalk halt. Gegen Mittag habe ich dann allerdings gemerkt, dass ich die Sachen welche ich erledigen wollte nicht so hin bekommen habe wie ich wollte. Die ersten Selbstzweifel machten sich wieder breit. Ich wurde zunehmend unsicher und eingeschüchtert. Dies machte mir in dieser Situation große Angst. Ich habe noch weniger hin bekommen.
Schließlich war Feierabend und ich hatte den ersten Arbeitstag überstanden.
Daheim angekommen war ich wieder sehr aufgebracht und unruhig. Die Gedanken waren wieder da, was ist mit mir ich habe dann beschlossen eine Runde spazieren zu gehen.
Nach dem Spaziergang ist es mir jedoch nicht besser gegangen. Es ist mir im Magen rum gegangen. Ich hatte sehr große Zweifel an allem.
Ich beschloss, meine Mutter anzurufen und bei Ihr um Rat zu fragen.
An dem Abend habe ich dann den Entschluss gefasst, dass ich es nicht selber hin bekomme und Hilfe benötige. Ich habe meinen Vorgesetzten angerufen und Ihm die Situation geschrieben. Am nächsten Tag bin ich dann wieder zu meinen Eltern gefahren.
Dies ist jetzt schon gut eine Woche her. Ich war beim Arzt und er hat mich für diese Woche noch krank geschrieben. Ich werde mir einen Psychologen suchen, um die Sache aufzuarbeiten. Zudem stehe ich in engem Kontakt mit meiner Firma. Hier habe ich einen Coach, welcher mich auch in meinen Führungsaufgaben schon die letzten Monate betreut hat. Mit diesem habe ich zwei mal die Woche ein Coaching.
Mit meinem Vorgesetzten habe ich nun vereinbart, dass ich am kommenden Montag in die Firma kommen werde und unsere wöchentlich Teambesprechung wie gewohnt führen werde. Wir werden dann schauen, welche Arbeiten ich in nächster Zeit erledigen kann, welche mich nicht überfordern. Da mir eine gewisse Distanz zur Arbeit wahrscheinlich noch gut tun wird, werde ich dies vorerst im Home Office machen.
Ich konnte die letzten Tage Kraft sammeln und fühle mich auch wieder besser. Jedoch habe ich Angst, dass mein Ehrgeiz dazu führt, dass ich schnell wieder abrutsche.
Hatte jemand Erfahrung mit einer ähnlichen Situation? Bin für jede Antwort dankbar.
Nachfolgend habe ich noch meine Gefühlswelt zusammengefasst:
In der Arbeit:
Bei einfachen/ kleinen Arbeiten überfordert
Angst etwas falsch zu machen
Unsicheres Auftreten, zunehmend mit Dauer des Arbeitstages
Konzentrationsschwierigkeit
Privat:
Spirale, warum ist es gerade so wie es ist? Anderst! Kann doch zufrieden sein.
Unzufrieden mit Situation
Innere leere, kein Antrieb
Angst vor Zukunft. Wie komme ich da wieder raus? Es bricht alles zusammen was ich erreicht habe
Innere Unruhe
Langeweile
Kann mich schwer zu etwas aufraffen
Magenschmerzen
Müdigkeit
Sobald ich zur Ruhe komme und für mich alleine bin. Dann werden die schlechten Gedanken schlimmer und intensiver.