Angst brechen zu müssen - werde ausgelacht

R
Hallooo,

ich hab mir zwar die bereits vorhandenen Themen angeschaut, aber ich weiß nicht, wo ich mich zuordnen kann.. vermutlich weil ichs selbst nicht versteh. Aber erstmal von vorne.

Ich heiße Linda, bin 22 Jahre alt und arbeite momentan in einem Büro.
Früher war ich eigentlich ganz normal. Na gut, ich wurde gemobbt, hatte nie viel Selbstbewusstsein und so. Aber ich war glücklich (und so gut wie immer gesund). Dann hatte ich mit 16 die erste (und bis jetzt einzige!) Magen-Darm-Grippe meines Lebens. Ich musste die halbe Nacht speien. Am nächsten Tag wollte ich nichts mehr essen. Das hat meine Mutter 3 Tage mit angesehen, bis sie mich gezwungen hat was zu essen. Ich wollte nicht, weil ich einfach Angst hatte, ich müsste wieder brechen.

Dann konnte ich zwar tagsüber wieder normal essen, aber niemals abends (ich vermute, weil abends die Grippe angefangen hatte). Da konnte ich Hunger haben, meine Mutter hat die tollsten Sachen auf den Tisch gestellt und ich konnte nichts essen, weil mir schlecht geworden ist (musste nicht brechen, war nur reine Einbildung). Nachdem ich in einem Jahr 7kg abgenommen hatte und untergewichtig war, hat mich meine Mutter zum Therapeuten geschickt. Seitdem konnte ich wieder essen, aber die Angst vorm Brechen ist geblieben.. bis heute. Ich weiß nicht mal was ich da so schlimm dran finde!!!

Ich weiß nur, dass ich jedes Mal Zustände bekomm, wenn auch nur irgendwer sagt, dass er BAUCHWEH hat... Und da is es völlig egal, ob das kommt, weil er ne Tonne Zwiebeln gegessen hat, oder krank ist, oder zu viel gesoffen hat, ...
Nie kann ich Partys genießen, weil ich immer auf Spannung bin und guck, ob wer komisch aussieht und evtl. zu viel hat oder so...

Ich bin schon so weit, dass ich sag, ich möchte Brechmittel von der Apotheke holen, damit ich einfach mal speien muss und erkenn, dass da nichts schlimmes dran ist.. Aber das kann ich nicht, weil ich einfach nur Panik hab.

Ich schäm mich so dafür... Die Leute gucken mich an, meistens lachen sie mich aus, weil sie es einfach nicht verstehen können... Mir ist es einfach nur peinlich.. vor allem wenns richtig schlimm ist und ich wieder total apathisch da sitz... zitter und heul und alles... ich will, dass das endlich vorbei geht! ich halte das nicht mehr aus!!

Danke schonmal fürs lesen...

14.10.2014 21:17 • #1


Knoten
Hallo Rumkugel92,

ich weiß ehrlich gesagt nicht so recht, was du dagegen tun könntest. Mir kommt es wie eine Art Vermeidungsverhalten vor, welches langsam aber sicher in eine Phobie wechselt, aber sicher bin ich mir da nicht. Nur ein Arzt könnte dir dies genauer sagen.
Vielleicht wäre es gut mit einem Arzt, am besten Psychiater oder Neurologe, darüber zu sprechen. Du bist dir ja bewusst, dass es eine reine Kopfsache ist.

Sollte es ein Vermeidungsverhalten sein, wirst du damit arbeiten und überwinden können. Den ersten Schritt das Problem anzugehen hast du ja nun bereits damit gemacht, das du dich bei uns angemeldet hast und Hilfe suchst.

15.10.2014 08:29 • #2


A


Hallo Rumkugel92,

Angst brechen zu müssen - werde ausgelacht

x 3#3


R
Hallo Knoten,

danke für deine Antwort!

Wie gesagt, ich war schon bei einer Psychotherapeutin, die mir zumindest geholfen hat wieder zu essen.

Dann war ich vor 1,5 Jahren nochmal bei einem anderen Therapeuten, bei dem ich aber nach 15 Sitzungen die Therapie abgebrochen hab. Ich weiß nicht, ob das normal ist bei Therapeuten, oder ob er einfach nur ein schlechter Arzt war... Ich bin reingekommen und er sagte was haben Sie die Woche so erlebt?, ich habs erzählt und alles hat er mit aha oder ok abgesegnet und das wars. Hab sogar mal angefangen zu weinen (was ich auch äußerst ungern vor Leuten mach) und er meinte nur ja, ich sehe, das Thema belastet sie... Da war ich dann schon fast sauer, weil ich mir gedacht habe, dass mir das mein Kühlschrank auch hätte erzählen können :/ Ist das normal?

15.10.2014 11:26 • #3


G
Hallo, Du leidest genau unter der Phobie, die mich seit meinem 6. Lebensjahr verfolgt..Emetophobie.
Gibt doch einiges im Internet dazu..Schau mal nach..Ich habe zumindest damit leben gelernt...und zwar gut! Bin nun 38.... Es geht!
Leide trotzdem seit 3 1/2 Jahren unter Depressionen und Schlafstörungen.. Das Problem hat sich wohl verschoben..Ist auch sehr viel passiert bei mir..
Will Dir damit aber nicht den Mut nehmen!! Ich nehme u.a. das Neurothymoleptikum Sulpirid, weil Antidepressiva leider bei mir alle auf den Magen schlugen..
Das hat sichin meinem Falle sehr bewehrt..

15.10.2014 21:17 • #4


R
Huhu, na dann hab ich ja jetzt wenigstens einen Namen dafür, der nicht lächerlich klingt^^ Habe es bisher immer Kotzphobie genannt (bzw. auch Hypochondrie, weil das ja irgendwie übergreifend ist, ich krieg zb auch Panik wenn jmd oder ich Durchfall hat oder Bauchweh...). Der Begriff wurde aber nie sonderlich ernst genommen, weil sich das keiner vorstellen kann...

Wie hast du gelernt damit zu leben?? Nur durch Medikamente?

Ja die Neigung zur Depression kommt ja auch noch dazu... bin momentan täglich am weinen und da weiß ich auch nicht wirklich warum. :/

DANKE!!

16.10.2014 07:19 • #5


G
Das ist eine lange Geschichte..Melde mich vielleicht spaeter nochmal ausfuehrlicher..Durch geeignete Medikamente (koennten bei Dir durchaus richtige Antidepressiva sein) verbesserte sich bei mir immer Essverhalten und der gesamte psych. Zustand.Uebel wurde mir dann z.b nur noch seltener bzw. meistens nur bei echten koerperlichen Erkrankungen und das Vermeidungsverhalten ließ nach. Ich habe mir selber Atmungs- und Beruhigungstechniken fuer den Notfall beigebracht,
mit der Vorstellung Jede Uebelkeit geht auch wieder Wenns hart auf hart kommt , ziehe ich mich auch bewusst an einen ungestoerten Ort zurueck.
Erbreche auch nicht mehr.. Für die Ärzte ein Wunder.. Mein Psychiater sagt immer. Wenn es das Überleben sichert, käme ich nicht drum herum! Ansonsten ünterdrücke ich es halt.. Bei Magen-Darm-Grippe komme ich um Vomex eh nicht vorbei.
So, melde mich, wie gesagt, heute Abend oder in den nächsten Tagen noch einmal.
Gruß

16.10.2014 09:22 • #6

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