Schlafmuetze
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ich war bestimmt 3 Jahre nicht hier, da ich symptomfrei war. Doch nun bin ich wieder voll drin im Sumpf der Psyche.
Um meine Angst zu verstehen muss ich ein wenig weiter ausholen:
Ich wurde am 17.2.2011 an der Bandscheibe operiert, die Zeit vorher war von Schmerzen bestimmt - ein Leben ohne Qualität. 10 minütiges Laufen war das maximum, sitzen ging auch nicht mehr lang. Die Operation brachte schnell linderung, die Schmerzen in den beinen waren weg. Die Reha schaffte es mich wieder vollständig herzustellen. Ich konnte Laufen, Sitzen und Stehen solang ICH es eben wollte.
Noch am Tag meiner Entlassung fuhr ich zur Uni um 2 mündliche Prüfungen auszumachen, die ich aufgrund des Klinikmarathons nicht absolvieren konnte.
Direkt nach der Reha verbrachte ich somit 8 Wochen 8-10 Stunden täglich in der Bibliothek, lernte. In der Zeit bekam ich noch Physiotherapie und merkte das es wieder bergab ging. Ich machte keinen Sport mehr, meine Übungen vernachlässigte ich und baute auf die Therapeuten. Die therapie lief aus und ich hatte immer noch nicht geschafft eine Matte für den Boden zu kaufen, um meinen Übungen nachzukommen.
Vor 3 Wochen dann geschah es, dass ich 3 mal im Supermarkt stand und nichts mehr ging. Ich hatte das Gefühl sofort zur Kasse zu müssen, mich hinsetzen. Ich hatte das Gefühl nicht mehr Stehen zu können, geschweige denn laufen.
Nach der dritten Situation traute ich mir nicht mal mehr das autofahren zu. Ich konnte nicht recht sitzen und legte mich bei einer Freundin direkt auf die Couch, bis sie mich dann nach Hause fuhr.
Seitdem geht es mir nahezu beschissen. Ich habe die sekunden gezählt, der Rücken drückte und viel ging nicht. Der Neurochirurg untersuchte mich und meinte es sei die Psyche, meine Muskeln seien total angespannt - kein Wunder das ich Schmerzen habe. Die Schmerzmittel würden da auch nicht viel bringen.
Ich war innerhalb dieser woche bestimmt 3 mal bei meinem Neurochirurg, ein mrt gab ihm recht. Im laufe der Woche wurde es so schlimm mit mir das ich in die psychiatrische Ambulanz der ansäßigen Psychiatrie gefahren bin. Es waren 5 Tage vergangen seitdem ich im Supermarkt das Gefühl hatte es ginge nichts mehr und daraufhin nach Hause gefahren wurde. Ich habe seitdem quasi Sekunden gezählt.
Die Psychiaterin hat mir direkt Tavor gegeben und mir für den nächsten Tag atosil mitgegeben, ich solle mir ein rezept dafür aber am nächsten Tag von der Hausärztin holen, ebenso mydocalm - ein muskelentspannendes mittel.
Die Nacht nach dem Tavor war die hölle, das erste mal lag ich auch nachts wach...drehte mich minütlich, hielt es nicht aus.
Das Rezept für obige Medikamente bekam ich am nächsten Tag, von da an gings bergauf. 2 tage später ging es mir wieder so gut, dass ich nicht nur im bett lag sondern wieder fernsehen schaute, den pc zeitweise nutzte und mit meiner mutter mit dem Hund ging. Der Uni blieb ich auch die Woche noch fern.
Eine Woche nach der Besserung ging es wieder bergab, vielleicht zu früh das atosil eigenhändig reduziert? Mein fluoxetin ( was ich zu dem zeitpunkt schon 2 wochen nahm) wirkte natürlich noch nicht....
In dieser Situation leb ich derzeit, bei jedem drücken im Rücken krieg ich Angst. Angst vor der situation die ich nicht aushalte. Das ich bei einer Bewegegung 'hängenbleibe'...mich bücke und nicht mehr hoch komme. Das ein erneutet Vorfall passiert, das ich wieder in situationen komme wo nichts geht.
Zusätzlich dazu bemerk ich, dass ich generell angst vor krankheiten bekomme. Krankheiten die tödlich enden, die spontan kommen. Sowas wie Herzinfarkt oder Schlaganfall, Asthmaanfall. Dinge die innerhalb von sekunden beendet sein können.
Ich weiß nicht wie ich mich da beruhige. Mein mrt ergab nichts, dennoch kann ein hexenschuss immer passieren - wieso hab ich jetzt angst davor und vor der op nicht?
Therapie hab ich leider erst ab dem 9.8. .....
Liebe Grüße,
Muetze