Spannendes Thema, @Pilsum !
Zwischenzeitlich bin ich in den Genuss unterschiedlich gelagerter Depressionen gekommen.
In den früheren Jahren war es, wie von dir eingangs beschrieben: vermeintlich aus dem Nichts sind meine Angststörungen gekommen, die mich immer mehr isoliert haben. Nicht nur sozial, sondern auch gegenüber mir selbst (meinem früheren Ich).
Daraus sind Depressionen entstanden: das Leben nicht mehr so leben zu können, wie ich es wollte und früher konnte. Diese Depressionen nenne ich rational, weil ich sie mir erklären konnte. Dieses Wissen hat den Umgang mit ihnen erleichtert und über die Zeit konnte ich auch für mich schlüssige Überzeugungen entwickeln, um entsprechend entgegenzuwirken. Unkontrollierbar hingegen blieb die Angststörung.
Heute habe ich keine Angststörung mehr (zu 95%). Ich würde mich jetzt sogar als risikoaffin bezeichnen.
Die Depressionen, die ich danach kennenlernen durfte, sind aber um ein vielfaches heftiger. Zwar auch erklärbar, aber dennoch nicht rational mit Argumenten einzufangen, auch wenn eine Endgültigkeit logisch nicht von der Hand zu weisen ist und auch die Gewissheit über bereits stattfindende gute Zeiten keine Abhilfe schafft.
Rückblickend war mir die durch Angst induzierte Depression lieber. Das jetzt hat eine neue Qualität - schwärzer als schwarz. Und nicht einfang- und kontrollierbar.
Zitat von Pilsum: Ich habe den Eindruck, immer weniger Leute schreiben hier im Forum miteinander.
Ist mir auch aufgefallen. Auch, dass sich der gegenseitige Austausch derzeit eher auf oberflächliches und Kurzweil beschränkt.
Vielleicht liegt es an der Zeit? Ich will mich da selbst nicht ausnehmen. Rückblickend - wie oben - etwas zu analysieren und einzubringen, macht mir keine Probleme. Die Auseinandersetzung mit der Gegenwart auf einer tieferen Ebene aktuell schon.
12.03.2024 18:25 •
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