Zitat von Ziva:Hallü Zeron, so ein klein wenig hilflos fühle ich mich, wenn ich deine Texte lese. Ideen, Anregungen etc. schmetterst du gleich nieder - du würdest flüchten, Menschennähe magst du nicht, Medis = No Go.. Mhn.. Du hast am Anfang 5 Stunden (meine ich, oder 3? Ich weiß grad nicht genau), um zu schauen, ob du mit ...
Ich bin ja schon Mitte 30, ich habe sehr viele Dinge versucht aus der Down-Spirale rauszukommen.
Ich war viel unter Menschen, bin jedes Jahr 1x verreist für 1-2 Wochen, habe viele neue Denkansätze ausprobiert und Unterstützung von ein paar sehr tollen und positiven Menschen erhalten aber auch von denen wurde ich am Ende wieder fallen gelassen.
Ich will nicht mehr. Ich will nicht reisen, ich will nicht unter Menschen. Ich kann kein Vertrauen mehr zu anderen aufbauen und wenn ich ehrlich bin will ich es auch nicht mehr wollen. Man sagt ja die Hoffnung stirbt zuletzt. Sie ist seit Jahren tot.
Ich bin jetzt einfach nur noch hier, sitze die restliche Lebenszeit ab. Will keinen Luxus, nur ein Dach über dem Kopf, was zu essen und ENDLICH meine Ruhe. Ich habe doch trotz meiner durchgehend schlechten Erfahrungen von Kind auf versucht mich in die Gesellschaft einzufügen. Bin immer wieder aufgestanden wenn ich aufs Maul geflogen bin und ich habe nie die Unterstützung bekommen die ich gebraucht hätte.
Nicht in der Schule, nicht in der Ausbildung und auch nicht im privaten Sektor. Ich habe fertig.
Es kostet schon einiges an Kraft den Todeswunsch zu unterdrücken. Aber da helfen mir folgende Gedanken:
Man nimmt seiner Mutter nicht das Kind.
Generell sollten andere Menschen nicht durch meine Selbsttötung leiden.
Von mir ist niemand abhängig oder hat sonst eine emotional starke Bindung zu mir aber da geht es mir dann eher um das gefunden werden. Ich will nicht für den Schock und das Leid anderer Menschen verantwortlich sein, indem ich meinen toten Körper finden lasse. Also wenn Selbsttötung, dann human, ohne Blut und unter Kontrollierten Umständen. Wie in der Schweiz z.B. diese Selbsttötungszellen in die man sich reinlegen und einen Knopf drücken kann (gab bisher nur Prototypen soweit ich weiß).
Sorry für die Wall of Text
Zitat von Wuslchen:Hallo Zeron86, erstmal vorweg: zwingen kann dich keiner zu irgendwas, sofern du keine unmittelbare Gefahr für dich oder andere darstellst. Und danach klingt es ja nicht. Ein Psychiater wird dir möglicherweise Medikamente anbieten - ist aber nicht gesagt, da das von dem Arzt und seinem Eindruck von dir abhängt. Der ...
Eine Gefahr für mich und andere bin ich nur, wenn man mich zu sehr bedrängt.
Als Kind war ich sehr impulsiv, dass ging ca. bis ich 16 war. Seitdem hab ich das sehr gut im Griff.
Also ingesamt in meinem Leben hatte ich 3x extremere Ausfälle, beim letzten mal habe ich auf eine Hauswand eingeschlagen.
Du sprichst die verschiedenen Arten von Psychiatern an (gut/schlecht, motiviert/unmotiviert) und das ist mir bewusst.
Bedeutet aber auch, dass ich mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder herumgeschickt werde von wegen:
Tut mir leid, mit dir kann ich nichts anfangen, ich schicke dich mal zu Kollege XY, auch das wird wieder extrem viel Kraft kosten.
Den Befundbericht muss man einreichen das stimmt, deshalb bin ich ja jetzt hier in diesem Forum um mir etwas die Angst zu nehmen und Mut zu fassen mir eine Überweisung meines Hausarztes (bei dem ich auch schon 8 Jahre oder so nicht mehr war) zu einem Psychiater geben zu lassen.
Aber wie läuft das dann weiter? Weil ich bekomme ja zur Zeit ALG2. Schreibt mich mein Hausarzt dann vorerst krank?
Wie lange darf er mich maximal freistellen?
Meine Selbsteinschätzung habe ich, weil ich ein sehr reflektierender Mensch bin. Fast mein ganzes Leben habe ich mich selbst von außen betrachtet und mich und meine Aktionen hinterfragt. Daher auch die gute Selbstkontrolle.
Was ich will habe ich weiter oben erklärt. Ruhe, einfach nur Ruhe. Keinen Druck und endlich mal etwas, was ich als frei sein bezeichnen kann.
Vielleicht geht es mir dann nach geraumer Zeit von selbst etwas besser so dass ich wieder Kraft habe mehr als 1-2h am Tag arbeiten zu können.
Wieso ich in einer Reha flüchten/durchdrehen würde? Wegen der Bedrängnis. Viele fremde, für mich unberechenbare Menschen.
Und ich will auch keinen Kontakt zu denen aufbauen und auch keine Bekanntschaften schließen.
Vorstellungen von einer Reha habe ich nicht wirklich. Ich denke dort werden teils auch alltägliche Dinge durchgegangen. Gemeinschafts-Aktionen um Boden zu fassen, Moral aufzubauen und um ein gesellschaftliches Miteinander zu vermitteln.
Solche Dinge würden dann aber NUR dort stattfinden. Sobald ich dann wieder raus in die Welt gehe, ist es das selbe brennende Drecksloch in dem ich vorher wieder war, nur mit der Hoffnung, dass sich diesmal etwas ändert weil ich jetzt andere Denkansätze durch die Behandlung habe? Sorry aber da sehe ich mich absolut nicht und ähnliches habe ich bereits privat versucht.
Mein Gesellschafts- und Weltbild sind das Hauptproblem und das ist gefestigt. Da hätte man eingreifen müssen als ich noch in der Grundschule war aber weder meine Mutter, noch ein Lehrer oder sonstwer haben irgendwas gemerkt oder getan obwohl ich schon recht auffällig war. Mir wurde gesagt Jeder Mensch ist anders also habe ich versucht so zu leben.
Unmündig fühlen.. weiß nicht ob es das trifft. Du kennst sicher WP-Fächer in der Schule. Also Wahlpflichtfach.
Wir durften damals auf einem Zettel 3 Fächer ankreuzen die uns interessieren und je nachdem wie viel Platz noch vorhanden ist wurde man eben einem der Fächer zugeteilt.
Es gab 2 WP Fächer also 6 Möglichkeiten einen Fachbereich zu wählen der einen interessiert hat.
Rate mal in wie vielen WP-Fächern ich unterrichtet wurde die mich interessiert haben.
Richtig: 0
Das jetzt mal als Beispiel. Ich wurde nie gehört, nicht beachtet und meine Interessen haben niemanden interessiert.
Beschreibt das Unmündigkeit? Bin mir nicht sicher..
Zitat von Wuslchen: Und deine Angst, dass ein Psychiater dich nicht für rehatauglich halten könnte, verstehe ich dabei überhaupt nicht. Wäre das nicht gut für dich, wenn du eh nicht hinwillst? Wo ist also da das Problem?
Ja das wäre gut und auch kein Problem. Ich frage mich nur, was dann als nächstes geschehen würde.
Wie gesagt habe ich Angst davor als Simulant abgestempelt zu werden, denn dann sitze ich auf der Straße, weil ich auch die Bedingungen zu ALG2 nicht erfüllen kann. Zur Zeit werde ich dort egtl nur geduldet wegen Corona. Seitdem gibt es kaum noch Maßnahmen oder Jobangebote.
An meinem Leid sind nicht nur die anderen Schuld, ich habe schließlich auch vieles dazu beigetragen und hätte früher einlenken können. Tiefe Wunden beschreibt es bei mir inzwischen nicht mehr.
Zerrissen passt besser.
Auch an dich, sorry für die Wall of Text
Zitat von Heideblümchen:Guten Morgen zusammen und hallo @Zeron86 @Wuslchen und alle anderen haben das ja alles schon sehr gut erklärt. Ich hänge mich mal hinten dran und möchte noch zwei Dinge erwähnen. Oder drei.... Als ich die Diagnose schwere Depression (im Anschluss an eine andere, schwere Krankheit) bekommen habe und ...
Hallo
Die Befürchtung, dass Medikamente meinen Kopf strubbelig machen können habe ich weniger, es geht mir mehr um die Nebenwirkungen und Belastung meiner Filterorgane. Ich habe von Kind auf in meiner Familie beobachtet, wie das einfach so gut wie nichts gebracht hat und es immer mehr und mehr Pillen wurden.
Nimmst du Medikament A bekommst du Nebenwirkung 1 und gegen diese Nebenwirkung bekommt man dann Medikament B.
Plötzlich stimmt was mit den Blutwerten nicht oder es tauchen Unverträglichkeiten auf, dann kommt Medikament B weg und bekommt Medikament C, was aber nur in Kombination mit Medikament D wirkt. Darauf gibt es dann wieder Unverträglichkeiten usw usw.. Ich will das für mich selbst nicht ausprobieren.
Schlafprobleme hatte ich zuletzt mit ca 17 richtig extrem aber mit Sport und/oder Meditation habe ich das halbwegs in den Griff bekommen.
Dass man nicht einfach so Hilfe bekommt ohne was dafür tun zu müssen ist mir bewusst und deshalb will ich ja auch intensiv mit einem fähigen Psychiater sprechen und mit ihm einige Tests machen usw aber ich will in keine Einrichtung wo mir gezeigt wird, wie man leben kann. Wenn du den Text weiter oben noch durchgehen magst verstehst du evtl wieso das so bei mir ist.