wasislos
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Da ich ganz neu hier bin, schreibe ich mal etwas zu meinem Hintergrund.
Ich erinnere mich, dass ich mich schon mit 10 Jahren nicht mehr auf Weihnachten freute, dass ich an Geburtstagen viel Kraft brauchte um halbwegs Glaubhaft Freude über Geschenke zu simulieren und dass ich immer hoffte, ich wurde als Kind im Krankenhaus vertauscht.
Gründe sehe ich heute darin, dass ich von frühester Kindheit an emmotional Missbraucht wurde und ich über die Zustände in meiner Familie traumatisiert war. Ich hatte Angst vor Auseinandersetzungen. Diese Angst ist bis heute geblieben. Und diese Angst beamt mich auch zurück in die Kindheit im konflikt mit den entsprechenden Familienangehörigen. Also versuche ich jedem Konflikt aus dem Weg zu gehen.
Doch das hilft nicht wirklich und ich weiß, ich muss mich dem Konflikt stellen.
Ein Problem sehe ich darin, dass ich das Image eines lieben, verständnissvollen, empathischen Menschen habe, der bei Problemen zuhört.
Als Kind wurde ich von meinen Geschwistern bis aufs Äußerste Provoziert und gereizt, bis ich vor Verzweiflung nur noch einen Wutanfall bekam und irgend etwas warf. Und meine Geschwister sehen noch heute jedes Nein als Aufforderrung Überzeugungsarbeit zu leisten. Sie wollen in Diskussionen Recht haben und wollen in allen Punkten ihren Willen durchsetzen.
Das reicht dann bis Stalking. Plötzlich stehen sie unangemeldet vor der Tür.
Zudem gab es im Sprachgebrauch keine Möglichkeitsform. Es hieß mehr Mach dies, Tue das und du musst.
Das erzeugt in mir einen riesigen Druck.
Paradoxerweise habe ich schon mehrfach das Gespräch gesucht und hatte zuerst das Gefühl, von der Familie verstanden zu werden, bis mir bewußt wurde, dass ich nun für sie der sensible Kranke bin, den man bevormundet. Meine Gefühlswelt zählt nicht und ich soll mich nicht so anstellen.
Und als es mir richtig sch. ging, zeigten auch Menschen, die ich für Freunde hielt, dass ich für sie nur einen Zweck erfüllte, ihre Bedürfnisse zu befriedigen.
Jetzt bin ich relativ alleine, in einer neuen Umgebung fast ohne alte und keine neuen Kontakte. Es geht mir besser.
Aber immer wieder tauchen die depressiven Phasen auf. Und gerade in dieser Zeit, in der ich endlich Zeit finde, die vergifteten Familienverhältnisse für mich zu klären und mich zu stärken, da übt plötzlich die Familie massiv Druck auf mich aus.
Was kann ich tun?
Telefonieren und persönliche Treffen, dazu bin ich nicht bereit. Und in Briefen lenke ich jedesmal wieder in ein freundschaftliches,Bitte schlag mich nicht, weil ich so denke über, also ein heischen nach Verständnis. Und damit komme ich auch nicht weiter.