Angst vor neuen Freundschaften

L
Ja , die Menschen hier sind sehr hilfreich. Es tut sehr gut zu wissen das man nicht alleine ist und hier verstanden wird. Auch hilft das schreiben oft die Gedanken zu sortieren.

Ich weiß das ich für die Menschen die mir nahe stehen vieles ertragen kann.

Heute habe ich es geschafft Grenzen zu ziehen.Für mich zu sorgen.

little-tiger

18.08.2011 21:10 • #16


S
Hallo little-tiger,

ich habe auch noch ein paar Gedanken hierzu:

Zitat von little-tiger:
Leider ist es KEINE Vergangenheit das ich Menschen durch Krankheit + Tod verliere.Es passiert J E T Z T + H E U T E.
Ich habe erst JETZT wieder eine Bekannte ( die jünger als ich war ) durch Krebs verloren.

Ich kann auch sehr gut nachvollziehend, wie schockierend es ist, wenn Menschen, gerade noch in jungen Jahren sterben.
In meinem Bekanntenkreis ist auch letztens eine Frau ganz plötzlich gestorben, die nur 3 Jahre älter als ich war.

Auch in meiner Familie gibt es einige Krebsfälle, ein paar sind auch schon gestorben.
Das ist auch dramatisch, aber ich bin noch nie auf die Idee gekommen, dass es mit mir zusammen hängt.
Es klingt zwar hart (so ist es auf keinen Fall gemeint), aber manchmal denke ich auch, dass wenn Menschen so schlimme Krankheiten bekommen, dass es auch damit zusammen hängen könnte, dass sie vielleicht nicht gut genug für sich gesorgt haben. Vielleicht haben sie ja auch ein Leben geführt, ohne an sich zu denken, vielleicht sind sie ständig über ihre eigenen Grenzen gegangen, vielleicht haben sie frühe Warnsignale übersehen und überhört, ja weil wir eben so geprägt wurden, dass wir nur arbeiten müssen, etwas leisten sollen und auf keinen Fall an uns denken sollen.

Vielleicht haben sie einfach auch großen Schindluder mit ihrem Körper getrieben.
Es kann keiner wissen, aber jeder Mensch ist für sich selbst verantwortlich, dafür, für sich zu sorgen.
Und keiner hat Schuld am Tod eines anderen, es sei denn, er hätte ihn aktiv umgebracht.

Vieles ist natürlich Schicksal und keiner der Menschen, die so früh sterben müssen, haben es bewusst gewollt.

Irgendjemand hat es hier schon geschrieben: Wir müssen lernen, auch loslassen zu können. Tod und Leben, das ist ein natürlicher Kreislauf, das Schicksal spielt zwischendurch auch noch mit.
Es wäre schade, wenn du es Dir verwehren würdest, Freundschaften zu knüpfen, nur aus der Angst heraus, ihn wieder verlieren zu müssen.

18.08.2011 21:35 • #17


A


Hallo little-tiger,

Angst vor neuen Freundschaften

x 3#3


L
hallo liebe Sonnenblume

vielen Dank für deinen Beitrag. Ja , ich weiß das auch ich Menschen brauche mit denen ich mich wohlfühle.Zur Zeit überwiegt das Gefühl wieder ein Teil von mir selbst verloren zu haben.

Irgendwie muß/sollte ich lernen dieses Gefühl auszuhalten.Für mich gehört zum Thema loslassen auch das Thema Akzeptanz.Daran arbeite ich noch.

little-tiger

19.08.2011 11:20 • #18


L
hallo ihr lieben

ich bin diese Woche wieder mit den Tod konfrontiert worden.Und durfte eine für MICH neue Erfahrung machen. Es ist das ERSTE mal in meinen Leben das eine Person ganz natürlich verstirbt.

Sie hatte ein langes (91J.) und erfülltes Leben.Sie war NICHT Krank.Brauchte sich NICHT zu Quälen.Hatte KEINE Schmerzen.Mußte NICHT operiert und/oder irgendwie therapiert werden.

Es mag doof klingen aber dieser Tod fühlt sich für mich positiv an.Daher tut er mir auch nicht so weh wie bei allen anderen die ich bisher verloren habe.

little-tiger

03.09.2011 11:27 • #19


Steffi
Das verstehe ich, little tiger.
Mit 91 darf man auch sterben. Das ist ein anderes Empfinden - auch für Angehörige - als hilflos zuschauen zu müssen, wie jemand an einer Krankheit langsam und meist qualvoll stirbt. Bei den vielen Todesfällen durch Krankheit in meiner Familie und näheren Umgebung war ich schon fast dankbar, als meine Großmutter mit 93 altersbedingt und gesund starb.

Das, was sich für Dich positiv anfühlt, ist der normale Lauf der Dinge oder sollte es zumindest sein. Leider ist das heute immer seltener der Fall.

03.09.2011 13:40 • #20


L
hallo Steffi
Zitat von Steffi:
Das verstehe ich, little tiger.

Dankeschön , es tut gut zu hören das man mit diesen Empfinden nicht alleine ist.
Zitat:
Das, was sich für Dich positiv anfühlt, ist der normale Lauf der Dinge oder sollte es zumindest sein. Leider ist das heute immer seltener der Fall.

Wie schon geschrieben ist es mir zum ERSTEN mal in meinen Leben so gewesen.Ja , es war eine schöne Erfahrung.
little-tiger

06.09.2011 13:59 • #21


L
hallo ihr lieben

mal einen neuen Stand in Sachen Menschen kennen lernen bekannt gebe. Ich habe viel nachgedacht darüber WIE ich auf Menschen zu gehe und ( auch nach Gesprächen mit meiner Therapeutin ) wirke.

Ich stelle fest das es einige Menschen gibt die mich so akzeptieren wie ich bin.Und die sich freuen mich zu sehen bzw. Zeit mit mir zu verbringen.

Dazu gehört meine SHG ( eine kleine Gruppe von 3 Personen + mir ) , meine beiden Freundinen UND eine ehemalige Mitarbeiterin von der Firma wo ich nun bin.

Auch in der Firma , wohon ich ausgeliehen bin sitze ich in den Pausen nicht alleine und mit den Kollegen komme ich gut zurecht.

Auch auf den Treffen mit anderen Motorradfahrern bin ich NICHT mehr außen vor sondern in Gesprächen vertieft.

O.K. ich gehe vorsichtiger auf die Menschen zu.Finde das aber nicht schlimm.Es ist halt meine Art.

vielleicht habe ich ja nun meinen Weg in dieser Sache gefunden.

little-tiger

30.01.2012 13:06 • #22


L
hallo ihr lieben ,

neugierig wie ich bin nun eine Frage von mir :

Wie geht ihr auf Menschen zu ? So wie ich etwas vorsichtiger ? Oder mutig in ´s kalte Wasser sprich in eine Gruppe
( z.B.beim Sport ) ? Oder eher virtuell ?

little-tiger

05.03.2012 16:38 • #23


JeanLucca
vorsichtig ins kalte Wasser

Hallo Little-Tiger,

diese Fragen hab ich mir auch gestellt. Wie bekomme ich neue Kontakte......

Letztens auf der Reha hat eine Therapeutin zu mir gesagt, dass ich ein ruhiger Typ bin und mal aus mir rauskommen solle. Joa, das hab ich doch schon mein ganzes Leben gehört und ich habe mich direkt gerechtfertigt und ihr erzählt das ich dran bin mich zu ändern.
Gegen Ende der Therapie hat sie mir das nochmal gesagt - sie sind so zurückhaltend. Joa, und das ist gut so habe ich dann geantwortet.

Mit diesem Gefühl, das ich so bin wie ich bin, habe ich mir neue Kontakte gesucht. Ich bin in eine SingleGruppe gegangen die sich regelmässig trifft. Bei dem ersten Treffen war ich wohl der mit den wenigsten geredeten Worten. Viele haben drauflos geplaudert und ich wusste genau das viele gedacht haben man, ist der ruhig. Mittlerweile haben wir uns öfter getroffen und ich fühle mich richtig wohl.
Früher habe ich mich immer hinter den lauten Menschen versteckt und habe mir Vorwürfe gemacht warum ich denn nicht wenigstens ein kleines bisschen so wie sie sind. Heute lass ich sie neben mir existieren ohne das es mich lähmt.

Virtuell lerne ich auch Menschen kennen - das ist auch gut so aber eben nicht das was ich ausschliesslich möchte. Ich möchte einfach einen Kreis an realen Kontakten. Deshalb bin ich vorsichtig ins kalte Wasser gegangen und hab mich dieser SingleGruppe angeschlossen, und ich hab mich auch einer GeoCachingGruppe hier im Ort angeschlossen. Jedesmal habe ich nur meinen Fuss vorsichtig in dieses kalte Wasser gehalten und bin dann Stück für Stück weiter rein gegangen. Ich gehöre nicht zu den Menschen die einen Kopfsprung ins kalte Wasser machen und finde es gut.

Lieben Gruß, JeanLucca

06.03.2012 09:26 • #24


L
hallo Jean-Lucca ,

vielen lieben Dank für deine Antwort.Ich habe festgestellt das ich mich irgendwie nicht wirklich für eine Seite Entscheiden kann.
Als Kind wurde ich oft von den anderen ( ich war sehr Krank und sie hatten Angst vor meinen Anfällen , zudem habe ich eine starken Sprechfehler , der heute viel besser ist dank einigeren Therapien ) gemieden und aus den Gruppen verstoßen.Daher war ich immer schon viel alleine.

Als Jugendliche und junge Frau habe ich genau das Gegenteil gelebt.Ich war viel unterwegs , in Disco´s , auf Party´s und mit sovielen Leuten wie möglich.Brauchte immer Action.
Ich war auch viel im Theater , Kino oder Kulturell unterwegs.Auch sportlich war ich sehr aktiv und bin sogar mit der Tanzgruppe damals einige male öffentlich aufgetreten.Ich hatte keinerlei Ängste auf Menschen zuzugehen und hatte schnell Kontakte geknüpft.

Allerdings hatte ich schon immer wieder Zeiten gehabt wo ich mich zurückgezogen habe.Bin dann nicht an´s Telefon gegangen oder habe alle abgewimmelt.Was meine damaligen Lebensabschnittsgefährten nicht verstanden hatten und es gab daher auch oft Streit.Klaro,ich war ja wie ausgewechselt.

Heute bin ich viel ruhiger, halte mich meistens im Hintergrund wenn wir mit mehreren zusammen sind.Ich suche eher das Gespräch mit einzelnen.Da von meinen vielen Kontakten nur 2 übrig geblieben sind seid dem meine Krankheit stärker wurde weiß ich nun auf wem ich wirklich zählen kann.

An guten Tagen wenn wir/ich unterwegs sind/bin komme ich leicht mit anderen Menschen in Kontakt.An schlechten kaum oder gar nicht.

Auch habe ich viele Rückschläge im Umgang von Menschen erlebt.Bin daher einfach vorsichtiger.Und bekomme dafür in letzter Zeit vermehrt positive Rückmeldungen.

Zitat von JeanLucca:
Mit diesem Gefühl, das ich so bin wie ich bin, habe ich mir neue Kontakte gesucht.


Genau da bin ich nun auch bei.Immer Step by Step.Allerdings weiß ich noch nicht wirklich genau wie ich bin.Bin da noch auf der Suche.

Zitat von JeanLucca:
Ich gehöre nicht zu den Menschen die einen Kopfsprung ins kalte Wasser machen und finde es gut


Früher gehörte ich dazu.Ich war sogar immer eine der ersten.Heute lasse ich anderen den Vortritt und wäge erstmal ab.Und es fühlt sich gut an.

liebe Grüße little-tiger

06.03.2012 14:24 • #25


L
hallo ihr lieben

in der letzten Zeit fehlte mir die Kraft mich mit Menschen auseinandersetzen zu können.Habe mich wieder vermehrt eingeigelt.

Auch mit den telefonieren ist es so eine Sache.Ich bin einfach ausgelaugt und müde.

Was macht ihr dann dagegen ?

little-tiger

03.07.2012 12:41 • #26


L
hallo ihr lieben

zur Zeit geht es mir wieder etwas besser und ich bin stabiler.So klappt es mit den telefonieren und den treffen von Leuten im Moment ganz gut.

little-tiger

25.09.2012 17:34 • #27


A
Dieses Problem habe ich auch!

Man sieht sich selber als Monster oder einfach menschlich unwürdig. Nichts wert und schon garnicht das recht eine Partnerin zu haben. Da helfenauch nicht diese grossen worte, du bist ein wertvoller und sehr sensibel mensch. Du bist sympathisch und nett ... usw.

In den entscheidenen Situationen verfällt man immer wieder in sein Shema, denkt an seien Situation in der man sich befindet - mit all diesen inneren Problemen, und dann denkkt man das man es nichtwert ist, oder das der andere einen nicht versteht oder das man ihn mit sich selber nicht belasten will.
Wie soll man da raus kommen? Oftmals sucht man sich dann Personen, denen es augenscheinlich noch schlechter geht - das führt aber zu Depressioen und Unzufriedenheit, und auch zu keine Kontakten, den man merkt schnell das es nicht hilft oder falsch ist.
Ich weis auch nicht wie ich da raus kommen soll... Ich weis der erste Schritt ist ein wegziehen, denn mein Wohnort belstet mich, aber auch hier sind ja Ängste (was wird dann, schaffe ich es ...)
Und hier kommen wir an den Punkt: Wer hilft? Wie hilft man - oderTherapeuten?

Viele lachen darüber, aber es verstehen und sich in die Situation reinfühlen können nur sehr wenige

Momentan versuche ich es mit Selbstsuggestionen von Arnd Stein, Traumreisen usw... ob es helfen wird kann ich heute noch nicht sagen, aber es ist ein Versuch

12.10.2012 09:00 • #28


M
Zitat von Andreas1963:
Ich weis der erste Schritt ist ein wegziehen, denn mein Wohnort belstet mich, aber auch hier sind ja Ängste (was wird dann, schaffe ich es ...)


Nö, das ist weglaufen!
Wie du ja selber auch schreibst - seine Ängste, Probleme, die Erkrankung nimmt man mit. Und man wird auch dann wieder mit anderen Menschen konfrontiert, denen man die Erkrankung erklären müßte/sollte/könnte..... Oder man erklärt nichts und bleibt auf ewig unverstanden.

12.10.2012 14:51 • #29


A


Hallo little-tiger,

x 4#15


A
gut das ich anderer Meinung bin!

12.10.2012 16:07 • #30

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