Angst vor Rückfall bei Panikattacken

S
Hallo,

über diverse News-Websites im Netz habe ich kürzlich immer mal wieder von Stars und Sternchen gelesen die an Depressionen leiden und auch mit Suizidgedanken geplagt waren. Auch oft Leute wo man es niemals vermutet hätte. Dies hat mich irgendwie wieder komplett aus dem Konzept gebracht und wieder so eine diffuse Angst aufgewirbelt, dass ich bald wieder in eine Depression rutschen könnte. Seit gestern bin ich nur noch am Grübeln und irgendwie abwesend.
Im Grunde genommen geht es mir seit Monaten, sogar Jahren, richtig gut. Ich habe mich sogar schon öfter getraut mir selbst zu sagen, dass ich richtig zufrieden bin mit meinem aktuellen Leben. Das hat sich fast komisch und ungewohnt angefühlt. Aber zur Zeit ist (war) einfach alles gut: Job, Familie, Partner. So ein tief geborgenes Gefühl zu haben, war immer genau das was ich mir gewünscht habe.
Und nun wieder diese dummen negativen Gedanken nur weil ich über Person XY was gelesen habe... Sogar mit dem Taschenrechner saß ich schon da und habe mir Chancen ausgerechnet wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist dass ich wieder an Depressionen erkranke und ob mich dann auch Suizidgedanken plagen würden usw. usw. Und falls ich dann sehe, dass der Prozentsatz gering ist, gibt mir das tatsächlich schon wieder etwas Ruhe. Wär es mir nicht so ernst, würde ich glaube ich selbst drüber lachen.
Ich war schon immer sehr hypochrondrisch veranlagt und kenne die Kraft der Wirkung des Geistes auf den Körper. Wenn ich mir nur lang genug vorgestellt habe etwas zu haben, dann haben auch die Organe schonmal reagiert. Also wäre es wohl noch viel einfacher für mich mir die Depression wieder einzubilden?!
Wie durchbreche ich diese Negativspirale? Und wie bereite ich mich auf echte Probleme vor um diese gut verarbeiten zu können? Ich suche nach emotionaler Stabilität und die Fähigkeit die Hochs des Lebens sorgenlos reiten zu können und die Tiefs ohne unnötiges Negativdenken zu überstehen?

23.10.2014 06:13 • #1


achtsamkeit
Hallo,

das ist natürlich sehr belastend deine negative Gedankenspirale. Mir fällt dazu nur eine Therapie ein, alleine wird es wohl schwer da raus zu kommen.

LG Achtsamkeit

23.10.2014 11:04 • #2


A


Hallo sai,

Angst vor Rückfall bei Panikattacken

x 3#3


S
Eine Therapie diesbezüglich habe ich vor 6 Jahren schonmal gemacht. Bis auf kleinere Tiefs ging es mir eigentlich auch recht gut seitdem. Aber die Ängste begegnen einem weiterhin täglich, vorallem im Berufsleben wo man eben gewisse Dinge nicht vermeiden kann. Alleine die Angst ist aber nicht das Bedrückende, eher diese negativen, bedrückenden Gedanken. Oft sehe ich es einfach als Herausforderung an und wachse an Sachen die ich meistere. Auf lange Zeit gesehen muss ich deswegen auf jeden Fall nochmal aktiv werden.
Aber gerade suche ich ehrlich gesagt eine Akuthilfe. Es gibt doch bestimmt viele hier denen es ähnlich geht und ich hätte gerne ein paar Tipps für diese Tage wo man eben mal down ist. Sollte ich viel machen um mich abzulenken? Oder mir sturr immer wieder sagen, dass alles vorbeigeht und ich in ein paar Tagen wieder voll oben bin, oder oder oder... ;)

23.10.2014 16:09 • #3


Steffi
Hallo sai,

Zitat:
Sogar mit dem Taschenrechner saß ich schon da und habe mir Chancen ausgerechnet wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist dass ich wieder an Depressionen erkranke und ob mich dann auch Suizidgedanken plagen würden usw. usw.

das ist ziemlich schräg, aber das weißt du, gell ?
Zitat:
Wie durchbreche ich diese Negativspirale? Und wie bereite ich mich auf echte Probleme vor um diese gut verarbeiten zu können?

auf Probleme vorbereiten brauchst und kannst Du Dich überhaupt nicht, da Du nicht in der Zukunft leben kannst. Das, was zählt, ist das JETZT. Gestern ist vorbei, morgen gibt es noch nicht, es gibt nur die Gegenwart. Wie fühlt sich die reine Gegenwart für Dich an ?

23.10.2014 17:20 • #4


S
Zitat von Steffi:
Hallo sai,

Zitat:
Sogar mit dem Taschenrechner saß ich schon da und habe mir Chancen ausgerechnet wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist dass ich wieder an Depressionen erkranke und ob mich dann auch Suizidgedanken plagen würden usw. usw.

das ist ziemlich schräg, aber das weißt du, gell ?
Zitat:
Wie durchbreche ich diese Negativspirale? Und wie bereite ich mich auf echte Probleme vor um diese gut verarbeiten zu können?

auf Probleme vorbereiten brauchst und kannst Du Dich überhaupt nicht, da Du nicht in der Zukunft leben kannst. Das, was zählt, ist das JETZT. Gestern ist vorbei, morgen gibt es noch nicht, es gibt nur die Gegenwart. Wie fühlt sich die reine Gegenwart für Dich an ?


Naja die reine Gegenwart ist etwas mulmig zur Zeit, wahrscheinlich weil ich über morgen grübele.
Hab mir gerade mal ein schönes Bad eingelassen und werde mir jetzt noch was leckeres zu Essen machen um den Abend soweit es geht nach meinem Wohlempfinden zu gestalten und probiere mich zu entspannen.
Schließlich weiß ich ja was der Auslöser für meine gedrückte Stimmung zur Zeit ist. Das ist schonmal positiv, Ungewissheit ist für mich eine der Unerträglichsten Sachen.

23.10.2014 17:58 • #5


David Spritz
Zitat von sai:
Alleine die Angst ist aber nicht das Bedrückende, eher diese negativen, bedrückenden Gedanken.

Du solltest vielleicht Deine Achtsamkeit schärfen, denn Du scheinst noch nicht erkannt zu haben, dass Deine negativen Gedanken die Angst-Gefühle überhaupt erst auslösen. Die Fähigkeit, seine eigenen Gedanken zu beobachten, ohne sich mit ihnen zu identifizieren, ist nicht ganz einfach zu lernen, aber es gibt Möglichkeiten. Im Hier und Jetzt zu sein und sich nicht mehr von seinem Verstand einreden zu lassen, es sei wichtiger, über die Zukunft nachzudenken, könnte Dich von Deiner Qual erlösen. Ich weiß, es fühlt sich so an, als sei es umgekehrt, als würde das Grübeln über die Zukunft zur Erlösung führen und das Hier und Jetzt Dich bedrohen. Aber das ist nur ein Trick Deines Verstandes, fall nicht drauf rein! ;-)

Mir selbst ist das zum Teil auch gelungen, denn ich hatte früher auch immer dieses Gedankenkreisen. Momentan versuche ich es mit Meditation, das funktioniert für mich sehr gut. Außerdem finde ich das Buch Jetzt - die Kraft der Gegenwart von Eckhart Tolle sehr hilfreich.

23.10.2014 22:06 • #6


Steffi
Hallo sai,

das von David angesprochene Buch
Jetzt - die Kraft der Gegenwart von Eckhart Tolle
möchte ich Dir auch empfehlen

24.10.2014 11:38 • #7


S
Bin wieder sortiert und habe ein schöönes Wochenende erlebt. Habe mir einfach mal erlaubt 1-2 Tage nachdenklich zu sein und dann ging es mir relativ fix wieder besser.
Ich muss zugeben ich bin absolut kein Buchleser, aber vielleicht werde ich es mir doch mal zu Gemüte führen.
Danke für eure Hilfe, ich bin erstmal wieder weg. Versteht mich nicht falsch, aber unser Forum hier ist eines der wenigen Foren, wo ich froh bin, wenn ich möglichst wenig besuchen muss. Aber hier zählt die Qualität und nicht die Quantität.

27.10.2014 08:03 • #8


David Spritz
Gibt's glaub ich auch als vom Autor selbst auf Deutsch eingesprochenes Hörbuch. Wenn man seine Stimme dazu hört, entfalten seine Texte sogar noch mehr Wirkung.

30.10.2014 17:24 • #9


Nogua
Ja, gibt es. Habe ich mir geholt und höre es grade. Wirklich sehr wohltuend und hilfreich.

01.11.2014 21:42 • #10


Mooky

19.03.2019 10:11 • #11


Axel61
So ähnlich ging es mir auch im Januar nach etwa 15 Monaten ohne Medikamente. Kann halt passieren, wenn Winter-Depri und sonstiger Stress eine Schwelle überschreiten. Daher bin ich inzwischen kein Fan mehr von 'versuchen Sie doch mal ohne auszukommen'. Man sollte das nur machen, wenn sich die Umstände generell so verbessert haben, dass man auch tatsächlich eine geringere Belastung zu ertragen hat. Mir ging es dann nach 4 Wochen wieder halbwegs. Allerdings mit einer wesentlich höheren Dosis als 10 Jahre lang und 2 Medikamenten, statt einem. Kommt aber halt immer auf die Nebenwirkungen an.

19.03.2019 10:32 • #12


Mooky
Hallo Axel,

das beruhigt mich erst mal etwas, das es nicht nur mir so geht.

Hattest du auch wieder die selben Anfangsnebenwirkungen?

19.03.2019 10:35 • #13


Leuchtturm765
Hallo Mooky, ich hab das leider auch durchmachen müssen. Hab Anfang 2018 angefangen, Citalopram auszugleichen. Ende Mai fingen die Panikattacken wieder an von morgens bis abends.
Hab wieder mit der Einnahme von citalopram begonnen. Es hat einige Wochen gedauert, bis es etwas besser wurde und ist immer noch nicht ganz weg. Dass es am Anfang der Einnahme sogar schlimmer wird, wird ja häufig berichtet.Ich wünsche dir, dass du die schlimmste Zeit durchstehst und es irgendwie schaffst, es auszuhalten!
Liebe Grüße, Leuchtturm

19.03.2019 10:48 • #14


A


Hallo sai,

x 4#15


Axel61
Zitat von Mooky:
Hallo Axel,

das beruhigt mich erst mal etwas, das es nicht nur mir so geht.

Hattest du auch wieder die selben Anfangsnebenwirkungen?


Etwas. Aber ich hatte auch vorher nie starke Nebenwirkungen. Zumindest keine relevanten, da ich eh seit 10 Jahren Single bin und mich nicht mehr durch das andere Geschlecht stressen lasse

19.03.2019 11:08 • #15

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