(Mir war vorhin nicht aufgefallen, dass der TO violet-moon ist und ihr Beitrag und ihre Antworten mit einer neuen Anfrage untergeht bzw. durcheinander geht; vielleicht mag das ein Moderator in zwei speparate Beiträge trennen)
Hallo BalckAngel,
diese Selbstbeobachtung, die du beschreibst führt nur dazu, den Teufelskreislauf aus Befürchtung und Symptomerlebnis zu erhalten. Du solltest aufhören, diese Kontrollmechanismen zu gebrauchen. Ein Puls von 48 ist nicht ungewöhnlich. Ich habe z.B. einen Ruhepuls von 42-46 und im Schlaf noch niedriger. Bei Spitzensportlern liegt das noch ein wenig tiefer. Zudem schreibst du, dass du kränkelst. Wenn die Untersuchungen nichts ergeben haben, dann solltest du das zunächst akzeptieren. Deine Ängste scheinen körperlich zu sein, so wie bei mir. Vom Schonverhalten der letzten beiden Jahre bekam ich ebenfalls Bluthochdruck, weil ich jede Situation mied, die mir zu viel Anstrengung abverlangten und somit eine Veränderung des Befindens herbeiführen würden. Kein Sport, keine Spaziergänge, keine Dehnübungen körperlich war ich steif; bloß das Herz nicht belasten.
Aber darin lag das Problem, denn je länger ich saß, desto größter wurden die negativen Effekte meiner Schonung. Solange du ein vollständiges Bild deiner Gesundheit hast, solltest du das zunächst annehmen und akzeptieren und im zweiten Schritt beginnen, zu reflektieren, dass du deine Symptome auch durch deine Gedanken mitverursachst (Teufelskreislauf, Fehlinterpretation). Versuche weniger auf dein Innenleben zu achten und dich mehr mit deiner Außenwelt zu beschäftigen wenn du vorhin nicht umgefallen bist, und jetzt, dann wirst du das auch nachher nicht. Ohnmacht und Angst hängen zum Teil mit der Kraft deiner Innenschau zusammen. Vertraue deinem Körper, vertraue in seine Funktionen, weil hier ein großer Mangel vorliegt. Stärke deine körperlichen Kompetenzen durch Entspannungsübungen, bewussten Genuss, bewusste Wahrnehmung von Sinneseindrücken, wie sie sind, nicht was du hineininterpretierst. Das bringt Gelassenheit und deine Reizschwelle sinkt. Arbeite dich Stück für Stück in Situationen, vor denen du Angst hast, die mit deinen Befürchtungen über dein Herz zusammenhängen: leichte, mäßige bis schwere (in Bezug auf dich!) Ausdauerübung, Yoga, Dehnübungen, oder Situationen, die du aufsuchst, Orte, die du damit verbindest. Wenn dann eine Panikattacke kommen sollte, dann halte sie aus und bekämpfe sie bloß nicht, akzeptiere sie, du wirst sehen, dass sie mit jedem Mal kürzer und schwächer werden. So stärkst du das Vertrauen in deinen eigenen Bewältigungskräfte auch Selbstwirksamkeit genannt. Das sind die kleinen positiven Eindrücke aus Belastungsreaktionen, die man mitnimmt. Je mehr Belastungssituationen du erprobst im Hinblick auf deine Herzangst, generell, desto selbstsicherer wirst du. Bei alldem darfst du nicht vergessen, dass du organisch völlig durchgecheckt bist.
Da ich kein Arzt bin und alles weitere über dich nicht kenne, möchte ich darauf hinweisen, dass du bei dem Umfang an körperlichen Anstrengungen erstmal Rücksprache mit deinem Hausarzt hältst. Wie auch immer, Spazierengehen können auch Blutdruckpatienten, wie ich und ich gehe viel, bis mein Rücken nass ist, dann habe ich zwar einige Symptome wie Druck in der Brust, Klos im Hals, Stechen in den Rippen, aber mein Blutdruckmessgerät zeigt gute Werte, wie sie jemand nach einer sportlichen Betätigung auch haben sollte und aufgrund meiner vielen vorherigen ärztlichen Befunde weiß ich, dass ich auf dem Papier vollkommen gesund bin und diese Symptome nur deshalb so wahnsinnig intensiv sind, weil mein Kopf ständig in Beobachtungsmodus ist und in jeden Zwicken gleich einen Totalschaden interpretiert.
Bis bald.
09.03.2019 18:12 •
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