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Angstlich vermeidende & selbstunsichere Persönlichkeitsstörung

David Spritz
Gerade hatte ich ein paar sehr interessante Gedanken. Und zwar habe ich vor einiger Zeit angefangen, darüber Buch zu führen, welche ängstlich-vermeidende Ausweichhandlungen ich so im Verlauf des Tages begehe, ohne sie mir normalerweise bewusst zu machen. Ich habe mir dabei Folgendes notiert:

    Finger nach dem Toilettengang nur nass machen statt sie richtig zu waschen, um niemandem begegnen zu müssen, der mich dann als unwürdig entlarven könnte

    Desktop-Wallpaper suchen statt zu arbeiten, um nicht damit konfrontiert zu werden, dass mir eine Aufgabe möglicherweise zu schwierig sein könnte und mich das als unwürdig entlarvt

    mich in die Arbeit stürzen statt einen Makler zu suchen, um dieses unangenehme Thema vor mir her zu schieben, damit ich keine Entscheidung treffen muss, die falsch sein könnte, was meine Unwürdigkeit beweisen würde

    Süßigkeiten essen statt meinem Schmerz zu begegnen, um das Gefühl der Kontrolle nicht aufgeben zu müssen, die mir ermöglicht, meine Unwürdigkeit zu verbergen

    bei der Arbeit Musik anmachen statt die Angst zu spüren, um nicht von dem Gefühl verschlungen und dadurch als unwürdig entlarvt zu werden

    beim Einschlafen Musik anmachen statt die Stille auszuhalten, die mich mit meinem Schmerz konfrontieren würde, der mich bedauernswert erscheinen ließe, was wiederum meine Unwürdigkeit preisgeben würde
Nachdem ich mir die Liste durchgelesen hatte, kam mir der Gedanke, ich müsse diese Ersatzhandlungen so schnell wie möglich aufgeben. Dann aber fiel mir ein, dass man, um eine Sache zu verändern, diese erst mal akzeptieren muss, da sie sich sonst nicht verändern kann. Ich fühlte mich schlecht. Ich fragte mich dann, woher dieses schlechte Gefühl kommt. Ich stellte mir vor, wie jemand mir gegenübersitzt und mir direkt ins Gesicht sagt: Es ist ein Fehler, von der Bestandsaufnahme direkt zur Beseitigung überzugehen. Der einfachste Weg wäre nun gewesen, dieser Person die Schuld an meinem schlechten Gefühl zu geben. Aber dann fiel mir ein, dass schlechte Gefühle niemals von anderen Personen verursacht werden, sondern dass diese Personen nur etwas in uns aktivieren, das vorher schon da war. In diesem Fall war dies ein negativer Gedanke, der durch die Aussage ausgelöst wurde. Dieser Gedanke ist einer von vielen, die ich schon mein Leben lang denke, ohne deren Wahrheitsgehalt jemals überprüft zu haben. Er beruht nicht auf rationaler Logik, sondern auf einer falschen Schlussfolgerung, die ich als Kind getroffen habe. Der Gedanke lautet: Du darfst keine Fehler machen. Jeder Gedanke, der mit Du darfst nicht... oder Du darfst kein... beginnt, muss zwangsläufig ein negatives Gefühl in uns auslösen. Und dabei sind die meisten dieser Gedanken nicht einmal wahr. Man darf so ziemlich alles, was man gerne möchte, es sei denn, es verstößt gegen irgend ein Gesetz. Aber ein Gesetz gegen das Fehlermachen ist mir nicht bekannt.

Ist es nicht irre, was alles zu Tage kommt, wenn man mal gründlich und in Ruhe über alles nachdenkt? Ich lade Euch daher ein: Nehmt Euch Zeit zum Denken! Denken ist der Schlüssel zur Macht.

01.11.2011 22:50 • #1


David Spritz
Ärgern, ändern oder akzeptieren?

Wenn uns etwas nicht gefällt, dann haben wir die Wahl, ob wir uns darüber ärgern, es ändern oder es akzeptieren. Es beginnt mit dem Ärgern. Man kann entweder dort verweilen oder sich bemühen, möglichst schnell zum Ändern oder zum Akzeptieren überzugehen. Tut man dies nicht, so verbleibt man im Unfrieden mit der Welt und schafft sich seine eigene Hölle.

So weit, so gut! Aber wie entscheidet man sich zwischen Ändern und Akzeptieren? Man kann natürlich so herangehen, wie es klassische Ratgeber empfehlen:
1.) Ist es zu ändern? Falls nein: Akzeptieren. Falls ja: weiter bei 2.)
2.) Ist es den Aufwand wert? Falls nein: Akzeptieren. Falls ja: Ändern.

Aber genau wie das Ärgern ist das Ändern eine Sache des Egos, des Kopfes, der Angst, des Unfriedens. Das Akzeptieren hingegen ist eine Sache des Selbst, des Herzens, der Liebe, des Friedens. Wenn wir ständig nur damit beschäftigt sind, die Dinge, die uns Ärgern, zu verändern, dann ist das eine klare Botschaft von uns an die Welt: So, wie Du bist, Welt, gefällst Du mir nicht. Ich möchte, dass Du anders bist. Ich möchte, dass Du so bist, wie *ich* mir das vorstelle. Wenn wir die Welt aber mit diesen Augen sehen, wie soll sie uns dann jemals gefallen? Wie sollen wir uns jemals wohlfühlen in einer Welt, die ständig geändert werden muss? Das ist die gleiche Stolperfalle wie Ich finde mich zu dick. oder Ich habe nicht genug Geld. Mehr zum Thema findet Ihr bei Byron Katie's The Work.

Daher habe ich beschlossen, mich im Akzeptieren zu üben. Denn im Akzeptieren liegt der Schlüssel zum Frieden und zur Freude. Anfangen werde ich hier auf Arbeit, wo ich gerade sitze, und wo ich mich ständig ärgere, wenn mal wieder jemand...
- das Fenster aufgemacht hat, ohne die Heizung auszudrehen.
- den Kaffee leergemacht hat, ohne neuen zu kochen.
- den Ventilator im Fahrstuhl ausgeschaltet hat und die Luft dadurch muffig ist.
- über Nacht das Toilettenfenster aufgelassen hat und es ar$(-kalt auf dem Klo ist.
- sein Motorrad quer statt längs geparkt hat, so dass nur 3 statt 4 Fahrzeuge auf den Motorradparkplatz passen.
- einen Tippfehler im Betreff seines Wochenberichts hat, so dass dieser nicht per Outlook-Regel automatisch in meinem Spezial-Ordner landet.
- eine Outlook-Besprechungsanfrage mit Unter Vorbehalt zusagen beantwortet.
- eine längere Sitzung ohne Pausen ansetzt.
- Führungsansprüche erhebt, obwohl er/sie nicht höher qualifiziert ist als ich.
- meine Arbeit nicht zu schätzen weiß.
- während einer ganzen Sitzung den Beamer laufenlässt, auch wenn er gar nicht mehr gebraucht wird.
- ...

Da würden mir jetzt bestimmt noch 1000 weitere Sachen einfallen. Aber damit will ich mich in Zukunft nicht mehr beschäftigen, da ich dadurch nur Mangelzustände in mir erzeuge, falsche Freunde, die ich nicht mehr brauche. Tschüß!

07.11.2011 18:08 • #2


A


Hallo David Spritz,

Angstlich vermeidende & selbstunsichere Persönlichkeitsstörung

x 3#3


David Spritz
Kleiner Nachtrag: Durch das Ändern nähren wir wieder neues Ärgern, über andere Dinge. Unsere Ansprüche werden immer höher, und zufrieden werden wir niemals sein. Das Akzeptieren hingehen bietet keinen Nährboden für neues Ärgern, sondern entzieht ihm jedes Mal ein Stück mehr seine Existenzberechtigung. Wir werden bescheidener und damit auch leichter zufriedenzustellen. Das Leben hört auf, ein ewiger Kampf zu sein, und wandelt sich in ein erfüllteres Leben mit mehr innerem Frieden.

Natürlich hämmert uns die Werbung täglich ein, dass wir eben *nicht* zufrieden sein sollen, dass wir anspruchsvoll sein sollen, dass wir uns nur mit dem Besten zufrieden geben sollen, dass wir vielleicht sonst zu kurz kommen würden. Aber das ist nur Marketing-Strategie, denn nur unzufriedene, ängstlich-unsichere Menschen sind gute Konsumenten.

07.11.2011 18:16 • #3


meckpommbi
interessantes Selbstgespräch habe versucht irgendwie rückschlüsse auf meine Ängste zu finden aber ich fürchte ich bin da schon weiter als du ich finde mich nicht so schlecht ! ich weiss das ich wenn ich gesund bin stark bin ! und ein bisschen ärgern halte ich auch nicht für schädlich nur muss man dann auch mal den Mund aufmachen und versuchen solche Blödsinnigkeiten wie Beamer,Heizung usw abzustellen all das kann ich und trotzdem habe ich Angst sie tut weh und ich weiss nicht mal genau vor was ich angst habe, ich weiss nur eins im Moment habe ich angst mich aus meinem schneckenhaus zu bewegen obwohl mir niemand was tut aber ich habe trotzdem anst
gruss Birgit

10.11.2011 14:49 • #4


David Spritz
Habe inzwischen auch feststellen müssen, dass es ganz so einfach nicht ist. Je mehr ich versucht habe, die Dinge so zu nehmen wie sie sind statt mich zu ärgern oder sie zu ändern, desto geringer wurde mein Selbstvertrauen. Ab und zu mal ein bisschen kämpfen und siegen kann auch mal ganz zuträglich sein!

10.11.2011 21:05 • #5


meckpommbi
Zitat von David Spritz:
Habe inzwischen auch feststellen müssen, dass es ganz so einfach nicht ist. Je mehr ich versucht habe, die Dinge so zu nehmen wie sie sind statt mich zu ärgern oder sie zu ändern, desto geringer wurde mein Selbstvertrauen. Ab und zu mal ein bisschen kämpfen und siegen kann auch mal ganz zuträglich sein!

jup die mischung machts humor ist wenn man über sich selber macht vieleicht kannst du die ganzen ärgerpunkte auch ein bisschen humorisch sehen das erleichtert die sache ungemein
gruss birgit

12.11.2011 03:48 • #6


Pyxidis
Zitat von David Spitz:
Habe inzwischen auch feststellen müssen, dass es ganz so einfach nicht ist. Je mehr ich versucht habe, die Dinge so zu nehmen wie sie sind statt mich zu ärgern oder sie zu ändern, desto geringer wurde mein Selbstvertrauen. Ab und zu mal ein bisschen kämpfen und siegen kann auch mal ganz zuträglich sein!


Das ist genau mein Dilemma, was ich in der Therapie habe. Ich soll den Leistungsdruck auf der Arbeit rausnehmen, aber wenn ich das tue, habe ich keine Erfolgserlebnisse mehr und mein Selbstbewußtsein sinkt ständig.

Wie schafft man es auch ohne Bestätigung seiner Lesitung oder seines Seins, selbsbewußt zu bleiben.

Weiß jemand Rat?

Viele Grüße
Scorpio

14.11.2011 13:26 • #7


David Spritz
Na sowas! Genau darüber habe ich heute auf dem Heimweg nachgedacht. Ich gehe oft morgens mit dem Gedanken zur Arbeit: Hoffentlich schaffe ich den Tag! Hoffentlich bin ich den Anforderungen gewachsen! Am Ende des Tages schaue ich dann zurück und stelle meistens fest, dass meine Sorge übertrieben war und ich das Meiste sogar besser gemacht habe als man vom durchschnittlichen Arbeitnehmer erwarten würde. Trotzdem plagt mich abends oft schon wieder die Sorge um den nächsten Tag.

Da fiel mir ein, dass es doch eigentlich viel klüger wäre, den Tag nach anderen Maßstäben zu beurteilen:
- Wie gut ging es mir heute?
- Wie viel Spaß hat mir meine Arbeit heute gemacht?
- Wie entspannt bin ich heute geblieben, wenn etwas Unerwartetes auftrat?
- Wie gut habe ich heute für mich gesorgt?
- Habe ich heute ausreichend Pausen gemacht?
- Habe ich es heute geschafft, mich nicht mit meinen eigenen übertriebenen Perfektions-Ansprüchen zu überfordern?

*Das* sind die Gedanken, mit denen man sich beschäftigen sollte, und nicht, wie perfekt ich meine Arbeit gemacht habe oder wie zufrieden mein Chef mit mir war. *Das* sind die Kriterien, mit denen man einen Tag als gelungen oder misslungen bewerten sollte. Denn diese Kriterien sind keine, die mir Angst machen, sondern welche, die ein angenehmes Gefühl in mir auslösen. Und es sind welche, die direkt in meinem Einflussbereich liegen, während Anforderungen oder Zufriedenheit Anderer außerhalb meines direkten Einflussbereich liegen und deshalb nicht immer erreichbar und erfüllbar sind, was zwangsläufig Angst machen muss. Und wenn man ständig in Sorge und Angst lebt, dann arbeitet man erfahrungsgemäß unbewusst darauf hin, den schlimmsten befürchteten Fall selbst herbeizuführen, in dem Fall also den Totalausfall meiner Arbeitskraft, den ich ja schon mehrmals erlebt habe.

Ich denke, wenn man zu sehr auf seine Leistungsfähigkeit fokussiert ist, dann geht dabei über kurz oder lang das Wohlbefinden drauf. Wenn man allerdings das Wohlbefinden fokussiert, kommt die Leistungsfähigkeit über kurz oder lang von ganz alleine. Und da der Arbeitgeber in der Regel eher an Leistung als an Wohlbefinden der Mitarbeiter interessiert ist, muss und darf jeder selbst dafür sorgen.

14.11.2011 20:33 • #8


Pyxidis
Hallo David,

das sind ja mal weise Worte. Auch mir sind die Gedanken, ob ich den Tag auf der Arbeit schaffe vertraut.

Ich werde mir Deinen Beitrag bestimmt noch mehrmals durchlesen. Besonders Deine Kriterien für einen gelungenen Tag, werde ich für mich nutzen.

Bitte schreibe weiter Deine Gedanken zur Angst.

Alles Gute
Scorpio

15.11.2011 14:53 • #9


David Spritz
Wieso mal weise Worte???

Ja, die Liste ist gar nicht schlecht. Werde sie gleich mal für meinen heutigen Tag beantworten!

Zitat von David Spritz:
- Wie gut ging es mir heute?

Nicht so gut, da heute mein erster Tag ohne Antidepressiva war. (-1 Punkt)

Zitat von David Spritz:
- Wie viel Spaß hat mir meine Arbeit heute gemacht?

Es fiel mir schwer mich zu konzentrieren. Aber die Arbeit hat mich einigermaßen von meinem Gedankenkarussel abgelenkt. Überwiegend positiv, würde ich mal sagen! (+0,5 Punkte)

Zitat von David Spritz:
- Wie entspannt bin ich heute geblieben, wenn etwas Unerwartetes auftrat?

Ich hatte hier und da leichte Anflüge von Panik, konnte mich aber immer schnell wieder beruhigen. Das ist mir also heute gut gelungen. (+1 Punkt)

Zitat von David Spritz:
- Wie gut habe ich heute für mich gesorgt?

Ich habe zwischendurch am Schreibtisch mal für 5 Minuten die Augen zugemacht, um mich zu entspannen. Das tat gut. (+0,5 Punkte)

Zitat von David Spritz:
- Habe ich heute ausreichend Pausen gemacht?

Die meiste Zeit ja, nur einmal saß ich fast 2 Stunden am Stück am Schreibtisch. Das muss morgen besser werden! (-0,5 Punkte)

Zitat von David Spritz:
- Habe ich es heute geschafft, mich nicht mit meinen eigenen übertriebenen Perfektions-Ansprüchen zu überfordern?

Ja, das ist mir heute gut gelungen. (+1 Punkt)

Insgesamt betrachtet war es also mit einer Summe von +1,5 Punkten (auf einer Skala von -6 bis +6) ein gut gelungener Tag.

15.11.2011 20:02 • #10


meckpommbi
hej das ist super ich gratuliere einen haken seh ich allerdings noch bei der sache auch mit einer solchen liste kann druck entstehen
wenn ich nur wuesste wie man dieses gruebeln generell anstellen könnte ? erst dann haben wirs geschafft fürchte ich
gruss Birgit

15.11.2011 20:30 • #11


David Spritz
Ja, ein wenig Druck verspüre ich durchaus. Aber die Ziele, die ich mir da gesetzt habe, dienen ja einem guten Zweck, so dass ich den Druck durchaus als positiv empfinde. Es geht ja nicht um Dinge, die mir von außen aufdiktiert wurden, sondern um Dinge, die nur mir dienen und niemandem sonst. Und nur ich bin berechtigt, das Urteil zu fällen. Ich muss es hier also niemandem rechtmachen außer mir selbst. Und das nimmt den Druck auch ganz schnell wieder raus.

Weils so schön war, gleich nochmal:
- Wie gut ging es mir heute? = Ganz Ok (+0,5)
- Wie viel Spaß hat mir meine Arbeit heute gemacht? = Waren ganz interessante Sachen dabei. (+0,5)
- Wie entspannt bin ich heute geblieben, wenn etwas Unerwartetes auftrat? = Hatte heute morgen vergessen, mein Johanniskraut zu nehmen. Aber ich hab's relativ entspannt gesehen. (+0,5)
- Wie gut habe ich heute für mich gesorgt? = Auf dem Fußweg zur Arbeit hatte ich plötzlich das Gefühl, nicht mehr vorwärts zu kommen, als würde ich durch Sümpfe gehen. Bin dann stehengeblieben und hab erst mal tief durchgeatmet. (+0,5)
- Habe ich heute ausreichend Pausen gemacht? = Ja, das ist mir heute sehr gut gelungen. (+1)
- Habe ich es heute geschafft, mich nicht mit meinen eigenen übertriebenen Perfektions-Ansprüchen zu überfordern? = Ich habe heute ein Problem in Excel gelöst, das mir Kopfzerbrechen bereitet hatte. Hinterher ist mir aber aufgefallen, dass das Problem nur zum Teil gelöst war. Ich habe es aber trotzdem gut sein lassen. (+1)

Macht insgesamt +4 Punkte auf der Skala von -6 bis +6.


Ist ja irre! War mir gar nicht bewusst, dass der Tag heute so gut gelaufen ist! Erst jetzt merke ich's und spüre plötzlich so eine innere Zufriedenheit. So ist das halt, die negativen Dinge registriert man automatisch, aber die positiven muss man sich erst mühsam bewusst machen. Aber es lohnt sich. Ich werde das hier mal noch eine Weile weiterführen und täglich eine kleine Bilanz machen. Wobei, täglich wäre schon wieder perfektionistisch. Also sagen wir mal lieber: einigermaßen regelmäßig, das klingt entspannter. Fühle mich auch gleich viel entspannter, während ich das eintippe! ;-)

16.11.2011 20:55 • #12


M
Hallo David,

Dein Punktesystem finde ich richtig gut!
Es scheint ja wirklich so zu sein, dass dadurch die positiven Dinge in den Blick geraten. Ich neige nämlich auch manchmal dazu, nur das Negative zu sehen.

Das mit dem Druck ist ja auch so eine Sache . Ganz ohne Druck führt nun mal kein Weg durch's Leben. Du scheinst da eine Möglichkeit für Dich gefunden zu haben, die den auftretenden Druck doch etwas relativiert.

Du machst das richtig gut .

17.11.2011 09:38 • #13


meckpommbi
ja schliesse mich da gern an ich finde auch du machst das richtig gut
gruss Birgit

17.11.2011 12:08 • #14


A


Hallo David Spritz,

x 4#15


David Spritz
Danke Euch! Allerdings hatte ich gestern keine Lust, weil der Tag echt zum In-die-Tonne-Treten war. Ich hatte die Nacht zuvor nur 3 Stunden schlafen können und war entsprechend gerädert, was mir wiederum Angst gemacht hatte, dass ich vielleicht meine Arbeit nicht schaffe. Tatsächlich bin ich auch nur sehr schleppend vorangekommen, aber das war egal, weil derzeit kein Termin drückt. Jedenfalls habe ich mir danach fest vorgenommen, unter der Woche abends nicht mehr in der Excel-Tabelle mit meinen Finanzen zu arbeiten und vorm Schlafengehen noch mit meiner Ex-Frau darüber zu diskutieren.

Heute im Newsletter von Robert Betz, den ich übrigens sehr empfehlen kann und aus dem ich viele der Inspirationen zu meinen Beiträgen hier bekomme, standen noch mehr Fragen, die man sich stellen kann und sollte:
Zitat von Robert Betz:

Was treibst du hier eigentlich? Ist das, was du tust und lebst genau das, was du tun und leben willst? Stimmt diese Arbeit noch für dich und liebst du es, sie zu tun? Stimmt diese Partnerschaft, die Ehe noch? Ist es eine lebendige Beziehung zu einem Menschen, die von Frische, Freude, Liebe und Wertschätzung gekennzeichnet ist? Stehst du am Morgen mit Freude auf und begrüßt den neuen Tag als ein herrliches Geschenk auf Mutter Erde? Liebst du dein Frau-Sein oder dein Mann-Sein? Diese Fragen verdrängen Millionen von Menschen solange sie können. Solange, bis das Leben ihnen Zeit schenkt und sie [...] krank werden lässt. Wer von sich aus nach innen geht, der kann dies vermeiden. [...]
Wozu stehe ich morgens auf? Wozu lebe ich? Was für ein Mensch will ich sein? Ein Liebender oder ein Verurteilender, ein Verbindender oder ein Trennender?
Bin ich im Frieden mit mir selbst und meiner Vergangenheit? Wenn nein, bin ich bereit und willens, jetzt Frieden zu machen und mir selbst und Anderen zu vergeben?
Bin ich bereit, in meinem Nächsten, d. h. in jedem Menschen meinen Bruder, meine Schwester zu erkennen und sie mit Wertschätzung und Liebe zu behandeln?
Bin ich bereit, meinen Beitrag zu leisten zu einer Gemeinschaft der Menschen, die in Freude miteinander arbeitet, lebt und das Leben feiert?

Am besten finde ich die Passage bis das Leben ihnen Zeit schenkt. So kann man das auch betrachten!

Ich will also heute mal von meinen Fragen abweichen und versuchen, einige von diesen hier zu beantworten:

Ist mein Leben das Leben, das ich gerne führen möchte? JEIN! Ich liebe meine Kinder, habe bei meinen Freunden aussortiert, dabei aber mindestens 3 richtig gute Freunde behalten, und meine Arbeit macht mir zumindest inhaltlich Spaß, und es gibt viele Kollegen, die ich sehr mag. Außerdem fühle ich mich sehr wohl mit meiner Ernährung (Bioladen und Selber-Kochen), meinem Sport (Badminton, Yoga, Eislaufen und Joggen), habe eine tolle Sammlung von Filmen und Musik, an der ich mich jeden Tag erfreue, eine klasse Wohnung und fühle mich superwohl in der Großstadt. Allerdings vermisse ich meine Kinder sehr, wünsche mir auch eine neue Frau zum Liebhaben und Kuscheln, würde mich gerne beruflich ein wenig umorientieren, sorge mich um meine stetig steigenden Schulden, fühle mich oft gehemmt durch Ängste und dergleichen, bin Samstag vormittags zu nichts zu gebrauchen, da ich mich unter der Woche auf Arbeit zu sehr verausgabe, würde gerne Reisen machen können, z.B. nach Island zum Reiten mit meiner Tochter oder nach Bora Bora zum Baden mit meinem Sohn oder Snowboarden in die Alpen oder Fahrradfahren im Schwarzwald, aber das ist alles auf Jahre finanziell nicht drin. Außerdem würde ich gerne mehr ich selbst sein können und nicht mehr die Notwendigkeit verspüren, eine Rolle spielen zu müssen, weil mich angeblich sonst keiner mag. Und ich wäre gerne *noch* liebevoller und freundlicher als ich es bereits bin.


Ok, das reicht für heute! Ein Andermal mehr!

18.11.2011 21:12 • #15

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