Antidepressiva - ab wann wirken die Medikamente?

P
Hallo,

ich bin auf der Suche nach Informationen zum Thema Antidepressiva. Leide an Depressionen mit generalisierter Angststörung und suizidalen Tendenzen wie man es wohl im Fachchinesisich ausdruckt. Meine Versuche Richtung Psychotherapie waren ein ziemlicher Schlag ins Wasser. Daher will ich mich erst mal mit Antidepressiva über Wasser halten, um überhaupt wieder zu irgendwas Kraft zu finden.

Meine Fragen:

1. Welche Antidepressiva haben einen relativ schnellen Wirkungseintritt? Informationen zu Antidepressiva gibt's zwar viele, aber nicht wirklich wann sie anfangen effektiv zu wirken.
2A. Wie schubst man einen unbekannten Medizinmann (habe nicht vor zu meinem zu gehen) in die richtige Richtung? Meines Wissens gehen zwar die meisten Ärzte nach dem Motto Smarties sind für alle da!, aber falls einer Erfahrungswerte hat, wie man einen unwilligen Allgemeinmediziner zum roten Schein bekommt, wäre es nett wenn er sie mit mir teilt. Habe ehrlich gesagt keine Lust da noch eine Odyssee durch die Praxen zu machen, bis einer was rausrückt, was auch hilft. Mein Hausarzt hat mir mal Doxepin verschrieben, weil mein Magen ziemlich kaputt ist. Das Zeug konnte man wochenlang fressen wie Bonbons ohne auch nur ansatzweise eine Wirkung zu spüren. Da waren selbst Baldriantabletten aus der Dro. effektiver.

2B. Kennt einer zufällig einen Arzt in Frankfurt oder Darmstadt der da keine all zu großen Zicken macht?

Wäre nett wenn da einer Infos hat.

06.08.2009 10:29 • #1


A
Hallo PatonDarkwood!

Ganz ehrlich, wenn ich Deinen Beitrag so lese wird mir etwas komisch zumute.

zu 1. Das kann man SO nicht pauschal sagen, da jeder Stoffwechsel anders ist und auch jeder Mensch unterschiedlich auf die verschiedensten Wirkstoffgruppen reagiert. Da wirst Du tatsächlich einen Medizinmann zu Rate ziehen müssen.

zu 2A. Was meinst Du mit,
Zitat:
in die richtige Richtung?
schubsen?
Wie man einem Arzt sagt dass man denkt, dass man ein Antidepressiva benötigt?

Zitat:
nach dem Motto Smarties sind für alle da!
ROTE Karte von mir für Dich!
Chemikalien, die in den Hirnstoffwechsel eingreifen solltest Du nicht veralbern, oder?

Zitat:
wie man einen unwilligen Allgemeinmediziner zum roten Schein bekommt

Was meinst Du mit rotem Schein ????
Zitat:
Das Zeug konnte man wochenlang fressen wie Bonbons ohne auch nur ansatzweise eine Wirkung zu spüren.

Auch das ist bei jedem anders und Du solltest bitte mit solchen Äußerungen vorsichtig sein, oder sie zumindest mit Eigener Erfahrung kennzeichnen.

zu 2B.
Zitat:
Kennt einer zufällig einen Arzt in Frankfurt oder Darmstadt der da keine all zu großen Zicken macht?


Tipps für Ärzte, die tun, was DU möchtest wirst Du hier sicher nicht finden.

Wenn Du jedoch einen fachlich guten Arzt suchst, der Dir helfen kann gesund zu werden
dann können wir nochmal darüber reden.

Gruss, Alannis

06.08.2009 10:39 • #2


A


Hallo PatonDarkwood,

Antidepressiva - ab wann wirken die Medikamente?

x 3#3


P
Zitat von Alannis:
zu 1. Das kann man SO nicht pauschal sagen, da jeder Stoffwechsel anders ist und auch jeder Mensch unterschiedlich auf die verschiedensten Wirkstoffgruppen reagiert. Da wirst Du tatsächlich einen Medizinmann zu Rate ziehen müssen.


Mir ist schon klar, daß da jeder einen anderen Metabolismus hat, aber ich hatte auf Informationen gehofft, was in der Regel schneller wirkt als anderes.

Zitat von Alannis:
zu 2A. Was meinst Du mit,
Zitat:
in die richtige Richtung?
schubsen?
Wie man einem Arzt sagt dass man denkt, dass man ein Antidepressiva benötigt?


Eher wie man einen Arzt dazu bringt das Rezept (roter Schein) auszufüllen. Es bringt mir nichts mich da hin zu schleppen um mir dann eine Predigt abzuholen, daß ich doch ungedingt zu einem PT gehen soll. Das weiß ich selber, aber meine bisherigen Erfahrungen waren in der Hinsicht so negativ, daß dieser Schritt für mich bestenfalls erst mal ein Fernziel ist.

Und Ärzte reagieren, ähnlich wie Politiker und Juristen, nun mal eher auf gewisse Ausdrucksformen. Ich hab die Erahrung gemacht, daß wenn man diese kennt, sehr viel schneller zum Ziel kommt.

Zitat von Alannis:
ROTE Karte von mir für Dich!
Chemikalien, die in den Hirnstoffwechsel eingreifen solltest Du nicht veralbern, oder?


1. Stammt der Spruch meines Wissens nach von Dr. House.
2. Wenn du deinen Haushalt nach Anti-Brechmitteln, Schlaftabletten, Wirkungsverstärkern, soliden Plastiktüten und Gummibändern abgesucht hast, ist dir das relativ egal.

Zitat von Alannis:
Auch das ist bei jedem anders und Du solltest bitte mit solchen Äußerungen vorsichtig sein, oder sie zumindest mit Eigener Erfahrung kennzeichnen.


Ich werde es berücksichtigen.

Zitat:
Tipps für Ärzte, die tun, was DU möchtest wirst Du hier sicher nicht finden.

Wenn Du jedoch einen fachlich guten Arzt suchst, der Dir helfen kann gesund zu werden
dann können wir nochmal darüber reden.


Fachlich gute Ärzte? Naja, ist ja auch egal.

Man kann es bei mir relativ einfach subsumieren. Ich weiß das ich ein Fall für den PT bin. Ich weiß das Antidepressiva nur eine Überbrückung darstellen könne. Fakt ist das ich aber derzeit keinerlei Energie habe mich einem Therapeuten auszusetzen. Wäre nicht meine Freundin, der ich mich verantwortlich fühle, würde ich mich vermutlich nicht mal hiermit belasten. Letztendlich bleiben also nur chemische Antidepressiva für die nächste Zeit (mit hochdosiertem Johanniskraut hab ich's schon probiert - persönliche Erfahrung gleich weitestgehend wirkungslos).

06.08.2009 11:10 • #3


A
Okay PatonDarkwood - nun hab ichs kapiert !

Es ist schon so, dass auch ein HA manchmal ein Antidepressiva aufschreibt, aber meist nur, wenn er Dich schon
länger und gut kennt. Die meisten machen es aber nur ungern, weil sie sich ihrer Verantwortung bewußt
sind und man dabei viel falsch machen kann (ist ja auch nicht das Metier eines Hausarztes - gibt ja nicht
umsonst Fachärzte, weils so kompliziert ist).

Wirklich Chancen auf eine schnelle Verordnung hast Du daher tatsächlich bei einem FA für Psychiatrie.
Einfach dort hingehen mit Wartezeit geht auch (wenn Du keinen schnellen Termin bekommst) und dann trägst Du Dein Anliegen dort vor.
Oder aber Du gehst in die offene Sprechstunde einer Institutsambulanz (PIA), wenn es die bei Dir in der Nähe gibt.

Alles weitere (dass Du was möchtest was schnell hilft) kannst Du dann mit denen besprechen.
Zitat:
Fakt ist das ich aber derzeit keinerlei Energie habe mich einem Therapeuten auszusetzen

Das ist ja auch nicht zwingend notwendig.

Zitat:
1. Stammt der Spruch meines Wissens nach von Dr. House.
2. Wenn du deinen Haushalt nach Anti-Brechmitteln, Schlaftabletten, Wirkungsverstärkern, soliden Plastiktüten und Gummibändern abgesucht hast, ist dir das relativ egal.

Ja, da hast Du wohl recht.
Den Spruch von Dr House kannte ich nicht - guck selten FS - aber man lernt nie aus.

Also: Hintern hochkriegen, zum Arzt latschen (was anderes bleibt Dir wohl nicht übrig).


Gute Besserung!
Angie

06.08.2009 11:54 • #4


Steffi
Zur Orientierung für Dich mal ein paar Namen aus Frankfurt.

http://www.esando.de/search/?q.query=Ps ... furt+(Main)%22filter.sort=page=1

esando.de ist ein Portal zur Bewertung von Ärzten. Vielleicht kennst Du es ja. Psychiater wurden dort leider noch nicht bewertet, aber vielleicht bist Du ja der erste ? Im übrigen sagt die subjektive Bewertung von Ärzten nicht viel aus. Auch ein Arzt ist Geschmackssache. Der eine kann mit ihm /ihr, der andere nicht.
Natürlich kannst Du dort auch Darmstädter Fachärzte finden.

Du scheinst schon einige schlechte Erfahrungen gesammelt zu haben.

Gruß Steffi

06.08.2009 12:09 • #5


P
Zitat von Marsupilami:
Und genau das ist das problem wieso manche überhaubt nicht gesund werden, weil se keine kraft haben durchzuhalten. Sondern alle 2-3 wochen ein neues Antidepressiva ausprobieren, weil es nicht wirkt oder sie nebenwirkungen haben.


Doxepin hab ich damals an die zwei Monate in weitaus höherer Dosierung als verordnet geworfen. Der Doc wollte es ja nur als Schutzmittel, nicht als Antidepressiva. Es hat mir gar nichts gebracht.

Zitat von Marsupilami:
Wenn es dir hilft, kann ch dir sagen das es wirklich ärzte gibt die keine ahnung haben, da heisst es auch durchprobieren,


Amen, schlag mich seit letztem Jahr, neben den üblichen psychosomatischen Beschwerden, mit diversen Bagatellen rum. Mit Krankheiten die selbst ich als Laie mittels Google diagnostizieren kann, während die studierten, hach so unterbezahlten Ärzte Wochen und Monate brauchen um sie zu ermitteln und eventuell sogar zu bekämpfen. Das Beste ist dann immer wenn sie einem mit strahlendem Gesicht erklären, daß sie nun wissen was es ist. Da weiß man irgendwann nicht mehr ob man über deren Inkompetenz heulen, lachen oder ihnen einfach in die Fresse schlagen soll.
Irgendwann hat man einfach keine Kraft mehr sich wieder zu diesem Abschaum zu schleppen. Zumindest ich nicht.

Zitat von Marsupilami:
irgendwo gibts ein arzt der wirklich plan hatte.


Ich kenn' sogar eine. Die Frauenärztin meiner Freundin ist verdammt gut. Dummerweise nützt mir das aus offensichtlichen Gründen herzlich wenig.

Zitat von Marsupilami:
ich selbst war bei einer die mich nach der 2. sitzung als gesund erklärt nach hause geschickt hat, weil sie gefragt hat haben sie irgendwelche probleme? Und ich klar was jeder macht: ne alles läuft eigendlich gut...


Och, meine hat mir, auch nach der Zweiten, mitgeteilt sie ginge jetzt in Urlaub. Fragt sich bloß wieso sie mir dann Probesitzungen gegeben hat. Wohl um noch schnell ein paar Euro für die Urlaubskasse abzuzocken. Die Ambulanz zu der sie mich dann geschickt hat, hat dann mir meinen Termin per Brief mitgeteilt. Natürlich mit einem schönen Umschlag auf dem genau stand, woher der Brief kommt und wer ihn geschickt hat. Der Postbote fand das sicherlich maßlos interessant. Die restlichen Theraupeuten - nun ja irgendwann hatte ich einfach keine Lust mehr mich wie einen dreckigen kleinen Bettler abkanzeln zu lassen. Mir ist auch klar das die Therapieplätze knapp sind, aber mittlerweile wird man selbst auf der Post freundlicher behandelt.

Zitat von Marsupilami:
und es sind wirklich keine wunderpillen, was ich mir manchmal auch wünschen würde, aber ich merke selbst jedesmal und bekomms auch zig mal gesagt, das die wahre heilung in dir selbst liegt, das Antidepressiva hat mir soweit geholfen das ich wenigstens wieder das haus verlassen kann und will, aber deswegen bin ich noch lange nicht geheilt, weil die heilung kommt von dir von innen.


Ist mir alles klar, aber genau deswegen stelle ich ja hier die Fragen. Wenn es ein Mittel gibt, was auch nur etwas schneller wirken würde, wäre das schon eine Hilfe. Natürlich ist es simpler ne Pulle Schnap. wegzuexen. Wirkungseintritt nach spätestens einer halben Stunde. Aber besonders effektiv um seine Probleme anzugehen ist das nicht wirklich. Ich weiß das Antidepressiva kein Zaubertrunk sind, nachdem man freudestrahlend all seine Probleme im Handumdrehen löst, aber ich sehe das als meine letze Möglichkeit vor der finalen Problemlösung.

06.08.2009 12:10 • #6


Steffi
Zitat:
Wenn es ein Mittel gibt, was auch nur etwas schneller wirken würde, wäre das schon eine Hilfe.

Hilfe wofür genau ? Was genau soll es denn bewirken ?
PatonDarkwood, ich verstehe zwar grundsätzlich Dein Ansinnen, weiß aber im Moment nicht, welche Hilfe Du Dir jetzt von einem Antidepressiva erhoffst.
Bevor wir hier also in einer Endlosschleife über die Wirkung von Medikamenten, das Verhalten von Ärzten und Therapeuten und die Nutzlosigkeit von Doxepin in Deinem Fall diskutieren, wäre es hilfreich, wenn Du mal ein bisschen mehr über Dich erzählst. Das musst Du natürlich nicht. Es würde jedoch sicher zum besseren Verständnis Deiner gegenwärtigen Situation beitragen.

Liebe Grüße
Steffi

06.08.2009 12:19 • #7


P
Zitat von Steffi:
Hilfe wofür genau ? Was genau soll es denn bewirken ?


Unterdrückung von allgemeinen Angstzuständen (Bereich Zukunfts- und Versagensängsten) und die daraus resultierende Antriebslosigkeit (wobei ich es eher als Antriebsunfähigkeit definieren würde).

Zitat von Steffi:
PatonDarkwood, ich verstehe zwar grundsätzlich Dein Ansinnen, weiß aber im Moment nicht, welche Hilfe Du Dir jetzt von einem Antidepressiva erhoffst.


Was man sich halt im Allgemeinen von einem Antidepressiva erhofft - Linderung der Symptome um soweit zu kommen, daß man wieder die Chance hat, seine Probleme anzugehen. Ich erwarte keine Heilung. Nur eine Verbesserung meiner Symptomatik (und sei es auch nur vorübergehend).

06.08.2009 12:38 • #8


Steffi
verstehe...
Du brauchst quasi eine Sofortmaßnahme, um überhaupt in die Lage versetzt zu werden, Dich einer psychotherapeutischen Behandlung unterziehen zu können.
Unterziehen hört sich in diesem Kontext vielleicht etwas brutal an, aber eine Therapie ist halt auch anstrengend und nicht gleich der große Heilsbringer. Das setzt voraus, dass man überhaupt erstmal stabil genug ist, sich dem zu stellen.
Zitat:
Unterdrückung von allgemeinen Angstzuständen (Bereich Zukunfts- und Versagensängsten) und die daraus resultierende Antriebslosigkeit (wobei ich es eher als Antriebsunfähigkeit definieren würde).

Hast Du das mal (D)einem Arzt so gesagt ?

06.08.2009 12:47 • #9


P
Zitat von Steffi:
Hast Du das mal (D)einem Arzt so gesagt ?


Nein. Und das ist auch gut so. Weißkittel (ob Ärzte oder Helferinnen) sind ein geschwätziges Volk. Sowohl mein Vater als auch ich sind in der Stadt relativ bekannt. Mein Vater ist schon vor zehn Jahren in eine andere Region gezogen und kriegt trotzdem noch alles zugetrascht. Der wusste teilweise von Arztbesuchen, die ich schon längst wieder verdrängt habe. Du kannst dir also ausrechnen, daß meine Krankengeschichte sofort in der Umgebung breitgewalzt würde. Funktioniert umgekehrt übrings auch ganz gut. Als mein Vater wegen Schlaganfall-Symptomen ins Krankenhaus gefahren wurden, hab ich das auf der Straße erfahren.

Als ich wegen Dauerdurchfall zum Hausarzt gewackelt bin, hab ich Stress als Ursache angeben (was ja auch richtig ist). Der Mann ist wie Rumpelstilzchen ausgeflippt und hat erst mal die komplette Krebsdiagnostik abgearbeitet (zur Information: ich bin 28 und hab in über drei Generationen nie einen Krebsfall in der Familie gehabt). War schon lustig. Da will man einfach nur irgendein Mittel und hat plötzlich Schläuche in allen Körperöffnungen. Selbst als bei mir ein Magengeschwür diagnostiziert wurde hat er sich kaum zur Diagnose Stress und Reizdarm/magen durchringen wollen. Ich hab mir dann im Netz Infos geholt und behandel mich seit dem selbst mit Flohsamen.

Als ich wegen erhöhtem Blutdruck dann bei ihm war, hab ich ebenfalls Stress angegeben. Er meinte dann, daß könne man so nicht sagen.

Und bevor du mir einen Arztwechsel empfiehlst. Die Fachärzte haben sich auch nur für die Krebsdiagnostik interessiert. Zumindest bis ich die Schnauze voll hatte und derartige Methoden abgelehnt hab. Danach haben sie mich einfach belogen und so weitergemacht. Höhepunkt war als ich wegen einer Prostataentzündung (die dank Bakterien im Urin nachgewiesen war) zu eine Biopsie überredet wurde. Als ich dann danach Lunte gerochen hab, musste ich erst mit rechtlichen Schritten drohen damit sie alle Untersuchungsergebnisse rausrücken. Ergebnis: Bei der Biopsie wurde statt nach Granulomen nach Tumoren gesucht und der Bluttest der angeblich meine Gerinnung klären sollte, war ein Test auf Tumormarker. Für alle die es nicht wissen: Prostatakrebs tritt ausschließlich bei Senioren auf. Meine Entzündung ist mittlerweile chronisch, wie mir die Ärzte dann belämmert mitteilten.Kommt halt davon wenn man statt ordentlicher Antibiotika zu verschreiben, nach irgendwelchen fiktiven Krankheiten sucht.

Lustig gelle? Ich könnte vermutlich heulend in der Ecke sitzen und die Ärzte würden erst mal checken ob ich die Pest hab. Naja, immer noch besser, als wenn sie meine Depressionen in die Öffentlichkeit hinausposaunen.

Vielleicht erklärt dir das meine Abneigung gegen Ärzte und wieso ich nach Mitteln suche, sie in meinem Sinne zu beeinflußen.

06.08.2009 13:19 • #10


Steffi
Hi Darkwood,

das ist ja ganz übel, was Du da schreibst.
Nun verstehe ich Deine Abneigung gegen Ärzte, wobei das Problem hier andererseits vielleicht weniger beim Arzt selber, als vielmehr in dem Umstand Deines / Eures Bekanntheitsgrades und der damit notwendigerweise einhergehenden Geschichten liegen dürfte.
Damit will ich keinesfalls die Weitergabe von Patientendaten gut heißen !! Offensichtlich aber wird über Dich / Euch einfach mehr geredet, als über jeden xbeliebigen.

Was spricht dagegen, einen Arzt in einem größeren Radius Deines Wohnortes aufzusuchen ?

Du sprichst davon, allgemeine Angstzustände unterdrücken zu wollen. Du hast also eine klare Vorstellung von dem, was Du (zumindest vorerst) möchtest.
Seit wann leidest Du denn unter dieser allgemeinen Angst und was hat die ganze Problematik Deiner Ansicht nach möglicherweise ausgelöst ?
Zukunftsangst und die Angst zu versagen - ich glaube, die hat in der heutigen Zeit inzwischen nahezu jeder. Der eine mehr, der andere weniger. Wie stark - und wobei - beeinträchtigt sie Dich ?

Darkwood, ich würde Dir gerne sagen, nimm das Medikament X und Dir ist für den Moment geholfen. Das kann ich und das darf ich jedoch nicht. Und ich fürchte, es würde Dich bei Deiner Vorgeschichte auch keinen Schritt weiter bringen.

Du wirst nicht drum herumkommen, irgendeinen Arzt aufzusuchen und diesem zumindest mal das gröbste dessen, was Dich plagt, erzählen müssen.
Dabei brauchst Du ja nicht sofort ins Detail zu gehen.

Liebe Grüße
Steffi

06.08.2009 17:18 • #11


S
Also ich habe ehrlich gesagt ein blödes Gefühl, wenn ich deine Beiträge hier so lese.

Du scheinst total wütend zu sein auf die Ärzte, die Du bisher erlebt hast und unterstellst jetzt wohl allen anderen, dass sie Dir schaden wollen. Tut mir leid, das kommt so bei mir an.

Zitat von PatonDarkwood:
Als ich wegen Dauerdurchfall zum Hausarzt gewackelt bin, hab ich Stress als Ursache angeben (was ja auch richtig ist). Der Mann ist wie Rumpelstilzchen ausgeflippt und hat erst mal die komplette Krebsdiagnostik abgearbeitet

Also ich für meinen Fall bin vor fünf Jahren auch mal wegen Dauerdurchfall zum Arzt gegangen. Ich hatte dadurch einfach mal so 10 kg abgenommen. Ich hatte damals Angst, dass es etwas schlimmes sein könnte. Bei mir wurde zwar keine Krebsdiagnostik gemacht, aber es wurden genaue Untersuchungen gemacht, die mich erstens mal beruhigt hatten und zweitens kamen einige Nahrungsmittelunverträglichkeiten heraus sowie eine Bauchspeicheldrüsenentzündung.
Ich war froh, dass der Arzt seine Aufgabe ernst genommen hat, nämlich genau zu schauen, was da los ist und , die ich entsprechend angehen konnte. Ohne Untersuchungen wäre das eben nicht festgestellt worden. Ich war froh, dass sie das ganze eben nicht nur als stressbedingt abgetan haben ansonsten hätten sie mich womöglich wieder nach Hause zu geschickt mit den warmen Worten, ich solle meinen Stres abbauen.

Zitat von PatonDarkwood:
Vielleicht erklärt dir das meine Abneigung gegen Ärzte und wieso ich nach Mitteln suche, sie in meinem Sinne zu beeinflußen.


Also ich möchte meine Ärzte nicht nach meinem Sinn beeinflussen. Ich möchte, dass sie mich ernst nehmen, sich Zeit für mich nehmen und eine genaue Diagnose stellen.

Zitat von PatonDarkwood:
Selbst als bei mir ein Magengeschwür diagnostiziert wurde hat er sich kaum zur Diagnose Stress und Reizdarm/magen durchringen wollen.


Du scheinst wohl alles Diagnosen vorher schon zu wissen, bevor Du zum Arzt gehst?
Warum brauchst Du denn dann einen Arzt?
Außerdem finde ich es trotzdem nicht ohne, ein Magengeschwür zu haben. Das hast Du doch auch nur erfahren, weil die Ärzte (auch wenn Schläuche im Körper sicherlich nicht schön sind) genauere Untersuchungen mit dir gemacht haben und dich eben nicht einfach so nach Hause geschickt haben.

Zitat von PatonDarkwood:
Für alle die es nicht wissen: Prostatakrebs tritt ausschließlich bei Senioren auf.


Du scheinst ja alles genau zu wissen.
Ich kenne zwei Mäner im Alter von 38 und 44, die leider Prostatakrebs haben und ich finde, dass die in dem Alter noch nicht zu den Senioren gehören.
Warum bist Du nicht froh, dass durch die Biopsie etwas schlimmes bei Dir ausgeschlossen wurde?
Ärzte können nun mal nicht in den Körper hineinschauen und alles mit bloßen Augen erkennen.

Wie gesagt, scheinst Du großen Frust auf Ärzte zu haben. Antidepressiva´s bekommt man nun mal nicht ohne Rezept und Du wirst nicht darum herum kommen, einen Facharzt zu konsultieren.
Ich könnte Dir noch raten, ganz offen zum Arzt zu gehen und ihm nicht von vornherein eine Diagnose und vor allem Deine Meinung aufzudrängen. Wenn das funktioniert, könntet ihr eventuell auch vertrauensvoll zusammenarbeiten.

Gruß!
Sonnenblume

06.08.2009 17:39 • #12


A
Hm - also ich kann es schon irgendwie verstehen.
Wir hatten mal einen Promi hier, der mir per PN dasselbe Dilemma schilderte:
Zu bekannt um krank sein zu dürfen!?

FURCHTBAR - einfach nur furchtbar!

Möchte mich Dir anschließen Steffi, einen Arzt in einem grooooooooooooßen
Radius zu konsultieren wäre vielleicht eine Möglichkeit und dem würde ich gleich auch verklickern, dass -
wenn er seine Schweigepflicht brechen sollte - er mit ner Klage rechnen kann.
Würd ich aber erst sagen, wenn ich vor ihm sitze und ihm auch klarmachen WARUM.

Blöde Situation, die Du da hast!

06.08.2009 17:49 • #13


S
Ich finde es übrigens auch ein Unding, wenn Ärzte oder auch Arzthelferinnen die Schweigepflicht nicht einhalten.
Da kann ich auch sehr nachvollziehen, wenn der Unmut groß ist und man das Vertrauen verliert, nochmal zu irgendeinem Arzt zu gehen. Hier würde ich auch versuchen, einen Arzt in einem weiter entferten Ort zu finden, der mich nicht kennt.

Meine Ausführungen haben sich auf die anderen Aspekte bezogen, nämlich darauf, dass den Ärzten ein Vorwurf gemacht wird, wenn sie nähere Untersuchungen machen, um eine Diagnose zu stellen, bzw. um schlimmeres auszuschließen.

Wenn man z.b. an einer Depression leidet verbunden mit psychosomatischen Beschwerden, ist der Arzt angehalten, erst mal die körperlichen Ursachen auszuschließen, bevor er daraus schließen kann, dass psychische Ursachen vorliegen.
Und das Ausschließen von körperlichen Ursachen ist eben mit diversen Untersuchungen verbunden.

Wenn ein Patient mit diversen Beschwerden zum Arzt geht und der keine genaueren Untersuchungen macht und im nachhinein eine schlimme Diagnose gestellt wird, dann ist das Geschrei doch auch groß und man würde dem Arzt vorwerfen, das ganze auf die leichte Schulter genommen zu haben und nicht genug getan zu haben, um die Diagnose zu stellen.

Das wollte ich hier einfach nochmal erwähnen.

06.08.2009 18:32 • #14


A
JA, Sonnenblümchen, da hast Du recht und so habe ich den Teil auch verstanden.

Ärzte müssen auch nix genaues sagen (zB was sie genau untersuchen!) wenn sie den Eindruck haben, dass es den Patienten
nur belasten würde. Ansonsten aber sind sie gehalten, jedem Patienten auf Nachfrage ALLES SO zu erklären, dass
es der jeweilige Patient verstehen kann.

BPH bekommen zB viele Männer und vielleicht wirktest Du, PatonDarkwood, auf die Ärzte grad ängstlich und da haben sie Dir was anderes (als die Untersuchung mit Tumormarker etc) erzählt um Dich nicht zu beunruhigen ......?

Jedenfalls muss man das nicht immer persönlich nehmen oder sich verarscht fühlen - oft steckt hinter sowas eher der Grund, den
Patienten zu schützen.

So, genug jetzt.

06.08.2009 19:29 • #15


P
zum Thema Ausschluß von körperlichen Ursachen:

Ich habe nichts dagegen wenn Möglichkeiten abgeklärt werden. In der heutigen Zeit muss man sogar eigentlich dankbar dafür sein, wenn man als Chipslette überhaupt Untersuchungen bekommt. Bei der Darmspiegelung konnte ich es sogar noch halbwegs nachvollziehen. Zwar weniger wegen Krebs, aber zB Morbus Crohn wird gerne durch Stress ausgelöst und hat die typischen Symptome die auch ich hatte. Hab das in meinem Jahrgang zweimal miterleben dürfen. Auch sonst nehme ich das Thema KRebs durchaus ernst. Ich gehe wegen meiner hellen Haut und meiner sich schnell verfärbenden Leberflecke einmal im Jahr auf eigene Kosten zur Vorsorge und lasse mir brav die Leberflecke rausschneiden. Auch als ein Urologe erst mal Hodenkrebs ausschließen wollte, hab ich nicht gezickt. Ist zwar selten, aber ich bin nun mal in dem entsprechenden Alter. Wo ich allerdings giftig werde ist, wenn man offensichtliches beiseite wischt und lieber nach irgendwelchen statistisch völlig abwegigen Krankheiten sucht. Das Magengeschwür rührt zB davon her (auch nach Meinung der Ärzte), daß ich mir gegen die Darmschmerzen ordentlich Schmerzmittel reingepfiffen habe. Hätte man also erst mal mir so etwas simples und praktisch Nebenwirkungsfreies wie Flohsamen empfohlen, wäre diese Erkrankung höchstwahrscheinlich gar nicht erst aufgetreten. Ebenso wie ich mich jetzt auf Dauer mit einer ziemlich schmerzhaften Prostataentzündung herumschlagen darf. Zumal die Krebsdiagnostik in dem Moment eigentlich sich hätte erledigen müssen, als man ein komplettes CT von Magen an abwärts gemacht hat. Natürlich ist so ein CT nie ein 100% Beweis, aber in Verbindung mit meinem relativ jungen Alter und meiner einwandfreien Familiengeschichte, war trotzdem jede weitere Maßnahme witzlos. Die statistische Wahrscheinlichkeit das ich beim Verlassen der Arztpraxis vom Auto überfahren werde dürfte um ein Mehrfaches höher liegen.

zum Thema Was Ärzte müssen bzw. dürfen:

Ärzte dürfen gar nichts. Es ist MEIN Körper. Sie haben mir ihre Meinung mitzuteilen und Vorschläge bezüglich der weiteren Diagnostik und Therapie zu machen. Dann entscheide ICH was gemacht wird. Alles andere ist, sowohl moralisch wie auch strafrechtlich, Körperverletzung. Vom Missbrauch des Vertrauensverhältnisses mal ganz abgesehen. Und das zB eine Prostatabiopsie teilweise ziemliche Risiken hat (schwere Infektion mit hohem Fieber plus allgemeines Anästhesie-Risiko) sei nur am Rande erwähnt. Das muss ja schließlich ich tragen und nicht der Arzt in seiner Selbstherrlichkeit.

zum Thema Wer weiß mehr:

Zuerst bin ich brav als Patient zum Arzt habe ihm meine Symptome mitgeteilt und woher es meiner Meinung nach herrühren könnte, habe aber ihm die Diagnose überlassen. Damit bin ich auf die Schnauze gefallen. Dann habe ich, Netz sei Dank, recherchiert und bin relativ fix auf plausible Erklärungen gestoßen. Als ich damit ankam, wollte der Arzt mir nicht glauben (es ging dabei um den Bluthochdruck, den ich mittels Messungen schon abgeklärt hatte). Das er dann Tests macht ist verständlich und vernünftig. Das er mich dabei aber wie einen dummen Schuljungen behandelt wohl weniger. Naja, als dann das Ergebnis raus kam sind ihm die Gesichtszüge entgleist und plötzlich hatte ich ihm zwei mal die Woche meine Werte mitzuteilen.
Mittlerweile recherchiere ich meine Erkrankungen, gehe zum Arzt, beschreibe meine Symptome und sage sonst gar nichts mehr. Beim letzten Mal war's ne Ringbandstenose. Ich hatte die Diagnose nach drei Minuten googlen. Der Hausarzt hat auf die Gelenke getippt, der Chirurg auf Rheuma und erst der Orthopäde kam dann drauf. Der Handchirurg der das dann operieren dürfte hat im übrigen ziemlich geflucht, wieso ich denn erst so spät auftauchen würde. Die Sehnen würden bald reißen, wenn nicht schnell operiert würde. Tja, ich hätte die Überweisung zu ihm auch gerne zwei Monate früher in den Hände gehalten.

Es mag arrogant klingen, daß ich mich schlauer gebe als ausgebildete Ärzte, aber ich kann auch nichts für, wenn Google bessere und schnellere Diagnosen ermöglicht als Inhaber der Approbation.

Natürlich werde ich einen Arzt außerhalb meiner Heimatstadt aufsuchen (so viel hab ich mittlerweile gelernt). Daher auch meine Anfrage bezüglich der beiden Großstädte. Was nichts daran ändern wird, daß mein Vertrauen zu den Göttern in Weiß leicht gestört ist und ich langsam einfach keine Energie habe mich wieder in die Tretmühle Was fehlt uns denn? zu schleppen.

Zitat von Steffi:
Seit wann leidest Du denn unter dieser allgemeinen Angst und was hat die ganze Problematik Deiner Ansicht nach möglicherweise ausgelöst ?


Negative Eigenschaften die ich schon immer hatte. Irgendwann haben sie sich dann eben verselbständigt und sich immer weiter verstärkt (Teufelskreis halt). Der Druck hat sich nun mal in den letzten Jahren erhöht wie du schon anmerktest. Vielleicht war das der Auslöser. Die Anlagen dazu hab sich bei mir schon in der Pubertät gezeigt. Da konnte ich sie allerdings noch weitestgehend erfolgreich bekämpfen-

Zitat von Steffi:
Wie stark - und wobei - beeinträchtigt sie Dich ?


Mittlerweile? So ziemlich bei allem. An manchen Tagen hab ich kaum die Kraft mein eMail-Fach zu leeren.

06.08.2009 22:49 • #16


P
Es ist echt zum kotzen. Hab mich heute zu einer Ambulanz geschleppt. Der Depp von Arzt hat sofort einen riesen Aufstand gemacht. Ich müsse sofort stationär aufgenommen werden. Nachdem es mir gelungen war, ihm klar zu machen das es tatsächlich noch Patienten gibt, die sich nicht kommentarlos der ärztlichen Selbstherrlichkeit unterwerfen und das mein Interesse an einer stationären Behandlung gegen Null Grad Kelvin tendiert, ist er damit rausgerückt das aktuell keine ambulanten Plätze frei sind und das er so keine Antidepressiva verschreibt. Er finde das grenzwertig was vieler seiner Kollegen da machen. Als ich dann gehen wollte, drohte er damit das er eigentlich verpflichtet sei mich da zu behalten. Ich musste erst der Reihe nach meine Muskeln demonstrativ anspannen um ihm einen diskreten Hinweis zu geben, was ich von dieser Drohung halte und was das für hässliche Konsequenzen zur Folgen haben könnte. Kommunikation auf Steinzeit-Niveau, nur um den wieder runter zu kriegen. *rolleyes* Dann wollte er sich wohl Verstärkung holen und nach seiner Kollegin telefonieren, ob nicht doch ein ambulanter Platz frei sei. Als ich dann nur noch genervt abgewunken hab, hat er sich aufs Betteln verlegt und von mir Versprechen verlangt, daß ich mir sofort eine andere Ambulanz suche und falls es schlimmer wird, sofort wieder herkomme.

Als ich ihn gefragt habe, wie er auf den Gedanken kommt, daß ich mein Versprechen halte, war er irgendwie angefressen. Und als ich ihm noch klar gemacht habe, daß Drohung von Zwangseinweisungen auch nicht gerade Vertrauensfördernd sind war er endgültig angepisst.

Sorry, er mag aus seiner Sicht nur seinen Job gemacht haben, aber ich hab mich nach diesem Kampf dreimal so mies gefühlt, wie vorher. Es hätte gereicht die Standpunkte auszutauschen und alles wäre halb so schlimm gewesen. Nein, er muss sich unbedingt produzieren, obwohl ich ihm schon zu Beginn klar gemacht hab, das schon allein mein Auftauchen für mich ein K(r)ampf war. Jetzt steht ich wieder mit leeren Händen da und war so fertig das ich mich heute noch mit meiner Freundin bitterbös gezofft hab.

Ärzte sind echt der letzte Dreck! Reden von Hilfe und zum Schluss ist man doch nur wieder der Depp, wenn man sich ihnen nicht bedingungslos unterwirft.

Sorry, aber ich musste mich einfach mal auskotzen.

10.08.2009 22:43 • #17


Steffi
Hallo Darkwood,

jetzt muss ich aber doch mal fragen, was Du nun eigentlich erwartet hast. Offensichtlich bist Du in die Ambulanz gerast mit dem festen Vorsatz, Dir ein Antidepressiva verschreiben zu lassen. Der Arzt hat da nicht mitgemacht, sondern Deine Situation und Deinen Zustand eingeschätzt. Ob richtig oder falsch, vermag ich nicht zu beurteilen. Aber er wird sich das nicht alles aus den Fingern gesaugt haben, um Dich zu ärgern. Oder glaubst Du das ?

Du regst Dich darüber auf, dass der Arzt Dir helfen wollte.
Manchmal ist es einfach keine Frage des Interesses mehr, in eine Klinik eingewiesen zu werden, sondern eher der Notwendigkeit.
Zitat:
ist er damit rausgerückt das aktuell keine ambulanten Plätze frei sind und das er so keine Antidepressiva verschreibt.

Ehrlich gesagt erkenne ich darin eher Verantwortungsbewusstsein, als Schikane.

Liebe Grüße
Steffi

11.08.2009 10:31 • #18


P
Von gerast kann keine Rede sein. Ich hab auf Frankfurt Süd ne Toilette vollgekotzt, als ich mich da hin geschleppt habe.

Natürlich war sein Verhalten aus seiner Sicht richtig, aber was bringt es unter dem Strich? Er sieht mich als stark Selbstmordgefährdet an. Ich wiederspreche dem nicht, habe aber nicht vor mich stationär behandeln zu lassen. Wenn er sich zu fein für das Verschreiben von Antidepressiva ist, ist das sein gutes Recht, aber ehrlich gesagt frage ich mich was er dann als schlimmer einschätzt. Mich unbehandelt wieder weg zu schicken, gleichzeitig mich aber über eine halbe Stunde lang zuzutexten, das er massive Befürchtungen hat, daß ich die nächsten Tage nicht überstehe oder mir Antidepressiva zu geben und mir so zumindest eine Chance zu eröffnen?

Sorry, nach dem Gespräch war ich einem finalen Exit noch nie so nah. Hätte er mir hingegen ein Rezept in die Hand gedrückt, hätte ich zumindest Hoffnung gehabt, daß es wieder besser werden könnte. Ich habe den gestrigen Tag überstanden, aber das war weiß Gott nicht der Verdienst dieses Arztes.

11.08.2009 10:49 • #19


P
Tja, letzter Versuch eben - selbes Ergebnis. Würde man mir Antidepressivas geben bestünde das Risiko das die Antriebssteigerung, die vor der Stimmungsaufhellung eintritt mich in den Selbstmord treibt. Also tut man lieber gar nichts.

Naja, man soll ja immer das Positive sehen. Die Fronten sind geklärt und ich weiß jetzt zum ersten Mal seit langer Zeit, welche Optionen ich habe und was ich will.

11.08.2009 15:41 • #20


G
Also wenn den Ärzten das zu gefährlich ist kann ich das durchaus verstehen. Meistens wird in solchen Fällen in einem beobachteten Klinikaufenthalt das Medi eingeschlichen, um im Zweifelsfalle schnell reagieren zu können. Aber du weigerst dich ja so dermaßen dagegen, dass ich die Ärzte verstehen kann, wenn sie dann auch nein zu dir sagen. Ich frage mich, ob du wirklich auch mal einen Schritt auf die zu machst? Bisher lese ich nur kontern um jeden Preis. Und wenn ich deine Beiträge lese, habe ich vor meinem inneren Auge ein hüpfendes und schreiendes HB-Männchen, was seinen Lolli nicht bekommen hat. Dem würde ich auch nichts geben.

LG

11.08.2009 16:52 • #21


P
Ich hab halt meine Erfahrungen mit Ärzten gemacht und wozu Kompromisse führen. Aber das ist Schnee von gestern. Um ehrlich zu sein, ich hab mich schon lange nicht mehr so gut gefühlt. Endlich zu wissen woran man ist und wo man hin will, ist etwas sehr schönes.

Ich geh jetzt erst mal raus und genieß' die schönen Wolken.

11.08.2009 17:08 • #22


Steffi
Hallo Darkwood,

ich versuche gerade, Deinen plötzlichen Stimmungsumschwung zu verstehen, aber es gelingt mir nicht wirklich.
Du fühlst dich plötzlich gut und weißt, wohin Du willst und woran Du bist ?
Kannst Du mich aufklären ?

11.08.2009 19:14 • #23


S
Also ich kann mich da nur anschließen. Wenn es mir nicht gut geht und ich dann zum Arzt gehe, dann möchte ich Hilfe. Wenn ich die aber von vornherein verweigere, dann würde der Arzt mich bestimmt auch fragen, warum ich denn zu ihm komme und das zu Recht.
Und ich finde es sehr gut, wenn ein Arzt nicht einfach mal so den Rezeptblock zückt und mich dann wieder weg schickt.
Zumal Antidepressiva´s eben auch keine Gummibärchen sind, die man mal eben so in sich rein stopft.

Ich kann ehrlich gesagt immer noch nicht verstehen, warum du denn zum Arzt gehst, wenn Du die Hilfe von vornherein ablehnst. Du gehst schon mit einer Riesenabwehrhaltung dahin, da frage ich mich wirklich, was Du willst.

Natürlich hat man als Patient die freie Wahl, ob man die Therpieempfehlungen des Arztes annimmt oder nicht.
Aber wenn ich keine Therapie will, dann gehe ich auch nicht zum Arzt.
Ich gehe auch erst mal davon aus, dass der Arzt mir die Therapie vorschlägt, die er für richtig hält. Und ich nehme die Empfehlung vielleicht auch erst mal an, weil ich eben der Laie bin und mir selbst nicht helfen kann.Dann kann ich es doch ausprobieren und wenn es nicht hilft, kann ich mit dem Arzt andere Lösungen besprechen. so würde für mich eine vertrauensvolle Zusammenarbeit aussehen, die du abwer wohl gar nicht haben möchtest.

Ich finde auch, dass der Arzt in der Ambulanz sehr verantwortungsvoll gehandelt hat. Er hat dich ernst genommen, hat Dir eine stationäre Therapie empfohlen, weil Du selbstmordgefährdet bist, was Du ja auch selbst bestätigt hast. Aus bestimmten Gründen, die Du ja hier nicht erläutert hast, lehnst Du eine stationäre Therapie ab. Ein Antidepressiva will er Dir nur verschreiben, wenn er die Wirkung an Dir beaobachten kann, was ich absolut O.K. finde.

Ja, wenn Du alles andere verweigerst und nur ein Rezept für ein Antidepressiva willst, musst Du Dich wohl noch ein bisschen auf die Suche nach einem Arzt machen, der ohne Kommentar einfach so den Rezeptblock zückt.

Aber bei dem ganzen hier, was Du geschrieben hast, habe ich allerdings die Befürchtung, dass grundsätzlich jeder Arzt ein Depp für Dich sein wird. Wenn Du bei allen Ärzten in der Art und Weise auftrittst, wie Du es hier beschreibst, dann wird das wohl nie was mit der guten Zusammenarbeit. Aber das scheinst Du ja auch nicht zu wollen.

11.08.2009 20:13 • #24


P
Zitat von Steffi:
Hallo Darkwood,

ich versuche gerade, Deinen plötzlichen Stimmungsumschwung zu verstehen, aber es gelingt mir nicht wirklich.
Du fühlst dich plötzlich gut und weißt, wohin Du willst und woran Du bist ?
Kannst Du mich aufklären ?



Was gibt es daran großartig zu verstehen? Ich bin krank und werde aus eigener Kraft da nicht mehr rauskommen. Die mir offenstehenden Wege ärztlicher Behandlung lehne ich ab. Die Fronten sind geklärt, die Welt ist übersichtlich geworden.

Gestern hat man mir eine Tagesklinik angeboten um die Medigeschichte zu überwachen, aber nur unter der Bedingung das ich gleichzeitig eine PT mache und Benzos schlucke. Ich wär' ja durchaus bereit mich täglich überwachen zu lassen und notfalls auch Benzos zu schlucken, aber nicht wenn ich gleichzeitig mich wieder mit einem Therapeuten abgeben müsste. Dazu hab ich einfach nicht mehr die Kraft. Zumal abzusehen ist was passiert wenn ich da nicht zu deren Zufriedenheit kooperiere. Irgendwann bleib ich dann unfreiwillig in der Klinik, mit der Begründung man könne mich mit den Antidepressivas im Blut nicht einfach gehen lassen und meine mangelnde Kooperationsereitschaft sei ein deutlicher Hinweis auf meine Suizidabsichten. Fazit: Man verlangt von mir zu rennen, bevor ich laufen gelernt habe. Das will ich nicht und selbst wenn, fehlt mir dazu einfach die notwendige Energie. Ihr könnt das jetzt beurteilen wie ihr wollt, aber ich rege mich über das Thema nicht mehr auf. Ich hatte zwei Optionen und eine davon ist jetzt weggefallen. Meine Stimmung ist zwar heute auch wieder in den Keller gegangen, aber so ist die Welt nun mal.

12.08.2009 14:31 • #25


A


Hallo PatonDarkwood,

x 4#26


K
Hallo Ihr Lieben,

ich nehme seit heute Esctialaopram 5mg (Anfangsdosis) Im Beipackzettel steht das die Wirkung nach ca. 1 Woche bis zu drei Wochen einsetzt. Was sind Eure Erfahrungen dazu?
Oh man, das dauert aber wirklich echt lange für mich.....

27.07.2017 10:26 • #26

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