Zitat von bones:Ich habe Respekt vor dir,was du alles gemeistert hast. Nur will ich dort zeigen,dass du deine Denkweise vielleicht überdenken könntest. Das was du geschafft hast ohne Antidepressiva, hätte ich nicht geschafft. Muss ich dich loben.
Letztlich muss jeder für sich selbst entscheiden, was richtig ist. Meine persönliche Denkweise in der Hinsicht kann ich aber leider nicht ändern. Ich will versuchen, dir ein wenig genauer zu erklären warum: Mich hat die Erfahrung mit Psychopharmaka gewissermaßen traumatisiert. Ich bin psychisch wieder gesund und würde so viele Dinge gerne tun, die mir wegen dieser Schei**e einfach körperlich zu anstrengend sind. Jetzt einfach mal auf den Weihnachtsmarkt gehen und ein, zwei Glühwein trinken. Geht nicht - ich kann nicht lange stehen. Weil meine Knie so weich sind, verliere ich irgendwann sogar das Gleichgewicht, wenn ich mich nicht irgendwo stütze. Alk. kann ich vergessen. Habe neulich nur eine halbe B. getrunken und es fühlte sich am nächsten Tag an, als ob es einige mehr gewesen wären. Sport: Ein bisschen Krafttraining, ein bisschen Ausdauersport. Einfach nur peinlich! Ich habe so abgebaut, seit ich dieses Zeug genommen hab. Früher, selbst mit Depression, konnte ich mich steigern und merkte den positiven Effekt des Sports. Bin 2 mal pro Woche in ordentlichem Tempo 2-3 Kilometer auf dem Elipsentrainer gelaufen. Inzwischen bekomme ich mit äußerster Mühe noch max. 1 km hin und bin dann völlig am Ende. Es fühlt sich auch für die Knie nicht gut an. Überhaupt kann ich mich nur eingeschränkt bewegen. Überall knackt und knirscht es. Ich hab das schon Untersuchen lassen: Keine Anzeichen von Arthrose, kein sonstiger Befund. Aber ich fühle mich eben, als ob ich kaputt gehen würde. Dann dauernd diese Zuckungen am ganzen Körper und immer wieder verkrampfe ich irgendwo so heftig, dass ich tagelang Schmerzen habe. Kieferschmerzen vom Kauen. Manchmal treten einfach plötzlich Sprachstörungen auf. Konnte neulich im Gespräch mit meinem neuen Chef wieder keine vernünftigen Sätze formulieren (überleg mal, wie peinlich sowas ist). Und ständig überall ziehende, stechende und dumpfe Schmerzen an irgendwelchen Körperstellen (die zum Glück immer nur ca. 30 sek. dauern). Schluckstörungen, Blähungen, Darmschmerzen. Und beim Essen nach wenigen Happen Schluckauf - alles ohne Befund. Und ich hatte nie bei psychischer Gesundheit so schlechten Schlaf, wie ich ihn seit Mirtazapin habe. In
Ich hoffe, es wurde deutlich, wie mich dieses Zeug plagt (noch ein halbes Jahr später). Das ist die frustrierende Erfahrung meines Lebens! Habe ich da nicht allen Grund, stinksauer zu sein? Wenn dieses Sche*** Zeug wenigstens einen vorübergehenden Nutzen gehabt hätte, wäre der Preis dafür schon hoch, aber das hatte es ja noch nicht mal. Ich könnte vor Wut toben.
Das ist meine Geschichte damit. Und angesichts der Tatsache, dass ich bereits 4, größtenteils schwere, depressive Episoden
ohne Medikamente wieder loswurde, kann ich anderen nur raten, sich dem Risiko eines solchen Folgeschadens nicht auszusetzen. Es kann gut gehen, aber es kann so kommen wie bei mir. Ich hoffe, das möglichst vielen Leuten mit meiner Warnung ersparen zu können.
Übrigens haben alle psychotropen Substanzen noch einen nicht unerheblichen Nachteil: Man kann irgendwann eine Toleranz dagegen entwickeln. Ich hoffe für dich, dass dein Moclobemid nicht irgendwann seine Wirkung verliert. Denn was machst du dann? Hast ja schon einiges probiert, wie ich gelesen habe.