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Antidepressiva haben mein Leben zerstört

Irgendeine
Zitat von Pessimist:
4 Millionen Menschen nehmen Antidepressiver ?


4-5 Mio. sind die Zahlen, die ich jetzt auf mehreren Seiten gelesen habe.

03.03.2020 22:30 • x 2 #31


Pessimist
Joooo . dann wird das schon stimmen. Ich dachte nur deshalb, weil längt nicht alles durchsickert.
Dennoch . es werden mehr werden, das ist aber nun nicht das Thema .

N8 zusammen !

03.03.2020 22:44 • x 1 #32


A


Hallo Drik,

Antidepressiva haben mein Leben zerstört

x 3#3


maya60
Zitat von Irgendeine:
Sehr viele gängige (somatische) Medis dürfen nicht mit Moclobemid kombiniert werden. Das ist ein großer Nachteil, gegenüber SSRI.


Bei Suizidalität und so Zappelphilippas wie mir und bei PTBS wie bei mir ist es offenbar auch nicht angesagt, wenn ich jetzt gerade mal darüber quergelesen habe online.

Aber bei vielen anderen vielleicht schon, wie Wikipedia berichtet?

Wissen da die Fachärzte zuwenig, weiß da Wikipedia zu wenig?

Ich weiß als Fachfremde garantiert zu wenig und wenn ich trotz guter Erfahrungen meinen Fachärzten nicht mehr vertraue, dann kann ich gleich einpacken, das ist doch das Problem.

Liebe Grüße! maya

03.03.2020 22:48 • x 2 #33


Irgendeine
Zitat von maya60:

Bei Suizidalität und so Zappelphilippas wie mir und bei PTBS wie bei mir ist es offenbar auch nicht angesagt, wenn ich jetzt gerade mal darüber quergelesen habe online.

Aber bei vielen anderen vielleicht schon, wie Wikipedia berichtet?

Wissen da die Fachärzte zuwenig, weiß da Wikipedia zu wenig?

Ich weiß als Fachfremde garantiert zu wenig und wenn ich trotz guter Erfahrungen meinen Fachärzten nicht mehr vertraue, dann kann ich gleich einpacken, das ist doch das Problem.

Liebe Grüße! maya

Das mit den Medis war auch nur ein Beispiel.

03.03.2020 22:59 • x 1 #34


D
Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, das PSSD die Hölle ist. Es gibt keine Heilung dafür. Auch wenn die Zahlen niedrig sind lindert das ja nicht das Leid der Betroffenen. Es gab auch Leute die es erst beim dritten Eindosieren von SSRIs bekommen haben. Mir geht es einfach nur darum andere davor zu bewahren.
Zur Studie oben; ich hab mal diesen Beitrag gefunden:

https://nlp-zentrum-berlin.de/infothek/.g-placebos

Daraus schnell zitiert:
Ein großes Problem von Antidepressivastudien besteht darin, dass es meist darum geht, einen möglichst signifikanten Effekt der Medikamente festzustellen. Studien, die zu einem anderen Ergebnis kommen, werden oft nicht veröffentlicht.

03.03.2020 23:07 • #35


maya60
Liebe Irgendeine, das war doch gar keine kritische Anmerkung gegen dich, sondern ich wollte nur auf die Grenzen von mir als fachfremdem Mitglied eines Selbsthilfeforums hinweisen.
Und auch darauf, dass ich nichts mehr hätte als nötige Hilfe, wenn ich weder meinen lebensrettenden Erfahrungen mit SSRIs vertraue noch meinen Docs, die mir bisher keinen Grund zum Misstrauen gaben, im Gegenteil.

Darum finde ich ja immer, dass man in einem Selbsthilfeforum sehr gut Erfahrungen austauschen kann, aber keine umfassenden Fachaussagen machen kann und kann natürlich auf Fachinfos verweisen, aber selbst für die habe ich dann nicht den fachlichen Überblick, ob die Schrott sind, sondern nur meine individuellen Erfahrungen als Patientin.

Liebe Grüße! maya

03.03.2020 23:14 • #36


Irgendeine
Zitat von Drik:
Auch wenn die Zahlen niedrig sind lindert das ja nicht das Leid der Betroffenen.

Das stimmt. Trotzdem hat es in der geringen Anzahl für den Großteil der Menschen keine Relevanz. So hart das auch klingen mag.
Zitat von Drik:
Drauß schnell zitiert:
Ein großes Problem von Antidepressivastudien besteht darin, dass es meist darum geht, einen möglichst signifikanten Effekt der Medikamente festzustellen. Studien, die zu einem anderen Ergebnis kommen, werden oft nicht veröffentlicht.

Und doch gibt es Studien, die beweisen, dass einige Wirkstoffe Placebos überlegen sind.
Ich sagte ja, dass ich von den ersten 2 nichts positives merkte. Von den letzten beiden schon. Scheint also irgendeinen Unterschied gemacht zu haben.
Natürlich weiß ich nicht, wie es mir ohne gehen würde, aber ich bin ehrlich gesagt momemtan auch nicht scharf drauf, es zu testen. Ich kriege mein Leben ja mit schon fast nicht auf die Reihe.

03.03.2020 23:22 • #37


Irgendeine
Zitat von maya60:
Liebe Irgendeine, das war doch gar keine kritische Anmerkung gegen dich, sondern ich wollte nur auf die Grenzen von mir als fachfremdem Mitglied eines Selbsthilfeforums hinweisen.

Oh, ich habe das auch gar nicht als Kritik vernommen. Tut mir leid, wenn es so rüberkam.
Zitat von maya60:
meinen Docs, die mir bisher keinen Grund zum Misstrauen gaben, im Gegenteil.

Da hast du leider mit den (Fach)ärzten mehr Glück. Ich hatte bis jetzt bei jedem das Gefühl, mir alles erkämpfen zu müssen.

03.03.2020 23:30 • x 1 #38


maya60
Mit Placebo sind die Wirkungen bei mir nicht beschreibbar.

Ein Placeboeffekt verliert sich außerdem ja wieder. Bei mir verliert sich die Wirkung bis auf das erste Mal nicht, aber manchmal brauche ich niedrigere und manchmal höhere Dosierungen.

Und wenn der so toll und überdauernd wäre, der Placebo, warum vertrug ich dann mein erstes SSRI sehr gut, von der Stimmungsaufhellung her sogar am besten, aber nach einigen Jahren trat leider denn doch ein Gewöhnungseffekt auf trotz hoher Wirksamkeitserwartung, den ich weder erwartet noch gewollt habe?

Warum würde ich mich dann mit der falschen Dosierung über- oder unterdosiert fühlen?

Warum würde ich dann so klar sagen, worin sich die Wirkung meines ersten und zweiten SSRI unterschieden und die nochmal zu meinem jetzigen SSNRI? Warum würde dann mein drittes unfreiwillig begonnenes A.D, ein SSNRI, jetzt (wegen Lieferengpässen des zweiten SSRIs), wo ich Verschlechterungsbefürchtungen hatte, teilweise noch besser anschlagen als das zweite SSRI, das ich schon gut fand?

Warum gibt es genau einen Aspekt, wofür ich Medikinet a.dult brauche, während alle anderen meiner stark ausgeprägten A.DHS-Symptome mit SSRI stark gelindert werden? Ist zwar jetzt eine andere Krankheit neben meiner Depression, aber es geht ja um Wirksamkeit oder Placebo.

Und warum soll ich alle Studien für gefälscht halten, in denen A.Ds Placebos bis zu ca 70% überlegen sind, obwohl ich dieselben Erfahrungen machte?

Soll ich dann meinen Docs nicht mehr trauen und mir selber auch nicht mehr, trotz guter Erfahrungen?

Wie käme ich dazu? Gar nicht!

Liebe Grüße! maya

03.03.2020 23:37 • x 1 #39


maya60
Zitat von Irgendeine:

Da hast du leider mit den (Fach)ärzten mehr Glück. Ich hatte bis jetzt bei jedem das Gefühl, mir alles erkämpfen zu müssen.


Jein, erst mit 49 Jahren gab es in D meine Diagnose A.DHS bei Erwachsenen als Ursache der Erschöpfungsdepressionen und drauf gekommen ist nicht mein Facharzt, sondern bin ich selber und der Fachdoc für A.DHS bei Erwachsenen, der erst hat für mich und mit mir die optimalste Medikation für A.DHS und Depression rausgekriegt in Jahren. Auch mein Kindheitstrauma habe ich selber gefunden und dass sich die schweren Depressionsepisoden in Sachen Auslöser und Art von meiner chronischen Erschöpfungsdepression in leichter bis mittelschwerer Form unterscheiden.

Selbstbeobachtung hat da genauso viel geholfen wie das Fachwissen des Docs. Aber dieses Fachwissen und auch das der Psychotherapeuten ist trotzdem riesig und unersetzlich für mich gewesen bis heute.

Liebe Grüße! maya

03.03.2020 23:55 • #40


S
Also ich kann dazu nur sagen, dass man mich ohne Antidepressiva schon längst vom Gleis hätte kratzen können.

Mich erinnert das Ganze hier an Masernimpfung verursacht Autismus.

Schöne Grüße
Martina

04.03.2020 10:30 • x 3 #41


A
Zitat von Drik:
Wenn du positive Erfahrungen gemacht hast ist es ja gut.


So durchgängig positiv sind meine Erfahrungen gar nicht, auch wenn ich für die Antidepressiva spreche, da sie vielen Betroffenen wirklich gut helfen. Bei mir haben sie nur einen Erhaltungseffekt eine echte Heilwirkung hatte ich nur von der EKT.

04.03.2020 13:59 • x 3 #42


D
Keine Ahnung wie man so ignorant sein kann. NOCHMAL ich hab nicht behauptet das Antidepressivas bestimmten Leuten auch geholfen haben. Es gibt aber auch die andere Seite. Der Vergleich ist BS sorry.

04.03.2020 14:01 • #43


D
Falschformulierung sorry. Ich weiß dass Antidepressivas Menschen auch helfen können. Es gibt auch die Kehrseite.

04.03.2020 15:54 • #44


Irgendeine
Zitat von Drik:
NOCHMAL ich hab nicht behauptet das Antidepressivas bestimmten Leuten auch geholfen haben.

Nein, das hast du nicht. Aber du schreibst hier, dass Ärzte über bestimmte Nebenwirkungen nichts wüssten (was nicht stimmt) und dass man nicht darüber aufgeklärt wird (was ebenfalls nicht stimmt).
Zudem ist der Titel des Fadens unnötig reißerisch.

04.03.2020 17:51 • x 1 #45


D
Wurdest du je über bleibende Schäden von Psychopharmaka aufgeklärt? Ich nicht. Deswegen find ich den Titel auch nicht reißerisch weil es einfach so ist. Ich dachte ich kann mich hier mitteilen aber anscheinend nicht erwuenscht. Es gibt eben auch Menschen die wirklich zerstört werden von dem Sch. . Ist die Realität. Schau mal ADFD Forum vorbei.

04.03.2020 19:31 • x 2 #46


Pessimist
Keinen Streit Kinders

04.03.2020 19:51 • x 4 #47


Irgendeine
Zitat von Drik:
Wurdest du je über bleibende Schäden von Psychopharmaka aufgeklärt?

Ja. Z.B. dass man von Mirtazapin dauerhaft zunehmen kann. Bei mir ist das zum Glück nicht passiert.
Das mag für dich als nicht so schlimm erscheinen, für mich als Essgestörte wäre es Horror gewesen. Aber ich war so verzweifelt, dass mir selbst diese Gefahr egal war.

04.03.2020 20:31 • x 2 #48


Mandinka
Zitat von Irgendeine:
Nein, das hast du nicht. Aber du schreibst hier, dass Ärzte über bestimmte Nebenwirkungen nichts wüssten (was nicht stimmt) und dass man nicht darüber aufgeklärt wird (was ebenfalls nicht stimmt).
Zudem ist der Titel des Fadens unnötig reißerisch.


Wie kommst du zu der Behauptung, daß es nicht simmt?
Ich wurde in keinster Weise vom Arzt über Nebenwirkungen aufgeklärt. Ich war bei unterschiedlichen Ärzten und keiner von denen warnte oder klärte mich darüber auf, daß ich z.B. innerhalb einiger Monate eine Menge Kilo zunehmen und von einer vorher immer schlanken Person zu einer adipösen mutieren würde usw. Zum Glück bin ich heute klüger. Ich habe für mich persönlich mit diesen Medikamenten abgeschlossen. Wenn mir alles zu viel wird, lasse ich mich aus dem Verkehr ziehen mit Krankschreibung. Ich nehme nur noch unterstützend Johanniskraut.

Meinem Sohn, dem es aufgrund von starker Belastung in der Ausbildung schlecht ging, wurden Antidepressiva und Quetiapin! verschrieben. Das Quetiapin habe ich ihm verboten. Das können sich die Ärzte gerne selber einwerfen. Mein Sohn ist gerade mal 20 Jahre alt und hat einfach nur mit dem Erwachsenwerden zu kämpfen und einigen Ärzten fällt dann nix Besseres ein, als solche Mittel an einen so jungen Menschen zu vergeben. Das Antidepressiva lasse ich ihn niedrig dosiert noch nehmen, frage ihn aber immer wieder, wie er sich damit fühlt.
Meines Erachtens ist ein wirklich guter Therapeut in vielen Fällen wesentlich effektiver und heilsamer als Medikamente.

Und ja, natürlich sind Psychopharmaka bei schweren psychiatrischen Erkrankungen die Rettung. Das ist mir klar.

05.03.2020 12:32 • #49


Irgendeine
Zitat von Mandinka:
Ich wurde in keinster Weise vom Arzt über Nebenwirkungen aufgeklärt.

Okay, ich präzisiere: Gute Ärzte klären auf.
Zitat von Mandinka:
Mein Sohn ist gerade mal 20 Jahre alt und hat einfach nur mit dem Erwachsenwerden zu kämpfen und einigen Ärzten fällt dann nix Besseres ein, als solche Mittel an einen so jungen Menschen zu vergeben. Das Antidepressiva lasse ich ihn niedrig dosiert noch nehmen, frage ihn aber immer wieder, wie er sich damit fühlt.
Meines Erachtens ist ein wirklich guter Therapeut in vielen Fällen wesentlich effektiver und heilsamer als Medikamente.

Genau diese Haltung meines Umfelds (Du musst nur erwachsen werden, für Medikamente bist du noch viel zu jung. Das musst du schon so schaffen!) hat mich mit 20 fast in den Suizid getrieben und war die Ursache, für meinen ersten Klinikaufenthalt.
Alter ist kein Indikator dafür, ob man Medikamente braucht oder nicht. Ich hätte schon viel früher welche gebraucht.
Dann wäre es vielleicht gar nicht so weit gekommen.

05.03.2020 13:21 • x 3 #50


Hoffnung21
Hallo zusammen,
Einige wissen ja hier schon, dass ich in der Pharmabranche arbeite. Jetzt würde ich gerne mal ein paar Fakten bringen. Ohne aussagekräftige Studien zur Wirksamkeit wird ein Medikament erst gar nicht zugelassen. Dies bedeutet aber nicht gleichzeitig, dass jedes Präparat Jedem hilft. Da die Depression verschiedene Ursachen und Begleiterkrankungen hat sind manche Antidepressiva bei dem einen Patienten gut, beim nächsten nicht geeignet oder wirksam. Nebenwirkungen und Wechselwirkungen müssen auch NACH Zulassung von den Herstellern dokumentiert werden. Jeder Arzt und Angehörige eines Heilberufs ist gesetzlich verpflichtet, dies dem Hersteller zu melden. Dort wird es dokumentiert und weitergemeldet. Wenn entsprechend eine große Zahl mit v.a. schwerwiegenden Nebenwirkungen dokumentiert wird, dann muss dies in den Beipackzettel aufgenommen werden. Hier gibt es sehr harte gesetzliche Bestimmungen. Wenn es also so viele ganz bestimmte Nebenwirkungen gibt, warum werden sie nicht gemeldet?
https://nebenwirkungen.pei.de/nw/DE/home/home_node.html
Hier kann jeder Betroffene die Nebenwirkungen melden.

Ich bin auch der Meinung, dass v.a. Hausärzte zu oft bei leichten Depressionen Antidepressiva verschreiben, aber ab einem gewissen Leidensdruck bleibt dir keine Wahl mehr. Da heißt es dann Nebenwirkungen in Kauf nehmen, um ein gewisses Maß an Lebensqualität oder überhaupt Leben zurück zu erhalten.

Zur Aufklärung des Arztes möchte ich auch gerne den Ball an uns Patienten zurück spielen. JEDER hat das Recht und ich meine auch die Pflicht, den Arzt nach Nebenwirkungen zu fragen. Wir sind erwachsen und haben einen Mund zum Sprechen, was hindert uns also daran, den Arzt auf mögliche Nebenwirkungen anzusprechen? Man kann die Verantwortung für sein Leben nicht immer anderen zuschieben und dann auf ihnen herumtrampeln, wenn sie es nicht so machen, wie wir es gerne hätten. Eine Ausnahme gibt es natürlich bei sehr schweren Depressionen, wenn jemand für ein solches Gespräch nicht mehr in der Lage ist. Aber da erübrigt sich die Frage nach Nebenwirkungen, weil der Patient sonst keine Chance auf ein (lebenswertes) Leben hat.

Hier im Forum ist vermutlich kaum jemand, der nicht schon mal Antidepressiva nehmen musste oder muss. Viele haben es nicht gern getan, machen es aber, weil sie sich nach langem Leidensdruck wieder wie normale Menschen fühlen wollen. Für viele ist die Entscheidung zum Antidepressiva alternativlos, auch wenn sie es nicht gern nehmen. Es gibt kaum jemanden, der nicht gern seine Antidepressiva los wäre, sie aber schweren Herzens nimmt, damit er nicht in sein Loch zurückfällt, aus dem er sehr mühsam herausgekrabbelt ist, oder das er noch gar nicht geschafft hat zu verlassen.

Viele kämpfen schon mit sich selbst, dass sie Antidepressiva nehmen müssen, gegen ihre Umgebung, weil es immer noch blöde Bemerkungen gibt, wenn man sagt, dass man Antidepressiva nimmt. Da ist es natürlich nicht verwunderlich, wenn man gerade hier so massiv gegen Antidepressiva wettert, dass man dann das Gefühl bekommt, alle gegen einen. Du hast deine Meinung, das ist okay. Niemand wird dich hier überreden, Antidepressiva zu nehmen. Aber versuch bitte nicht, uns zu bekehren. Kampf haben wir oft genug im wahren Leben. Das brauchen wir hier nicht. Du kannst gern deine Geschichte erzählen, mit uns diskutieren, aber lass bitte Jeden hier seine Entscheidung selbst treffen.

Auf ein friedliches Miteinander
VG Eis

06.03.2020 00:22 • x 10 #51


D
Du arbeitest für die Pharmaindustrie alles klar. Ich will keinen bekehren sondern Informieren. Der Arzt hat die Pflicht aufzuklären. Ich hab nachgefragt und trotzdem nix von Langzeitfolgen erfahren. Ärzte haben auch die Pflicht sich weiterzubilden. Kein Ahnung was das hier soll aber bitte versuch du doch nicht zu bekehren. Wer ist eigentlich uns?

06.03.2020 12:26 • x 2 #52


Irgendeine
Zitat von Drik:
Der Arzt hat die Pflicht aufzuklären. Ich hab nachgefragt und trotzdem nix von Langzeitfolgen erfahren.

Dann hast du keinen guten Arzt.

06.03.2020 12:54 • x 1 #53


D
Also die meisten psychiater wissen einen sch. von pssd. Ich bin immo in der uniklinik mainz. Die haben keine ahnung. Ich glaub nicht dass niedergelassene besser sind. Ich wollte einfach nur von meinem fall berichten. Dachte das waere willkommen hier. Im uebrigen haelt die pharmaindustrie auch gezielt Informationen zurueck. Ich erinnere an Prozac. LET THEM EAT PROZAC sag ich nur. Katastrophe. Jeder kann selbst entscheiden. Ich habe aufgrund der Aufklaerung damals entschieden und werd wohl nie mehr ein normales Leben fuehren koennen.

06.03.2020 13:01 • x 3 #54


T
Ich kann Drik aus Erfahrung leider nur zustimmen.
Ich war genauso naiv wie viele hier im Forum, dachte immer Antidepressiva seien so sicher und geprüft da schon so lange auf dem Markt, und wenn Nebenwirkungen auftreten würden diese spätestens nach dem Absetzen wieder verschwinden etc...
Ich hatte sogar mal kurz über PSSD gelesen als ich Fluoxetin (Prozac) einnahm, und dachte nur Was für Hypochonder, da ich kaum Nebenwirkungen außer einer Orgasmusverzögerung hatte.
Auch ein Wechsel auf Fluvoxmin lief ohne Probleme, darauf hatte ich sogar garkeine nennenswerten Nebenwirkungen mehr, meine Stimmung hellte sich enorm auf, fast sogar schon zu gut, ich drehte ab wie ein Klassenclown.
Ich setzte es jedoch wie Fluoxetin wieder ab, da die Wirkungen jeweils nach etwa einem Jahr nachließen.
Nach Fluvoxamin bekam ich dann das erste Mal eine Taubheit am P., die sich jedoch innerhalb von wenigen Wochen wieder normalisierte (hätte ich da schon gewusst, was für ein Glück ich hatte). Da fing ich an das erste mal zu denken das an PSSD etwas dran sein könnte.
Ich war dann ca. 8 Monate ohne Antidepressiva, aber hatte mit starken Ängsten und Schlafstörungen zu kämpfen, also dachte ich einem Antidepressivum nochmal eine Chance zu geben. Der größte Fehler meines Lebens!
Ich ließ mir in einer Klinik das angeblich prosexuelle, leichte und nebenwirkungsarme Trazodon verschreiben. Da ich unter SSRI kaum Nebenwirkungen hatte, dachte ich was kann da schon groß schief gehen?.
Bereits nach der ersten Pille vor dem Schlafen bekam ich ein Restless-legs-Syndrom, was auf eine Störung im Dopaminhaushalt hindeutet. Meine bis dahin sehr hohe Libido verschwand einfach so, ich fühlte mich regelrecht chemisch kastriert.
Ich mastubierte an einem Wochenende bei dem ich zu Hause war und mein Sper. war wässrig. Ich stoppte die Einnahme nach nur 9 Tagen, jedoch zu spät. In den kommenden Wochen bekam ich fürchterliche Hoden- und Beckenschmerzen, meine Libido erholte sich nie mehr. Mein Hoden ist bis heute nahezu taub. EInzig und allein die Schmerzen und Spermakonsistenz verbesserten sich, jedoch ist die Menge definitiv geringer als vorher. Noch schlimmer als die S. Störungen ist jedoch die Persönlichkeitsveränderungen: Ich kann mich nicht mehr verlieben, weder richtig wütend, traurig oder glücklich werden, bekomme keine Euphorie mehr von Alk. oder anderen Substanzen. Es ist wie Drik schon sagte die Hölle. Die vorherigen Probleme sind heute nur noch ein Witz für mich. Ich bin der Beweis dafür, das es nichts, absolut nichts bedeuten muss, dass wenn man zu Anfang keine Nebenwirkungen hat von einer PSSD verschont bleibt. Viele bekommen die Störung erst nach der zweiten, dritten, vierten Runde mit den Pillen.
Das alles ist jetzt bald 3 Jahre her. Heute bin ich klüger, jedoch zu dem Preis, dass ich ein emotionaler und körperlicher Krüppel bin. Ich weiß nicht ob ich meine Ausbildung noch packe, weil ich immer und immer wieder Schmerzen habe und dadurch ausfalle. Ärzte und zig Untersuchungen konnten mir bisher nicht weiter helfen, es ist offensichtlich, dass es sich um eine komplexe hormonelle/neurochemische Katastrophe handelt.
Es war übrigens die Uniklinik Mainz, in der mein Leben endete, bevor es richtig anfangen konnte.
PS: ein 26 jähriger junger Mann, der sich trotz all seiner Steine im Weg auf sein Leben freute und zutiefst leidenschftlich war

14.07.2020 11:00 • x 3 #55


Alexandra2
Hallo Trazohell,
Gibt es diagnostische Möglichkeiten, wo genau die Problematik besteht? Damit meine ich die Leitungsbahnen, das Gehirn (zB. Veränderung Zellstruktur) , und/oder Synapsen selbst inkl deren Stoffwechsel., Hormonlage etc?
Und gibt es Erfahrungen mit der Abteilung seltene Krankheiten (Uni Marburg?)?
Liebe Grüße Alexandra

14.07.2020 12:43 • x 1 #56


M
Das kannte ich bisher noch gar nicht (PSSD). Kann das jemand bestätigen? Würde mich echt mal interessieren. Nehme auch seit ca. 6 Wochen Antidepressiva/SSRIs.

14.07.2020 12:51 • x 1 #57


mutmacher


Das Problem ist längst weltweit bekannt (nicht nur Suizidalität !)

14.07.2020 13:10 • x 3 #58


mutmacher

14.07.2020 13:18 • x 2 #59


A


Hallo Drik,

x 4#30


K
Ich klink mich hier mal ein. Habe auch 7 Jahre SSRI (Fluoxetin) genommen. Ja, das mit dem S. war auch bei mir mal prickelnder, aber schon mal daran gedacht, dass ihr nicht jünger werdet? *duckundweg*

14.07.2020 14:23 • x 3 #60

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