Hallo Dirk, ich glaube, du kriegst jetzt zum Teil das ab, was viele vor dir hier im Forum in Bausch und Bogen gegen Antidepressiva, ohne seriöse Studien benennen zu können und ohne zwischen ihren eigenen Krankheitssymptomen und den angeblichen Wirkungen der A.Ds zu unterscheiden, gepostet haben und ohne Alternativen nennen zu können für die unzählig vielen Menschen, die ohne ihr A.D nicht überleben würden - entweder weil sie Suizidgefährdet sind oder weil, wie bei mir, die unerträglichen Krankheitssymptome trotz langjähriger Psychotherapie und pflanzlicher Behandlungsversuche solch einen Stress für mein Immunsystem und mein Herz darstellten, dass beides sich immer mehr verabschiedeten und immer schlimmere und schlimmere Störungen bekamen, so dass zuallerletzt ich im KH landete mit einer allergischen Reaktion auf zahlreiche Antibiotika nach unzähligen Infektionen Schlag auf Schlag.
Was war ich darum dankbar, als ich zu deiner Warnung, zu PSSD, dann endlich mal seriöse Daten fand. Sie sind offenbar gerade dabei, zu forschen, wie viele davon bleibende Schäden behalten. Die meisten nicht, aber ob doch zu viele bzw. wie man das ändern kann für alle, das ist eine wichtige Forschungsfrage.
Dass die Libido während der Einnahme von SSRI und SSNRI beeinträchtigt wird in sehr vielen Fällen, das sagten mir von Anfang an Docs und Beipackzettel.
Aber in der Abwägung von unerträglichem und lebensbedrohlichem Leid und beeinträchtigter Libido war für mich die Entscheidung für A.Ds, SSRI, klar.
Die meisten von uns nehmen auch erst A.Ds, wenn nichts anderes mehr hilft und das Leiden unerträglich wird. Soviel ist jedem bekannt.
Und ich habe mir rein von der Logik her schon immer gedacht, dass ein SSRI ja eine generelle Wirkung auf das Serotonin hat und daher auch in Bereichen, wo es im Hirn gar nicht mehr davon braucht, daher die Nebenwirkungen.
Viele reagieren, ich auch, daher allmählich sauer bei der Vorstellung, dass sich eh schon verängstigte und hilfesuchende Menschen mit Depressionen in unerträglichem Leid befinden und dann hier im Forum gleich abgeschreckt werden, A.Ds einzunehmen mit populistischen und reißerischen Thementiteln und Angstmachereien, obwohl etwas anderes ihnen nicht hilft bisher und ihr Leid für Alltag und Leben hoch bedrohlich ist.
In vielen Fällen sind A.Ds alternativlos und ist das Leben ohne kaum mehr aushaltbar. Darum ist es wichtig, nicht innere Angsthürden zu erzeugen, zu Psychiatern zu gehen, ihnen zu vertrauen und auch den Medikamenten.
Viele Betroffene kommen mit ihren SSRI überhaupt erst wieder ins Leben, lies hier mal im Forum. Ich würde gar nicht mehr leben ohne. Bin für echte Alternativen immer offen, die sind aber nicht in Sicht. Und sehr viele brauchen sie aber, um zu überleben, wie Irgendeine schon schrieb.
Liebe Grüße! maya
03.03.2020 21:42 •
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