
maya60
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Ich war nur da, um mir ein neues Rezept zu holen.
Weil ich seit Jahren Venla gut vertrage, fragte ich natürlich die Sprechstundenhilfe, ob man denn so ohne weiteres so umsteigen kann und ob die Wirkweise und Dosierung die gleiche sei.
Sie sagte, das sei die Anweisung vom Doc und sie musste ihn nur noch fragen, wie die Dosierung umzurechnen wäre, denn statt Venlafaxin 225 mg nehme ich jetzt Duloxetin beta 90 mg, also das ist schon eine ganz andere Konzentration und damit Handhabung, vor allem auch, weil es Duloxetin beta 90 mg gar nicht als Kapsel gibt und das bedeutet, dass ich jetzt eine 60er- und eine 30er- Kapsel täglich schlucken werde, finde ich nicht so toll.
Venla ist ja ein SSNRI, also im Hirnstoffwechsel wird Seretonin und Noradrenalin künstlich vermehrt, indem die Aufnahme der Neurotransmitter in die Zellen blockiert wird eine Zeitlang.
Ich habe den Beipackzettel von Duloxetin beta überflogen und gelesen, dass in Duloxetin es auch um die Anreicherung von Serotonin und Noradrenalin gehe und es waren auch dieselben Krankheitsbilder, bei denen es wirksam ist.
Außerdem sah ich, dass da keine Kontraindikationen mit meinen anderen Medis besteht und keine Unverträglichkeitshinweise für meine Allergien, das reichte mir erstmal. (Warum ich das immer selber schaue? Weil ich schonmal im Krankenhaus gelegen habe, weil Ärzte n i c h t meine Unverträglichkeiten kannten, denn ich vertrage Antibiotika bestimmter Wirkstoffgruppen nicht.)
Ich fragte die Sprechstundenhilfe noch, ob ich mit Umstellungsbeschwerden zu rechnen habe und sie meinte, was sie bisher beobachtet hätte, vertrügen viele ihrer PatientInnen Duloxetin beta sogar besser als das Venlafaxin zuvor. Ob das wohl eine psychologische Aussage war, eine Beruhigung?
Nicht, dass ich jetzt in Unruhe deshalb bin, denn ich bin so erfahren mit Nebenwirkungen, dass mich sowas nicht mehr aus der Ruhe bringt, aber es nervt mich schon, denn nach 4 Monaten akuter schwerer Depressionsepisode im Sommer und dem großen Geschenk, in diesem Jahr bisher keinen Winterblues zu haben, genieße ich die momentane relative Stabilität und habe sogar öfter richtig gute Laume und darum wäre es schon nervig, jetzt erstmal wochenlang Umstellungsbeschwerden zu bekommen. Vor allem, weil mein Antidepressiva ja hoch dosiert ist und das auch nötig ist.
Und ich habe auch noch nie gehört, dass man einfach so von einem Antidepressiva auf ein anderes umsteigen kann. Nicht, dass ich meinem Doc nicht vertraue, er ist der Beste! Und ich bin ganz offenbar auch nur eine von vielen seiner PatientInnen, die jetzt genau dieselbe Umstellung verordnet bekamen, aber trotzdem weiß ich auch, dass mir vielleicht zur Beruhigung nicht alles gesagt wurde, weil die Voreinstellung zu Medis ja auch immer wirksam ist.
Auch habe ich noch nie von diesem Duloxetin beta gehört und bin neugierig. Kennt das jemand von euch? Und wie ergeht es euch anderen, die von Venlafaxin auf ein anderes Antidepressiva umstellen müssen?
Erst hatte ich überlegt, da ich noch einige nicht beendete und noch nicht abgelaufene Packungen von Venlafaxin niedrigerer Dosierung habe, ob ich erst sie erst zuende nehme, denn ich kann sie ja so einnehmen, dass sie genau meine Dosis ergeben, aber das habe ich dann gelassen, weil sie von unterschiedlichen Firmen sind und das wäre dann womöglich auch was mit Nebenwirkungen, weil sich die Zusammensetzungen von Firma zu Firma leicht unterscheiden.
Außerdem wollte mein Doc ja jetzt, dass ich Duloxetin beta einnehme, also tue ich das brav. Auch um gemeinsam mit allen anderen Umstellern seiner Praxis jetzt unter seiner Beobachtung zu sein.
So, viele Worte jetzt dazu, aber mein Antidepressiva ist für meine beiden Erkrankungen, ADHS und chronische Depression, das entscheidende hoch dosierte Medikament und damit zentral für mein Befinden!
Ich hoffe, es gibt andere, die mir Erfahrungen schildern können.
Liebe Grüße! maya
Das war mir erstmal das Wichtigste und detailliert muss ich´s noch lesen.