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Arbeitsplatz - wie am Besten rauskommen?

N
Hey Ihr Lieben,

Ich möchte meinen Arbeitsplatz verlassen, da ich diesen nicht als sicher empfinde. Ich habe keinen guten Draht zur
Teamleitung, Sie ist auch nicht wirklich für diese Besetzung geeignet und generell ist viel Druck in dem Unternehmen. Ich komme nun bereits das zweite Mal in drei Jahren gefährlich nahe an die BEM -Grenze und ich kann auch nicht mehr. Versuche der Klärung des Verhältnisses zu Ihr funktionierten nicht und ich habe auch aus anderen Gründen Angst vor diesem Arbeitsplatz. Besonders aber vor ihr, das ist auch aufgrund meiner traumatisch geprägten Biographie ein Thema.

Vor drei Monaten habe ich angefangen in Teilzeit zu arbeiten ( 34 Stunden ) . Wenn ich mich nun fortlaufend krankschreibe . wie lange geht so was ? Sind es 60 Prozent Krankengeld erechnet aufgrund der letzten 12 Monate ? Wann kann der Arbeitgeber mir betriebsbedingt kündigen ? Generell wie komm ich da am besten raus -
Ich würde mich gern erholen um dann eine zweite Ausbildung zu starten wenn ich mich einigermaßen gestärkt habe und auch im therapeutischen Prozess weiter voran gekommen bin.

Dankbar für hilfreiche Antworten , liebe Grüße

08.06.2023 21:46 • #1


BlackKnight
Zitat von Nelly30:
Hey Ihr Lieben, Ich möchte meinen Arbeitsplatz verlassen, da ich diesen nicht als sicher empfinde. Ich habe keinen guten Draht zur Teamleitung, Sie ...


Warum kündigt du nicht? Bzw. fragst nach einem Aufhebungsvertrag?

(Kündigen kann der AG nur aus drei Gründen.... kannst im Internet gut nachlesen)

09.06.2023 07:39 • #2


A


Hallo Nelly30,

Arbeitsplatz - wie am Besten rauskommen?

x 3#3


N
Es ist zum einen Mal wegen des finanziellen und einer eventuellen Sperre des Arbeitsamtes.
Viel schwieriger ist es in ein neues Arbeitsverhältnis einzusteigen aus der Arbeitslosigkeit heraus.
Deswegen wäre ich dankbar für einen ''fliegenden '' Wechsel den ich aber einfach kräfttechnisch so nicht umsetzen kann. Ich bin ja wie gesagt auch in therapie und es ist zudem schwierig das bei einem neuen AG unterzubrigen( termintechnisch).

09.06.2023 08:10 • x 1 #3


Laurien
Pauschale Antwort, da ich keine Details kenne: grds. sind bis zu 30 Fehltage im Jahr wg. Krankheit vom Arbeitgeber hinzunehmen.

09.06.2023 08:19 • x 1 #4


Dys
Zitat von Nelly30:
Wenn ich mich nun fortlaufend krankschreibe . wie lange geht so was ?

Also falls der Arzt Dich krankschreibt erhältst Du nach der Lohnfortzahlung maximal 78 Wochen im Zeitraum von 3 Jahren Krankengeld. Wenn Du kein Kind hast, wird das ALG1 niedriger ausfallen, als das Krankengeld.
Zitat von Nelly30:
Ich würde mich gern erholen um dann eine zweite Ausbildung zu starten wenn ich mich einigermaßen gestärkt habe und auch im therapeutischen Prozess weiter voran gekommen bin.

Vielleicht wäre es besser wenn Du diese Ausbildung erst in die Wege leitest, beziehungsweise einen entsprechenden Vertrag in der Tasche hast und Du Dich dann bis zum Beginn gegebenenfalls Krankschreiben lässt. So entstünde wenigstens keine Lücke im Lebenslauf. Allerdings ist die Frage, wie lange Du Dich erholen willst.

Ich habe zweimal einen Job aus gesundheitlichen Gründen selbst gekündigt. Mein Arzt hat hat mir jedesmal für die AfA bestätigt, das meine Kündigung unumgänglich war und ich bekam beide male keine Sperre beim ALG1. Aber der MD der AfA hat das natürlich geprüft und auch jeweils ein Gutachten erstellt. Das bedeutet also, nur weil es bei mir so lief, muss es das bei anderen nicht unbedingt auch.

Wie sich Krankengeld und ALG1 errechnet findet sich an vielen Stellen im Netz. Auch sicher auf der HomePage Deiner Krankenkasse.

09.06.2023 08:41 • x 3 #5


N
@Dys klingt auf jeden fall gut, die frage ist allerdings wie gut das funktioniert weil es belastend ist zu dieser Arbeit zu gehen.
Das Zwischenmenschliche dort... die emotionale Gewalt. Ist eben die Frage was wiegt schwerer- Arbeitsplatz halten oder Lebenslauf -Lücke in Kauf nehmen.. ach meine schöne Lebenszeit.

09.06.2023 09:42 • #6


Dys
@Nelly30 Naja, es könnte auch die Frage sein, ob es bei einer neuen Ausbildung oder bei einer anderen Firma zwingend anders ist, als momentan? Also das Zwischenmenschliche. Fakt ist, es wir kaum passieren, das ein Umgang mit Menschen nicht auch mal Konfliktpotenzial hat und auch zu Konflikten führt. Damit muss man dann zwangsläufig leben und idealerweise lernen, damit für sich gut umzugehen.

Ich glaube mittlerweile, dass jeder glaubt, eine Änderung (von was auch immer) wäre immer auch automatisch eine Verbesserung. Die Enttäuschung, wenn es das dann nicht ist, ist dann oft noch größer. Darüber sollte man sich halt im Klaren sein.

09.06.2023 10:06 • x 2 #7


N
Es sind mehrere Gründe weshalb das an diesem Arbeitsplatz so nicht mehr weitergeht. Nicht nur das Zwischenmenschliche.. Ich hadere ja auch mit dieser Entscheidung aber wenn ich in der Therapie nur noch Probleme bespreche die ich ohne diesen Arbeitgeber nicht hätte, wo ist der Sinn im Leben dann ? und die Tendenz ist , dass es eher schlimmer wird weil ich nicht jünger werde und man dort irgendwann nicht mehr die Möglichkeit hat zu flüchten. Es geht um Sicherheit, aber dieser Arbeitgeber gibt nur Geld, es braucht aber mehr um sich sicher zu fühlen. Auch die Freiheit zu wissen dass man gehen kann wenn die pressen und Druck ausüben. Was sie tun.

09.06.2023 10:34 • #8


BlackKnight
Wenn es so dramatisch ist solltest du aber eine mögliche 3 Monatssperre des Finanzamtes nicht wirklich wesentlich nehmen, auch eine eventuelle Lebenslauflücke würde ich da eher in Kauf nehmen‍️

09.06.2023 11:09 • #9


Dys
@Nelly30 was brauchst Du denn genau bei einem Arbeitgeber, um Dich sicher zu fühlen?
Oder was wären denn die Probleme, die Du in der Therapie bearbeiten willst, die nicht mit deinem Arbeitgeber zu tun haben.
Dein Arbeitgeber gibt nur Geld. Naja, bei Erwerbsarbeit ist das eigentlich die primäre Aufgabe eines Arbeitgebers, denn er erhält ja Deine Arbeitsleistung. Darüber hinaus besteht zwar eine Fürsorgepflicht, doch die ist leider zu einem gewissen Maße Auslegungssache und einfordern lässt sich eigentlich nur, was gesetzlich geregelt ist. Bestenfalls kann der AG versuchen, Mitarbeiter die sich nicht mögen, räumlich und arbeitstechnisch zu trennen, falls das möglich ist. Ansonsten hat er die Verantwortung, das der Arbeitsschutz gewährleistet ist und viel mehr muss er eigentlich nicht leisten.
Wo der Sinn im Leben ist, kannst Du für Dich nur selbst herausfinden und entsprechend handeln. Deine Mitmenschen müssen dazu weder beitragen, noch müssen Sie Dir einen vorgeben. Selbst Vorschläge müssen sie keine machen und wenn Sie es tun, musst Du die nicht annehmen und auch nichtmal drüber nachdenken.

Ich persönlich habe mit meinen Therapeutinnen zu Beginn der Therapie schon meine Kernprobleme angesprochen und Sie gebeten, mich dahin zurück zu holen, wenn ich zu sehr in Richtung zwar akuter, aber eben eher nebensächlicher Probleme abschweife. Denn worüber ich mich tagesaktuell aufrege, oder ob mich gerade etwas belastet, was morgen schon irrelevant sein kann, zeigt bestenfalls womit ich momentan nicht gut umgehen kann. Die Gründe für meine psychische Erkrankung und wie ich lerne diese zu akzeptieren und zu bearbeiten, dass ich ein „normales“ Leben führen kann, würden dann ja zu kurz kommen. Und das ist für mich zumindest nicht der Sinn einer Therapie.

Zumal meine akuten Probleme ja oft auch Dinge betrafen, die ein nicht erkrankter gar nicht als großes Problem ansehen würde und auch eine gesunde Lösung relativ problemlos finden könnte. Allerdings hat es eine Zeit gebraucht, bis ich zu dieser, meiner, Einstellung diesbezüglich gekommen bin und meine Therapien in diese Richtung mit gestalten konnte. Das war ein Prozess und bedurfte viel Selbstreflexion. Ich weiß zumindest, dass ich keine künftige Therapie, sei es ambulant oder Stationär, mehr mit Nebensächlichkeiten verschwenden werde, die keine tatsächliche Bedeutung für das ursprünglich Belastende haben. Denn bekomme ich Das nicht in den Griff, bekomme ich das alltägliche auch nicht in den Griff.

09.06.2023 11:57 • #10


A
Ich bin in einer ähnlichen Situation, belastender Arbeitsplatz (Angst, Druck, Überforderung, Stress...), BEM läuft grade. Weiß noch nicht wie es weitergehen kann/soll. Ich weiß es bei mir selber nicht, umso schwerer anderen Rat zu geben, noch dazu wenn man die Situation nur aus wenigen kurzen Forenbeiträgen kennt.

Ich gehe davon aus dass du Kündigungsschutz hast. Gibst du deinem Arbeitsplatz denn überhaupt noch irgendeine Chance, also könnte ein Teamwechsel oder eine Versetzung innerhalb des Unternehmens helfen? Dann könntest du das in einem BEM ansprechen. Du schreibst gefährlich nahe an die BEM -Grenze, denkst du denn dass du dich vor dem BEM fürchten musst, und warum? Bei mir hilft es bis jetzt nicht, schaden tut es aber auch nicht. Teilnehmen sollte man auf jeden Fall.

Dein Titel wie am Besten rauskommen legt allerdings nahe, dass du auf jeden Fall komplett aus dem Arbeitsverhältnis raus willst. Dann wäre aus meiner Sicht die beste Lösung sich nach Möglichkeit länger krank schreiben zu lassen, und diese Zeit zu nutzen, z.B. um ärztliche Atteste für eine Eigenkündigung ohne Sperrzeit zu besorgen, oder bei der Arbeitsagentur wegen einer Umschulung nachzufragen etc. Wenn der Arbeitgeber irgendwann krankheitsbedingt kündigen sollte, erhältst du keine Sperrfrist, dies käme nur bei verhaltensbedingter Kündigung in Frage. Bei einer Kündigungsschutzklage (Rechtsschutzversicherung?) könntest du eventuell noch eine Abfindung oder bezahlte Freistellung raushandeln. Während Krankengeld/Alg1/Übergangsgeld bei Umschulung steht natürlich weniger Geld zur Verfügung, ggf. Bürgergeld als Aufstockung.

10.06.2023 13:38 • x 2 #11


Albarracin
Experte

11.06.2023 16:46 • x 2 #12


CCC
Zitat von Albarracin:
bitte ignoriere mal zuerst diesen RatSchlag,


denn der ist einfach nur dumm.

ich finde seine erste Frage (waren beide ja gar kein Ratschlag) ziemlich berechtigt.



Zitat von Albarracin:
Dabei geht es in erster Linie gar nicht um Sperrzeit bei der AA, sondern darum, daß eine berufliche Neuorientierung idR viel besser klappt, wenn ein*e Arbeitsuchende*r keine erklärungsbedürftigen Lücken im Lebenslauf hat.

Kommt auf den Job und den regionalen Arbeitsmarkt an. Dringend gesuchte Verkäufer/innen oder Pflegekräfte zB finden normalerweise ohne Probleme aus der Arbeitslosigkeit eine neue Stelle. Und Lücken kann man gut und problemlos erklären - bin ich leider Spezialist drin Die Sperrzeit ist mit einem Attest vom Doc gut zu umgehen.



Zitat von Albarracin:
Und der Weg über das Krankengeld bietet in der Regel mehr Zeit (denn bei Ablauf des Krankengeldes hast Du noch zusätzlich nachfolgend vollen Anspruch auf ALG 1) und unterscheidet sich prinzipiell finanziell nicht vom ALG 1. Beide Ansprüche werden nach denselben Grundlagen errechnet, Deinem Arbeitslohn (einschließlich evtl. Lohnfortzahlung) unmittelbar vor Beginn des Bezuges von Krankengeld.

Finde ich auch die beste Lösung



Zitat von Albarracin:
Und warum vermeidest Du anscheinend ein BEM? Du solltest lieber austesten, ob es Dir nicht evtl. neue Perspektiven beim bisherigen Arbeitgeber bringen könnte.

Wenn die Firma zu klein ist oder das Problem auch in der Geschäftsleitung/Personalleitung liegt, bringt das nicht voran. Daher schließe ich mich der Frage an: wie groß ist das Unternehmen?

11.06.2023 18:09 • x 1 #13


A
Theoretisch ist es richtig, besser auf Arbeitsunfähigkeit und Krankengeld zu setzen als auf Eigenkündigung oder Aufhebungsvertrag. Aber Theorie und Praxis. Ich bin jetzt seit ca. einem halben Jahr in einer vergleichbaren Belastungssituation im Job, man muss ja auch erstmal die Ärzte finden die einen ewig krankschreiben. Hier in Berlin ist der Morgengruß in Arztpraxen häufig Wir nehmen keine Neupatienten auf.
Eine Kündigung (inkl. Kündigungsschutzprozess) durch den Arbeitgeber kann sich inklusive Vorlauf auch jahrelang hinziehen, hat man dafür die Nerven wenn man psychisch eh schon am Ende ist? Also 8h am Tag den (subjektiv so empfundenen) Terror durchhalten ohne total verrückt zu werden.
Die Wahrheit liegt immer im Einzelfall. Manche finden auch ohne Probleme einen neuen Job, dann sucht man besser gleich aus dem Arbeitsverhältnis heraus. Bei Älteren ohne gute Ausbildung kann es total anders aussehen.
Aber wenn es geht, lieber erstmal auf Krankengeld setzen als freiwillig in die Arbeitslosigkeit gehen, das stimmt schon.

11.06.2023 18:28 • x 2 #14


BlackKnight
Zitat von Albarracin:
Hallo, bitte ignoriere mal zuerst diesen RatSchlag, denn der ist einfach nur dumm. Dabei geht es in erster Linie gar nicht um Sperrzeit ...


Die Kündigung wurde mit mir beraten und ans Herz gelegt von meiner Neurologin und Psychotherapeutin nach 3.5 Monaten Krankschreiberei und des damit verbundenen Drucks, AG Anfragen, Unklarheiten und und und....

Wenn du einen Punkt erreicht hast sind dir arbeitsrechtliche Feinheiten, Lebensläufe, Betriebsratskniffe, etc echt egal.... um mehr geht und ging es mir nicht

Meine damalige Freundin hatte mich auch verrückt gemacht bezüglich der Lücke im Lebenslauf.... aber ich hatte Depressionen, ein Burnout und Suizidgedanken....also echt andere Probleme.

Die Kündigung war wie eine Befreiung, wie eine riesige ungeklärte Last die endlich abgefallen ist.

Das sind meine persönlich gemachten Erfahrungen dazu‍️

12.06.2023 11:47 • x 4 #15


Dys
Meiner Meinung nach kann man ohnehin in solchen Belangen niemandem etwas raten.
Bestenfalls ist es informativ, Erfahrungen anderer zu kennen und eventuell in eigene Überlegungen einfließen zu lassen. Es macht sicher auch einen Unterschied, ob jemand der sich rechtlich gut auskennen mag, auch bezüglich einem hohen Leidensdruck eigene Erfahrungen hat, oder eher vielleicht nicht. Wichtig ist es nur, zu wissen welche Optionen es gibt und welche Konsequenzen sich woraus ergeben können.
Allgemein wird eher davon abgeraten, in einer depressiven Episode selbst zu kündigen. Ich hatte es trotzdem getan. Ich hatte eine ALG1 Sperre einkalkuliert und bewusst in Kauf genommen. Im Nachhinein bekam ich aber keine. Das bedeutet aber eben auch nicht, dass es nicht auch anders laufen kann.

12.06.2023 14:54 • x 5 #16


N
@Dys Was ich bräuchte um mich sicher zu fühlen ... eine abgeschlossene Ausbildung ( arbeite in dem Unternehmen ungelernt als Produktionshelfer) , reguläre Arbeitszeiten ( Früh und Spät im Wechsel, dadurch lebt man in gewisser Weise neben der Gesellschaft in einem ganz anderen Rythmus- ist isoliert von anderen Kontakten als die der Arbeitskollegen , feste Schlafzeiten nicht möglich ) , Führungskräfte die Ihren Job können und nicht nur deswegen in Ihren Job gelangten weil Sie unzureichenden Arbeitschutz nicht kritisieren .. Generell einen Arbeitsplatz ohne Feinstaubbelastung. Irgendwann ist man einfach zu schwach um den Betrieb zu verlassen.. (Meinte sogar der Abteilungsleiter mal zu mir ... Sie sind ja noch relativ jung... Noch können Sie ja gehn.. * lach* , ehrlich ist er. )
Eine Arbeitsatmosphäre die nicht schlimm ist weil in der Luft soviele emotionale Verletzungen liegen weil die Mitarbeiter sich untereinander auch schon irgendwann mal mindestens einmal die Augen ausgekratzt haben aufgrund mangelnder gesundheitsförderlichen Strukturen ... Die Liste ist lang.. und die Führung... nun ja. Das hat seit 150 Jahren so funktioniert. 250 Mitarbeiter.
Ich bin seit 3 Jahren da und startete auch mit Mobbingversuchen in dieses Arbeitsverhältnis .. In einer toxischen Beziehung kann man sich Therapie sparen... da ist es schlauer erst mal die Beziehung zu beenden ( ich habe auch schon versucht das zu retten , Gespräche mit Abteilungsleiter über die Teamleiterin, und Gespräch mit der Teamleiterin, Aber das Mindset von der Führung ist halt auch schon sch. ... es ist das ganze komplexe gemisch da. )
Will da nicht kaputt gehen und meine Würde verlieren.

16.06.2023 07:42 • #17


N
@Albarracin Auf das BEM habe ich nicht so viel Lust weil die eine Freundin von der Teamleiterin da mit drinhängt

ja, ich bin in fachärztlicher Beratung. Über Grad der Behinderung habe ich auch schon nachgedacht, möchte aber gern noch eine zweite Ausbildung machen und hege die Vermutung dass mir dies von Nachteil sein könnte. Ich denke ja immer noch , dass ich einfach in bessere Lebensbedingungen kommen muss, dann ''funktioniere'' ich auch , auch mit den Einschränkungen.

16.06.2023 07:56 • #18


Dys
@Nelly30 Schichtarbeit ist immer schwierig bezüglich eines Tagesrhythmus. Nach 35 Jahren ohne Schicht aber mit Gleitzeit war es für mich echt schwer, mich in einem neuen Betrieb damit zu arrangieren. Auf Dauer hat mich auch das belastet. Den Job hatte ich dann aber auch aus anderen Gründen nach über zwei Jahren dann gekündigt.
Mein Arzt hatte mir weder dazu geraten, noch abgeraten und das finde ich richtig. Ich finde es generell nicht angebracht, wenn ein Arzt jemanden wegen psychischer Probleme förmlich dazu rät. Denn die Konsequenzen sind für einen Arzt ja auch nicht immer ersichtlich. Und hinterher ist der Arzt ja auch tatsächlich nicht dafür verantwortlich zu machen, weil man nun ohne Job ist.
Mein Arzt hatte aber für die AfA eine Stellungnahme abgegeben, die meine Kündigung zumindest aus medizinischer Sicht erklärt hat. Der AfA hat es gereicht, um keine Sperre zu erlassen. Im Einzelfall ist dies also zumindest möglich und widerspricht der gängigen Meinung, dass eine Eigenkündigung automatisch zu einer Sperre führt.

Falls Du also Klient der AfA werden solltest, würde ich aber schon frühzeitig über Möglichkeiten einer LTA sprechen und gegebenenfalls auch direkt beantragen. Gerade dann, wenn Du ja gerne eine Ausbildung machen würdest. Beantragen kann man die auch bei der AfA, selbst wenn die diese dann an die DRV weiterleiten würde und die am Ende ihre Zuständigkeit bekundet. Auch gibt es einen psychologischen Dienst bei der AfA, den aber bitte nicht mit dem medizinischen Dienst verwechseln. Da kann man mit Psychologen oder Therapeuten Gespräche führen, was wie zielführend sein kann und welche Möglichkeiten es gibt. Üblicherweise sprechen das „Standard“ Sachbearbeiter von sich aus nicht an, weil sie es vielleicht auch garnicht wissen oder es auch nicht wollen. Wer weiß das schon. Das Problem ist halt, jemand kompetenten zu erwischen, selbst wenn man (noch) nicht selbst Kompetenz des Gegenübers einschätzen kann. Einfache Arbeitsvermittlung ist halt das einfachste, was die AfA zu bieten hat und natürlich für sie das unkomplizierteste. Allerdings informiert sie ja online über alles, was geht und es obliegt schon einem selbst, sich kundig zu machen.

Ein GdB bringt Dir eigentlich nur etwas, wenn du 50 bekommen würdest. Dann könntest Du Dich direkt für Stellen bewerben, die für Behinderte oder Gleichgestellt explizit ausgeschrieben sind. Aber da heißt es eben auch nur, dass man bei entsprechender Qualifikation, Behinderte oder Gleichgestellte bevorzugt. Das machen meistens aber nur Behörden oder Unternehmen des öffentlichen Dienstes und die suchen tatsächlich auch nur Fachkräfte und so gut wie nie, Quereinsteiger ohne Kenntnisse in der Verwaltung.

Selbst mit einem GdB von 30 muss dieser nicht zwangsläufig zu einer Gleichstellung führen. Von daher wäre der eher erstmal ein „nice to have“ ohne weitreichenden Nutzen.
Für einen von 50 muss aber schon einiges gesundheitlich im Argen liegen, also darauf würde ich keine Hoffnungen setzen. Beantragen kann man einen GdB natürlich trotzdem. Nur sollte man eben nicht Enttäuscht sein, wenn er einem nichts bringt.

16.06.2023 10:52 • #19


A


Hallo Nelly30,

x 4#20


Lilly-18
Ich habe mir das grade mal alles durchgelesen und möchte auch noch meinen Senf dazu geben. Sicher nicht so fundiert wie meine Vorschreiber, aber aus dem Bauch heraus.

Ich habe in den letzten 12 Jahren 7x meinen Job gewechselt. Ich habe alles erlebt, von Extrem-Mobbing, Kündigung aus heiterem Himmel (nach meinem Urlaub saß eine andere an meinem Schreibtisch) bis nicht-Übernahme nach der Probezeit, auch ohne vorheriges Gespräch und aus heiterem Himmel. Ich habe immer wieder Maßnahmen des Arbeitsamtes gemacht, die ich super fand und ohne die ich jetzt nicht da wäre, wo ich gerade bin. Ich habe sogar in meiner Freizeit noch eine Zusatzausbildung gemacht. Inzwischen bin ich 60 und mein letzter Jobwechsel war vor 2 Jahren.
Ich möchte dir Mut machen, dass es nie zu spät ist, etwas Neues anzufangen.
Ich befürworte auch den Vorschlag, dich erstmal krank schreiben zu lassen und das Krankengeld auszuschöpfen. Eventuell kannst du ja parallel beim Arbeitsamt vorsprechen, ob es möglich ist, eine Weiterbildung zu bekommen? Ich bin mir aber nicht sicher, ob das geht wenn du noch nicht arbeitslos bist. Vielleicht kann das jemand anderes beantworten.
Ich habe meine Mobbingsituation bis zum bitteren Ende, ohne Krankschreibung, durchgezogen, bis ich nicht mehr konnte. Man hat mir dann gekündigt wegen zu geringer Arbeitsleistung (ich hatte damals schon eine Angststörung und habe viele Situationen nur noch mit Tavor ertragen. Da bringt man natürlich nicht die normale Leistung).
Bei der Kündigung, die ich anfechten wollte, habe ich noch eine ordentliche Abfindung rausgeholt, weil die mich unbedingt loswerden wollten. Da habe ich hoch gepokert, denn wenn ich das durchgezogen hätte mit der Klage auf Wiedereinstellung, hätten sie mir einen neuen Arbeitsplatz anbieten müssen, was ich ja eigentlich nicht wollte. Das war pures Glück.
Danach war ich ein Wrack. Trotzdem habe ich sofort die Maßnahme begonnen, die mir das Arbeitsamt angeboten hat. Die hat fast ein halbes Jahr Jahr gedauert. Diese Kurse waren die Basis von allem, was ich danach gemacht habe.
Ich habe festgestellt, dass die Arbeitswelt heutzutage ein Haifischbecken ist und es ist einfach auch pures Glück, wenn man einen Job findet, wo alles passt. Bei mir ist das inzwischen so. Dafür bin ich jeden Tag dankbar. Aber der Weg dorthin war sehr hart.
Vielleicht nutzt du die Zeit, in der du krank geschrieben bist, um dir darüber im Klaren zu werden, was du eigentlich willst. Erarbeite mit deinem Therapeuten einen Plan, den du Schritt für Schritt bearbeitest. Es ist eine gute Unterstützung, wenn du einen Therapeuten hast. Bei mir war es damals auch so, dass ich zum Therapeuten ging um über Probleme zu reden, die ich ohne meinen Job nicht gehabt hätte. Da geht viel verloren, Nicht nur LebensZEIT, sondern auch LebensFREUDE. Es lohnt sich auf jeden Fall, sich mit belastenden Situationen nicht abzufinden.

16.06.2023 13:22 • x 4 #20

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