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Arbeitsunfähigkeit, Reha und Urlaub - wie richtig vorgehen?

S
Liebe Foristen,
möglicherweise könnt Ihr meine Gedankekarusell etwas entschleunigen durch Infos.

Vielen Dank im voraus für mögliche Lösungen,

Ich hatte bereits im Jahr 2011 Burnout/ Depressionen und eben vor allem die absolute Erschöpfung/Schlfstörung was das Hauptsymptom
Damals war ich mit Akut-Klinik Aufenthalt insgesamt 5 Monate arbeitsunfähig.
Die Eingliederung ist nicht besonders gelungen. Es gibt bei uns kaum Rückhalt am Arbeitsplatz.
Eher das Gegenteil war der Fall, die war ja schliesslich 1/2 Jahr zu Hause - so kann sie jetzt erst recht kräftig arbeiten

Ich hab mich durch gebissen, nicht unbedingt empfehlenswert. Hatte Zusammenbrüche, war beim Psychiater,
habe längere Krankschreiben vermieden und weiter funktioniert im Hamsterrad.
Habe deutlich Arbeitszeit gekürzt - grosse finanzielle Einbußen,

Ich muss da weg von diesem Arbeitsplatz, es geht nicht mehr. Ich war dieses Jahr 2 Wochen im Frühjahr krank geschrieben- Depressionen

Nun hab ich Urlaub und bin völlig fertig, habe am Montag Termin bei Hausarzt, hoffe auf krankschreibung und bin fest entschlossen, dass mir mein Leben mehr wert ist als mich am Arbeitsplatz verheizen zu lassen.

Plan A war mich an anderen Arbeitsplätzen zu bewerben, dabei habe ich festgestellt, dass ich viel zu erschöpft bin um übergangslos zu wechseln.

Plan B ist eben Krankschreibung+ RehaAntrag, in eine Akutklinik gehe ich nicht mehr- dass hat mir die letzte Kraft damals geraubt.

Psychiatertermin dauert Monate, Therapieplatz eben auch. Medikament bis auf ein Schlafmittel (nur im Notfall) mag ich nicht nehmen, macht mich aus Erfahrung nur noch erschöpfter

Ich habe Urlaub/ eher Pilgerreise über Weihnachten gebucht- die ist mir sehr wichtig und ich möchte diese nicht absagen.

Nur weiss ich nicht wie ich das ganze eben das nächste halbe Jahr anstellen soll.
Krankschreiben, wieder in Arbeit gehen- damit ich eben die nicht so lange Reise antreten kann- ist mir halt eben auch aufgrund meines Zustands wichtig,
wann Reha beantragen- wann antreten?
Weiss jemand gute Rehakliniken? Ich habe rumgelesen und vieles jagt mir Angst ein.

Der Unterschied zu 2011 ist, dass ich relativ früh die Handbremse ziehe und letztendlich nicht mehr an den Arbeitsplatz zurück kann- auch wenn ich unkündbar bin und viele Vorzüge habe, mich wohl fast überall verschlechtere------ Ich kann einfach nicht mehr

Ich hoffe ich habe nicht zu wirr geschrieben, das bin ich im Moment aber. Ich habe wie so oft Angst etwas Falsch zu machen.

Auch wenn es Chef/ Kollegen nichts angeht- habe ich auch keine Lust meine Erkrankung am Arbeitsplatz bekannt zu machen. Das nimmt niemand wirklich ernst- auch bei anderen nicht, solange ich nach aussen mich zusammenreisse - bin ich ja nur wasweiss ich

15.09.2019 07:39 • #1


Hoffnung21
Hallo Shana,

Ich würde dir raten, nicht so viel zu planen. Wenn du nicht mehr kannst dann lass dich krankschreiben und schau erstmal dass du wieder auf die Beine kommst. Ein Schritt nach dem anderen.

Das Einzige, was du sofort machen solltest ist der Termin beim Psychiater wegen der langen Wartezeit. Evtl kannst du sagen, dass es akut ist, vielleicht bekommst du dann einen zeitnahen Termin.

Wenn du dich ein bisschen erholt hast dann stellst du den Reha-Antrag. Ich persönlich kann die Hescuro-Klinik in Bad Kissingen empfehlen. Aber auch hier würde ich mich nicht verrückt machen. Jede Klinik hat Vor- und Nachteile. Ich war auch erst skeptisch, als ich die Bewertungen gelesen habe und dennoch habe ich mich sehr gut aufgehoben gefühlt. Man muss sich ein bisschen auf die Philosophie und Struktur des Hauses einlassen. Natürlich wird nie ALLES passen, aber mit ein bisschen Toleranz, Rücksichtnahme und Mitgefühl den Angestellten gegenüber ist vieles leichter zu ertragen. Wichtig ist, vorurteilsfrei daran zu gehen. Vergiss die Bewertungen. Das ist wie bei Hotels, es gibt Bewertungen, die liegen meilenweit auseinander, und erst wenn du selber dort bist kannst du dir deine eigene Meinung bilden. Bei manchen Menschen ist das Anspruchsdenken sehr hoch.

Bezüglich deiner Pilgerreise würde ich mir jetzt noch keine Gedanken machen. Du weißt nicht, wie es dir bis dahin geht. Bei mir stand auch bei meinem Rückfall ein Urlaub in Italien an. Mir hat der Arzt ein Attest geschrieben, dass die Reise meiner Genesung nicht schadet und er die Reise befürwortet. Dann habe ich bei der Krankenkasse angefragt, das wär ok so. Die Krankengeldzahlung entfällt für diesen Zeitraum. Wichtig ist die Genehmigung durch die Krankenkasse, also nicht erst 2 Tage vorher klären. Bei mir ging es problemlos.

Ich hoffe, ich konnte Dir ein paar Sorgen nehmen. Jetzt konzentriere dich nur auf Dich. Alles andere ist im Moment unwichtig.

LG Eis

15.09.2019 13:09 • x 2 #2


A


Hallo Shana1967,

Arbeitsunfähigkeit, Reha und Urlaub - wie richtig vorgehen?

x 3#3


S
Vielen lieben Dank Eis

Ich glaube dieses Nachdenken, Grübeln und Planen ist bereits ein Symptom bei mir
Und da dreh ich mich wie blöd rundherum. Was mach ich bloss, wie ? Und was passiert dann? Füge ich mir dabei Schaden zu? Und - das finde ich persönlich- am schlimmsten: Wie sehen mich die anderen? Mich- die offensichtlich versagt. Wenn ich Schritt 1 mache- dann kann ich auf gar keinen Fall zurück. usw. usw. usw.

Ja du konntest mir zwar diese Sorgen nicht ganz nehmen, sondern besänftigen. Schritt für Schritt.
Eins nach dem anderen. Genau dieses verheddern ist ja eben auch was kannst bekanntes am Arbeitsplatz.
Und eben immer wieder die Fassade aufrecht erhalten.

Letztendlich fällt es mir wirklich so schwer, mit ( erster Schritt) einer Krankmeldung da zu stehen und ganz offensichtlich nicht mehr zu können
Dieses Rechtfertigen vor mir selbst und vor anderen nicht mehr zu können-
Beim ersten Mal Erschöpfungsdepression habe ich Rückenschmerzen auf Anfrage als Ausrede gebraucht,
so zu Anfang.

Also Schritt 1, erstmal morgen zu Hausarzt.

LG Shana

15.09.2019 13:32 • #3


Albarracin
Experte

15.09.2019 14:58 • x 3 #4


S
Vielen Dank, Wolfgang- mit all dem hast du vollkommen recht

Ich gehöre eher zu den Menschen, die sich zuviel Gedanken und Sorgen machen und natürlich würde ich sicher nicht im Krankenstand in Urlaub fliegen, also tüftel ich in meine Gedanken- auch nicht besonders zu Ende denkend- leider.

Ich lass mal den Termin morgen auf mich zukommen, ich bin noch nicht total am Ende- jedoch kurz davor, aber ich müsste eh noch einiges auf Arbeit ordnen,
ich könnte nicht jetzt ab sofort in eine langfristige Arbeitsunfähigkeit gehen.
Ich muss meine Angelegenheiten auf Arbeit zu Ende bringen- ich kann da einfach nicht aus meiner Haut.

Urlaub ist wohl mein kleineres Problem, auch wenn das genau mein Lichtpunkt war,
aber es hilft ja nicht- ja nichts falsch machen , aber endlich was für mich unternehmen.

15.09.2019 15:37 • #5


S
Rechtsschutz- wobei würde der mir im Moment helfen?

15.09.2019 15:39 • #6


S
Ich habe jetzt ein wenig Rehakliniken gegoogelt,
angesprochen hat mich Buching und Allgäuer Bergbad ( vorallem kleine Bettenzahl)
Nur die Vorstellung mitten im Winter dort zu sein, lässt mich frieren

Kann man Reha-Massnahmen hinauszögern? Ich habe auch die Unterlagen von 2011 ( Akutklinik) herausgesucht- oh je die Erinnerung , es war so anstrengend- schon mal das Zimmer zu teilen für jemanden, der eh schon massive Schlafstörungen hat. Der Entlassungsbericht ist auch dermassen fehlerhaft- nein das war keine Erfahrung, die mir geholfen hat- ich war nach 5 Wochen fertiger als vorher.

16.09.2019 06:55 • #7


Hoffnung21
Liebe Shana,

Ich hatte in der Reha ein Einzelzimmer und ich glaube, das ist mittlerweile in (fast?) allen Kliniken so. Ein Doppelzimmer wäre für mich ein absolutes No-Go gewesen. Ich brauche meine Privatsphäre.

Vom Zeitpunkt würde ich sagen, du hast kaum Chancen, für dieses Jahr noch einen Platz zu bekommen. Ich hatte den Antrag damals so im Mai/Juni gestellt und hätte regulär einen Platz über Weihnachten (2017) bekommen. Nur durch Intervention der Krankenkasse ist das auf Ende August vorverlegt worden. (Denen war vermutlich klar, dass ich bis zur Reha arbeitsunfähig bin). Und Allgäu im Winter kann auch sehr schön sein.

LG Eis

16.09.2019 07:13 • x 1 #8


S
Jetzt bin ich erstmal erleichtert, Arbeitsunfähigkeit ohne Probleme bekommen und kann mich endlich etwas ausruhen von diesen Grübeleien , es ist einfach - für mich- superkräfteraubend diese ganzen Schritte zu gehen,
deswegen bin ich auch bei totaler Erschöpfung im Arbeitsalltag-Hamsterrad geblieben, auch wenn ich nur noch Teilzeit arbeite.

Ich soll den Reha-Antrag ( da Vorgeschichte) über Krankenkasse stellen, versteh ich heute zwar nicht, da ich ja nicht in eine Akutklinik will- ich dachte über Rentenversicherungsträger.

Das check ich jedoch übermorgen ab, 2 Tage einfach Erholung vom inneren Vorbereiten und Arztgang ( das hätte ich früher auch nicht verstanden- dass man dafür soviel Restkraft braucht

LG Shana

16.09.2019 11:01 • #9


Albarracin
Experte

16.09.2019 12:56 • x 4 #10


S
Vielen herzlichen Dank für deine Antworten. Sie helfen mir sehr !

Das mag wirklich ziemlich gegensätzlich klingen: Nicht mehr zu können und gleichzeitig noch Angelegenheiten am Arbeitsplatz zu Ende bringen wollen. In gute Bahnen lenken wollen- abschliessen wollen. Das ist echt schräg- ich weiss das. Ich hatte schon mal die Sorge vor einer Narkose mit längerer OP, ob ich den die Statistik ordentlich abgegeben habe.
Aber so bin ich, oder die Leistungsgesellschaft hat mich so getrimmt- ich ärgere mich ja selbst oft über mein zu hohes Verantwortungsbewusstsein- das macht mich eben auch krank. Schadet mir am meisten.
Ich habe noch keine Krankmeldung dieses Jahr, also eben auch weit enfernt von den 6 Wochen - ich kann mir etwas Zeit lassen
Ich glaube mein Doc kennt sich da einfach nicht aus, mit Reha.wo und wie beantragen, und sieht das eben wie mit der Akutklinik das ging ja damals auch relativ rasch.
Ich werde das mit den Rehakliniken selber angehen und danke nochmal für den Hinweis mit der Krankenkasse, da hab ich mich ja auch selbst gefragt was das soll, dieses beantragen über Krankenkasse
Klinik Buchhau macht einen sehr guten Eindruck und ich werde dort anrufen und mich einfach informieren
Ich werde ebenso mich auf die Suche nach einen Therapeuten machen- wobei die meisten hier in der Gegend mich nicht ansprechen. Psychiatertermin- laut Doc- brauche ich nicht machen, wenn ich keine Medikamente nehmen möchte.
Mit dem Rechtsschutz warte ich noch ab, glaube nicht dass ich im Moment ( jetzt schon) mit meinem AG Auseinandersetzungen führen muss. Bei uns gibts immer wieder ganz lange Psych. Erkrankungen - alle kehren nach einer gewissen Zeit an ihren Arbeitsplatz ohne größere Problem zurück.

Übermorgen gehts weiter mit Infos sammeln,
jetzt muss ich mich echt ausruhen,
mich wühlt das ganze so auf
Ausnahmezustand- lieber wäre es mir bei Kräften zu sein und mit Freude meiner Arbeit nachzugehen

16.09.2019 13:36 • #11


Hoffnung21
Hallo Shana,

Nur kurz, du kannst eine Rechtschutzversicherung nicht erst abschließen, wenn du sie brauchst, da muss schon ein gewisser Vorlauf da sein, sonst zahlen sie nicht. Denk bitte da dran. Man braucht die Rechtsschutz u.a. für eventuelle Gutachten in einem Streitfall, die sehr teuer sein können. Wenn mal eine Erwerbsunfähigkeit anstehen sollte kann man die Versicherung auch brauchen.

Zum Psychiatertermin noch. Wenn deine Arbeitsunfähigkeit in die Größenordnung von 6 Wochen gehen sollte dann muss ein Facharzt eingeschaltet werden. Normalerweise akzeptiert die Kasse keine längere Arbeitsunfähigkeit, ohne wenigstens eine Diagnose vom Facharzt. Da wundere ich mich jetzt schon über die Aussage des Hausarztes.

Vg Eis

16.09.2019 22:03 • x 3 #12


S
Danke liebe Eis für die Infos,

also ich wundere mich da auch über einiges- einen Tag später komm ich mir etwas abgefertigt mit der Arbeitsunfähigkeit vor.
So stehen gelassen damit. Ich soll mich erstmal ausruhen-
das gelingt mir auch etwas,
nur kann ich nicht die ganze Zeit abgeschnitten von der Welt/ Menschen allein zu hause bleiben,
da fällt mir die Decke auf den Kopf.
Muss mich mal motivieren , raus zu gehen- auch wenn ich Sorge habe dabei gesehen zu werden.
Offiziell hab ich einen argen Infekt- bis jetzt
Zumindest hab ich ja vor noch in der Arbeit ein paar Dinge zu regeln, dass ist mir wichtig. Also ich möchte da schon noch kurz zurück, paar Tage- das schaffe ich.
Mit dem Rechtsschutz gibt es da gute Tipps? Oder darf man das im Forum nicht veröffentlichen?
LG Shana

17.09.2019 06:14 • x 1 #13


sundancere20j
Guten Morgen,

zum Thema Rechtsschutz ist gerade erst wieder ein Artikel in der Wirtschaftswoche erschienen, inkl. Testergebnissen und wie diese zu Stande gekommen sind. Sind auch auf der Seite der Wirtschaftswoche, einfach mal online reinschauen.
Wichtig ist neben Arbeitsrecht auch die Absicherung im Sozialgerichtsbarkeit, inkl. Widerspruchsverfahren. Bei dem ein oder anderen Versicherer verkürzt sich die Wartezeit nach Vertragsabschluss auf einen Monat. Kostet allerdings auch nen EUR mehr, was es mir jedoch wert ist.

Beim Rausgehen, trotz Arbeitsunfähigkeit, musst Du Dir mal überhaupt keine Sorgen machen, wenn Du auch dabei gesehen wirst. Du darfst das Haus verlassen und alles machen, was der Genesung nicht entgegensteht. Wenn Du beispielsweise einen Infekt hast an den Atemwegen, ist gerade viel frische Luft enorm wichtig. Du darfst sogar in ein Café gehen, ins Kino, Shoppen. Schließlich bist Du arbeitsunfähig, nicht bettlägerig.

Das mit dem falschen Verständnis von Verantwortungsbewusstsein kenne ich gut. Selbst am Tag meiner Krankschreibung bin ich nach dem Arztbesuch noch ins Büro gefahren und habe meinen Schreibtisch aufgeräumt. Damit habe ich es dann jedoch dabei belassen und mir sämtliche Versuche der Kontaktaufnahme seitens des Arbeitgebers verbeten. Das ist nun fast ein Jahr her und hat mir dabei geholfen mich auf mich und meine Genesung zu konzentrieren. Das ist mir wirklich nicht leicht gefallen, weil ich über 20 Jahre lang wie ein Duracell-Häschen durch den Beruf gelaufen bin und immer und zu jeder Zeit verfügbar war.
So allmählich bin ich jedoch wieder in der Lage Ideen zu entwickeln, wie ich mir eine Rückkehr an den Arbeitsplatz vorstellen kann und was es dazu braucht.

Ich drücke Dir die Daumen, dass Du Deine schlimme Phase gut überwindest.

Mein Tipp:

Halt Dich von der Arbeit fern, so lange wie Du kannst. Du nutzt weder Deinem Arbeitgeber, noch Dir. Im Gegenteil, Du provozierst sogar noch länger auszufallen, wenn Du es jetzt nicht erst einmal sein lässt. Erstmal den Kopf freibekommen, dann überlegen wie es weitergeht und bis dahin den Vorteil nutzen, dass Du in einem Beschäftigungsverhältnis bist, welches hoffentlich unbefristet und ungekündigt ist.

Für die Terminvereinbarung mit einem Facharzt (Psychiater) gibt es bei vielen Krankenkassen eine entsprechende Hotline, die Dir einen zeitnahen Termin beim Facharzt vermitteln kann, ohne das Du lange warten musst. Nachteil: Hier hat man dann nicht die Wahl, wo man landet, es ist halt wohnortnah.

Reguläre Wartezeit beim Facharzt für Psychiatrie, meist drei Monate je nach Wohnort. Manchmal sogar länger.

Viele Grüße
Sundancer

17.09.2019 11:53 • x 1 #14


Albarracin
Experte

17.09.2019 13:38 • x 5 #15


Hoffnung21
Danke @Albarracin für die Info. Mein Hausarzt hat das zu mir gesagt, dass er ansonsten Probleme bekommt ohne die Diagnose eines Facharztes. Bei einer Bekannten wurde dem Hausarzt (nicht meiner) sogar gesagt, dass die Patientin sofort und ungesehen vom MDK gesund geschrieben wird, sollte er noch einmal die Arbeitsunfähigkeit verlängern.

Aber es ist gut zu wissen, dass es prinzipiell vom Hausarzt auch mit langfristiger Arbeitsunfähigkeit funktioniert.

VG Eis

17.09.2019 14:07 • #16


Albarracin
Experte

17.09.2019 15:52 • x 3 #17


S
Sundance, vielen Dank für deine Beruhigungen und eben für das Verständnis,
mit dem Bedürfnis den Arbeitsplatz aufräumen zu wollen und eben wichtiges erledigen zu wollen,
eben auch Übergabe von wichtigen Erledigungen.
Ja das Verständnis für Verantwortung- manchmal sehe ich zu lockere Verantwortungsmenschen und denk mir, die arbeiten sich für nichts und niemanden auf, und sind sich selbst am nähsten.
Nur ist es bei mir eben eine markante Eigenschaft, die sich wohl nicht mehr ändert- in diesem Leben.
Ich hab mich schon so oft in die Arbeit geschleppt, weil da eben ein anderer Kollege/ in allein gewesen wäre und für mich mitarbeiten hätte müssen.
Ja ich werde rausgehen, muss mir da doch etwas überlegen- am besten in eine andere Stadt fahren um mich wirklich frei zu fühlen. Schwimmen und Wandern geht, Autofahren gsd. auch- das ging nämlich 2011 nicht mehr.
Ich fühle mich heute schon viel ruhiger und es schimmert Zuversicht ins Dunkle.
Ich hab es ja schon einmal geschafft und da ging es mir noch viel schlechter,

17.09.2019 19:20 • #18


S
Danke Albacraccin, du entwirrst vieles in diesem Forum mit Infos, die Hand und Fuss haben.
In so besonderen Situationen, wie jetzt check ich viel weniger als normal - und vorallem die verschiedenen Gefühle/ Ängste lassen mich bei Entscheidungen für mich noch mehr verwirrt sein und bin mit der Entscheidungsfindung , was für mich und mein Leben das nächste und das beste ist eh schon völlig überfordert.
.
Ich weigere mich ja noch immer Medikamente zu nehmen und mein letzter Psychiaterbesuch hat mir deutlich gemacht, dass das eben das hauptsächliche ist, was dieser Facharzt zu bieten hat. Er hat mir gesagt, dass man halt aus dem Medikamentkontigent ausprobiern kann- was mir hilft.
2011 hatte ich die Krankschreibung ausschliesslich von Hausarzt mit Klinikaufenthalt ( dort hat man mir gsd auch die Freiheit gelassen keine Antidepressiva zu nehmen)
Ich nehme ganz selten Schlafmittel und versuch vieles durch Naturmedizin und Bewegung ( leider funktioniert das aufgrund meiner Psycho-Lähmung) im Moment nicht.

Ich bin eben krank- da ich meine Belastungsgrenze ausreize, immer wieder oder eben schon immer. Ich habe auch schon gelesen dass das der entscheidende Unterschied zwischen Depression und Burnout ist. Bei Burnout sind die Symptome rückläufig wenn die äußere Belastung weg ist. Wobei mir ja die Diagnose letzendlich egal ist, ich wünsche mir nur dass es mir besser geht.
Und heute nachmittag habe ich seit langer langer Zeit geschlafen und fühle mich so erholter wie seit vielen Monaten nicht.

Also nächster Schritt, die Rehas anzurufen, ein Gefühl am Telefon zu bekommen- ob es dort gut sein könnte. Vorsichtshalber einen Psychiatertermin zu vereinbaren- Dauert eh und kann ich bei Bedarf wieder absagen.
Ich informiere mich auch über eine mögliche Rechtsschutzversicherung- auch wenn ich mich weit davon entfernt fühle,
diese zu benötigen.

Mein großer Wunsch ist eben nach einer gewissen Gesundungszeit eine neue Arbeitsstelle zu finden.
Ich denke, da eben auch an Kündigung ( krankheitsbedingt) und einfach Zeit zu gewinnen. Im Krankenstand zu sein empfinde ich ebenso wie 2011 auch anstrengend und unfrei. Ich fühle mich zwar total arbeitsunfähig- dennoch macht es mich ziemlich einsam nicht Dinege unternehmen zu können, die mein Leben erfreuen können. Erschwerend ist auch, dass ich eben viele Freizeitkontakte durch Arbeitskollegen habe- die ich aber im Moment meiden möchte.

17.09.2019 19:36 • #19


S
Guten morgen,

ich versuche mich durchzumanövrieren - komme leider in der Arbeit ganz schnell an meine Grenzen,
ich bin wieder arbeiten gegangen, mein ärgsten Symptom am Arbeitsplatz ist im Moment/ eigentlich das ganze Jahr schon dass ich mich so schnell aufrege , ich hab da kaum kontrolle mehr drüber und dann kommt der ganze Psychorattenschwanz zu Hause ( Erschöpfung, Grübelei und Schlafstörungen und viele körperliche psychosomatische Störungen) . Diese Woche bin ich wieder im Krankenstand. Werde jedoch nächste Woche bis Weihnachten in die Arbeit gehen ( baue jede Woche
Urlaubstage ab- also erleichterte Umstände)

Habe gerade Reha-Klinik angerufen, um Infos zu bekommen. Besonders viele habe ich nicht bekommen- kurz angebunden, ab Bewilligung ist die Wartezeit 16-18 Wochen.
Tja, ein Schritt nach dem anderen, 2020 ist ein neues Jahr


Also krieg ich das schon irgendwie hin. Durchhalten ( nicht schon wieder - aber zumindest bis
2020) und dann eben wenn es gar nicht mehr geht Krankenstand. Wobei mich das zuhause bleiben auch nicht gesünder macht- das ist echt ein Elend: In der Arbeit ganz schnell an der Grenze der Belastbarkeit ( ich kann nur einen Bruchteil von früher leisten) und eben diese schnelle zielüberschiessende Wut ( halte ich natürlich zurück) und zu Hause dann Erschöpfung, Schlaflosigkeit und Zukunftsdepression

13.11.2019 10:01 • x 1 #20


Hoffnung21
Hallo Shana,

Zitat von Shana1967:
Mein großer Wunsch ist eben nach einer gewissen Gesundungszeit eine neue Arbeitsstelle zu finden.
Ich denke, da eben auch an Kündigung ( krankheitsbedingt) und einfach Zeit zu gewinnen.


Der erste und wichtigste Tipp meines Anwalts war, auf keinen Fall zu kündigen, solange ich krank bin. Auch wenn man überlegt, evtl. eine neue Stelle zu suchen, wenn man wieder gesund ist. Ich habe mich nach langer Arbeitsunfähigkeit dann tatsächlich dazu entschlossen, doch in meiner alten Firma zu bleiben. In der Erkrankung beurteilt man vieles negativer als es tatsächlich ist. Und auch bzgl. Arbeitsunfähigkeit, Krankengeld usw. ist es einfacher, wenn man einen Job hat. Die Details weiß ich nicht mehr genau, aber man sollte NICHT kündigen.

Machst du eine Psychotherapie? Du schreibst ja, dass du ein gewisses gesundheitsschädigendes Verhalten hast, daran kann man arbeiten.

Die Reha war für mich das Beste, was ich in der Erkrankung durchprobiert habe. Ich kann es nur weiterempfehlen.

LG Eis

13.11.2019 11:49 • x 1 #21


A


Hallo Shana1967,

x 4#22


S
Vielen Dank Eis!

Ja- da hast du wirklich recht! Der erste wahrhaftige Impuls und wahrscheinlich ein sehr gesunder wäre zu kündigen. Aber unser Sozialrechtssystem würde mich mit diesem Schritt auf allen Ebenen abstrafen. Leider. Ich empfinde da einen richtigen Systemdruck.
Ich werde es nicht tun.
Ich bin im Moment auch nicht in der Lage mich zu bewerben oder mit diesem hiesigen sehr unfreundlichen AA auseinanderzusetzen
Ich bin sehr kritisch gegenüber Psychotherapie, das hat mir nach meinem ersten Burnout nicht geholfen. 3 Jahre lang. Im Moment ist da kein Impuls mich auf die Wartelisten von zig Therapeuten zu
setzen, an die ich nicht wirklich glaube- und Monate auf einen Platz zu warten.

Ich mach jetzt mal noch ein wenig durchhalten und beantrage Reha,
und dann kann ich immer noch länger in den Krankenstand gehen- was ich ja eigentlich nicht möchte-
aber wenns nicht anders geht.leider

13.11.2019 13:11 • x 1 #22

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