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Auf der Suche nach Hilfe, Depression

S
Ich habe keine Ahnung ob mir das hier weiter hilft und was genau ich hier mache aber ich weiß das ich Depressionen habe und seit 7 Monaten auf einer Warteliste für eine Psychotherapie stehe. Vor 8 Monaten hatte ich 3 Schlaganfälle und eigentlich hatte ich sehr viel Glück, ich habe nichts zurückbehalten. Alles was ich hatte konnte ich wieder erlernen. Glaube ich zu mindest. Das einzige was geblieben ist, ist die Depression.
Ich war sogar bei einer Notfall Sitzung bei einer Psychologin, die sagte mir, das sie 1. aktuell keinen Platz zur verfügung hätte und ich nur einen Termin bei ihr hatte weil ein anderer abgesagt hatte und 2. meine Situation sowieso kein Fall für sie wäre.
Allerdings mal ganz ehrlich, ich erzähle doch keiner wildfremden Frau die ich das erste mal sehe und wo ich mich wie auf einem Präsentiertellerr fühle, meine dunkelsten Gedanken. Wie fängt man so ein Gespräch an? Hallo, ich heiße xyz und mache mir Gedanken darüber, ob mein Insulin ausreicht um mir ne Überdosis zu geben. Oder ob meine Blutdrucktablletten ausreichen? Einschlafen und nicht mehr aufwachen.
Ich weiß ich brauche Hilfe aber wie bekommt man die?
Ach ja, ich kann mich ja selber Einweisen lassen aber mal ehrlich, wenn es mir richtig schei. geht und diese Gedanken kommen, dann setze ich mich ganz sicher nicht in mein Auto und fahre 30 KM bis zum nächsten Krankenhaus um mich einweisen zu lassen. Da kann ich froh über meine Katze sein das die es merkt und mir die Kraft gibt den nächsten Morgen noch zu erleben. Oder der Gedanken, was ich meinem erwachsenem Kind antun würde oder meinem Partner.

19.12.2024 10:59 • x 2 #1


Stromboli
Liebe @Schlumpfinekim (wie kommst du auf diesen Nicknamen?)

Erstmal willkommen hier, auch wenn du schreibst, du hast keine Ahnung, was du hier machst und ob es dir hilft. Machen tust du offenbar: Hilfe suchen. Und da bist du hier sicher nicht ganz falsch. Wir teilen alle mehr oder weniger das Schicksal, mit Depressionen, Ängsten und anderen psychischen Schwierigkeiten zu leben und einen Weg finden zu müssen.

Es liest sich ziemlich heftig, 3 Schlaganfälle und seither mit Depressionen auf Wartelisten ausharren. Sehr verständlich, dass du da ins Grübeln und Gedankenkreisen gerätst bis hin zur Vorstellung, allem ein Ende zu setzen. Ich bin froh zu lesen, dass es in deinem Leben sozusagen eingebaute Bremsen gibt für diese selbstdestruktiven Gedanken: ein erwachsenes Kind, einen Partner, eine Katze. Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass meine beiden erwachsenen Kinder solchen Gedanken schon oft den Riegel geschoben haben durch ihr Dasein.

Was du von jenem Notfalltermin schreibst, ja, klingt auch nicht aufbauend. Ich hoffe sehr für dich, dass du bald einmal in eine Therapie aufgenommen wirst, in der du dich so wohl fühlst, dass du dich öffnen kannst. Das wäre wirklich wichtig.
Kannst du in der Zwischenzeit vielleicht punktuell andere Angebote für dich in Anspruch nehmen? Telefonseelsorge, wenn es mal wieder gar nicht weiterzugehen scheint? Oder eine Sozialberatungsstelle? Hast du einen guten Hausarzt? Ich denke, da du ja offenbar nicht nur psychische, sondern auch körperlich handfeste Symptome hast (Diabetes?), könnten auch Gespräche mit dem Hausarzt/der Hausärztin hilfreich sein. Manche sind offen für die psychischen Aspekte einer Erkrankung und gehen auch darauf ein, wissen, dass Psyche und Körper eng zusammenhängen.

Ich wünsche dir erstmal eine möglichst leichte und trotz allem ein bisschen frohe Weihnacht und einen ebensolchen Jahreswechsel.

Herzlich, Stromboli

19.12.2024 11:57 • x 1 #2


A


Hallo Schlumpfinekim,

Auf der Suche nach Hilfe, Depression

x 3#3


S
@Stromboli erst mal Danke für deine Worte. Schlumpfine war schon vergeben und Kim hieß meine frühere Katze. Welche Hilfsangebote? Ich hab das Gefühl ich stehe alleine da. Ständig habe ich Steine im Weg. Schon nach den Schlaganfällen war ich in Rehe und da hatte ich schon Depressionen.....durch Streik vielen meine Termine bei der Sozialstation aus, trotz mehrfachem Bitten um einen neuen Termin, es kam keiner zustanden. Und wieder alleine.
Mein Hausarzt, tja der verweist mich auf die Psychotherapie, bei der ich auf der Warteliste stehe. Also wieder alleine.
Meine Diabetologin hat mir eine Psychologin empfohlen aber oh Wunder...Warteliste. Und noch mal alleinne.
Hilfe scheint man wohl wirklich erst zu bekommen wenn man den letzten Schritt gegangen ist.

Sorry das ich so resigniert klinge aber ich bin mitlerweile resigniert. Egal was ich mache und versuche, es klappt nicht. Ich fühle mich alleine. Und nein, mit meinem Partner kann ich darüber nicht sprechen, er hat seine eigenen Probleme und ich möchte ihn damit nicht noch zusätzlich belasten. Und Seelsorgeteelefon, wie schon erwähnt, ich bin nicht der Typ der sich anderen öffnet. Wieso ich das hier mache? Hier bin ich anonym. Und ja eigentlich möchte ich hilfe erhalten. Ich will den Kreislauf durchbrehen, weiß aber nicht wie und denke, wenn es sich nicht ändert wird es mich führer oder später doch ganz im Griff haben

19.12.2024 12:20 • x 2 #3


Stromboli
Zitat von Schlumpfinekim:
Sorry das ich so resigniert klinge


Entschuldigen muss sich hier niemand, schon gar nicht für resignierte Gefühle. Davon können hier praktisch alle ein Lied singen.

Zitat von Schlumpfinekim:
ich bin nicht der Typ der sich anderen öffnet.


Auch diese Scheu kennen viele hier, ich auch. Ebenso, dass es in einem Forum wie diesem ein bisschen leichter fällt, weil man anonym bleiben kann. Ich meine, unsere Depressionen und Ängste haben ihre Wurzeln ja sehr oft in schlechten bis traumatischen Erfahrungen mit den Menschen, die uns nahe standen, denen wir eigentlich hätten vertrauen wollen, auf deren Wohlwollen wir angewiesen waren, von denen wir aber enttäuscht und verletzt wurden. Wer würde sich da nicht verschliessen und schützen, um nicht in neue Verletzungen reinzulaufen?
Wir erleben ja auch in einer Therapie erstmal diese Hemmschwelle, uns mit unseren Verletzungen zu zeigen. Und trotzdem sind neue und im Gegensatz zu den alten positive Beziehungserfahrungen der Schlüssel, die erlittenen Wunden langfristig zu heilen, die Schmerzen zu lindern. Dafür ist eine gute Therapie da, und dafür sind auch neue, gute Kontakte im realen Leben wichtig.
Das Wichtigste ist aber erstmal, du kannst hier genau so sein, wie du jetzt bist, kannst genau so viel mitteilen oder eben für dich behalten, wie du magst. Du bist hier willkommen. Du schreibst, du möchtest Hilfe erhalten und den Kreislauf durchbrechen. Einen Schritt hast du gemacht, indem du dich hier angemeldet hast. Mit deinem Dilemma bist du hier nicht alleine.

Lieben Gruss

19.12.2024 23:21 • x 3 #4


Oli
Hallo und willkommen im Forum!

Entschuldige, wenn ich gleich mit der Tür ins Haus falle, aber ich glaube, ich sollte bald mal schlafen gehen:

Mich wundert es sehr, dass Dir anscheinend nicht empfohlen wurde, zu einem Psychiater oder besser noch Neuropsychiater zu gehen. Die Depression scheint ja eindeutig organische Ursachen zu haben.

Oder werden die Schlaganfälle als psychische Traumata angesehen?

Alles Gute!
Grüße vom *Oli

20.12.2024 01:46 • x 2 #5


S
Hallo Oli,
nein es gibt keine organische Verbindung zu den Schlaganfällen. Die einzige verbindung die meine Ärzte finden konnten war mein Strsspegel. Da sagten sie ich soll diesen Reduziren. Tja nur das wie, das konnten sie mir nicht verraten. Dazu hätte ich gerne den Termin in der Reha beim Sozialendienst erhalten. Ich sollte wohl noch erwähnen, dass ich seit dem Tot meines Vaters, meine Mutter betreue. Die wäre ohne meine Hilfe aufgeschmissen. Tja, das heißt neben meiner Vollzeitbeschäftigung habe ich dann noch eine rund um die Uhr betreuung für meine Mutter. Wenn sie zum Arzt muss, ich aber Arbeiten muss, kann ich mir anhören wie wichtig der Arztbesuch für sie ist und das ich schuld bin wenn ihr etwas passiert.
Meine Mutter hat Neuropathie, also Nervenabsterben durch Diabetes und sie hat Rheuma mit richtigen Wucherungen. Das bedeutet wenn sie einen schlechten Tag hat, geht sie ein paar Schritte und fällt im nächsten Moment ohne ankündigung um. Egal ob auf einer Treppen oder Gegenstände.
Also habe ich sie von einem Arzt zum nächsten gebracht um Pflegestufe zu beantragen. Als der Medizinischedienst hier war, oh Wunder, kam ihr Alterstarsinn zum Vorschein. Sie konnte das was sie sonst nicht konnte. Sie konnte laufen, Flaschen öffnen, ein Glas halten usw.
Seit geraumer Zeit merke ich das sie viel Durcheinander wirft, Vergisst usw. Also habe ich dem Arzt auf ihre Veränderung angesprochen. Dieser hat mir eine Überweisung für einen Neurologen gegeben da er der meinung ist, das sie Demenzkrank ist. Der Neurologe soll dies nun mitbehandeln. Aber oh Wunder, der Termin kommt erst im März 25 zustande. Sprich es dauert 6 Monte um einen Termin zu bekommen. Tja und ich muss funktionieren obwohl ich weiß, das es mir gar nicht gut geht. So und nun kommen meine Ärzte und sagen mir, ich soll mein Stress reduzieren

20.12.2024 12:29 • x 1 #6


S
@Stromboli
Ja, ich möchte den Kreislauf durchbrechen, ich hab nämlich die befürchtung da ich irgendwann eine Kurzschulssreaktion mache.
Ich bin doch nicht die einzige die in so einer Situation festsitzt. Es muss doch auch andere geben die ähnliches erlebt haben und vielleicht tipps geben können wie man den Kreislauf durchbricht.
Das ich Hilfe benötige weiß ich schon lange....vor ein paar Jahren hatte ich eine Bauchspeicheldrüsenenzündung...am 2. Tag im Krankenhaus bin ich in mir zusammen geklappt, habe ständig geheult und konnte mich gar nicht beruhigen. Warum? Ich hatte auf einmal Zeit für mich und meine Gedanken konnte kreisen. In der Reha war ich in einer Gruppe die zur Entspannung spazieren geht. Wir waren an einem Teich, Sonnenschein und die Enten, die Fareben, die Ruhe, die Gerüche...alles wirkte auf mich und ich fing an zu heulen. Immer wenn ich diese Ruhe erlebe, fange ich an zu heulen. Für mich ist das ein ganz deutliches Zeichen von Hilferuf meines Körpers. Ich heule sonst nicht. Ich muss ja funktionieren. Aber was nützt es wenn ich es weis und mir keiner Hilft?

20.12.2024 12:36 • x 2 #7


mutmacher
Ja, ich kann das sehr gut nachempfinden. Habe meine Mutter ab meinem 67.Lebensjahr 3 Jahre rund um die Uhr gepflegt, obwohl nie ein gutes Verhältnis zu ihr bestand. Irgendwann fing sie sogar an zu kommandieren wenn ich z.B. in ihrem Garten am arbeiten war oder das Büro meines verstorbenen Vaters aufräumte. Sie liebte es nicht, wenn ich einkaufen musste usw. Irgendwann sprach meine Tochter dann (telefonisch) ein Machtwort.
Wir riefen den Notarzt u. sie kam in die Klinik, anschließend zur REHA. In dieser Zeit räumten wir das Esszimmer aus und bekamen ein Pflegebett ausgeliehen. In der Klinik bekam sie eine Pflegestufe und wir konnten den Diakonischen Pflegedienst beanspruchen, der je nach Bedarf kam. Das war dann eine große Entlastung. Ich war 70 Jahre alt, als ich nicht mehr konnte. Das nächst gelegene Altenheim hatte zunächst keinen freien Platz. Auf meine fast täglichen Anrufe dort, muss ich denen wohl auf die Nerven gegangen sein und sie boten einen Heimplatz zunächst für 6 Wochen an. Ich war total am Ende körperlich und psychisch, besuchte sie aber noch täglich. Die Frage war, was mit dem Elternhaus geschehen sollte. Meine (unsere) Wohnung war ja 150 km entfernt. Nach langem Hin und Her konnten wir das Haus schließlich verkaufen, nachdem wir es mit sehr viel Mühe ausgeräumt hatten. Heute könnte ich das alles nicht mehr. Nach dem Hausverkauf fuhren mein Mann und ich endlich wieder in unsere eigene Wohnung zurück und ich besuchte meine Mutter, die tatsächlich 97 Jahre alt wurde ein WE (2 Tage) im Monat. Die AutoFahrt war mir jedesmal ein großes Opfer, da mir die lange Autobahnfahrt alles abverlangte. Jeder Besuch begann und endete mit ihrem bösartigen Geschrei und schlimmen Vorwürfen. Irgendwann stellte ich die Besuche ein und telefonierte mit ihr, schrieb ihr oder schickte Päckchen. Es kam nie ein Danke- ihr Dank waren Anklagen und Vorwürfe. Ihre Ersparnisse waren längst aufgebraucht und ihre Rente war nur klein. Es kam die Zeit, dass ich jeden Monat 500.- Euro für das Heim zahlte. Mit dem Erlös des Elternhauses, bauten mein Schwiegersohn und ich hier am Ort ein Dreigenerationenhaus und wohnen nun hier zusammen unter einem Dach, meine Tochter mit 5 Personen und mein Mann (der leider dieses Jahr verstorben ist) und ich nun als Witwe in einer kleinen gemütlichen 70 qm-Wohnung, meine Kinder und Kindeskinder direkt nebenan im größeren Teil des Hauses. Wir verstehen uns gut und helfen uns gegenseitig.
Da ich nun keine Miete mehr zahlen musste, ging das mit den 500.- Euro monatlich an Heimkosten bis zum Tod meiner Mutter ganz gut. Aber es war alles in allem keine leichte Zeit.
- Vlt. kannst Du für Dich ein paar Ideen aus meinem Schrieb herauslesen.
Ich wünsche Dir erstmal viel Kraft und trotz allem eine schöne und besinnliche Weihnachtszeit.
Gruß vom
Mutmacher

20.12.2024 14:50 • x 4 #8


S
@mutmacher
Wow, beim lesen dachte ich wow, da schreibt jemand fast mein Leben nieder!
Ich habe zwar keine Heimkosten von 500,- Euro, dafür habe ich meine Mutter aber aus ihrem Schuldenberg den mein Vater hinterlassen hat, ausgelöst. Als mein Vater starb hat er meiner Mutter ca. 80.000,-Euro Schulden für unser Elternhaus hinterlassen. Meine Mutter war nervlich so am Ende, das ich einen Kredit nach dem anderen ablöste und am Ende das Haus auslöste und nun mit den Raten da sitze.
Eine Anerkung? Ach woher, schon alleine heute wieder, wo ich mich drüber ärgere...ich koch z.B. Chili Concarne, ihr ist nicht danach als macht sie sich eine Tütensuppe. Auf meine Frage, was willst du Essen, bekoomme ich als antwort, du machst das schon aber wenn es nicht ihrem Geschmack entspricht, dann bekomme ich nur gejammer und genörgel. Wärend ich damit groß geworden bin, das es hieß, was auf dem Tisch steht wird gegessen. Ja, das ist nur eine Kleinihkeit aber es gibt eine Menge Kleinichkeiten.
Wenn ich die Wohnung putze, nach dem Tod meines Vaters habe ich meine Mutter bei mir aufgenommen, dann schaut sie in die Ecken und nörgelt rum weil ich vielleicht nicht über den Mülleimer gewischt habe oder weil der Ofen staubig ist. Wenn ich dann vor lauter Frust sage, sie kann sich ja eine kleine Wohnung nehmen wenn es ihr nicht passt, bekomme ich als Antwort, man muss doch auch mal etwas sagen können. Ein Danke bekomme ich genauso wenig wie du es bekommen hast, im Gegenteil, das was ich mache ist doch Selbstverständlich, immerhin hat sie sich ja auch um mich gekümmert wie ich klein war. Wenn ich dann Frage wieviele Kinder sie kennt die sich so um ihre Eltern kümmern wie ich es mache, dann wird es abgewunken.
Werden alle Älteren Menschen so im Alter? Wenn ja möchte ich nicht alt werden, ich möchte meinem Sohn das nicht antun!
Ein Pflegebett habe ich schon vor ein paar Jahren gekauft.
Eine zuzahlung zum Pflegeheim könnte ich mir gar nicht leisten, durch die Raten für das Haus. Mit ihrer Rente würde sie ein Pflegeheim auch nicht finanzieren können.
Im Krankenhaus war sie ja schon ein paar mal aber wie gesagt, da kann sie ja dann auf einmal und hat keine Wehwechen. Manchmal denke ich, sie macht es sich einfach nur bequem aber was wenn ich mich irre und sie wirklich nicht kann?

20.12.2024 16:43 • #9


S
Ich sage ja,es sind nur Kleinichkeiten aber wenn die jeden Tag kommen, fragt man sich echt wieso man sich das antut.
Nach dem meine Mutter beim Hähnchengesschnetzeltes mit Pilzrahmsoße kritisierte, ging es am Donnerstag beim Chili weiter. Das ißt sie nicht geerne, meinte sie. Am Freitag war ihr die Lende zu trocken. Tja, lede ist nun mal nicht fetthaltig. Ich meinte, sie hätte sich ja noch Soße nehmen können aber das wollte sie nicht. Heute ging es dann mit ihrem heiß geliebten Kartoffelsalat weiter. Ihrer Meinung mache ich zuviel Speck dran. Abgesehen davon wäre er diesmal zu fad. Ich sagte dann würz in dir nach, denn ich inde in gut so wie er ist. Und wäre ich der Meinung, dass zuviel Speck dran wäre, würde ich in nicht dran machen.
Ich verstehe nicht wie man ständig nur nörgeln kann, kein Danke oder einfach mal seine Meinung für sich behalten kann.
Es verletzt ungeheuuerlich. wenn ich an meine Kindheit denke....hat sie das wirklich alles vergessen oder verdrengt?
Vermutlich geht es die Tage so weiter, davor graut es mir jetzt schon.

21.12.2024 19:26 • x 1 #10


Greta
Liebe @Schlumpfinekim,

die schwierige Situation mit deiner Mutter kann ich aus eigener Erfahrung sehr gut nachvollziehen.
Zitat von Schlumpfinekim:
Also habe ich sie von einem Arzt zum nächsten gebracht um Pflegestufe zu beantragen. Als der Medizinischedienst hier war, oh Wunder, kam ihr Alterstarsinn zum Vorschein

Ich habe mir damals für die Beantragung der Pflegestufe Unterstützung von einer Pflegeberaterin geholt.
Pflegeberatung macht jeder Pflegedienst, selbst von man dort bisher kein Kunde ist.
Bevor der medizinische Dienst zur Begutachtung kam, hatten wir ein Vorgespräch mit der Pflegeberatung, in dem wir alle Punkte schon mal durchgegangen sind. Die Pflegeberaterin war dann auch bei der Begutachtung dabei, und am Ende erhielt meine Mutter die Pflegestufe 2.

Im Internet gibt es diverse Plattformen, mit deren Hilfe man schon mal grob den evtl. Pflegegrad ermitteln kann.
Entscheiden wird letztendlich zwar der medizinische Dienst, aber man hat immerhin schon mal eine Richtung und sieht vor allem auch, worauf es ankommt.
Einfach mal bei Google Pflegestufe berechnen eingeben.

Schon bei Pflegestufe 1 steht deiner Mutter ein monatlicher Entlastungsbetrag in Höhe von 125 Euro zu.
Diesen Betrag kann man frei verwenden, also z.B. für eine Unterstützung im Haushalt oder für eine Betreuungskraft.
Ab Pflegestufe 2 hat deine Mutter Anspruch auf ein monatliches Pflegegeld.
Außerdem gibt es ein Jahresbudget für Verhinderungspflege und für Kurzzeitpflege... falls du mal eine Auszeit brauchst (Urlaub z.B.) oder krank wirst.
Zusätzlich übernimmt die Pflegekasse auch die Kosten für eine Tagespflege (bei Pflegestufe 2 z.B. bis zu 689 Euro pro Monat).
Meine Mutter z.B. geht jeden Freitag in die Tagespflege und ich habe so zumindest einen Tag in der Woche mutterfrei.
Obendrein bezuschußt die Pflegekasse Kosten für notwendige Umbauten, z.B. eine ebenerdige Dusche, und auch das Pflegebett für meine Mutter hat die Pflegekasse bezahlt.

Zitat von Schlumpfinekim:
Eine zuzahlung zum Pflegeheim könnte ich mir gar nicht leisten, durch die Raten für das Haus. Mit ihrer Rente würde sie ein Pflegeheim auch nicht finanzieren können.

An den Kosten für ein Pflegeheim musst du dich erst beteiligen, wenn dein Jahresbruttoeinkommen mehr als 100.000 Euro beträgt.
Wenn Rente und Vermögen deiner Mutter nicht ausreichen, um die Zuzahlung für das Pflegeheim zu leisten und dein eigenes Einkommen unter dem Jahresbrutto von 100.000 Euro liegt, springt das Sozialamt ein.

Bitte lass dich unbedingt beraten und schöpfe alle Möglichkeiten aus, die dir bzw. deiner Mutter zustehen.
Du bist ja selbst nicht gesund und brauchst dringend etwas mehr Entlastung.

Liebe Grüße
Greta

21.12.2024 23:23 • x 3 #11


S
@Greta
Hallo Greta, erstmal danke für die Tipps.
Eine Pflegeberatung hatten wir und laut dieser Voreinschätzung wäre meine Mutter mindestens Stufe 2 ggf. sogar Stufe 3. Nur hat das der Mkd anders beurteilt .
Das Geld welches ich monatlich abrufen könnte, wollte ich zu meiner Entlastung nutzen, damit meine Mutter mit dem Taxi zu ihren Ärzten (Diabetologen, vor Diabetologen muss sie zum Hausarzt zur blutabnahme um den Langzeitwert zu bestimmen, Rheumatologe, Nefrologe, Orthopäde, Kardiologe, HNO) fahren kann. Mich kosten die Arztbesuche viel Zeit und Stress,da ich während deren Öffnungszeiten selbst arbeiten muss. Gut,ich bekomme eine Bescheinigung das ich beim Arzt war,aber auch sowas muss ein Arbeitgeber akzeptieren. Auf meine frage bei der Pflegekasse hieß es, das Geld kann ich zwar abrufen aber Taxi geht nicht,das muss dann eine Sozialstation oder ähnliches machen. Also habe ich mich dort informiert. Wenn meine Mutter beim Arzt ist,dauert es ja eine Weile bis sie wieder raus kommt und die Zeit lassen die sich auch bezahlen. Als ich mir das ausgerechnet habe,kam soviel raus,das meine Mutter 1 mal im Monat zum Arzt kann und ich noch drauf legen muss.
Also keine Entlastung

Durch die Schlaganfälle kann ich meine Mutter nur noch schwer beim Baden/duschen unterstützen, also habe ich einen Antrag auf barrierefreie Dusche gestellt. Die wollen einen Kostenvorschlag haben,was verständlich ist,nur weiß ich doch gar nicht was mich hinter den Wänden erwartet.

Warum ich damals nicht in Widerspruch gegangen bin, das war eine Zeit in der ich viele Überstunden gemacht habe und ganz einfach die Frist vergessen habe.
Wieso ich keine Neuüberprüfung mache? Dafür benötige ich den Termin beim Neurologen der ja erst im März 25 stattfindet.
Dann werden ihre Nerven in den Beinen gemessen und sie soll auf Demenz untersucht werden. Vielleicht hilft das weiter.

Ich habe ja selber noch Koordinationsprobleme, desswegen fällt es mir schwer ihr beim duschen/baden zu helfen.

Das ich Entlastung benötige, weiß ich aber solange das kein Arzt bestätigt, nutzt mir das nichts.
Ich bekomme zwar Ergotherapie zur Rückgewinnung meiner Koordination und Logopädie zur Rückgewinnung meiner Lesefähigkeit aber für alles andere benötige ich einen Neurologen.

Alleine das ich um diese Zeit wieder wach im Bett liege zeigt mir, wie dringend ich hilfe brauche. Ich würde so gerne mal wieder durchschlafen,das habe ich in der Reha genossen aber das ist auch schon wieder über 6 Monate her...
Also heißt es, abwarten und hoffen dass doch noch alles gut wird

22.12.2024 02:54 • #12


Greta
Liebe @Schlumpfinekim,

Zitat von Schlumpfinekim:
Warum ich damals nicht in Widerspruch gegangen bin

Zitat von Schlumpfinekim:
Wieso ich keine Neuüberprüfung mache?

Es ist total verständlich, dass du das bisher nicht gemacht hast bzw. nicht machen konntest.
Ich finde es schon bewundernswert, dass du dich überhaupt in deiner Situation auch noch um deine Mutter kümmerst.

Vielleicht bleibt im Moment tatsächlich nur die Option, den Neurologen-Termin abzuwarten und danach nochmals einen Antrag auf Pflegestufe für deine Mutter zu stellen.
Wichtig finde ich aber, dass dann beim Begutachtungstermin auf jeden Fall die Pflegeberaterin mit dabei ist.
Uns hat das damals sehr geholfen, da sie den Gutachter nochmal auf Punkte hingewiesen hat, an die wir in dieser Prüfungssituation gar nicht gedacht hätten. Außerdem scheinen die Gutachter die Aussagen der Pflegeberatung irgendwie ernster zu nehmen.

Zitat von Schlumpfinekim:
damit meine Mutter mit dem Taxi zu ihren Ärzten

In bestimmten Fällen übernimmt die Krankenkasse die Taxifahrten zum Arzt. Dafür muss der Arzt vorher allerdings die Notwendigkeit bescheinigen. Die genauen Bedingungen dazu kann dir sicher die Krankenkasse deiner Mutter nennen.
Zitat von Schlumpfinekim:
also habe ich einen Antrag auf barrierefreie Dusche gestellt. Die wollen einen Kostenvorschlag haben,was verständlich ist,nur weiß ich doch gar nicht was mich hinter den Wänden erwartet.

Eine Fachfirma wird das sicher gut abschätzen können; da musst du dir wirklich keine Sorgen machen.

Gibt es irgendjemanden in deiner Familie, der dich ein bisschen unterstützen könnte? Partner... Geschwister... Kinder...?
In manchen Städten/Gemeinden gibt es auch Vereine, deren Mitglieder sich ehrenamtlich z.B. um alte Menschen kümmern. Sie zum Arzt oder zum Einkaufen fahren, mit ihnen spazierengehen, ihnen vorlesen, Spiele machen usw.
Bei uns heißt das z.B. Bürger helfen Bürgern.
Vielleicht gibt es bei dir ja ähnliches?
Frag doch mal bei der Gemeinde oder beim Sozialdienst danach.

Liebe Grüße
Greta

22.12.2024 07:55 • x 1 #13


S
@Greta
das mit der Anwesenheit der Pflegeberatung werde ich mir merken und versuchen. Die war ja nur vorher da.

Ich vertraue so Firmen nicht,knabbern da noch an einer Heizungsfirma rum. Die hatten einen Ofen neu verbaut, 30 Tausend Euro. Die Abnahme von Schornsteinfeger dauerte 5 Jahre wg Mängel. Und selbst gestern nach dem Austausch eines Fensters,musste ich feststellen das dass Thermostat falsch angebracht war.

Was Hilfsangebote abgeht wie Fahrdienst...
Leider wohne ich auf dem Land,da ist das Angebot nicht so groß. Dann kommt dazu, das sich meine Mutter schon immer zurück gezogene hat.
Ich hatte mal versucht sie zur Seniorengymnastik zu bringen. Das hat sie,mehr durch meine Nötigung, ca 12 Wochen durchgezogene.
Dann kam sie an und meinte, ich kenne da keinen,die kennen sich untereinander und kennen dich,die reden nicht mit mir usw.
Alles was ich sagte, war sinnlos. Ich sagte bring dich mit ins Gespräch,da beißt keiner, die haben nicht auf dich gewartet,du musst den Anfang machen usw.
Wir wohnen seit 45 Jahren auf dem Dorf und keiner kennt meine Mutter. Nur die direkten Nachbarn.

Mein Sohn hilft mir wenn es geht aber er muss ja auch arbeiten und hat sein eigenes Leben. Ohne ihn würde ich das nicht schaffen. Er hilft mir aus wenn ich nicht mehr weiter weiß.
Mein Partner hilft mir ebenfalls,er fängt mich auf und packt mal mit an,wenn ich es zulasse.
Meine Schwiegertochter ist eine verwöhnte Prinzessin,die nicht viele macht. Hilfe von ihr kann ich vergessen. Mein Bruder wohnt zu weit weg.

22.12.2024 09:50 • #14


A


Hallo Schlumpfinekim,

x 4#15


Greta
Liebe @Schlumpfinekim,

Zitat von Schlumpfinekim:
Ich vertraue so Firmen nicht,knabbern da noch an einer Heizungsfirma rum

Aber es hilft ja nichts. Wenn du das Bad umbauen willst, brauchst du jemanden, der das kann.
Ich mache das immer so, dass ich mich im Bekanntenkreis umhöre, ob da jemand eine gute Firma kennt und schaue mir auch die Bewertungen im Netz an. Auch achte ich darauf, wie der Mitarbeiter beim Beratungstermin auftritt; ob ich den Eindruck habe, er weiß, wovon er redet und auch, ob er mir sympathisch ist. Letzteres ist zwar nicht unbedingt ein Qualitätskriterium, aber bisher bin ich damit immer ganz gut gefahren.
Zitat von Schlumpfinekim:
Leider wohne ich auf dem Land,da ist das Angebot nicht so groß.

Es kann sich trotzdem lohnen, sich mal nach Hilfsangeboten zu erkundigen.
Ich lebe auch auf dem Land und wie gesagt, bei uns gibt es sowas.

Ich weiß natürlich, dass es sehr mühsam ist, sich um all die Dinge kümmern zu müssen.
Aber der Lohn für die ganze Mühe ist, dass du am Ende nicht mehr so belastet bist. Deine Gesundheit ist sollte immer an erster Stelle stehen, denn wer kümmert sich um deine Mutter, wenn du irgendwann gar nicht mehr kannst?

Immerhin hast du eine Familie, die dich unterstützen kann und diese Unterstützung darfst du auch einfordern.
Kleine Auszeiten für dich sind sooo wichtig!

Was das ständige Genörgel deiner Mutter angeht... Da würde ich ihr ganz klar sagen, dass du keinesfalls verpflichtet bist, sich um sie zu kümmern. Sie kann sich auch eine eigene Wohnung nehmen oder ins betreute Wohnen ziehen.
Und wenn sie das nicht will/kann, na, dann wird eben gegessen, was auf den Tisch kommt. Ganz nach dem Motto:
So lange du die Füße unter meinen Tisch steckst,...
Klingt zwar erstmal hart, aber wenn du ihr nicht deine Grenzen aufzeigst, nimmt das alles kein Ende und wird wohlmöglich mit zunehmendem Alter noch schlimmer.
Es ist wie mit den Kindern, leider.
Musste ich allerdings auch erstmal lernen.

Zu den langen Wartezeiten auf einen Therapieplatz:
Vielleicht kannst du diese Zeit mit Unterstützung einer Beratungsstelle überbrücken.
Hier bei uns bietet z.B. die Caritas eine Familien- und Lebensberatung an. Dort bekommt man recht zügig einen Termin und kann dann auch Folgetermine vereinbaren. Auch die Frauenberatungsstellen bieten Unterstützung in den unterschiedlichsten Lebenssituationen an.
Zitat von Schlumpfinekim:
ich erzähle doch keiner wildfremden Frau die ich das erste mal sehe und wo ich mich wie auf einem Präsentiertellerr fühle, meine dunkelsten Gedanken. Wie fängt man so ein Gespräch an?

Die Berater/innen sind allesamt entsprechend geschult und werden sicher einen guten Einstieg in ein Gespräch finden. Du musst auch nicht sofort alles von dir preisgeben. Keiner zwingt dich dort zu irgendwas oder löchert dich endlos. Du hast jederzeit die Kontrolle und erzählst nur das, was du zu erzählen bereit bist.

Alles Liebe für dich!
Greta

22.12.2024 12:18 • x 1 #15

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