Ausbildung abbrechen - was beachten?

soulmate88
Hallo!

Hatte heute wieder einen kleinen Zusammenbruch als ich zu Hause meine Mittagspause gemacht hab. Bin dann wieder ins Büro, vor meinem Chef liefen mir die Tränen und dann bin ich nach Hause gegangen.

Bin jetzt gerade mal drei Wochen wieder voll arbeiten, davor war ich ja 12 Wöchen stationär wegen Borderline und so. Mit der Arbeit lief es jetzt auch wieder einigermaßen okay, aber jetzt habe ich schon wieder keine Kraft mehr. Ich kann einfach nicht mehr und weiß nicht was ich machen soll. Mein Chef hatte ja wirklich viel Verständnis dafür, dass ich so lange krankgeschrieben war wegen der Klinikzeit. Das war kein großartiges Problem. Aber ich will ihm das nicht schon wieder antun, dass ich so schwanke und man sich nicht wirklich auf mich verlassen kann. Mal gehts gut und mal geht einfach gar nichts.

Bin jetzt Anfang des 2. Lehrjahres und ich habe irgendwie Angst das alles nie zu schaffen, aufgrund meines psychischen Zustandes. Das Ding ist, ich bin ja nicht doof, hab 2008 mein Abi mit 1,8 gemacht. Und ich habe meinen Traumjob. Aber irgendwie ist mir das alles zu viel.

Die drei Monate Klinik haben mir eigentlich schon viel gebracht, hauptsächlich im zwischenmenschlichen Bereich. Aber jetzt wo es wieder um die Arbeit geht, habe ich keine Kraft mehr dafür. Ich verstehe das nicht und es kotzt mich verdammt an. Ich hasse mich dafür.

Wie soll es denn jetzt weitergehen?

Ich kann nicht schon wieder krank machen, da mir einige Dinge auf Arbeit auch wirklich wichtig sind. Aber ich schaffe es auch nicht mehr, jeden Tag meine Maske zu tragen und zu verstecken wie es mir wirklich geht. schei. Zwickmühle.

Liebe Grüße
soulmate

21.09.2009 17:43 • #1


Albarracin
Experte

21.09.2009 21:42 • #2


A


Hallo soulmate88,

Ausbildung abbrechen - was beachten?

x 3#3


soulmate88
Hallo,

habe mich wieder etwas gefangen. War heute früh beim Arzt und hab mich für gestern und heute krankschreiben lassen. Morgen geh ich wieder arbeiten, plötzlich sieht wieder alles ganz anders aus, fühle mich einigermaßen gut. Mit meinem Chef habe ich heute auch nochmal kurz gesprochen, er war teilweise auch Auslöser für meinen kleinen Zusammenbruch, das ist aber soweit geklärt.

Ich hasse diese extremen (Stimmungs-) Schwankungen, aber was soll man machen. Jetzt geht es auf jeden Fall erstmal wieder normal weiter.

Um einen ambulanten Therapieplatz habe ich mich heute auch gekümmert, bekomme einige Unterlagen zugeschickt, aber Wartezeit ist 6 bis 9 Monate. Mal schauen. Hätte mich vielleicht schon während meiner stationären Therapie kümmern sollen...

Liebe Grüße
soulmate

22.09.2009 18:55 • #3


Albarracin
Experte

25.09.2009 15:18 • #4


S
Hallo Soulmate,

ich kann es so gut nachempfinden wie es dir geht. Man hat eigentlich einen Traumjob oder Traumausbildung, will darin arbeiten doch KANN EINFACH NICHT. Ich wünsche mir manchmal einfach dumm zu sein und sagen zu können es hat an meinen Leistungen gelegen.
Es freut mich sehr, dass es bei dir wieder besser ist. Paß auf dich auf!

LG, STAR

@Albaraccin, ist man nach so einer Maßnahme bei der IFD nicht auch ein wenig abgestempelt? Das Arbeitsamt hatte mir auch eine Eingliederungsmaßnahme vorgeschlagen, doch ich will nicht mit solchen Augen angesehen werden. Wir hier verstehen uns vielleicht aber die da Draußen stempeln uns ab. Ich will kein Mitleid.

12.10.2009 18:40 • #5


soulmate88
Hallo Albarracin,

danke noch für den Link. Aber ehrlich gesagt kann ich mit dem IFD überhaupt nichts anfangen, heißt ich weiß nicht was das ist und wofür?! Wäre nett mal ne kurze Erklärung zu bekommen wozu das gut sein soll...ich weiß wirklich gar nichts darüber

Liebe Grüße
soulmate

30.12.2009 21:53 • #6


Albarracin
Experte

31.12.2009 13:20 • #7


soulmate88
Mmhhh...n bissl was ist jetzt auch bei mir angekommen

Aber ich habe keinen GDB oder so, davon bin auch denk ich mal noch weit entfernt.

Ich krieg das alles schon so irgendwie hin, hab ja nen verständnisvollen Chef und ne superliebe Kollegin. Die Ausbildung abzubrechen ist halt so eine typische Borderline-Denkweise, entweder alles oder nichts... Ich weiß ja, dass diese Gedanken nur manchmal temporär da sind und auch wieder völlig verschwinden können.

Also, danke für die Infos, aber für mich ist das nicht das Richtige.

Liebe Grüße
soulmate

05.01.2010 23:39 • #8


soulmate88
War heute den ersten Tag arbeiten nach meinem fast zweiwöchigen Urlaub. Heute Vormittag hat mein Chef das Gespräch mit mir gesucht. Ich bin so schon völlig Ende und das hat mir wieder den Rest gegeben. Er freut sich für mich, dass ich Anfang Juli wieder in der Klinik aufgenommen werde, weil ich ja gesagt hab, dass es mir was bringt. Aber als Chef muss er natürlich auch auf die Leistung gucken. Er lässt schon viel durchgehen, das wissen wir beide. Nach dem letzten Klinikaufenthalt ging es wieder richtig gut, dann fiel es wieder ab. Er denkt, es könnte wieder so sein...und das wird es auch bestimmt. Klar, dass es mir dann erstmal gut geht, wenn die ganze Belastung weg ist... Aber wenn der Druck wiederkommt...

Mein Chef ist zwar irgendwo gutmütig, aber eben auch unzufrieden... Ich bin auch unzufrieden... Warum also nicht die ganze Sache beenden? Der Gedanke an Kündigung kam auf... Ich kann nicht mehr, ich quäle mich fast jeden Tag. Aber ich bin abhängig von der Arbeit, wovon soll ich sonst leben? Bin heute Mittag nach Hause gegangen um zu heulen, am Nachmittag wieder heimlich geheult. Schleppe mich morgen auch wieder zur Arbeit, obwohl ich heute überlegt hab zum Arzt zu gehen.

Ich kämpfe so sehr um das alles. Aber mache ich mir vielleicht nur selbst was vor? Oder muss ich mir eingestehen, dass es nicht mehr geht...
Weiß nicht mehr weiter.

17.05.2010 19:47 • #9


F
liebe soulmate,

oh, das tut mir wirklich leid, dass du zur zeit so zwischen den stühlen stehst.
ist anstelle eines abbruches eine unterbrechung möglich? ich glaube, du bist im 2. ausbildungsjahr? vielleicht kannst du ein jahr pausieren und dann im nächsten jahr in das 3. ausbildungsjahr (oder vielleicht auch nochmals in das zweite - wegen deinen fehlzeiten) einsteigen?
in einigen ausbildungsberufen ist dies möglich. vielleicht auch bei dir? deine berufsschule müsste dir da genauer auskunft geben können (oder dein chef?).

viele liebe grüße zu dir ins schöne mecklenburg!
freieheide

18.05.2010 13:48 • #10


soulmate88
Und schon wieder muss ich in diesen Thread schreiben...

War heute den dritten Tag arbeiten nach meinem diesmal sechswöchigen Klinikaufenthalt. Und mir gehts beschissen. Hab schon wieder darüber nachgedacht, alles zu schmeißen. Hab Freitag auf Arbeit geheult, heute in der Pause zu Hause, das ist bei mir echt nicht normal. Habe mir selbst wohl zu lange was vorgemacht, so nach dem Motto muss doch funktionieren, bist doch jung, hast n super Abi, warum sollte es mit der Ausbildung nicht klappen... Ja das sagt mir auch mein Verstand, aber irgendwie kann ich nicht mehr. Bin völlig fertig. Hab wieder Sui*gedanken. Selbstverletzung... Ich müsste doch nur noch bis Mai durchhalten und könnte dann meine Prüfung machen und dann weitersehen. Hab auf dieses Ziel auch in der Therapie hingearbeitet, aber plötzlich ist wieder alles weg, jetzt wo ich wieder in meinem Alltag und nicht mehr in der Klinik bin.

Hab den Rest der Woche erstmal halbtags Urlaub genommen, also nur vier statt acht Stunden arbeiten. Ist vielleicht erstmal leichter für mich. Wirke nach außen scheinbar stark, wurde ja stabil aus der Klinik entlassen, habe für meine Ziele gekämpft. Aber jetzt in der praktischen Umsetzung fehlt mir absolut die Kraft. Auch wenn ich nicht mehr so sehr belastet werde, mir ist trotzdem alles zu viel. Habe das Gefühl ich werde nicht gesünder, es wird eher alles noch schlimmer... Ich gehe langsam daran kaputt... Wie weit muss es noch kommen...

Ich schaffe es nicht mehr. Und wenn ich dann so im Internet lese, dass einige ihre Ausbildung abbrechen wollen, weil ihnen der Job einfach nicht passt – das ist bei mir ja anders, es ist mein Traumjob, ich will, aber ich kann nicht. Kann das einer verstehen? Ich müsste etwas aufgeben, was eigentlich meinen Vorstellungen entspricht, mich aber kranker macht... Was ist nun wichtiger, Gesundheit oder Ausbildung/Arbeit? Außerdem hab ich Angst man könnte mir unterstellen, dass ich einfach keinen Bock hab. Denke meine Situation ist so schwer verständlich zu machen...

19.07.2010 19:46 • #11


soulmate88
Mein Chef hat heute mal wieder mit mir das Gespräch gesucht. Und zwar hat er sich gedacht, dass ich diese Woche bestimmt nicht halbtags Urlaub genommen hab, um mich zu sonnen, sondern weil es mir nach der Klinik auf einmal wieder alles zu viel ist. Hat gemerkt, dass es mir nicht wirklich gut geht und findet es eigentlich auch doof, dass ich meinen Urlaub krankheitsbedingt opfere.

Er hat sich dann gefragt, ob es nicht einen Übergang Klinik - Arbeit gibt und hat sich bei einem großen Kunden von uns einfach mal erkundigt, die
haben nämlich auch viel mit Borderlinern usw. zu tun. Naja und die Dame meinte dann, klar gibts sowas. Dann hat er hier in unserem Ort wo angerufen (er wusste auch nicht mal, dass es hier sowas gibt) und die Situation kurz geschildert und erstmal grob gefragt, ob es Möglichkeiten der schrittweisen Wiedereingliederung gibt. Hab dann auch nochmal angerufen und am 2.8. dort nen Termin, Gesundheitsamt, sozialpsychiatrischer Dienst oder sowas ist das. Vielleicht können die mir ja irgendwie helfen?! Würde ja dann auch über die Krankenkasse laufen. Hab mich jedenfalls erleichtert gefühlt, hab Hoffnung jetzt endlich wirklich Hilfe zu bekommen...

Nächste Woche werd ich dann wohl vielleicht nochmal halbtags Urlaub nehmen und dann mal sehen wie es weitergeht.
Von allein hätte ich auch nicht wirklich gewusst wohin ich mich melden könnte, deshalb hatte ich mich da selbst noch nicht wirklich gekümmert. Brauch manchmal nen Schubser

22.07.2010 21:02 • #12


soulmate88
Hat vielleicht zufällig jemand einen guten Link, wo was über Wiedereingliederung steht? Hab nämlich keine richtige Vorstellung davon, wie es z.B. finanziell aussieht, wie sowas überhaupt aussieht, was das evtl. für Auswirkungen haben kann usw...?

22.07.2010 22:10 • #13


soulmate88
Heute kam mir wieder ein neuer Gedanke.
Gibt es eine Möglichkeit die Ausbildung ein halbes Jahr zu unterbrechen und dann zu beenden?
Im September beginnt mein drittes und eigentlich letztes Lehrjahr, habe jetzt also schon zwei Jahre rum. Ich will die Ausbildung definitiv beenden und einen guten Abschluss machen! Aber ich kann es im Moment nicht. Mein momentaner Zustand lässt das einfach nicht zu, es wird alles nur schlimmer. Glaube das ist die Realität, auch wenn ich es nur schwer akzeptieren kann.

Hatte jetzt so die Idee, wie wäre es wenn ich ein halbes Jahr aussetzen könnte? So könnte ich mein Leben zu Hause erstmal in geordnete Bahnen lenken, überhaupt wieder zum Leben zurückfinden und mich von Sui*gedanken weiter distanzieren. Mir eine Grundstabilität erarbeiten. Nach ein paar Wochen oder Monaten würde ich mich bestimmt auch wieder mit der Theorie auseinandersetzen - in meinem ganz eigenen Tempo und ohne Druck, wenn dann der Kopf wieder dafür frei ist, weil ich mir dann vielleicht selbst erstmal wieder Boden unter den Füßen geschaffen habe (unterstützt durch ambulante Therapie weiterhin).

Wäre dieses Aussetzen nur durch Krankschreibung möglich (was ja ein Arzt unterschreiben müsste, Krankenkasse müsste mitmachen usw...schwierig oder?) oder gibt es auch einen anderen Weg, sich arbeitslos melden und ALG beziehen oder so? Ich hab keine Ahnung.

Meine Idee ist also ein halbes Jahr die Ausbildung auszusetzen (mein Chef würde mir da glaube ich nicht im Weg stehen), aber wie kann man das offiziell machen und wie siehts dann finanziell aus?

Hab ich mich einigermaßen verständlich ausgedrückt?
Wäre dankbar für Hinweise...

10.08.2010 18:00 • #14


A


Hallo soulmate88,

x 4#15


M
Hallo soulmate88,
du solltest bei der IHK mal nachfragen, ob bei Aussetzung der Ausbildung und bei Wiederaufnahme die vorigen 2 Jahren angerechnet werden.

Zitat:
Wäre dieses Aussetzen nur durch Krankschreibung möglich (was ja ein Arzt unterschreiben müsste, Krankenkasse müsste mitmachen usw...schwierig oder?)
Wenn du nicht arbetsfähig bist, sollte dein Arzt dich auch weiter krankschreiben.

Zitat:
oder gibt es auch einen anderen Weg, sich arbeitslos melden und ALG beziehen oder so? Ich hab keine Ahnung.
ALG bezieht man eigentlich, wenn man dem Arbeitsmarkt auch zur Verfügung steht bzw. u.a. wenn man krankengeldmäßig ausgesteuert ist und einen laufenden Rentenantrag hat.

Zitat:
Meine Idee ist also ein halbes Jahr die Ausbildung auszusetzen (mein Chef würde mir da glaube ich nicht im Weg stehen), aber wie kann man das offiziell machen und wie siehts dann finanziell aus?
Wenn du weiterhin krankgeschrieben bist, brauchst du doch nichts weiter zu unternehmen. Oder willst du für ein halbes gekündigt werden, um dann wieder eingestellt zu werden ? Das wäre eine sehr riskante Sache.

10.08.2010 20:38 • #15

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