ich weiß gar nicht, wie ich anfangen soll, es ist viel mehr eine frage, als dass ich in irgendeiner form einen ansatz für eine lösung habe.
mitspielen oder nicht, kann ich auch nicht beantworten.
ich habe meinen bruder, der hin und wieder solchen wahn hat, vielleicht nicht ganz so schlimm, wie manch einer von euch oder von euren bekannten oder verwandten. aber so oder so, für ihn schlimm genug, da er sich in der phase nun mal auch nicht wohl fühlt. und viele ängste hat.
am besten , ich gebe ein bsp.:
er sitzt auf der couch in einer abgedunkelten wohnung. er ist schon seit tagen, wochen zu hause, weil er sich nicht raustraut, wegen dem gespött der menschen draußen. so sitzt er also auf der couch, ich komme zur wohnung herein und sehe ihm an, dass etwas nicht stimmt. er erzählt mir, dass die nachbarn ihn beobachten, weshalb wir auch nicht laut miteinander reden sollten, da er sich sonst schämt, wenn andere seine probleme mitbekommen. wenn er allein schon husten würde, würde er ein lachen hören, was für ihn bedeutet, dass sie ihn auslachen. usw
ich gehe in dem moment auf ihn ein und frage ihn, warum er sich so sicher ist, dass sie auch wirklich über ihn lachen. frage ihn, warum er glaubt, dass sie ihn beobachten? ich habe ihm zb: auch erzählt, dass ich ebenso ab und zu mal am fenster stehe und in die nachbarswohnungen gucke, aber aus reiner neugierde wie andere ihre wohnungen eingerichtet haben. versuche ihm also nur zu signalisieren, dass oftmals die menschen (ob sie jetzt wirklich am fenster stehen oder nicht) ein ganz anderes interesse verfolgen, als ihn auszuspionieren. er sagt dann auch sowas wie, ich weiß ja, aber dieses gefühl besteht trotzdem.
manchmal gehe ich auch viel dringlicher darauf ein und frage weiter; wenn sie lachen, warum ist es für ihn so schlimm. denn selbst wenn sie ihn auslachen würden, warum kann er darüber nicht hin weg schauen?
es ist mir schon klar, dass sein selbstbewußtsein im keller ist und ihm es natürlich etwas ausmacht, wenn andere über ihn lachen, nur manchmal denke ich und deswegen frage ich euch:
kann ich ihn nicht mit solchen fragen ein wenig wachrütteln, damit er eben nicht mehr diesen wahn hat, sondern er vielmehr erkennt, dass das problem bei ihm liegt? ich bin und will keine hobbypsychologin spielen.
ihr solltet nur wissen, mein bruder erzählt mir sehr viel und vertraut mir sehr viel an, er hat auch viele einigermaßen gute momente, in dem er mir auch ziemlich klar seine probleme schildern kann, aber erzählt mir eben auch nicht alles, selbst sein diagnostiziertes krankheitsbild hält er mir fern.
ich meine nur, wie hier auch schon geschildert:
jmd sieht den teufel- was verbindest du mit dem teufel, warum ist er plötzlich an deiner seite?- na warum wohl, der will mich holen- holen, wohin? ja, du glaubst also du sollst bald sterben? - ...- woher die angst miut dem tod...?
nein ganz ehrlich, sollte man solche gespräche führen oder ist es zu waghalsig?
ich weiß ja selber nicht, wie es richtig ist, auf so etwas einzugehen.
möglicherweise bringe ich damit jmd nur noch mehr durcheinander und könnte ihm noch viel mehr schaden.
und dass will ich auf keinen fall riskieren.
also vielleicht, jmd der selber darunter leidet, kann mir eine antwort geben.
29.06.2009 14:47 •
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