Belastungsgrenze nach Depression nicht mehr so hoch? Was meint ihr?

Anika
Ich merke immer stärker meine Grenzen. Zum Glück spüre ich es und jetzt kann ich noch etwas dagegen unternehmen.

Seit dem burn out arbeite ich nicht mehr in meinem alten Beruf, sondern in einer ganz neuen Tätigkeit. Das ist gut so und auch eine Entlastung. Allerdings bin ich trotzdem nicht wieder voll einsatzfähig. 4 Stunden gehen, aber auch nicht jeden Tag. Wenn ich zu viel arbeite, dann vergesse ich mich selber und meine Gedanken rutschen ins Negative. Automatisch. Es fällt mir sehr schwer, den Gedanken eine andere Richtung zu geben. Irgendwie gleite ich durch Überbelastung ganz weit weg von meinem Zentrum. Es braucht viel Energie, damit ich mich zentriere in solchen Zeiten, meine Gedanken ordne und meine Gefühle ausdrücken kann.

Das macht mir schon Angst zweitweise. Es fühlt sich dann so schwer an.

18.10.2010 09:41 • #16


Anika
Schon einen Monat her, dass ich hier geschrieben habe.

Das Leben besteht aus Wellenbewegungen, das spüre ich deutlich. Das ist für jeden Menschen so. Ich frage mich, ob man das nach einer Depression ängstlicher beobachtet? Kaum wird der Wellengang mal etwas wilder, ängstige ich mich gleich und denke, ich könne wieder in ein Loch rutschen. Ich sage mir zwar, dass es am nächsten Tag schon wieder gut sein wird, glaube mir aber in solchen Momenten selber nicht so ganz. Erst, wenn meine Gedanken sich beruhigt haben, kann ich erkennen, dass es ein normales Auf und Ab gibt. Auch für mich!

Ich denke, die Angst spielt eine grosse Rolle.

22.11.2010 12:20 • #17


Anika
So ewig lange nicht geschrieben. Die Zeit rast wirklich dahin.

Wenn ich meine letzten Beiträge lese, dann merke ich, dass mein Zustand weiterhin stabil ist und ich zu meinen zeitweise psychischen Schwächen stehen kann, ohne mich zu schämen. Und es mir lange Phasen auch richtig gut geht.

Zur Zeit beende ich meine Umschulung und merke: Umgang mit Stress ist nach wie vor ein riesiges Problem für mich. Auch Ängste. Kurz nach Beginn der Umschulung bekam ich Panikanfälle beim Fahren auf der Autobahn und traue mich auch zur Zeit noch nicht auf die Autobahn. Letztens hatten wir die erste Prüfung und ich stand so richtig neben mir. Das war ganz furchtbar. Ich sagte mir: Da musst du jetzt durch. Du musst! Du musst! Und das, wo ich doch das ich muss aus meinem Leben verbannt habe. In dem Moment konnte ich es nicht in ein ich darf umwandeln.

Nach der Prüfung bekam ich körperliche Symptome und meine Ärztin meinte: Ganz klar Stresssymptome!! Wobei ich spüre, besser kommt es raus aus mir, zeigt sich das am Körper, als in der Seele und empfinde das sogar als einen Fortschritt für mich.

Im Juni folgt die letzte Prüfung. Ich merke, dass mich diese ganze Umschulung ganz enorm belatet hat und auch jetzt gerade zur Prüfung hin da noch ein riesiges Paket Belastung drauf gekommen ist. Ich habe doch geübt, achtsam zu sein und im Moment zu leben. Das gelingt mir zur Zeit überhaupt nicht. Wenigstens ist es mir bewusst, dass es mir nicht gelingt. Es zeigt sich auch wieder stärkere Unsicherheit anderen Menschen gegenüber. Misstrauen. Wut.

Bearbeiten kann ich das durch Schreiben. Das hilft mir nach wie vor sehr. Ich hoffe, dass sich nach der Prüfung dieser Brocken, der auf mir lastet, löst und einfach abfällt

Nun, das war jetzt so das Negative.

Positiv ist, dass ich viel öfter und besser mein Bauchgefühl spüre und auch darauf höre und danach handle. Kann schneller Entscheidungen treffen. Ich kann mich besser durchsetzen und anderen auch mal meine Meinung direkt sagen, ohne hinterher in Selbstzweifel oder Grübelei zu verfallen, ob das richtig war oder nicht. Mich besser abgrenzen. Da denke ich manchmal schon, ob ich eine Schreckschraube geworden bin aber lieber bin ich eine solche, als das ewig liebe Kind

Auch habe ich einen langjährigen Kontakt abgebrochen, wo ich spürte, dass er mir schadet. Habe neue Kontakte geknüpft, wo ich merkte, dass sie mir gut tun.

Habe abgenommen und meine Ernährung umgestellt. Kümmere mich allgemein mehr um meinen Körper bzw. meine Gesundheit.

Ich bin auf dem Weg. Zur Zeit etwas neben der Spur, aber in ein paar Wochen, nach der Prüfung, habe ich dann sicher wieder festen Boden unter den Füssen

Liebe Grüsse von Anika

16.05.2012 09:30 • #18

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