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Benommenheit als Nebenwirkung von Antidepressiva

S
Hallo,

ich nehme seit Mitte Juli Antidepressivas zur Depression Bewältigung. Erst Bupropion, gefolgt von Venlafaxin und jetzt seit 3 Wochen Duloxetin, seit gestern mit 120 mg. Seit der Einnahme von Duloxetin fühle ich mich dauerbd benommen und stehe irgendwie neben mir. Sehr unangenehm. Ich habe das Gefühl, tagsüber gar nicht richtig wach zu werden.

Gibt es Erfahrungswerte?
Wie lange muss man mit Nebenwirkungen rechnen?
Wann kommt es nach der Dosis Erhöhung zur vollen Wirkung?

28.09.2019 11:48 • x 1 #1


Hoffnung21
Hallo Skygirl,

Nimmst Du alle 3 Antidepressiva zusammen, oder waren das Wechsel?

Wenn du nach 3 Wochen immer noch unter Benommenheit leidest würde ich das mit dem Arzt abklären, das ist meiner Meinung nach zu lang. Es gibt aber Patienten, die haben ihre Nebenwirkungen sehr lange ausgehalten (4-6 Wochen) und dann hat sich der Körper daran gewöhnt.

Bei mir hat der Psychiater immer nach ein paar Tagen gesagt, es muss erträglich sein, sonst kann man es vergessen. D.h. ICH hätte es gar nicht so lange genommen.

Mein Rat wäre, den Arzt zu kontaktieren und ihm deine Nebenwirkungen zu schildern.

VG Eis

28.09.2019 16:12 • x 1 #2


A


Hallo Skygirl77,

Benommenheit als Nebenwirkung von Antidepressiva

x 3#3


111Sternchen222
Die Erhöhung des Duloxetin kann dir durchaus nochmal 14 Tage Nebenwirkungen wie Benommenheit bringen.Ich hab es auch nach jeder Erhöhung gehabt

28.09.2019 18:26 • #3


bones
Hast du von dein Arzt kein beruhigungsmittel bekommen,um halt die Nebenwirkung zu minimieren? Man gibt halt Benzo oder neuroleptika dazu in der einschleichphase und später ausschleichen tut.
Vllt dein Arzt mal kontaktieren und davon erzählen.

28.09.2019 19:12 • #4


S
Ich nehme Duloxetin und ein Neuroleptika abends.

Ich habe den Arzt mehrfach darauf angesprochen und er meinte dass dieses Gefühl von meiner Erkrankung kommt. Ich stehe aber wirklich neben mir und halte das nur schwer aus. Ich muss das nochmal ansprechen. Vielleicht braucht der Körper auch mehr Zeit zur Gewöhnung. Es ist immer dieselbe Frage, ob es von der Krankheit oder dem Medikament kommt. Kennt Ihr das Gefühl, nicht richtig da zu sein und neben sich zu stehen unter Medikamenteneinnahme?

29.09.2019 10:57 • #5


bones
Ja ich kenne das Gefühl. Nun sowas erlebe ich ebenso,wenn ich ein neues medikament einschleich.
Aber diese Nebenwirkung ist Vergleich zu mein Depression nix dagegen. Daher nimm ich es in Kauf. Es ist nur vorüber gehend.
Die Frage ist halt, kannst du das aushalten ? Wenn mehr Nebenwirkungen als Wirkung eines Antidepressiva auftreten,dann sollte man sehr gut überlegen,ob das Sinn macht. Das kann kein Arzt beurteilen. Nur du allein kannst sein. Schliesslich muss du damit leben können.
Ob die benommenheit von den medikament oder von der erkrankung kommt,kann auch hier kein Arzt das beurteilen! Hättest du das von Anfang an oder erst seit der Einnahme von duloxetin? Hattest du die nebenwirkung auch bei 90mg? Gut,120mg ist nicht gerad weniger.

29.09.2019 11:39 • #6


S
@bones: ich gebe Dir Recht. Bei mir überwiegt das Gefühl der Benommenheit gerade alles andere. Ich hatte das etwas schon vor dem Antidepressiva. Aber nicht so heftig. Entweder gebe ich dem Ganzen noch Zeit oder ich frage den Arzt, es abzusetzen. Ging bei Dir diese Benommenheit dann wieder weg?

29.09.2019 12:05 • #7


bones
Nun du hast ja erst vor paar Tagen das duloxetin auf Max Dosis erhöht. Sicherlich trägt auch die Erhöhung dazu bei, dass Nebenwirkungen sich bemerkbar machen. vielleicht sogar am Anfang werden die Symptome schlimmer. Nicht ungewöhnlich. Aber das vergeht/bessert sich mit der Zeit.
Ich würde an deiner Stelle erstmal warten und sollte es immer noch nicht besser werden,kannste das immer noch absetzen. Man sollte das medikament schon Zeit lassen. Sonst macht es ja eine Erhöhung kein Sinn.es hat ja auch ein Grund, warum man das erhöht hat.
Bei mir ging es in etwa 2 Wochen weg.

29.09.2019 12:37 • #8


111Sternchen222
Bei mir auch

29.09.2019 12:49 • #9


M
Zitat von Skygirl77:
Es ist immer dieselbe Frage, ob es von der Krankheit oder dem Medikament kommt.

Solange du Medikamente nimmst und die Depression nicht vorbei ist, wirst du das nicht herausfinden. Die meisten Ärzte werden es grundsätzlich auf die Krankheit schieben. Erst wenn du nicht mehr depressiv bist und die Medikamente ausgeschlichen hast, wirst du das herausfinden. Aber Vorsicht beim Ausschleichen: Man sollte sich Monate dafür Zeit nehmen und die Dosis in 10%-Schritten im Abstand mehrerer Wochen verringern.

29.09.2019 13:46 • #10


S
Dieses Gefühl neben sich zu stehen, ist so unangenehm. Vielleicht ist es auch beides. Depression und verstärkt durch das Antidepressiva.

29.09.2019 14:39 • x 1 #11


M
Zitat von Skygirl77:
Dieses Gefühl neben sich zu stehen, ist so unangenehm. Vielleicht ist es auch beides. Depression und verstärkt durch das Antidepressiva.

Dass Symptome, die man durch die Depression schon hatte durch Antidepressiva verstärkt werden, kann ich bestätigen. Und auch, dass sich noch neue, schlimmere dazu gesellen. Als ich angefangen habe, Mirtazapin zu nehmen, ging es mir immer schlechter. Nach 2 Wochen fing ich an, abends zu weinen, wie ein kleines Kind, fast jeden Tag. Noch schlimmer wurde es dann, als ich anfing, es auszuschleichen. Plötzlich bekam ich eine Aggression wegen kleinsten Problemen, die mich fast dazu brachte, schlimme Dinge zu tun. Mein ganzer Körper spielt verrückt. Verdauungsprobleme, ständig ein Erkältungsgefühl, übelste Verspannungen, Zuckungen und Schmerzen überall. Ich habe das kürzlich anhand der Beiträge, die ich in diesem Forum schrieb rekonstruiert. Ja, Mirtazapin hat mir nicht geholfen, es hat alles noch schlimmer gemacht. Nun bin ich seit ca. 6 Wochen aus der Depression raus, aber körperlich ein Wrack. Und das allerschlimmste daran: Keiner glaubt mir. Meine Eltern denken, ich habe immer noch eine Depression, Ärzte sowieso. Täglich frage ich mich, wie lange ich dieses Elend noch zu ertragen habe. Ich gebe mir max. 3 Jahre. Wenn diese Qualen dann nicht vorüber sind, werde ich wohlgemerkt in seelisch gesundem Zustand Selbstmord in Betracht ziehen.

29.09.2019 15:00 • #12


S
Das klingt ja wirklich schlimm. Zum Glück hast du die Depression überwunden. Grenze dich von den anderen ab und pass bitte gut auf dich auf.

30.09.2019 07:12 • x 1 #13


S
Mir macht das Gefühl neben sich zu stehen und nicht richtig da zu sein Angst. Weil es andauernd ist. Ich will mein Lebensgefühl wieder als ich aktiv und wach war. Ich habe so Angst jetzt in diesem Dämmerzustand bleiben zu müssen.

30.09.2019 07:50 • #14


Pimbolina71
Sollte es weiter anhalten, würde ich unbedingt mit dem Arzt darüber reden.

30.09.2019 08:01 • x 1 #15


S
Der Arzt sagt, am Medikament könne es nicht liegen. Sondern ein Symptom.

30.09.2019 13:06 • #16


bones
Das hab ich mir denken können, es auf die Depression zu schieben. Damit ist es aber nicht getan. Was hat er denn vor, damit dieses symptom gelindert bzw gedämpft wird? Find dein Arzt macht es sich einfach.

30.09.2019 14:26 • #17


S
Ja so sehe ich das auch. Weiß nicht, was ich noch tun kann. Weine jeden Tag. Morgen ist Oberarztvisite.

30.09.2019 14:40 • #18


111Sternchen222
Ach, du bist stationär? Na gut dann Wende dich morgen an der Oberarzt. In der Klinik da kann man was erleben.

Mir wollte damals die Stationsärztin kein Schlafmittel geben weil sie meinte es sei AUSGESCHLOSSEN im Schla Panikattacken zu haben.
Gott sei dank hatte ich die Psychologin auf meiner Seite.
Nehmen die Pfleger dich ernst?

30.09.2019 15:02 • x 1 #19


S
Was ist das denn für eine Aussage.
Ja das mit den Pflegerin klappt ganz gut.

30.09.2019 16:01 • x 1 #20


111Sternchen222
Vielleicht kann die jemand von denen sagen an welchen der Ärzte du dich am Besten wendest

30.09.2019 16:26 • #21


bones
Zitat von Skygirl77:
Ja so sehe ich das auch. Weiß nicht, was ich noch tun kann. Weine jeden Tag. Morgen ist Oberarztvisite.


Mach Druck. Sag denen das nochmal. Geh denen auf die Nerven, schliesslich werden sie dafür bezahlt. Sonst kommst du nicht weit damit.
Kann aber auch ein Lied singen,was Klinik betrifft. Bin selber in stationär Behandlung. Heut hab ich auch ne Ansage gemacht,weil es nicht richtig ist, wenn sie nix machen. Wir sind die leidenden und müssen klar damit kommen. Scheint mal angekommen zu sein in deren Schädel. Schlimm dass man immer laut werden muss, eher sie was machen.

30.09.2019 16:45 • x 1 #22


Pimbolina71
Ja, das ist gut, wenn heute Oberarztvisite ist, unbedingt ansprechen und Dich nicht abwimmeln lassen. Dieser Arzt macht es sich wirklich einfach, in dem er sagt, dass dies nicht am Medikament liegen kann. Dann soll er Dir ein anderes Mittel verschreiben, damit es Dir besser geht und die Symptome gelindert werden.

01.10.2019 04:27 • x 1 #23


Hoffnung21
Hallo skygirl

Im Prinzip ist es egal, ob die Benommenheit vom Präparat oder der Depression kommt.
    kommt es vom Präparat, muss die Medikation geändert werden
    Kommt es von der Depression, dann wirkt das Präparat nicht und die Medikation muss geändert werden
Da du noch weiterhin starke Symptome hast (Weine jeden Tag) hilft das Antidepressiva nicht ausreichend, muss also geändert werden.

Sag denen das genau so und dass du dich nicht noch ein paar Wochen so weiter quälen lassen willst. Es gibt genug andere Antidepressiva, sollen sie umstellen.

Alles Gute
Eis

01.10.2019 06:17 • x 3 #24


S
Vielen Dank! Du hast Recht Eis, wenn es mir anhaltend so schlecht geht, stimmt was nicht! Ich spreche es nachher in der Visite an.

01.10.2019 07:46 • x 1 #25


M
An dieser Stelle weise ich nochmal auf den Early Medication Change hin: Man sollte mit der Umstellung auf ein anderes Medikament nicht zuviel Zeit verstreichen lassen, weil sich unser Gehirn sehr schnell an ein Medikament gewöhnt und man nach längerer Zeit sich umso schwerer tut, es wieder abzusetzen.
https://www.gesundheitsforschung-bmbf.d.a-3321.php

01.10.2019 15:16 • x 2 #26


S
Jetzt hatte ich gestern noch ein Gespräch mit dem Stationsarzt weil es mir so schlecht geht. Ich stehe neben mir, bin gefühlstot und sehe keinen Fortschritt in der Genesung. Er bleibt bei dem Antidepressiva, nehme das seit 4 Wochen. Müsste ich da nicht schon irgendeine Besserung spüren?

Ist es im Rahmen der Depression noch normal, gar nichts mehr zu fühlen und sich nicht spüren zu können? Ich bin seit 12 Wochen in dieser Klinik.

05.10.2019 08:41 • x 1 #27


Pimbolina71
Hallo @Skygirl77 : Du bist seit 12 Wochen in der Klinik und es ist noch keine Besserung in Sicht? Warum beharrt dieser Arzt denn so auf diesem Antidepressiva? Nach 4 Wochen solltest Du schon langsam eine Wirkung spüren und zwar nicht nur NW.

Kannst Du denn am Programm von der Klinik teilnehmen? Oder das auch nicht? Wie geht es mit dem Schlafen?

Hab trotzdem einen angenehmen Tag.

Liebe Grüsse
Pimbolina

05.10.2019 08:47 • x 2 #28


S
Hallo Pimbolina,

er sagte, wir hätten schon so oft gewechselt. Aber das ist das dritte, andere hatten schon häufiger einen Wechsel. Und ich finde, es ist auch kein Argument.

Ja, ich gehe zu allen Therapien. Auch zum Yoga.
Da ich mich aber ständig so benommen und abwesend fühle, ziehe ich mich leider auch oft aufs Zimmer zurück.

Lg Skygirl

05.10.2019 09:28 • #29


A


Hallo Skygirl77,

x 4#30


Pimbolina71
Hallo Skygirl

Das finde ich absolut daneben, was dieser Arzt sagt. Manchmal braucht es mehrere Versuche, bis man ein geeignetes Medikament findet. Da sollte er mehr Spielraum lassen.

Aber ich finde es toll, dass Du am Programm teilnehmen kannst, auch wenn Du Dich dann wieder ins Zimmer zurück ziehst, was für mich sehr verständlich ist.

Musst Du übers Wochenende in der Klinik bleiben? Bekommst Du Besuch?

Liebe Grüsse
Pimbolina

05.10.2019 09:36 • x 1 #30

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