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Berufliche Neuorientierung mit Burnout

L
An die, die sich schon mal nach einem Burnout beruflich neuorientieren wollten/mussten:

Wie seid ihr da vorgegangen?
Hattet ihr schon eine Tendenz in welche Richtung eure Neuorientierung gehen sollte?

25.04.2021 19:33 • #1


E
Zitat von Lazyblanca:
An die, die sich schon mal nach einem Burnout beruflich neuorientieren wollten/mussten: Wie seid ihr da vorgegangen? Hattet ihr schon eine Tendenz in welche Richtung eure Neuorientierung gehen sollte?

Liebe @Lazyblanca , ich hatte auch schon mehrmals beruflich Orientierungsphasen. Auch nach einem Zusammenbruch. Ich habe Bücher dazu gelesen und mir zuerst überlegt, was ich gut kann und wie ich damit so arbeiten könnte, dass ich es bewältigen kann, es mir gut geht und Freude bereitet. Und auch was gar nicht geht.
Und wieviel ich verdienen muss.
Und dann wo ich so einen guten Arbeitsplatz mit passendem Umfeld finden könnte.
Dann beworben und auf die Sache und das Gefühl geachtet. Beides sollte möglichst so weit stimmen, dass es eine deutliche Verbesserung wäre.
Lg Joline

26.04.2021 08:44 • x 3 #2


A


Hallo Lazyblanca,

Berufliche Neuorientierung mit Burnout

x 3#3


L
@Joline ok so wie du das beschrieben hast gehe ich auch vor. Also viel lesen in diesem Bereich, neugierig sein aber ich mach mir da derzeit viel Druck und habe Angst das ich nicht auf den richtigen Weg komme.

26.04.2021 11:54 • #3


E
Zitat von Lazyblanca:
@Joline ok so wie du das beschrieben hast gehe ich auch vor. Also viel lesen in diesem Bereich, neugierig sein aber ich mach mir da derzeit viel Druck und habe Angst das ich nicht auf den richtigen Weg komme.

Der Druck ist typisch bei Depressiven. Überlege,, was du brauchst, um ihn zu lindern.
Was könnte dich daran hindern, auf den richtigen Weg zu kommen?
Ich bin mir sicher, wenn du das Ziel verfolgst und es nicht aufgibst, wirst du dort ankommen. Es kann eine Weile dauern und Nebenpfade geben. Aber wenn es dir wichtig ist und du dich immer wieder darum kümmerst und schaust, ob es noch passt und ggf. etwas anpasst, wirst du den Weg finden und gehen und ankommen.
Bei mir hat es auch eine Weile gedauert.

26.04.2021 12:34 • x 1 #4


L
@Joline Hi, ich bin nicht depressiv. Den Druck den man sich selber macht kommt häufig durch Prägungen der Eltern und der Leistungsgesellschaft, da man sich anpasst, genau so gut wie andere sein möchte, sich vergleicht..

28.04.2021 07:38 • x 2 #5


E
Zitat von Lazyblanca:
@Joline Hi, ich bin nicht depressiv. Den Druck den man sich selber macht kommt häufig durch Prägungen der Eltern und der Leistungsgesellschaft, da man sich anpasst, genau so gut wie andere sein möchte, sich vergleicht..

ach so, dann habe ich falsch geschlussfolgert. Ich kenne Burnout als Folge von Depressionen, da dies häufig als Ursache dafür gesehen wird, dass man in Burnout gerät, also nicht in der Lage ist mit dem stärker und sslbstbestimmter umzugehen. Ich weiß aus Stressabbau-Seminaren, dass Stress psychisch empfunden wird und nur darüber und natürlich ggf. über das aktive Einwirken auf Umstände reduziert wird.
Und ja, die Eltern geben einem die Prägung mit bzw. die mangelnde Fähigkeit aktiv und selbstbewusst damit umzugehen. Auch wenn keine Depression dahinter liegen sollte.

Nur das finde ich genauso wichtig:
Zitat:
Überlege,, was du brauchst, um ihn zu lindern.
Was könnte dich daran hindern, auf den richtigen Weg zu kommen?

Denn damit kannst du im hier und jetzt sofort aktiv werden.
Liebe Grüße, Joline

28.04.2021 07:52 • x 2 #6


Kate
Zitat von Joline:
Ich kenne Burnout als Folge von Depressionen, da dies häufig als Ursache dafür gesehen wird,

Es ist eher umgedreht. Ein Burnout endet in einer Depression. Wenn man es schafft, rechtzeitig die Notbremse zu ziehen, kann es sein, dass es gar nicht erst dazu kommt.
LG Kate

28.04.2021 07:57 • x 2 #7


Sommer69
Wenn ich heute an meine Umschulung zur Industriekauffrau vor einigen Jahren denke, dann ärgere ich mich nur über eins- den Druck, den ich mir seinerzeit gemacht habe. Völlig sinnlos. Alles kam am Ende wie es kommen sollte. Und nach einigen Jahren im kaufmännischen Bereich stellte ich fest: 1. ich verdiene in diesem Bereich einfach zu wenig Geld ( zumindest hier im Osten ist das so). 2. Sobald es mir besser ging, langweilte mich das zu Tode. Immer die gleichen Abläufe. Gähn. Heute bin ich in meinem Ursprungsberuf wieder zufrieden. Und bilde mich aktuell da weiter. Wenn ich depri bin, weiß ich, dass das nichts mit meinem Job zu tun hat, sondern mit mir. Zumindest war das bei mir immer so.
Du wirst deinen eigenen Weg finden!

28.04.2021 15:32 • x 3 #8


E
Zitat von Kate:
Es ist eher umgedreht. Ein Burnout endet in einer Depression. Wenn man es schafft, rechtzeitig die Notbremse zu ziehen, kann es sein, dass es gar nicht erst dazu kommt. LG Kate

dann gibt es beides und wahrscheinlich zig weitere Varianten, jeder Mensch ist halt anders und hat seine eigene Krankheitsgeschichte. Aber das ist ja eher Nebenthema, da es um die berufliche Neuorientierung ging, wie man es angeht, den Druck und Sorge, den richtigen Weg auch zu finden.

28.04.2021 19:52 • x 2 #9


L
Ab wann habt ihr euch bereit gefühlt euch neu zu bewerben?

Ich denke mir jedes Mal, wenn es mir mal 2-5 Tage gut geht, ich könnte mich um meine berufliche Neuorientierung kümmern bzw mich neu bewerben (ich möchte nicht mehr in den alten Job zurück). Aber dann fehlt mir nach einer kurzen Zeit wieder die Motivation bzw. Konzentration und ich bin erschöpft.

war das bei euch auch so? Kann es sein das ich dann noch nicht bereit bin?

05.05.2021 18:46 • x 1 #10


E
Zitat von Lazyblanca:
Ab wann habt ihr euch bereit gefühlt euch neu zu bewerben?

Liebe @Lazyblanca , wenn dir nach kurzer Zeit wieder die Konzentration fehlt und du erschöpft bist, ist es ein deutliches Zeichen, dass du noch nicht bereit bist. Ich glaube ich habe monatelang gedacht, es ginge wieder und es dann wieder verworfen.
Ich habe mir versucht vorzustellen, wie die Arbeit aussieht und sich anfühlt, auch mit dem Termindruck und lange überlegt, welchen Job ich überhaupt erfüllen und aushalten könnte. Und auch was nicht ginge.

05.05.2021 19:01 • x 2 #11


Sommer69
Zitat von Lazyblanca:
Ab wann habt ihr euch bereit gefühlt euch neu zu bewerben? Ich denke mir jedes Mal, wenn es mir mal 2-5 Tage gut geht, ich könnte mich um meine ...

Auch ich bin nach einer Depressions-Phase im April neu gestartet. Ich denke, es hat vor allem deshalb funktioniert, weil sich der Job richtig angefühlt hat. Höre auf dein Bauchgefühl. Wenn es nicht 100% Ja sagt, abwarten. Ohne Druck. Es muss passen. Dann verabschiedet sich die Depression. Weil wieder Lust da ist.
Du wirst es spüren, wenn der richtige Moment und Ort da ist.

05.05.2021 19:42 • x 4 #12


C
Hallo, ich bin neu hier. Ich bin C. und bin beruflich als Erzieher in der Krippe tätig. Ich komme aus Italien und übe diesen Beruf seit 2007. Ich hab in Italien angefangen, in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung, dann bin 2013 nach DE umgezogen mit meiner ehemaligen Freundin. Ich bin jetzt mittlerweile Vater von einem Jungen und werde demnächst wieder Vater von einem (wahrscheinlich) Mädchen. Ich war immer schon anfällig für depressiven Phasen wegen meines Berufes und immer auf der Suche des perfekten passenden Job. Umschulung? Daran hab ich ab und zu gedacht, und bin irgendwie, tief in mir, der Meinung, sei für mich rausgeschmissenes Geld und Zeit. Ich wiederhole, für mich. Weil das vielleicht nur eine Phantasie für mich ist um von meiner Situation geschickt zu flüchten. Ich glaube es muss irgendwas an meiner Art und Weise mit Menschen und Herausforderung umzugehen sich ändern. Ich hab diesen Schritt nicht gewagt als ich Single und/oder ohne Kinder, würde ich nicht auf keinem Fall machen, weil es für mich zu riskant wäre. Ich hab meine Konzentrationsprobleme und ich hab mit Schwierigkeiten mein Studium (Bachelor, also, 3 Jahre Studium) in sechs Jahre abgeschlossen, weil ich immens viel Zeit brauchte meine Prüfungen vorzubereiten. Das heisst aber nicht, keiner sollte das wagen. Ich bewundere solche Menschen. Aber ich glaube, die Ursachen eines Burnouts haben seinen Wurzeln ganz Tief in unsere Vorstellungen wie unser Beruf sein soll. Und meistens ist das eine ideale Vorstellung die wir nicht umsetzen können weil wir sind wie wir sind. Einerseits sind wir wahrscheinlich sensibler als andere Menschen, was eigentlich in unserem sozialen Beruf gut sein soll, anderseits haben die meisten von uns Schwierigkeiten loszulassen. Jeden Tag komme ich nach Hause und denke ich hab mir einen beschissenen Job ausgesucht, was ich eigentlich am Anfang nicht dachte (ich hab xmal Jobs gewechselt), ich hab versagt, meine Kolleginnen denken ich sei doof und nicht geschafft für den Job, etc etc. Andere Menschen machen am Feierabend das B. auf und sch.n auf alles, andere Menschen sind irgendwie immunn auf solchen negativen Gedanken und haben einen gesunden Life Balance.
Ich bin seit Montag krankgeschrieben, das hab ich nie gemacht, aber am Freitag bin ich in Tränen ausgebrochen nur weil mein Kind geweint hatte (was eigentlich nicht selten vorkommt, er ist 2 Jahre alt, schwierige Phase ). Meine Freundin war schockiert und denkt ich sei labil, für die 30 Std. der Woche soll ich mich nicht so anstellen...na gut, aber sie ist einer diesen Menschen der ein gutes Life Balance hat
Was denkt ihr, woran ich immer denke? schei., ich hab meine Kolleginnen im Stich gelassen und ich schreibe in einem Forum und genieße das schöne Wetter Ohh, das ist ja echt krank, mir solche Gedanken zu machen, wenn man denkt, ich war vor 4 Tage ein Gespenst und weinte bitterlich weil ich an meine Grenze gekommen bin...

Sorry für die eventuelle Fehler...und schönen Tag Euch

16.06.2021 11:13 • x 3 #13


A


Hallo Lazyblanca,

x 4#14


L
Hi Chad
Das schlechte Gewissen habe ich auch noch nach einer längeren Krankschreibung. Was hilft ist sich selber was gutes tun und was dir Spaß macht und was schönes mit deinem Kind. Dann fühlst dich besser und hast meistens nicht mehr ganz so ein schlechtes Gewissen.

16.06.2021 20:42 • #14

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