Beziehungsende wegen Burnout mit Depression

S
Guten Morgen,

ich bin seit kurzer Zeit in diesem Forum. Ich bin (Ex)Freundin eines Burnout-Erkrankten mit mittelgradigen Depressionen.
Nun hat er vor vier Wochen die Beziehung beendet, er hat keine Gefühle mehr für mich, so hätte ich jetzt keine Verantwortung mehr für ihn, außerdem weiß man ja nicht, was auf Reha mit ihm passiert (dort ist er seit fast 2 Wochen).

Zum Zeitpunkt des Schlussmachens nahm er gerade zwei Wochen lang sein Antidepressium (Venlafaxin). Wir haben dann nach dem schlimmen Tag immer noch alle 2 Tage telefoniert, allerdings hat er dann später gesagt, dass er das zu 50% für mich getan hätte, die anderen 50 % weil ich so ein wertvoller Freund für ihn bin. Außerdem hatten wir schon seit gut 2 Monaten keinen S. mehr, weil er durch das Burnout/Depression auch keine Lust mehr verspürte. Auf meine Nachfrage hin meinte er, dass seit diesem Zeitpunkt seine Gefühle weniger wurden. Kaum war er auf Reha, hat er auch gleich seinen Psychologen nach dieser Emotionslosigkeit gefragt - was mir schon zeigt, dass es ihm wichtig ist.

Noch zu seinem Psychiater hatte er 2 Wochen zuvor gesagt, dass es keine Probleme in unserer beziehung gäbe, ganz im Gegenteil wäre ich eine tolle Stütze für ihn, meinte aber auch, dass wenn Probleme auftreten würden, er wohl keine Kraft mehr hätte.

In diesen fast 4 Wochen der Trennung ist viel Glas zerschlagen worden. Vorher war es für mich eine Traumbeziehung, wir waren sehr verliebt, auch wenn die Beziehung noch sehr frisch war (7 Monate). Ich habe viel gefragt (ich weiß, total kontraproduktiv) zum Thema beziehung, vor allen Dingen nach dem Warum und ob wir nicht bis nach der Reha warten wollen, was er jedoch unfair mir gegenüber fand. Nach dem letzten Telefonat am letzten Montag will er nun keinen Kontakt mehr.

Ich schreibe Euch das alles hier, weil ich gern Eure Meinung dazu hören möchte. Ich hab hier ja schon viel gelesen und wüsste gern, ob das alles wirklich auf die Depression zu schieben ist und ob ich noch Hoffnung haben kann. Vielleicht wäre es auch schön, wenn Ihr mir sagen könntet, wie Ihr Euch in ähnlichen Fällen verhalten habt. Ich bin sehr traurig, versuche mich jedoch gut abzulenken und beschäftige mich derzeit sehr mit mir selbst, da ich diese Krankheit wirklich als Chance für beide Seiten sehe. Habe eben für mich auch festgestellt, dass ich sehr große Verlustängste habe, aber ich bin dran.

Würde mich sehr freuen, von Euch zu hören!

Liebe Grüße
Sonne2010

15.08.2010 08:18 • #1


S
Hallo Sonne,

auch von mir an dieser Stelle ein herzliches Willkommen hier bei uns.

Leider können wir dir nicht sagen, wie und ob sich die Gefühlslage deines Freundes entwickelt. Du hast ja selbst geschrieben, dass du schon hier viel gelesen hast. Und dabei hast du auch sicherlich festgestellt, dass die Reaktionen unterschiedl. sind. Inwieweit sich dein Freund dir wieder zuwendet, dass weiß niemand. Du kennst ihn und kannst entspr. auf ihn eingehen.

Was hier immer wieder geschrieben wird ist, dass derjenige Zeit braucht. Also laß ihm Zeit, signalisiere ihm, dass du für ihn da bist, wenn er dich braucht. Dränge ihn nicht und laß die Zeit für euch arbeiten.

Leider kann ich dir nichts Positives schreiben. Du hast da wenig Einfluß drauf.

Sicherlich hast du das hier: richtiges-falsches-verhalten-von-angehoerigen-t11543.html auch schon gelesen?!

Ich wünsche dir viel Kraft.

Serafina

15.08.2010 10:31 • #2


A


Hallo Sonne2010,

Beziehungsende wegen Burnout mit Depression

x 3#3


S
Vielen Dank, Serafina,

ja, leider gibt es keine Standardantwort. Trotzdem danke für die tröstenden Worte und danke auch für den Link, den ich in der Tat schon kannte.

Geduld ist das Zauberwort....

Vielen Dank!

Sonne

15.08.2010 11:13 • #3


J
Hallo Sonne!
Ich kann mir vorstellen, daß dich das ganz schön erschüttert hat, als er die Beziehung von jetzt auf nachher beendet hat. Ich könnte mir vorstellen, daß er das auch deshalb getan hat, weil er der Ansicht ist, daß er dich nicht an einen psychisch Kranken binden kann.
Das Problem ist tatsächlich, daß er vermutlich z.Zt. zu keinerlei Gefühlen in der Lage ist, eben auch nicht zu Trennungsschmerz o.ä.

Vielleicht wäre es gut, wenn Du für ihn als gute Freundin weiterhin da bist, allerdings nur, wenn es für dich auch machbar ist. Vielleicht ändert sich die Gefühllosigkeit im Laufe der Therapie wieder und ihr könnt euch wieder annähren. Eine Garantie gibt es allerdings nicht.

Ich wünsch dir für die kommende Zeit genug Kraft!

15.08.2010 13:43 • #4


N
Hallo liebe Sonne,

Deine Geschichte ähnelt der meinen sehr stark!
Ich kenne das auch, dass mein Ex- Freund innerhalb von 2 Wochen die Liebe zu mir verloren hat.
Auch das mit dem Kontaktabbruch kenne ich.

Du kannst ja meine Beiräge nachlesen,
da findest Du ganz viel von dem was Du schreibst wieder, ich will das nicht alles wiederholen.

Ich weiß, es ist sehr sehr schwer.
Ich hoffe, Du hast gute Freunde, die Dir beistehen, mir hat das Reden sehr viel geholfen.

Er muß selbst aus seiner Krankheit herauskommen, und wahrscheinlich hat er damit im Moment so viel zu tun,
das da kein Raum für jemand anders ist, auch für Dich nicht.
Das ist sehr hart, und Du kannst nicht wissen, ob seine Gefühle wieder kommen.
Ich weiß das bis zum heutigen Tag nicht, und Du wirst irgendwann entscheiden, ob Du warten willst und kannst.

Wichtig ist, dass Du bei Dir selbst bleibst, mach die Dinge die Dir Spaß machen, die Dir wichtig sind, konzentriere Dich auf Dich.
Ich habe das alles getan, mit vielen Tränen, und heute nach 4 1/2 Montaten nach der Trennung ist es immer noch nicht einfach, aber mir geht es viel besser.
Ich habe in der Zwischenzeit auch eine Psychotherapie begonnen, die tut mir sehr gut, vielleicht ist das auch etwas für Dich.
Ich habe mich entschieden zu warten, und es gibt inzwischen regelmäßigen Kontakt und ich sehe, wie es bei ihm voran geht, auch im Kontakt mit mir.
Das freut mich sehr, trotzdem weiß ich nicht, ob wir wieder eine Beziehung haben werden.

Entscheide Du Dich für das, was Dir guit tut, und vor allen Dingen gib Dir selbst viel Zeit für Entscheidungen.
Er wird sowieso wohl keine schnellen Entscheidungen treffen, das machen Depressive nach allem was ich weiß in dieser Phase der Krankheit meist nicht.
So hast Du auch sehr viel Zeit, ich habe meist mehr davon als mir lieb ist, aber für uns nicht psychisch Kranke scheint die Zeit anders zu vergehen.

Ich wünsche Dir viel Kraft und Mut für die vor Dir liegende Zeit.
Hier zu schreiben tut sehr gut, schreib weiter, ich antworte gerne!

Liebe Grüße von Nofretete

15.08.2010 17:43 • #5


S
Liebe Nofretete,
vielen Dank für deine liebe Worte. Ich hab auch deinen Beitrag gelesen und bereits etwas gepostet. Wirklich sehr ähnlich, unsere Fälle...

Zum Glück unterstützen mich meine Freunde ganz lieb. Ich hatte auch schon mal eine Therapie gemacht; diesen Psychologen habe ich auch bereits vorletzte Woche getroffen, um noch einmal zu reflektieren. Ich mache ganz viele Dinge für mich, habe mit Meditieren angefangen, was mir sehr gut tut. Mache auch schon seit ein paar Monaten Reiki, das entspannt auch sehr.

Genau.. mir Zeit für Entscheidungen geben.. im Moment habe ich das Gefühl, ich MUSS etwas entscheiden, was nicht gut ist, denke ich. Mich macht das so ruhelos. Außerdem war unser letztes Telefonat halt nicht erfreulich, er hat mir gesagt, dass er mich nicht wiedersehen will... Das schmerzt natürlich sehr, aber ich hoffe, dass er erkennt, dass ich manche Dinge aus lauter Verzweiflung gesagt habe und nicht, um ihn mutwillig zu verletzen. Und natürlich hoffe ich sehr für ihn, dass ihm die Reha etwas bringt. Ich sag mir immer, alles wird gut, aber manchmal werde ich sehr mutlos...

Liebe Josie,
auch dir ein ganz großes Dankeschön für deine warmen Worte.

Habt einen schönen Tag!
Liebe Grüße
Sonne

16.08.2010 07:58 • #6


N
Liebe Sonne,

Du hast das Gefühl, Du musst etwas entscheiden, DAS kenne ich, ich hatte das Gefühl auch ganz stark, denn das tut man ja auch normalerweise,
wenn der (gesunde) Partner die Beziehung beendet, weil er keine Liebe mehr empfindet!

Mich hat das genau wie Dich sehr ruhelos, ja fast panisch und irre traurig gemacht.
Das wurde erst besser, als ich festgestellt habe, das ich mich nicht entscheiden muss und will im Moment.
Wenn ICH mich irgendwann entscheiden will tue ich das schon.

Ich denke er wird etwas was Dich betrifft erst erkennen, wenn er weiter gekommen ist, und es ihm besser geht.
Das dauert lange.

Echnaton wollte mich auch nicht mehr sehen....kurz daraus kam per Mail das Angebot Freundschaft, aber das erste Sehen dauerte fast 3 Monate,
was seit dem passiert siehst Du ja in meinem Beitrag.

Ich verstehe Dein schwanken zwischen Hoffnung und Mutlosigkeit sehr gut, mir ging es genauso, inzwischen ist das nicht mehr so schlimm,
aber ich schwanke immer noch.........

Du machst ja schon viele gute Sachen für Dich und liebe Freunde sind das Beste was Dir passieren kann!
Scheue nicht, denen auch 20 mal die gleichen Nöte zu erzälen.
Gute Freunde hören sich das an und Dir wird es helfen.

Ich weiß, es ist schwer, aber mir hat dieser lange Prozeß sehr geholfen, und ich habe gesehen,
wie viele Leute mich gerne haben und mir zur Seite stehen!
Ich bin in dieser Zeit persönlich sehr gereift, ich wünsche Dir das auch von ganzem Herzen.

Ich wünsche Dir weiter viel Kraft, Mut und Geduld, vor allem den Mut einfach etwas NICHT sofort zu entscheiden!
In dieser Zeit des schnellen Lebens geht es immer um sofortige und schnelle Entscheidungen, ich weigere mich da einfach in dieser einen Sache.
Mach alles das was DU willst und was DIR gut tut!

Ganz viele liebe Grüße von Nofretete

16.08.2010 20:35 • #7


S
Liebe Nofretete,

vielen lieben Dank.
Du hast recht, ich muss mich gar nicht entscheiden... ich denke auch, dass ich jetzt erstmal abwarte, was die Reha bringt. Ich muss ja dann auch noch meine Sachen abholen... das wird vielleicht die Chance sein, ihm noch einmal persönlich gegenüber zu stehen. Und bis dahin werden mindestens noch 5 Wochen vergehen, wenn nicht gar länger. Morgen ist er zwei Wochen in der Reha, ich könnte mir sogar denken, dass die Gesamtdauer von 6 Wochen verlängert wird. Bei ihm ist es ja nur Burnout, aber eben mit diesen fiesen Depressionen...

Hast du ihn seinerzeit komplett in Ruhe gelassen, als er von dir verlangte, dass er dich nicht mehr sehen willl?
Bei uns war es halt so, dass wir nach dem Schluss machen noch gut 2 Wochen lange alle 2 Tage telefoniert haben. Selbst von seinem ersten Tag der Reha hatte er mich noch angerufen, mir noch eine mail geschrieben (weil ich ihm ein kleines geschenk geschickt habe), wo er sich bedankt hat. Und dann hab ich ja einen Fehler gemacht. Wir haben uns seinerzeit in einem Kontaktforum kennengelernt, wo er auch noch ist, genau wie ich. Dort hatte er sich gleich nach dem Tag X wieder als Single eingetragen (hab ich auch nicht so recht verstanden). Als ich aber sah, dass er von der Reha aus dort für 3 Min. online war, hab ich echt einen Eifersuchtsanfall bekommen. Jetzt im Nachhinein seh ich das auch gelassener (ich weiß, dass er dort auch mit seinem Freund schreibt, weil er seine email-Adresse von außerhalb nicht benutzen kann und eigentlich auch nicht wollte, weil er keinen Kontakt nach außen hin haben wollte), er hat wohl einfach seinen Posteingang gescheckt.
Auf jeden Fall habe ich da ziemlich aufgebracht telefoniert.. naja, war kein gutes Telefonat und am Ende hat er verlangt, dass wir uns nicht mehr sehen, bis ich mich entliebt habe. Er hat sich von mir verabschiedet mit den Worten, dass es ihm leid tut, dass er mir so weh getan hat, dabei konnte man die Tränen in seiner Stimme hören. Das war für mich die erste Gefühlsregung seit langem :(
Mich plagen da auch echt Schuldgefühle, aber ich hab mich auch sofort entschuldigt, aber da war es halt schon zu spät.

Ich frage deshalb, ob du dich gemeldet hast, denn heute ist ein für mich wichtiger Termin, wo er mir immer zur Seite gestanden hat, und eigentlich würde ich ihm gern von dem Ausgang berichten. Sagt mir halt auch mein Bauchgefühl ... Aber das spinnt ja im Moment sowieso...

Liebe Grüße
Sonne

18.08.2010 05:59 • #8


N
Liebe Sonne,

erstmal brauchst Du überhaupt keine Schuldgefühle für Dein Aufgebracht sein haben!
ER hat Schluß gemacht und nicht Du, da muss auch ein kranker Mensch damit rechnen das der Andere aufgebracht ist!

Persönlich habe ich Echnaton damas komplett in Ruhe gelassen, aber 1 Woche später schrieb er mir eine sms zum Geburtstag und schickte Glückwünsche.
Ich reagierte und schickte ihm eine schöne Postkarte zum Thema Freundschaft, da er ja bei der Trennung den Wunsch nach Freundschaft äußerte.
Noch eine Woche später kam die erste Mail.
Ich reagierte immer auf seine Mails und smse aber agierte nicht in dieser Hinsicht, erst kam was 1 mal die Woche und dann immer häufiger.
Seit wir wieder persönlich Kontakt haben, schicke ich ihm auch aus eigenem Antrieb smse und Mails,
er kann ja antworten wann er will und kann.
Aus diesem Grund rufe ich ihn nicht von mir aus an, damit er, wenn er gerade im Loch steckt nicht gezwungen ist zu reden.
Dafür ist er mir sehr dankbar, wie er sagt.
Er sagt auch, das es toll ist, das man mich um sowas bitten kann und ich immer Verständnis habe.

Wenn Du Deinem Ex-Freund gerne vom Ausgang des wichtigen Gespräches berichten willst, tu das doch per Mail, da kann er entscheiden,
wann und ob er antwortet, und lesen wird er es bestimmt, schreib einfach was Nettes in die Betreffzeile, dann hat er keine Angst die Mail zu lesen!
Echnaton hat mich gerade noch angerufen, und morgen wird wieder zusammen geradelt

Ich denke an Dich und wünsche Dir weiter alles Liebe, und hoffentlich war das wichtige Gespräch so, wie Du es Dir erhofft hast!
Deine Nofretete

18.08.2010 19:33 • #9


S
Liebe Nofretete,

ich freue mich sehr, dass Ihr Euch so schön annähert... :-)

Mein wichtiger Termin war ein Gerichtstermin vor dem Arbeitsgericht, damit ich ein ordentliches Zeugnis bekomme, ist aber ganz anständig gelaufen.

Ich habe mich nun heute hingesetzt und habe einen recht langen Brief geschrieben, bin nochmal kurz auf das dumme Telefonat Anfang letzter Woche eingegangen, auch mit einer Karte vorn zum Thema Freundschaft. Ich glaube eher nicht, dass mein Schatz reagieren wird. Er ist ja heute gerade mal 2 Wochen auf Reha, ich denke, er braucht noch mal ein bissel Zeit. Aber ich hab so sehr das Gefühl, dass ich sonst diese so wundervolle Nähe zu ihm verliere. Diesen Brief kann er auch öffnen und lesen, wann immer er will. Hab ihm mal so geschrieben, was die letzten 2 Wochen so gewesen ist, ganz unverfänglich...

Gleich geht der Brief in den Postkasten... ich erwarte wirklich keine Antwort... aber ich würde mich schon arg freuen, aber wir werden mal sehen...

Ganz lieben Dank, Nofretete, dass du mir immer so lieb antwortest!

Alles Gute
Sonne...

19.08.2010 15:00 • #10


N
Liebe Sonne,

das liest sich doch schon sehr gut.
Ich lese, das Du beginnst, DEINEN Weg zu gehen!
Hoffe nur im Anfang nicht zu viel, ich weiß, wie weh es tut, wenn die Wünsche nicht in Erfüllung gehen!
Ich wünsche Dir weiterhin alles Liebe, und schreib Du weiter hier, ich antworte Dir immer, wenn auch nicht immer sofort,

ganz viele liebe Grüße von Nofretete

21.08.2010 20:39 • #11


S
Hallo liebe Nofretete,

danke für die Antwort.
Ja, mein Weg beginnt langsam.. hab ihn heute wieder schrecklich vermisst, ein Buch über Burnout gelesen, wo es auch Tipps für Angehörige gibt (mal sehen, was ich noch nicht weiß). Eine Antwort habe ich natürlich nicht bekommen, ich rechne auch nicht mehr damit...
Ich bemühe mich, meine Hoffnungen auf später zu schieben ... wird schon ... Wenn ich wüsste, dass alles irgendwann wieder gut ist, wäre ich gelassener....

Ganz liebe Grüße
Sonne

21.08.2010 23:06 • #12


N
Liebe Sonne,

ach ja, Deinen letzten Satz kenne ich so gut, wie oft ist er mir durch den Kopf gegangen.......
Und auch wenn es bei mir schon viel viel besser ist, ein entgültiges gut gibt es (noch) nicht, aber ein anderes eben!
Die Gelassenheit brauchst Du auch ohne das gut, ich wünsche sie Dir sehr (und mir auch noch oft).

Ich gehe gleich mit meiner liebsten Kollegin (und guten Freundin) frühstücken :-) und dann schauen wir mal mit der Radtour.....

Ganz viele liebe Grüße von Nofretete

22.08.2010 07:36 • #13


S
Hallo liebe Nofretete,

auf mir unerklärliche Weise geht es mir endlich wieder besser.. du hast recht, ich bin auf meinem Weg... Obwohl ich keine Antwort bekommen habe, geht es mir viel besser. Ich habe zumindest auch kein lass mich in Ruhe bekommen - deshalb lass ich jetzt einfach die Zeit für mich arbeiten und schreib ihm ab und zu eine Karte... Vielleicht hat er meinen Brief gar nicht gelesen, wer weiß das schon... aber er soll sich seine Auszeit nehmen, ich wünsche mir so sehr, dass er wieder gesund wird - auch wenn er vielleicht für mich verloren ist...

Solange gehe ich meinen Weg... meditiere weiter fleißig (jawoll, ganz neu in meinem Leben - und das tut sooo gut!) und treffe meine lieben Freunde und schaue mich hier weiter im Forum herum...

Und bei der Nofretete kann man ja auch lesen, wie man belohnt wird, wenn man ganz viel Geduld hat :)

Alles Liebe
Sonne :-)

23.08.2010 21:14 • #14


N
Liebe Sonne,

schön, dass es Dir besser geht, aber ich glaube nicht, dass das unerklärlich ist, sondern weil Du Dich auf Dich besinnst.
Hah! Das mit dem Brief lesen habe ich genauso gesehen wie Du, und war mir ziemlich sicher,
dass Echnaton ihn nicht gelesen hat (ich hatte ihm ja auch einen ellenlangen Brief geschrieben, auch über meine Gefühle).
Dann kam doch eine Antwort:
Kein Problem mit dem Brief, im Moment kann ich noch nicht darüber reden, aber irgendwann werden wir das tun, ich spreche Dich dann an.
Das war noch vor dem ersten Wiedersehen.....also warte mal ab.
Und ansonsten denke ich auch wie Du, ich habe gedacht, besser er trennt sich nur von mir und nicht vom Leben!
Mir ist einfach wichtig, dass es ihn weiterhin gibt, und ich finde ihn supermutig und tapfer, wie er kämpft, das habe ich ihm heute auch gesagt.
Meditation ist bestimmt super, ich mache Yoga, das tut mir auch sehr gut.

Tschüssi und schlaf schön, liebe Grüße von Nofretete

23.08.2010 21:22 • #15


S
Hallo liebe Nofretete,

dass ich sehr stolz auf ihn bin, habe ich ihm auch geschrieben... Nur, der Brief kam bei ihm nicht so gut an...

Leider ging es mir nicht allzu lang besser. Und gestern habe ich dann aus dem Bauch heraus ihn einfach angerufen:

80 Sek Gespräch - hat fast nix gesagt - nur ein aha ... er meinte zwar, es geht ihm gut, hörte sich aber nicht so an. Hab gefragt, ob Reha verlängert wird - wohl nicht. Hab ihn gefragt, ob ich wieder auflegen soll, er meinte wäre wohl besser - und ob ich meine Briefe einstellen soll wäre besser, wenn du mehr Abstand bekommst ... hab ihn gefragt, ob er sich nach der Reha meldet ja ...

ich glaube, bei der letzten Frage hat er gelogen... wobei ich sagen muss, dass ich ihm immer zu 200% vertraut habe, er hätte mich sonst nie angelogen :-(

Für mich ist meine Welt noch mehr ineinander gekracht, um nicht zu sagen... für mich hört sich die Sache total abgeschlossen an und ich habe jetzt aufgehört zu hoffen... er will mich nicht mehr, noch nicht mal mehr anscheinend meine Freundschaft. Desto eher ich es akzeptiere, umso eher bin ich wohl darüber hinweg. Ich hatte wirklich gehofft, dass er alles nach der Reha ein wenig anders sieht, tut er aber noch nicht mal nach mehr als 3 Wochen...

Bin sehr leer und verzweifelt, bin froh, dass ich am Dienstag meinen Psychotermin habe.

Liebe Grüße
Sonne

28.08.2010 04:45 • #16


N
Liebe Sonne,

ich bin in Gedanken bei Dir!

Ich weiß genau wie es Dir geht, was meinst Du, wie ich mich nach: Ich liebe Dich nicht mehr und
Ich kann Dich nicht mehr sehen und Ich habe Angst vor Dir gefühlt habe!

3 Wochen sind viel zu kurz um so eine Krankheit zu besiegen, schau mal, bei Echnaton ging es langsam im Januar 2009 los,
der Tiefpunkt war Ende Dezember 2009 und 2 Wochen nachdem er aus der Klinik kam, hat er sich von mir getrennt, Ende März diesen Jahres.....
....das war bis heute ein langer Weg, und er ist immer noch nicht durch damit!

Interessant finde ich die Aussage: wäre besser, wenn Du mehr Abstand bekommst, er will Dich vor sich schützen,
hält sich selbst nicht für wert Dich als Freundin zu haben, bei den Kranken sind die Gedanken nur noch schwarz,
wenn sie tief drin stecken, es gibt keine schönen Gefühle mehr und alles ist negativ.

Wahrscheinlich kann er nicht anders im Moment, und Du wirst lange Zeit nicht wissen, ob es wieder kommt, ich weiß es ja jetzt noch nicht.
Du darfst Dich nur auf Dich selbst verlassen, auf Dein Leben, was Du erstmal alleine angehen mußt,
er kann sich momentan wohl nur auf sich selbst konzentrieren.

Triff nur eine Entscheidung wenn Du das willst und kannst, ansonsten gib Dir Zeit.
Mir geht es sehr viel besser seit dem Zeitpunkt, an dem ich mir gesagt habe, dass ich mich nicht sofort entscheiden muß, was ich mache.
Aber vielleicht hilft Dir auch eine klare Entscheidung.
Tu das was Dir gut tut, geh zu Deinen Freunden, rede, geh unter Leute, lenk Dich ab.
Ich weiß, es ist so schwer, aber versuch es!
Gut das Du die Therapie hast.

Ganz viele liebe Grüße von Nofretete

28.08.2010 08:48 • #17


S
Danke, liebe Nofretete,

Freitag war ein ganz grauer Tag... du hast natürlich recht... so schnell kann das alles gar nicht wieder gut werden.

Merkwürdigerweise geht es mir gerade wieder besser, nachdem ich Freitag aus tiefster Tiefe geheult und irgendwie auch losgelassen habe. Wollen wir mal hoffen, dass das ein Anfang ist ... in die richtige Richtung. Die letzten Wochen waren ein Auf und Ab. Es MUSS für mich besser werden, mir geht sonst die Kraft aus, das will ich nicht. Und damit wäre keinem geholfen.

Wie gesagt, ich habe viel Hilfe von Freunden, die mir zuhören. Meinen Therapeuten ab und zu, den muss ich nämlich leider selbst bezahlen, aber so nutzt man das wenigstens ganz zielgenau, hab schon wieder einige Sachen auf meinem Zettel, wie ich mich da besser hinkriegen kann. Er kennt mich ja schon länger, von daher denke ich, dass diese zielgerichteten STunden schon viel bringen.

Dieses WE war eine Freundin über Nacht hier, hatten wir sowieso geplant. Das tat mir echt gut. Ich werde jetzt mal ein paar Ziele für mich anpeilen, ich will meinen 1. Grad im Reiki machen und noch so einige andere Dinge. Gestern haben wir mit Malen angefangen (das erste Mal mit Öl gemacht, ist schön geworden :-).

Mal sehen, was das Leben sonst noch zu bieten hat, außer Kummern und Warten... So, jetzt muss ich mal bei dir luschern, wie dein WE bislang war.

Liebe Nofretete, danke für deine tolle Unterstützung.. das tut mir soooo gut!!

Ganz liebe Grüße
Sonne

29.08.2010 09:36 • #18


S
PS:
Liebe Nofretete,
hat dein Schatz damals denn auch Antidepressiva genommen? Meiner nimmt ja jetzt seit gut 7 Wochen Antidepressiva (Venlafaxin).
Ich hatte sogar den Eindruck, dass es nach der Tabletteneinnahme noch schlimmer wurde. Zumindest hat er mit mir Schluss gemacht, nachdem er das Medikament genau 2 Wochen genommen hatte. Wie waren da deine Erfahrungen?
Eine Freundin, die auch viele Berührungspúnkte mit Depressiven hat (ihr Vater/ ihr Partner) meint, dass ihr Arzt sogar davon sprach, dass es sehr lange dauert, bis Antidepressiva wirklich wirken.

Lieben Dank + liebe Grüße
Sonne

29.08.2010 09:57 • #19


N
Liebe Sonne,

schön das es Dir wieder besser geht, ich habe mir schon Gedanken gemacht.
Aber ordentlich viel heulen tut total gut,
ich habe in der ersten Zeit auch ein kleines Meer vollgeheult!

Ziele sind total super, ich finde es gut, dass Du da einiges angehst,
Sport ist meiner Meinung sowieso das Allerbeste bei Kummer, und malen hat was Meditatives!
Bei mir ist es das Radeln und ich schreibe Gedichte und Kurzgeschichten.

An den schlimmsten Tagen waren auch Freundinnen über Nacht bei mir und meine Mutter dann auch länger,
das war sehr gut für mich und hat mir viel geholfen.
Denen habe ich dann auch die Klamotten nass geheult, es hat mir so gut getan!

Antidepressiva hat Echnaton, als er sich von mir getrennt hat, schon seit 3 Monaten genommen, und nicht nur das, auch Neuroleptika!
Trotzdem hat er sich von mir getrennt, ich glaube auch, dass bestimmte Substanzen diese Gefühlskälte wohl auch noch verstärken,
aber andererseits auch vor schlimmeren Aktionen schützen.

Er hat sich ja von mir getrennt, als er 2 Wochen aus der Klinik raus war, ich denke, das Problem zu dem Zeitpunkt war für ihn auch,
dass er nicht mehr Tag und Nacht jemanden (neutrales, die Schwestern und Pfleger) zum reden hatte, und aus diesem geschützten Bereich raus war.

Während der Klinikzeit schwankte er auch extrem zwischen Ich muß allein sein und Am besten kommst Du den ganzen Tag her,
das Verhalten war sehr ambivalent, sowas sieht er inzwischen und redet mit mir darüber, ich finde das sehr gut,
aber ich hake da nicht nach, dass muss von ihm kommen.

Also, Echnaton nimmt Mirtazapin als Antidepressiva und Pregabalin und Quetiapin, das Quetiapin schleicht er aber gerade aus
(mir fallen gerade nur die Handelsnamen ein, aber hier gibt es ja die netten Moderatoren, die das übersetzen, danke :-),
er hat ja nicht nur eine schwere Depression sondern noch eine generalisierte Angststörung mit Wahnvorstellungen und Panikattacken (gehabt).
Jetzt sehe ich nur noch die Depression, das Andere hat er inzwischen schon ganz gut überwunden, und nur noch Mikropanik, wie ich es nenne.

Es hat bei Echnaton also sehr lange gedauert, bis die Medikamente geholfen haben, auch da ist viel Geduld von Nöten!

Ich wünsche Dir weiter alles Liebe, Geduld und Kraft und alles was nötig ist!
Liebe Grüße von Nofretete

29.08.2010 17:52 • #20


S
Hallo liebe Mitleser,

stellt Euch vor, Ihr hattet die beste Beziehung, die man sich nur wünschen kann. Dann kommt das Aus durch die Krankheit...
Und eines schönen Tages lest Ihr frei verfügbar im Internet, dass er die halbe Beziehung über schon gemerkt hat, dass er mich nicht liebt. Dass er mich als nervig empfindet, dass sein Psychologe der Meinung ist, dass ich seinen Zustand ausgelöst habe und noch viele andere schöne Dinge... natürlich kann ich nicht mit Sicherheit sagen, dass ER es ist...

Aber gehen wir mal davon aus, dass ER es ist ---- denkt Ihr, dass das noch was mit seiner Krankheit zu tun hat? Vor allem, wenn er das dort postet, wo er eigentlich ziemlich genau weiß, dass man dort selbst auch häufig im Internet anzutreffen ist...?

Liebe Grüße
Sonne

17.09.2010 05:48 • #21


S
Hallo Sonne,

der einzige Weg ist, ihn zu fragen.

Serafina

17.09.2010 08:39 • #22


S
Liebe Serafina,

das habe ich bislang nicht getan, weil unser letztes Telefonat vor 3 Wochen ca. in 80 sek beendet war. Er war sehr einsilbig und genau an diesem Tag hatte er sein erstes Posting im Internet... nämlich, dass er sich entmündigt fühlt, weil seine Ex seine Entscheidung angeblich nicht akzeptiert, dass er sich getrennt hat und dass sie ihn dann einfach so anruft.

Ich leide auch nach diesen 3 Wochen immer noch sehr. Aber ich traue ich mich auch nicht anzurufen, wenn angeblich seine Krankheit meinetwegen entstanden sein soll.

Gesagt hat er mir in diesem letzten Telefonat, dass er sich nach der Reha meldet.. die ist jetzt eigentlich zuende, falls er keine Verlängerung bekommen hat. Vielleicht tut er das wirklich, dann könnte ich ihn fragen...

Würdest du ihn wirklich anrufen?
Ich denke, ich werde es in der Tat irgendwann tun... aber der Gedanke, dass ich dort schlimme Dinge zu hören bekomme, macht mich nicht froher.. denn dann wären alle schönen Erinnerungen an diese Beziehung, die für mich sehr schön war, vernichtet...

Liebe und verwirrte Grüße
Sonne

18.09.2010 06:44 • #23


F
Dann versuche ich dir mal was zu schreiben, Sonne. Vielleicht solltest du anfangen, Abschied zu nehmen. Du bist seine Ex, so schreibt er das, ganz klar. Ex und hopp. Vergangenheit wegschieben. So einfach ist das manchmal - für den anderen. Und du bleibst in dem Moment mit Schmerz zurück.

Dass du die Ursache für seine Erkrankung bist, stimmt nicht, nur er sieht das so. Denn er schaut noch nicht tiefer, warum er auf verschiedene Verhaltensmuster so reagiert. Dafür muß er noch viel weiter schauen. Ich gehe mal davon aus, dass er völlig angenervt ist von seinem bisherigen Leben und sucht nun nach Entschuldigungen. Dabei geht er über Leichen, statt bei sich zu gucken. Und das ist auch verdammt schwierig, wenn man am Anfang der Depression steht, weil man zig Jahre nach Anerzogenem lebt, wahrscheinlich nie die Chance hatte, auszubrechen. Wenn man wirklich will, kann man in Therapie lernen, warum man wie reagiert und warum man manches einfach nicht mehr aushalten konnte.

Ich weiß nichts von euch, vllt. hast du ihn zu sehr geklammert, was ihn an etwas erinnerte. Das sind jedoch nur meine Phantasien um euch. Zum Scheitern einer Beziehung gehören immer zwei, der eine macht, der andere läßt mich sich machen. Du bist jetzt grad in der Position, dass er dir die gesamte Verantwortung zuschiebt.

Ich kann dir nur raten, dir den Schuh nicht anzuziehen und wenn du selbst aus der Nummer nicht herauskommen solltest, dass du Schuld tragen willst und mußt, dass du dir wirklich auch Hilfe suchst.

18.09.2010 08:07 • #24


S
Vielen Dank, Angelika,

du hast ja so recht. Einerseits will ich mir diesen Schuh nicht anziehen. Ich blickte auf 7 Monate schöne Beziehung, trotz des Burnouts, allerdings mit mittelschweren Depressionen. Dadurch, dass er jetzt alles so schlecht darstellt, dass er angeblich schon nach 3 Monaten festgestellt hat (wo im übrigen ja auch seine Krankheit begann), dass er keine Gefühle mehr hat, das ist das, was mich so leiden lässt. Er hat mir immer versichert, dass ich nicht klammere, er war immer sehr auf Autonomie bedacht, und das war auch gut so. Wir hatten eine Fernbeziehung, haben uns halt jedes Wochenende gesehen. Was ich nur nicht verstehe, ist dieses liebevolle, innige Verhalten zueinander, was wir hatten. Und innerhalb von ein paar Tagen beschließt er Schluss zu machen, drei Tage später sagte er mir sogar, dass er mich nicht mal mehr vermisst. Auf meine Frage hin, weil er keine Hoffnung mehr hätte, dass seine Gefühle zurückkommen. Wir haben immer offen über alles gesprochen. Dachte ich. Wenn ich das im Forum lese, bekomme ich Gänsehaut. Denn da steht immer nur, ich hätte genervt - das hat er mir nur nie so vermittelt während der Beziehung. Ganz im Gegenteil. Ich weiß noch, als er endlich seinen Termin beim Psychiater hatte. Da habe ich aus der Mittagspause angerufen und er sagte gleich, dass er so froh, das ich jetzt anrufe, damit er mir alles erzählen kann. Das war ca. 2 Wochen vor dem Schlussmachen. Und dass er seinem Psychiater erzählt hatte, dass er froh wäre, dass ich ihn so unterstütze. Ich war die einzige Person, die er in der schlimmen Phase überhaupt noch an sich rangelassen hat...

Ein guter Freund von ihm sagte mir, dass er immer so seine Beziehungen beendet. In dem Moment, wo er Verantwortung übernehmen muss oder auch mal an seinem Verhalten arbeiten müsste, sagt er ich war immer so und ich werde mich nicht mehr ändern. Selbstschutz? Angst vor großen Gefühle?
Und sein Freund meinte auch, ich solle bloß so bleiben, wie ich bin. Das sagen ja alle.
Ich war auch schon beim Psychologen, der hat das natürlich auch gesagt. Und wenn ich meinen Verstand einschalte... der weiß es auch. Nur mein Herz... das tut so weh.

Ich würde so gern verstehen, warum das alles so abrupt sich geändert hat.. aber du hast recht, ich muss Abschied nehmen....

Danke!!!
Sonne

18.09.2010 09:30 • #25


F
Liebe Sonne, Wochenendbeziehung, 7 Monate - ich kenne das. M. E. hat so etwas kaum noch Chance. Er sieht die Dinge nicht. Wird auch nicht zurückschauen. Vllt. fällt ihm irgendwann auf, was er an dir hatte. Obwohl, für mich wäre das dann auch zu spät, Aufgewärmtes schmeckt mir nicht immer.

Lass ihn ziehen, deinetwegen. Tu was für dich. Tu Schönes, auch wenn es schmerzt. Der Abschied braucht eine Weile. Du darfst die schönen Momente vor dein geistiges Auge holen, jedoch vergiss nicht, wie er dich behandelt hat. Ja, bleib so, wie du bist, selbstkritisch.

Alles Gute für dich.

18.09.2010 09:58 • #26


S
Liebe Angelika,

danke für deine Einschätzung, hast mir gerade echt geholfen. War so frustriert, weil er - wir haben uns in einem Internetforum kennengelernt - alle meine virtuellen Liebeserklärungen gelöscht hat. Das ist wohl mehr als eindeutig - das habe ich gerade eben aber erst gesehen. Naja, soll wohl so sein...

Ich glaube nicht, dass er sich jemals wieder melden wird... er ist ja froh, wenn er sich mit meiner Trauer nicht auseinander setzen muss...

Du hast recht.. ich muss ihn MEINETWEGEN ziehen lassen... Danke für deine lieben Worte!!

Ich wünsche dir auch alles Gute!!
Sonne

18.09.2010 10:13 • #27


N
Liebe Sonne,

gut das Du inzwischen weißt, dass Du an nichts Schuld bist!
Ich habe auch lange gebraucht dort hin zu kommen.
Ansonsten kommt mir das Verhalten Deines Ex-Freundes wieder sehr bekannt vor....
es gibt Parallelen, und das wird so sein, weil es die gleiche Krankheit wie bei meinem Ex ist.
Der große Unterschied ist, dass Echnaton nie schlecht über mich gesprochen hat.
Gestern noch hat er mir gestanden, dass es nach der Trennung sehr schwer für ihn war, und er jeden Tag deshalb geweint hat, das wußte ich nicht!
Es ist ja so, das die Kranken eigentlich kein Selbstbewußtsein haben, und da ist es schwer überhaupt eine Beziehung für möglich zu halten!
Vielleicht sind Depressive auch gar nicht, oder nur teilweise Beziehungsfähig!
Echnaton hat mir jetzt erzählt, das die (weiblichen) Krankenschwestern in der Klinik zu Echnaton mehrfach gesagt haben,
dass doch eine so viel jüngere Partnerin wie ich für ihn zu belastend und anstrengend ist........ da fing er an sich langsam von mir zu distanzieren,
bis er dann Schluß gemacht hat.
Wenn jetzt der Therapeut Deines Ex-Freundes Eurer Beziehung die Schuld gibt...naja, Depressive sind in dieser Phase so leicht zu beeinflussen,
sie greifen nach jedem Strohhalm, damit es ihnen besser geht.

Davon abgesehen ist es extrem unprofessionell von Therapeuten und Schwestern sich in diese Dinge aktiv einzumischen,
auch Depressive dürfen nicht gesteuert werden und müssen ihre Entscheidungen selbst treffen, sonst werden sie ja nie wieder selbstbewußt!
Wie war das? Keine weitreichenden Entscheidungen in der Depression treffen?
Da halten sich die Fachleute nicht an ihre eigenen Ratschläge, ich finde das sehr erschreckend, wenn es nicht sogar eine Art von Mißbrauch ist!
Würde ich mich im Beruf ähnlich meinen Schutzbefohlenen und deren Familien gegenüber verhalten, wäre nicht eine Abmahnung, sondern eine fristlose Kündigung fällig!

Aber jetzt bin ich von Deiner Situation abgeschweift!
Gib Dir Zeit, wenn er sich nicht meldet, ist er es auch nicht wert, denn dann hat er nie wirklich etwas für Dich empfunden.
Wenn Du ihm wirklich wichtig bist, wird er sich wieder melden, aber dann bist Du die Entscheiderin, und Du wirst das entscheiden was für Dich gut ist :-)
Laß DeineTrauer raus!
Sei stark, für Dich!
Ganz viele liebe Grüße von Nofretete

19.09.2010 12:14 • #28


M
Zitat von nofretete:
Wie war das? Keine weitreichenden Entscheidungen in der Depression treffen
Zitat von nofretete:
Davon abgesehen ist es extrem unprofessionell von Therapeuten und Schwestern sich in diese Dinge aktiv einzumischen
Moment, Moment.....wir kennen hier ja nur die eine Seite der Medaille. Was da genau gewesen ist, wissen wir nicht.
Zitat von nofretete:
da fing er an sich langsam von mir zu distanzieren,
War aber trotzdem seine Entscheidung.
Zitat von nofretete:
Depressive sind in dieser Phase so leicht zu beeinflussen
Aber auch für Depressive geht das Leben weiter und es müssen Entscheidungen getroffen werden. Vielleicht sind sie richtig, vielleicht auch nicht.....das zeigt sich dann erst später Aber man kann einen Depressiven ja auch nicht in Watte packen um ihn von allen Einflüssen fern zu halten. An so einer Geschichte sind immer viele beteiligt, man kann da niemanden eine Schuld zuweisen.

19.09.2010 14:11 • #29


A


Hallo Sonne2010,

x 4#30


S
Zitat von Martina:
Moment, Moment.....wir kennen hier ja nur die eine Seite der Medaille. Was da genau gewesen ist, wissen wir nicht. ....... An so einer Geschichte sind immer viele beteiligt, man kann da niemanden eine Schuld zuweisen.


Liebe Nofretete, liebe Martina,
danke für Eure Beiträge...
Natürlich kennt Ihr nur meine Sicht der Dinge. Aber der Therapeut meines ExFreundes kennt auch nur seine Meinung über mich. Wie gesagt, es ist ja nicht gesagt, dass er das jetzt wirklich im Forum ist, aber es sind da schon viele Dinge sehr ähnlich.

Ich hätte mir gewünscht, mal zu einem Gespräch eingeladen zu werden. Dann hätte man das mal klären können. Ich kann nur sagen, dass mir mein Ex in der Beziehung immer gesagt hat, dass ich ihm genug Luft lasse. Wir haben öfters darüber geredet, weil er da schon fast eine panische Angst hatte. Dass er mich jetzt total ablehnt, kann ich halt nicht verstehen. Denn eigentlich meinte er schon, dass er gern wieder mit mir Kontakt hätte - ich müsste nur vorher entliebt sein....

Ich habe seine Entscheidung akzeptiert, hat ein paar Tage gedauert. Aber aus meiner Sicht kam es auch total überraschend. Danach habe ich ihm einen Brief geschrieben, habe ihm gesagt, dass ich es akzeptiere, dass er keine Beziehung zu mir haben kann. Dass ich trotzdem für ihn da sein möchte, wenn er das mag. Dass ich keine Antwort auf diesen Brief erwarte. Dummerweise habe ich dann aus lauter Sehnsucht angerufen - 80 Sekunden, wo er sehr einsilbig war. Auf meine Frage, ob er sich überhaupt nach der Reha (die müsste ja jetzt vorbei sein) melden möchte, hat er ja gesagt -- es wäre so einfach gewesen, NEIN zu sagen. Wenn er jetzt tatsächlich alles im Internet gepostet hat, dann verstehe ich diese Reaktion nicht...

Aber .. ich weiß, dass ich derzeit nicht helfen kann - ganz im Gegenteil. Ich bin der festen Überzeugung, dass er sich melden muss, wenn er das möchte. Ich habe mich für den Weg entschieden, loszulassen. Sonst geh ich kaputt. Ich weiß von vorherigen Beziehungen bei ihm, dass er nie lange rumgefackelt hat, wenn was nicht passte, wurde halt entsorgt. Ich dachte halt, bei uns wäre es etwas besonderes.. Er ist jemand, der sehr viel Nähe benötigt, aber auch seine Autonomie möchte, was er bei mir ganz sicher beides bekam. Um es mal mit den Worten meiner Mutter zu beschreiben er klebte doch ständig an dir, als wenn du Zucker am Allerwertesten hast Und dann halt das Schluss machen, weil er keine Gefühle mehr hatte.

Ich akzeptiere und lasse los...

Lieben Dank! So, liebe Nofretete und nun schau ich mal bei dir
Sonne

19.09.2010 16:34 • #30

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