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Bin ich faul? Mir ist alles zuviel

T
hallo,

ich hatte mich schon vor 3 jahren hier angemeldet und hier viele gelesen.
jetzt habe ich wieder einen rückfall.
kurz zu meiner person:
ich bin 46 jahre alt, komme aus berlin, bin verheiratet und habe zwei kinder (21 19).

und jetzt zu meinem problem, das leider sehr vielschichtig ist.

es begann ende 2007, wo ich aus beruflichen gründen den job innerhalb der firma wechseln musste.
dabei musste ich für 4 monate untätig zu hause bleiben und sollte zu jahreswechsel zurückgestuft werden.
zum glück konnte ich in der firma eine neue tätigkeit finden, die mir aber nicht so lag.
nach wenigen monaten wurde ich dann auch noch gruppenleiter.
zu der zeit begann schon meine krise.
ich fiel schon mal länger aus und bekam edronax.

auch habe ich mich mit meiner frau zerstritten und zu allem überfluss melde sich meine jugenliebe bei mir.
nun wollte ich ausziehen, weil auch meine frau unter den ganzen umständen litt.

langsam aber sicher werschien mir das leben sinnlos und leer.
ich erfreute mich nicht mehr an schönen dingen und auch erfolge und meine arbeit waren für mich ohne wert.
meine gefühlslage war nur noch neutral.

dann habe ich ein team übernommen mit allen pflichten und dachte mit der aufgabe kommt auch die motivation wieder.
aber das war ein trugschluss. nun falle ich wieder aus und bekomme cipralex.
ich laufe wie falschgeld durch die wohnung und will einfach nichts mehr machen.

manchmal denke ich ich mache mir nur etwas vor und bein einfach nur faul, denn andere schaffen ihr leben doch auch.

der lebenswille schwindet mit der freudlosigkeit daran.

gruß micha

26.10.2011 19:06 • #1


S
Hallo Micha,

sei willkommen hier.

Ich hoffe, dass du hier einige Antworten auf deine Fragen bekommst.



Serafina

26.10.2011 19:13 • #2


A


Hallo trekstore,

Bin ich faul? Mir ist alles zuviel

x 3#3


L
hallo Micha

auch von mir ein herzlich Willkommen

Zitat von trekstore:
manchmal denke ich ich mache mir nur etwas vor und bein einfach nur faul,


Nein ! Bist du NICHT ! Du bist Krank ! Würdest du mit einen gebrochen Arm oder Bein deinen Haushalt schaffen ? Sicher nicht.Nur das wird akzeptiert weil man es sehen kann.Das dumme ist nur ... unsere Seele kann man nicht schienen , nageln oder eingipsen.Da hilft auch kein Pflaster oder Verband.Diese Wunden müßen anders versorgt werden.

Zitat von trekstore:
der lebenswille schwindet mit der freudlosigkeit daran.


Das zeigt sehr deutlich das du wirklich Krank bist und Hilfe brauchst.Machst du eine Therapie ? Bist du schon gut eingestellt mit Medikamenten ?

liebe Grüßies little-tiger

26.10.2011 19:49 • #3


achtsamkeit
Hallo Micha,

so wie du dich ausdrückst bist du mit deinem jetzigen Leben sehr unzufrieden/unglücklich. Aber du weißt glaube ich nicht was dir fehlt, was du ändern möchtest.
Deshalb schwimmst du nur ruhelos im kreis und kommst nicht weiter.
Finde heraus was dir fehlt, was du brauchst damit es dir gut geht. Und da ist eine Gesprächstherapie sicher hilfreich , denn die Medikamente verändern ja die Gründe deiner innere Angespanntheit nicht!

LG Pelle

27.10.2011 12:13 • #4


T
danke @all,

für die nette aufnahme und den zuspruch.

aber im moment bin ich sogar zu faul um hier einen längeren dialog zu führen, sorry ...
ich melde mich, wenn es meine finger zu lassen.

gruß micha

29.10.2011 19:55 • #5


McLoud
Hallo trekstore,

ich bin auf Deinen Thread aufmerksam geworden, weil es mir im Augenblick genauso geht wie Dir.

Ich habe jahrelang eine Psychotherapie gemacht, Medikamente genommen, den Arbeitsplatz gewechselt... und jetzt geht plötzlich nichts mehr. Nur noch Gedanken daran, versagt zu haben: Hätte ich mich in der Therapie doch nur mehr geöffnet. Hätte ich doch nur mehr Kontakt zu anderen Menschen aufgebaut. Und so weiter und so fort.

Ich habe keine Lust zu gar nichts - besonders nicht darauf zu arbeiten. Alle Menschen gehen mir auf die Nerven, ich kann und will niemanden mehr sehen. Ich bin so unzufrieden, dass ich es schon körperlich spüre. Nach langer Grübelei bin ich am Mittwoch zu meiner Ärztin, die mich erst einmal für 1 1/2 Wochen krankgeschrieben hat.

Zunächst war ich erleichtert, komme ich doch so zumindest von dem Druck der Arbeit weg. Aber weißt Du was dann passiert ist? Ich habe ein schlechtes Gewissen bekommen! Auch ich halte mich nun für faul und einfach arbeitsunwillig. Der Gedanke, dass andere das alles schaffen, nur ich nicht, geht mir ständig durch den Kopf.

Ich weiß nicht, ob Dir das ein Trost ist: Du bist nicht allein.


Gruß

McLoud

19.11.2011 17:28 • #6


T
hi,

nun bin ich seit dem 2.1.12 wieder bei der arbeit und fühlte mich, nach guten gesprächen mit meiner hausärztin und eine psychotherapeutin, wieder ganz ok.

ich fühlte mich frisch und voller tatendrang.
und man hat auch verständnis für meine situtation und lässt mich erst mal nur kleine brötchen backen.

aber nun schleicht sich so langsam wieder das gefühl in mir ein, das selbst meine neues tätigkeitsfeld mich nicht motiviert.
und das, obwohl es einfacher ansprüche an mich stellt und mir eigentlich liegen sollte.
ich verweigere mich einfach nur noch.
ich schweife einfach nur in nichtigkeiten ab und lasse die eigentlichen aufgaben liegen.
aber ich verstehe auch die zusammenhänge nicht mehr richtig und vergesse diese, obwohl es nicht wirklich schwer ist, was ich zu tun hätte.
zudem erscheint mir das was ich dann mal tue unkoordiniert und chaotisch.

ich kann mir sogar nicht mal das medikament merken, welches ich z.z. nehme.

... ein teufelskreis, der mich immer mehr runterzieht.

und selbst mein so geliebtes hobby ist mir lässtig und setzt mich selbst unter druck.
ideen fürs hobby sind da, aber ich fange nicht mal an eine umzusetzen.
weil ich im beruf nichts auf die reihe kriege, darf ich mir auch privat nichts gönnen.

baahh, ...

gruß micha

07.03.2012 12:34 • #7


M
Hallo micha,

die Gespräche mit der Hausärztin und der psychotherapeutin waren anscheinend noch nicht genug.

Ich kämpfe schon seit etlichen Jahren mit Depressionen und Burn Out. Ich hatte auch immer wieder Phasen in denen es mir gut ging und ich meinen Alltag gut gewältigt habe. Manchmal ein paar Wochen lang und auch einmal ein paar Jahre. Es kam aber immer wieder zum Rückfall. Dann erging es mir so, wie du es beschrieben hast.

Diese Vergeßlichkeit und das Chaos (und noch einige andere Punkte) haben mich dann doch wieder zur Psychiaterin marschieren lassen. Jetzt bin ich wieder in Behandlung und nehme auch wieder Antidepressiva's. Es geht mir zwar noch nicht richtig gut aber doch so gut, dass ich arbeiten gehen kann und die Freizeit so lala klappt. Ich beginne sogar wieder, soziale Kontakte zu pflegen. Das ging lange, lange überhaupt nicht.

Ich glaube schon, dass du dir überlegen solltest, dich wieder in Behandlung zu begeben. Wenn man damit zu lange wartet, wird alles nur noch schlimmer und es dauert auch noch länger bis es wieder aufwärts geht.

07.03.2012 13:53 • #8


R
Hallo Micha,
ich kann dich gut verstehen und es geht mir ähnlich.
Bin seit 4 Jahren in Erwerbsunfähigkeitsrente und habe gedacht
damit wird mir viel Anstrengung und Forderung genommen,
ich werde mich durch Therapien und Klinikaufenthalten wieder
auf den richtigen Weg machen.
Es klappte einige MOnate, aber dann kam der Rückfall
und jetzt ist es noch viel Schlimmer.
Die Tipps, wieder den Therapeuten aufzusuchen, finde
ich nicht schlecht, aber das Aufraffen es zu tun, ist mir schon
zu anstrengend.
Ich fühle mich oft nutzlos, weil ich nach jeder Anstrengung eine
längere Pause brauche, aber das Leben geht weiter und ich suche
nach einem Weg wieder am Leben teilnehmen zu dürfen.
Den Austausch finde ich nicht schlecht, leider habe auch ich oft
keine Lust meinen Lappi einzuschalten.
Ich wünsche allen Kraft und Zuversicht.
LG rephi.

08.03.2012 20:45 • #9


T
hi,

ist mal wieder so weit ... geht wieder los.
sitze immer öfter nur vor dem fernseher und lasse mich berieseln ... und alsse recht wichtige dinge einfach liegen.

nun habe ich eine neue fährte aufgenommen, testosteron?!

gibt es hier erfahrung mit testosteron zur behandlung von depression?

die suche gab nicht viel her, deshalb frage ich!

gruß micha

11.05.2015 13:20 • #10


C
Hallo,

ich leide seit meiner Kindheit an Depressionen. Jedoch finde ich einiges ungewöhnlich dabei. Ich war eigentlich immer nur dann depressiv, wenn ich etwas unangenehmes machen musste, wie zur Schule zu gehen.
Ich fühlte mich immer sehr kraftlos.

Also gewöhnte ich mir an, morgens Zuhause zu bleiben (die Schule zu schwänzen) und nachmittags meine Kraft für meine Hobbies aufzuheben. Dadurch ging es mir gut.
Dennoch machte mein Umfeld Druck, vor allem, weil ich dann volljährig wurde und zwar die Schule gerade soeben beenden konnte, mich jedoch nicht um eine Ausbildungsstelle bemüht habe. Ich wollte lieber weiterhin ausschlafen und nachmittags meinen Hobbies nachgehen und mich mit Freunden treffen. Das hat mir viel Spaß bereitet.

Leider machte mein Umfeld so einen Druck, dass ich mich in eine Psychiatrie eingewiesen ließ. Dort wurde die Depression bestätigt. Leider wurde dort hauptsächlich mit Medikamenten gearbeitet.
Mit den Medikamenten ging es mir nicht gut, ich hatte ziemlich starke Nebenwirkungen und keine Verbesserung meines Zustandes. Dabei muss ich sagen, dass es mir vorher nicht schlecht ging.

Von mir aus hätte es immer so weitergehen können wie vorher. Ich hatte damals schon geplant, mein ganzes restliches Leben von Grundsicherung zu leben.

Ist das normal, dass man bei einer Depression keinen Leidensdruck hat, aber faul ist?

Gruß, Charlie

10.10.2018 17:09 • #11


robbi
Zitat von Charlie2:
Ist das normal, dass man bei einer Depression keinen Leidensdruck hat, aber faul ist?


Faul ist negativ behaftet. Ich würde es nicht als faul sondern als antriebslos beschreiben.

04.11.2018 12:44 • #12


A


Hallo trekstore,

x 4#13


eMKay
Hallo Micha,
ich kenne dieses Gefühl nur zu gut. Auch ich habe immer das Gefühl, wenn es mir sehr schlecht geht, dass ich einfach zu faul bin. Das ist es aber nicht! Es ist einfach dieser Antrieb, der nicht zündet und das ist keine Faulheit! Ich komme gerade wieder aus einer extre, schlechten Phse (die auch noch nachlingt), aber es war auch bei mir wieder der fehlende Antrieb und die Energielosigkeit.
VG eMKay

08.11.2018 11:10 • x 1 #13

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