Seelenwelt
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ich bin 16 Jahre alt und gehe momentan noch zur Schule. Ich weis, dass man von jungen Leuten wie mir erwartet, dass sie noch voller Energie und purer Lebensfreude sind, doch ich war noch nie wie die Kinder und Jungendlichen meines Alters.
Als kleines Kind war ich immer schüchtern und zurückhaltend. Trotzdem hatte ich eine schöne Kindheit, in der ich eigentlich immer glücklich war.
Der Anstoß zum Nachdenken über den Tod und die erste Leiderfahrung hatte ich mit ca. 10 Jahren in der vierten Klasse, als mein Großvater verstarb. Mein heiles Weltbild blieb aber weiterhin.
In der fünften Klasse wurde mir meine Verschlossenheit dann zum Verhängnis. Ich wurde von meinen neuen Mitschülern geärgert und sie machten sich über mich lustig. Ich wusste mir nicht zu helfen...wusste ja noch nichtmal wie man die hand zu einer faust ballt, andere in ihre Schranken weist.
Dieses Problem behielt ich für mich. Ich blieb trotzdem glücklich und führte weiterhin eine einigermasen normale Kindheit.
Mit den Jahren wurde ich immer mehr zum Aussenseiter. Musste mich mit Leuten abgeben, die ich überhaupt nicht mochte um nicht vollkommen allein zu sein. Es waren natürlich auch gute Freunde dabei.
Die Neue Klasse in die ich zur siebten klassestufe kam war da nicht gerade von Vorteil. Mein sowieso schon zerrütetes Selbsbewusstsein wurde hier zu Nichte gemacht. Ich musste mit Ansehen wie andere Mitschüler aus der Klasse gemobbt wurden und wurde selber fertig gemacht.
Die achte Klasse war dann der reinste Horror. Jeden Tag machten sie sich über mich lustig und ich verfiel langsam in eine Depression. Das Leben ergab für mich keinen Sinn mehr und nachdem ich aus der Schule kam legte ich mich meistens sofort schlafen, weil ich das Leid nicht ertrug. Hinzu kam der Leistungsdruck und die schlechten Noten. Ich flüchtete mich in virtuelle Welten, lebte mein eigenes Leben. Meine Eltern nahmen all das nicht so ernst. Auch den Wasserfall aus Tränen den ich in der sechsten Klasse ergross schoben sie auf die Pubertät. Ich gab meinen Eltern darüber Bescheid wie meine Mitschüler mit mir umgingen doch konnte ihnen nie alles anvertrauen. Die Leere in mir wurde immer größer und erst jetzt bin ich mir sicher dass ich seelisch krank bin.
Zur neunte Klasse wechselte ich dann die Schule. Runter vom Gymnasium in die Realschule.
Ich veränderte mein Äußeres, machte einen Neustart. Die negativen Bermerkungne hörten hier langsam auf und ich traf nettere Menschen (mädchen) die mir zuhörten und ein offenes Ohr für meine Probleme hatten.
Bis heute fällt es mir schwer glücklich zu sein. Ich kann in der Öffentlichkeit nicht lächeln und habe ständig diese Ängste im Hinterkopf dass ich wieder fertig gemacht werde. Jede kleinste negative Bemerkung reißt mich sofort wieder in ein tiefes Loch und ich werde wieder depressiv. Seit Jahren habe ich keinen Tag mehr an dem ich vollkommen Glücklich bin.
Seit einiger Zeit habe ich jetzt Phasen in denen ich total verrückt spiele und die Aufmerksamkeit geniesse, vor der ich sonst diese panische Angst habe. Selbstmordgedanken und Niedergeschlagenheit wechseln sich mit krankhaftem Verhalten und Verrücktheit ab.
Bin ich vieleicht manisch depressviv? Wie kann ich diese Probleme bewältigen und ein glückliches Leben führen? Wie sehr werden mich diese Probleme in meiner beruflichen Zukunft behindern?
Alles Fragen auf die ich keine Antwort weis. :
Falls sich diesen Beitrag wirklich jemanden durchgelesen haben sollte, bedanke ich mich von ganzen Herzen für die Mühe.
Seelenwelt