Hallo Lilian,
so ist das schöne Landleben. Es hat irgendwo einen bitteren Nachgeschmack wenn hinter die Kulissen der Idylle geschaut wird.
Auch klar, daß manche Arbeit eben gemacht werden muß, da saisonabhängig, die Viehcher gemolken werden müssen etc. pp.
Aber, es gäbe ja auch Unterstützung von sogenannten Dorfhelfern, wenn der Landwirt oder die Landwirtin krank sein sollten. Dies wird vehement abgelehnt, von den Bauer. Keine Ahnung warum ?
Etwas schon, denn ich habe ja selbst wenig auf meinen gesundheitlichen Zustand geachtet bis der totale Zusammenbruch dann da gewesen ist.
Sehe hier jedoch denn Unterschied noch darin, daß ich ziemlich alleine bin, und für den Unterhalt für meinen Zwerg und mich aufkommen muß...
Lehrerin, vielleicht hast du hierdurch noch eine besondere Stellung, denn bedenke: Bürgermeister, Pfarrer und Lehrer...
Wird schon seine Gründe haben, warum ihr nun so nahe zu den Schwiegereltern gezogen seit.
Wahrscheinlich jedoch nicht, um irgendwann doch noch denn bäuerlichen Betrieb zu übernehmen
Weiter gibt es ja immer zwei Seiten der Medaille, welche sicherlich auch Vorteile bringen können.
Kann die Argumente von Moni nachvollziehen, daß diese generell davon ab rät.
Aber ihr habt euch das vorher sicherlich gründlich überlegt
Besser ist, daß du UND dein Mann von Anfang an, klare und deutliche Grenzen setzt, daß ihr zwar nun am Hof lebt, jedoch dennoch generell eine eigenständige Familie seit.
Hoffe dies ist anfangs von euch beiden so geregelt worden, denn es gibt ja so besondere bäuerliche Vereinbarungen, wenn es um Übergaben von Immobilien oder Grundstücke etc. gibt...
Familiäre Hilfe ist schön und gut, aber lieber ein Anfang mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende, oder so ähnlich
Hat dein behandelnder Doc dich schon einmal auf das Thema einer stationären Behandlung angesprochen ???
Was sagt dein Therapeut, der wird ja wohl über dieses doch wohl prägende Thema involviert sein ???
Stationäre Therapie ???
Kann dir hier leider nicht sehr viel dazu sagen.
Anfangs habe ich dies vehement abgelehnt, teils aus beruflichen Gründen, als es mir noch einigermaßen gut ging.
Der weitere Grund ist gewesen, daß es kaum Möglichkeiten gibt, wie in meinem Fall unumgänglich, Kinder mit bzw. dort aufnehmen zu lassen.
So kam ich mit meinen behandelnden Ärzten erstmals zum Ergebnis, daß ich die Therapie ambulant durchziehe, mit der Auflage, daß ich nicht direkt suizidal oder sonstige Ausfälle entwickele.
Für solche krassen Vorkommnisse, habe ich bisher jedoch den Rückhalt und die Sicherheit, daß ich zu jeder Tages- oder Nachtzeit einen Facharzt erreichen könnte, der meine Krankheitsgeschichte, meine Diagnose und Medikation kennt, da ich ambulant durch eine Universitätsklinik behandelt werde; und folglich zumindestens ein Arzt vom Dienst kontaktiert werden kann.
Dies gibt und gab mir die Sicherheit, sollten irgendwann meine Sicherungen ..., sofortige Kontaktaufnahme und Hilfe zu erhalten.
Habe auch diese Tel.-Nr. überall gespeichert und auch ein Familienangehöriger ist hierrüber informiert.
Schau, dieser versteht meine Situation auch nicht. Dieser sagt auch, Mensch das muß eben gehen...
Nun schaut es jedoch bei mir so aus, daß ich wenn ich noch einigermaßen kann und Kraft habe, zu meinen dementen Pflegling gehe.
Dies ist eben noch eine Baustelle, die sehr belastend ist. Denn Aufgrund der Demenz, ist es nicht einfach, sich als helfende Person, übelst verbal beschimpfen zu lassen, oder generell den Verfall oder Zerfall eines geliebten Menschen zu sehen.
Wollte hier immer vor Ort sein, damit ich zumindest dort einen kurzen Besuch abstatte und nach dem Rechten seh.
Nach längeren Diskussionen und abwägen meiner Gesamtsituation, dies mit meinen behandelnden Nervenklempnern, Hausärztin und meiner Psychotherapeutin, gebe ich nun schweren Herzen nach und werde den Schritt wagen, mich stationär in eine Reha-Klinik zu begeben, in der Hoffnung wieder zuversichtlicher, gefestigter und arbeitsfähig diese zu verlassen.
Werde jedoch am Freitag hierzu Näheres erfahren.
Auch nochmals welche Reha-Kliniken speziell für Burn out bzw. meine Diagnose und mein Begleitkind sinnvoll währen.
Habe hier im Forum auch schon Hilfe und gute Ratschläge sammeln können und hoffe und glaube irgendwie von meinen Bauchgefühl heraus, daß die Klinik Am schönen Moos, hier in die engere Auswahl kommen wird.
Was der Kostenträger hierzu dann sagt, keine Ahnung.
Mit deinen Antidepressiva scheinst du großes Glück zu haben, wünsche dir, daß dies weiterhin so gut läuft bzw. noch besser wird.
Deine Schiwegereltern, werden sich nicht überzeugen lassen, wie soviele andere Nichtbetroffene eben auch. Es liegt an der ungenügenden, fehlenden Aufklärung.
Warum dies so ist, wenn man oder frau doch bedenkt, daß die Depressionszahlen weiter ansteigen sollen ???
Es ist auch ein absolutes Tabuthema, gebe hier selber zu, daß ich nicht vielen Menschen auf die Nase binde, daß ich mich in psychiatrischer Behandlung befinde und so genannte Happypills einwerfe.
Als Betroffener, ist es hier zusätzlich belastend, sich für seine Leistungsminderung oder Unfähigkeit, fast schon entschuldigen und rechtfertigen zu müssen.
Sagte auch schon zu meinen Nervenklempner, daß zu einer psychiatrischen Therapie eigentlich ein Kopfverband sehr hilfreich sein würde Denn keine Erkrankung und die nötige Therapie, ist mit soviel Unwissenheit und Stigmatisierung gekennzeichnet.
Wie sollen dies deine Schwiegereltern nun nachvollziehend ??? Sie ACKERN (wie treffend) trotz Einschränkungen und haben evtl. keine oder wenig Zeit für Freizeit und Hobby.
Dann willst du von krank sprechen, wenn du joggen kannst ??? Stallausmisten ist auch eine körperliche Betätigung und evtl. gehn dir deine Sorgen dann aus den Kopf ???
Wer joggen und schwimmen gehen kann, der ist nicht krank. Arbeit vor den Vergnügen!!!
Glaubst du, daß diese den Begriff Ergotherapie schon einmal gehört haben ???
Verstehst du mich ???
Wünsche dir alles Gute und ein schönes drittes Adventswochenende
S E K
10.12.2008 23:24 •
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