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Burn Out / Erschöpfung - was ändere ich in meinem Leben?

J
Hallo zusammen und vielen herzlichen Dank für eure hilfreichen Tipps und Erfahrungen. Ich möchte gerne eine stationäre Rehamaßnahmen durchziehen und habe darüber auch schon mit meinem Neurologen gesprochen. Er stellte mir bereits bei meinem letzten Termin den erforderlichen Vordruck zur Beantragung aus.
Irgendwie fühle ich mich dadurch zeitlich gedrängt, weil ich den Eindruck habe, dass ich baldmöglichst einen Termin zur Reha bekommen sollte. Nur im jetzigen Zustand ( kaum Lebensfreude, fehlende soziale Kontakte durch jahrelange Schichtarbeit) bin ich mir net sicher, ob der Beginn der Reha erst dann stattfinden sollte wenn mein Energiekonto etwas aufgefüllt ist.
Ich bin momentan auf der Suche nach meiner inneren Mitte und kann mich auch nicht zu irgendwelchen Hobbys o.ä. begeistern. Zur Zeit bin ich zu Hause und gehe zwischendurch mal spazieren für ca. 30 Minuten.
Bin seit Mitte März Arbeitsunfähigkeit und irgendwie hab ich das Gefühl, dass sich an meinem energielosen Zustand kaum etwas geändert hat.
Ich arbeite seit 1997 im Wechselschichtdienst ( Tag-und Nachtdienst) und gönnte mir an meinem freien Tag wenig Erholung, sondern war für die Familie da und seh mich im Nachhinein wie ein Roboter, der ständig unter Anspannung stand. Möglicherweise braucht der Körper noch Zeit zur Erholung.
Kann momentan mit der Situation nicht umgehen und die Situation nicht einschätzen.

Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich mir nicht vorstellen, wieder in das Arbeitsleben einzusteigen.

12.05.2019 13:08 • x 4 #16


Alexandra2
Hallo Jürgen,
Wer drängt Dich zur Reha?
Eine Voraussetzung für die Reha ist die Rehafähigkeit. Die hast Du momentan nicht, wie Du schreibst. Es kann sein, daß Dich die neue Umgebung, viele Menschen etc. überfordern.
Deine Arbeitsunfähigkeit kann länger andauern, keine Seltenheit bei Depressionen. Noch zahlt die Krankenkasse Krankengeld und ggf der Arbeitsgeber den Differenzbetrag zum Lohn, das ist bei langjährig Beschäftigten manchmal der Fall. Finanziell geht es so, hoffe ich.
So wie Du schreibst, bist Du von einer gesundheitlichen Besserung noch entfernt, die Anspannung ist hoch, roboterhaft und DU hast einen ungünstigen Dienst mit Wechselschichten. Das sind Zeichen für Deine weitere Krankschreibung.
Wichtig wäre, ob Du vollständig und gut behandelt wirst: Medikamente, Psychotherapie etc.
Ich denke, daß Dir Dein Gefühl den richtigen Weg weist. Und Du möglicherweise viel ändern müsstest, um die Stressoren deutlich zu senken.
Das hat nach meiner Einschätzung oberste Priorität. Wenn Du dort Festigkeit erreicht hast, kannst Du Dich vor Belastungen einigermaßen schützen.
Du bist jetzt die Hauptperson und solltest das auch anerkennen. Die Depression soll ausheilen, wenn es geht, damit Du wieder mehr Lebensqualität bekommst. Das dauert solange, wie es dauert. Keine Depression lässt sich zwingen, bekämpfen, kleinhalten oder schönreden. Akzeptanz, sie läuft halt mit Dir mit, und neue Wege kennenlernen und beschreiten hingegen ist eine Möglickeit, Alles was zur Depression geführt hat, auszuklammern, zu verändern. Dabei soll keine Rolle spielen, was andere denken oder sagen.
Liebe Grüße
Alexandra

12.05.2019 16:39 • x 3 #17


A


Hallo Blüte,

Burn Out / Erschöpfung - was ändere ich in meinem Leben?

x 3#3


Hoffnung21
@Jürgen69

Fühl dich zu nichts gedrängt. Du hast Zeit. Nur mal ein Beispiel für dich: ich war von Mitte April 17 bis Ende 17 krankgeschrieben, war ab Ende August 6 Wochen zur Reha und hab im Januar 18 gaaaaanz langsam mit Wiedereingliederung über 3 Monate wieder angefangen, mich ins Arbeitsleben vorzutasten. Ab April war ich dann nicht mehr krankgeschrieben, hab aber noch alten Urlaub (fast kompletter Jahresurlaub von 2017) in der Form aufgebraucht, dass ich jede Woche einen Tag weniger gearbeitet hab. Im Juni hatte ich dann leider einen Rückfall und war nochmal 3 Monate krankgeschrieben, 1 Monat Wiedereingliederung und reduziertes Arbeiten durch Aufbrauchen des Urlaubs von 2018 bis Jahresende. Jetzt seit April ist aller alter Urlaub weg und ich arbeite wieder regulär meine 3 Tage/Woche nach 2 Jahren.

Psychotherapie hatte ich seit Mai 17 bis jetzt noch fortdauernd und Medikamente nehme ich seit Sept 17.

Liebe Grüße
Eis

12.05.2019 17:54 • x 3 #18


J
Hallo Alexandra,

vielen herzlichen Dank für Deine ausführlichen und aufmunternden Wort. Ich kann überhaupt nicht einschätzen oder spüren, wie ich mich fühle mit der Lebensfreude.Teilnahme am Leben.zu mir zu kommen.

Umso mehr tut mir das Forum hier sooo gut, weil ich mich hier verstanden und aufgehoben fühle.

Vielen herzlichen Dank nochmal

Gruß

Jürgen

13.05.2019 10:37 • x 1 #19

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