ViolettaM
Also, zusammengefasst: ich arbeite in sozialen Bereich mit schwer mehrfachbehinderten Menschen. Eigentlich eine Arbeit, die mir liegt und die ich gut kann. Im Lauf dieses Jahres ging es aber allmählich schleichend bergab mit meiner Energie. Ich war nur noch müde, habe nach der Arbeit außer Essen und Fernsehen nichts mehr gemacht, Hobbys und soziale Kontakte vernachlässigt, meine Wohnung verwahrloste regelrecht und schließlich hatte ich auch am Wochenende zu nix mehr Lust. Süßigkeiten-Fressattacken verursachten einerseits drei Kilo Gewichtzunahme und andererseits Bauchschmerzen. Schließlich kippte das um in gar nichts mehr essen können und es kamen Schlafstörungen dazu. Ich war völlig durch den Wind, hab mich über jeden Kleinscheiß aufgeregt und war extrem nah am Wasser gebaut. Ende August wurde ich wegen Burnout krankgeschrieben, insgesamt sieben Wochen.
Nun habe ich mich innerhalb der ersten zwei, drei Wochen ziemlich gut erholt, habe wieder lauter Dinge getan, die mir Spaß machen, mir Zeit für mich genommen und immer weniger an die Arbeit gedacht.
Gegen Ende hatte ich dann einen Termin bei einer Psychologin, von dem ich mir Unterstützung und evtl. Erarbeitung von Strategien erhoffte, um künftig meine Kräfte besser einteilen zu können.
Aber nun ging es mir ja gut. In dem Fragebogen, den ich dort ausfüllen musste, wurde nach Symptomen gefragt, von denen ich kaum eins ankreuzen konnte. Die Psychologin kam zu dem Schluss, dass eine Therapie vor der KV kaum zu rechtfertigen wäre. Wobei ich selbst auch nicht das Gefühl hatte, eine zu brauchen, eher was in Richtung Coaching und Beratung. Da hatte sie nun aber auch keine brauchbaren Tipps.
Seit Mitte Oktober arbeite ich wieder, mit nur noch 28,5 Wochenstunden. Außerdem habe ich noch relativ viel Resturlaub, so dass ich immer mal wieder einige Tage zwischendurch frei habe. Trotzdem ist es vom Grundgefühl schon fast wieder wie vorher und ich bin sicher, ich bin bald wieder da, wo ich vor der Krankschreibung war, wenn ich nicht grundsätzlich was ändere.
Meine Frage an euch - habt ihr Erfahrungen mit Selbsthilfegruppen, Burnout-Präventionskursen oder etwas in der Richtung? Hab ich mit 56 noch eine Chance auf Umschulung o.ä.? Mit nachgewiesenem Verschleiß in der LWS könnte ich immerhin begründen, dass ich aus der Pflege raus muss.
Danke im Voraus für eure Anworten!