Burnout-Syndrom, arbeitsunfähig - Krankengeld wie lange?

B
Hallo,
einige kennen ja von Euch meine Geschichte. Seit dem Jahr 2000 werde ich massiv gemobbt. Seit Juni 08 bin ich arbeitsunfähig geschrieben. Diagnosen: mittelgradige depressive Episode, Anpassungsstörung und Burn-Out-Syndrom. Seit letztem Jahr habe ich eine Fachanwältin für Arbeitsrecht.
Mein bisheriger Arzt wollte mich nach dem 17.7. wieder gesund schreiben. Er hätte dies auch so mit dem MDK besprochen.
Von März bis Mai 2009 war ich in stationärer Reha und bin arbeitsunfähig entlassen worden.
Ich habe sowohl von der Klinik als auch von meinem jetzigen Arzt umfassende Atteste, die meine weitere Arbeitsunfähigkeit (bis auf Weiteres) bestätigen.
Die Krankenkasse will mir aber das Krankengeld zum 17.7. nach Aktenlage einstellen. Ein Widerspruch wurde heute eingereicht. Ebenfalls habe ich nächste Woche einen Beratungstermin beim VDK.
Ich warte jetzt das Ergebnis des Widerspruches ab. Ich habe sehr große Angst, dass er abgelehnt wird. Wenn ich vor dem Sozialgericht klage hätte ich große Aussicht auf Erfolg lt. Auskunft von meinem Arzt. Der Nachteil ist aber, dass sich solche Verfahren endlos in die Länge ziehen können! Er kennt sogar Fälle, wo sich dies 1-2 Jahre hingezogen hat!
Meine Kraft ist am Ende! Ich kann einfach nicht mehr und ich habe das Gefühl, dass ich von Tag zu Tag depressiver werde. Ich gehe mittlerweile so gut wie gar nicht mehr vor die Tür. Ich stehe da, wo ich vor meiner Reha stand. Ich fühle mich immer am Abgrund und mit dem Rücken an der Wand.
Sollte der Widerspruch nicht statt gegeben werden, werde ich mein Arbeitsverhältnis kündigen. Mein Arzt würde mir dann ein Attest zur Vorlage für das Arbeitsamt ausstellen (Inhalt: Arbeitsverhältnis muss dringend aus gesundheitlichen Gründen von mir gekündigt werden!).
Nun wurde auch noch von meinem Arbeitgeber der mir zustehende Resturlaub abgelehnt (Begründung: Das Urteil vom Europ. Gerichtshof würde auf mich nicht zutreffen!!!) Auch hier läuft über meine Anwältin der Einspruch und die Richtigstellung.
Das alles beslastet mich nicht nur nervlich, sondern auch finanziell extrem! Ich habe eine Rechtsschutzversicherung erst seit dem 1.3.09.
Die Anwältin habe ich aber bereits seit August 2008.
Mittlerweile will ich aus der ganzen Spirale einfach nur noch raus und nochmal neu anfangen.
Es ist zum Heulen und es macht mich total fertig! Ich wollte bis jetzt dieses gesicherte Arbeitsverhältnis nicht aufgeben, aber ich kann es mir nicht finanziell leisten, wenn die Krankenkasse das Krankengeld zum 17.7. einstellt! Und das Obwohl rein rechtlich mein Krankengeldanspruch noch bis Dezember diesen Jahres laufen würde.

Ich weiß bald nicht mehr wie weiter!

19.06.2009 11:36 • #1


D
hallo Blueangel,

mein Rat ist bestimmt nicht der klügste, was AG, Geld usw. betrifft, aber es hat mir etwas geholfen zur Ruhe zu kommen. Mein Anwältin und ich verhandeln gerade Freistellung, Abfindung, Zeugnis etc. und wenn das durch ist, kann ich wenigstens einen Schnitt machen, muss keine Angst vor der Arbeit/ Kollegen haben (klar ich weiß, dann kommen die Zukunftsängste) . Was ist denn mit der betrieblichen Eingliederung, bist du noch nicht soweit? ... es ist alles anstrengend genug, versuch etwas über Bord zu schmeißen. Viel Kraft
deepblue

26.06.2009 13:00 • #2


A


Hallo BlueAngel,

Burnout-Syndrom, arbeitsunfähig - Krankengeld wie lange?

x 3#3


B
Hi Deepblue,

eine Wiedereingliederung ist bei meinem derzeitigen Arbeitgeber aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich und wird mir sowohl von meiner Klinik als auch von meinem behandelnden Arzt bestätigt.
Es gibt für mich auch kein zurück mehr, da ich seit letztes Jahr eine Anwältin habe und ich größte Ängste habe, da wieder jemals zurück zu müssen.
Ich hoffe dass es bald mit einer neuen Stelle klappt - Verfahren laufen, Einladungen zu Vorstellungsgesprächen sind da.

26.06.2009 13:04 • #3


D
und was wäre mit einer sofortigen Freistellung seitens des AG´s (bei Fortzahlung deines Gehaltes bis datum XX bspw. Dez. 2009 oder länger + Abfindung, Verhandlungssache) und dafür ist dich dein Arbeitgeber los. Und du hast etwas Zeit etwas neues zu finden?

26.06.2009 18:51 • #4


G
Zitat von deepblue:
und was wäre mit einer sofortigen Freistellung seitens des AG´s (bei Fortzahlung deines Gehaltes bis datum XX bspw. Dez. 2009 oder länger + Abfindung, Verhandlungssache) und dafür ist dich dein Arbeitgeber los. Und du hast etwas Zeit etwas neues zu finden?


Du hat der AG doch nur Verlust mit (keine Arbeit und dafür noch Gehalt weiterzahlen - also ich würde das als AG nicht machen). Im Moment kostet BlueAngel ihn überhaupt nichts. Schließlich ist sie ja im Krankengeld und er muss noch nicht mal einer Kündigungsklage sich entgegenstellen. Den gekündigt ist sie ja nicht. Und so wie ich das bisher gelesen habe, ist ihr eigentlicher Arbeitsplatz auch schon gar nicht mehr wirklich vorhanden.

Ich verstehe das eher als so eine Art Kräftespiel. Wie lange hält sie durch? Wann wird sie kündigen? Denn das ist für den AG das einfachste Prozedere.

Btw. Anspruch auf Abfindung hat sie auch keine. So etwas gibt es nicht mehr (wenn es das jemals wirklich gab - selbst da bin ich mir nicht sicher). Abfindungen sind häufig das Ergebnis von Kündigungsschutzklagen, oder wenn man jemanden aus dem Unternehmen wirklich loswerden will und sonst keine andere Handhabe hat. Aber zahlen muss der AG keinesfalls.

@blueangel
Du musst für dich die Entscheidung treffen was du jetzt tun willst. Wenn dir der Arzt ein solches Attest ausstellt und das mit dem AA auch abgesprochen ist (gehe unbedingt vorher dahin - mit einem Zeugen - erklär die Situation und dass du gesundheitlich nicht mehr kannst. Dein Arzt hätte schon ein Attest dafür in Aussicht gestellt. Die geben dir dann so ein Formular mit, das muss der Arzt ausfüllen). Auf keinen Fall erst zum Arzt, dann kündigen und dann zum Arbeitsamt. Das kann ganz übel nach hinten losgehen. Und denk an den Zeugen! Und wenn sie dann trotzdem schon dort meinen, dass du nicht kündigen darfst, weil der Berater vielleicht gerade einen schlechten Tag hat, dann lass dir dieses Urteil schriftlich geben. Das können die nämlich meist nicht, weil sie es dann mit Paragraphen begründen müssten. Und das ist ziemlich aufwendig. Jedenfalls bin ich immer gut damit gefahren mir alles schriftlich geben zu lassen.

LG

26.06.2009 19:49 • #5


B
Ihr Lieben!

Nach sehr langer Zeit wollte ich mich mal wieder im Forum zu Wort melden.

Derzeit läuft die Auflösung meines Arbeitsverhältnisses (Auflösungsvertrag). Meine Anwältin prüft das Zeugnis sowie den Aufhebungsvertrag.

Ich hoffe, dass es schnell über die Bühne geht und ich bald etwas Neues finde. Momentan bin ich dabei mich beruflich neu zu orientieren, was sehr schwierig ist. Aber es ist für mich die bessere Alternative, als bei diesem Arbeitgeber zu bleiben.

14.03.2010 08:39 • #6


B
UPDATE: Arbeitsverhältnis wurde zum 31. März 2010 aufgelöst!

12.04.2010 20:28 • #7


Steffi
Und ? Wie fühlst Du Dich jetzt dabei ? Wie ist Deine derzeitige Perspektive ? Wie geht es Dir ?

13.04.2010 12:33 • #8


B
Liebe Steffi,

auch wenn ich leider in die Arbeitslosigkeit gegangen bin, fühle ich mich sehr gut dabei und habe diesen Schritt zu keinem Zeitpunkt bereut. Ich habe sehr viele Bewerbungen derzeit laufen (seit Dezember insgesamt 95 geschrieben) - derzeit laufen aktiv ca. 20 Stellenbesetzungsverfahren und ich hoffe, dass es doch noch einmal klappt.

Mir war wichtig erst einmal aus diesem unsagbaren Arbeitsverhältnis heraus zu kommen.

02.05.2010 08:47 • #9


M
Hallo BlueAngel,
Zitat:
auch wenn ich leider in die Arbeitslosigkeit gegangen bin, fühle ich mich sehr gut dabei und habe diesen Schritt zu keinem Zeitpunkt bereut.
das ist doch super und so wie ich das lese, wirst du es schaffen, eine neue Stelle zu finden.

Mach weiter so !!!!!

02.05.2010 09:44 • #10


A


Hallo BlueAngel,

x 4#11


Steffi
Das freut mich für Dich, BlueAngel
Etwas los zu werden, was einem nicht gut tut, hat etwas befreiendes.
Leiden ist so lange nötig, bis Du erkennst, dass es unnötig ist.

Viel Erfolg bei der Jobsuche

02.05.2010 13:11 • #11

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