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Burnout und Depression - wie soll es weiter gehen?

M
Hallo ihr Lieben,

ich bin neu hier und dachte, ich öffne mich hier mal um evtl Hilfe und Unterstützung oder Ratschläge zu bekommen.
Ich bin nun seit Mitte November 2019 wegen einem Burnout das in eine Depression überging krankgeschrieben.
Ich gehe jede Woche zum Psychologen und einmal im Monat zum Psychiater. Ich habe aber das Gefühl, dass es einfach nicht besser wird. Ich war so ein lebensfroher Mensch der viel gelacht hat. Nun empfinde ich keine Freude mehr-nur noch innere Leere, Traurigkeit und Einsamkeit. Langsam weiß ich einfach nicht mehr weiter. Ich will, dass es einfach weg geht. Dass ich mir einen neuen Job suchen kann und das Leben weitergeht. Momentan fühle ich mich so nutzlos und bekomme nichts auf die Reihe. Ich habe keine Kraft oder Energie um normale Dinge anzugehen.
Vielleicht geht es einigen hier ähnlich und ihr könnt mir Tipps geben, wie ich damit besser umgehe und langsam wieder ins Leben starte.
Ich danke euch vielmals für eure Antworten

13.01.2020 09:25 • #1


S
Hallo Mariella,

bekommst Du denn - von der Psychotherapie abgesehen- irgendeine Behandlung? Medikamente etc.?

Ansonsten würde ich Dir gerade in der dunklen Jahreszeit eine Tageslichtlampe (mind. 10.000 Lux, nicht mit einer Rotlichtlampe zu verwechseln) empfehlen. Einmal am Tag eine halbe Stunde davor gesetzt, das kann schon ein bisschen die Stimmung verbessern.

Schöne Grüße und alles Gute
Martina

13.01.2020 09:34 • #2


A


Hallo Mariella85,

Burnout und Depression - wie soll es weiter gehen?

x 3#3


M
Hallo Martina,

ja, ich nehme seit 4 Wochen Antidepressiva. Ich glaube Sie helfen mir insofern, dass ich morgens aufstehen kann. Jedoch sitze ich sehr oft einfach nur so da und mein Kopf ist vollkommen leer. Die momentane Wetterlage gefällt mir. Da sieht es wenigstens draußen so aus wie es bei mir im Inneren aussieht.

13.01.2020 10:15 • #3


111Sternchen222
Hallo und willkommen hier im Forum liebe Mariella! Das du überhaupt aufstehst ist doch schon toll. Was hat dir denn vor der Krankheit Spaß gemacht? Also außer Arbeiten meine ich ?
Lg Sternchen

13.01.2020 13:56 • #4


M
Zitat von 111Sternchen222:
Hallo und willkommen hier im Forum liebe Mariella! Das du überhaupt aufstehst ist doch schon toll. Was hat dir denn vor der Krankheit Spaß gemacht? Also außer Arbeiten meine ich ?
Lg Sternchen


Das mit dem Aufstehen klappt nur dank der Antidepressiva.
Vorher habe ich mich gerne mit Freunden getroffen, war tanzen, hatte Spaß. War gerne draußen und habe neue Dinge entdeckt. Lecker gekocht usw. Jetzt macht nichts mehr Spaß.

13.01.2020 14:56 • #5


Ilse77
Liebe Mariella, ich war Anfang Juni da wo du gerade stehst und kann sagen, es ist inzwischen deutlich besser. Hat aber seine Zeit gebraucht und viel Geduld von mir gefordert. Tut es heute noch manchmal. Mir haben Waldspaziergänge gut getan, auch wenn anfangs nicht mehr ging als 15 Minuten. Inzwischen sind 1-2 Stunden wieder drin. Soviel raus in die Natur wie möglich. Ich weiss nicht ob man hier Buchtipps geben darf, es gibt unterschiedliche Literatur, ich fand einiges sehr hilfreich. Ich bin eine Zeitlang in einer psychosomatischen Akut-Klinik gewesen. Es hat geholfen, auch wenn es nicht einfach war. Zuerst kam die Energie zurück, dann Stück für Stück Freude und Spaß. Es gibt noch Tage mit Stimmungstiefs, aber die werden weniger. Gib dir Zeit, ich weiss, es ist schwer. Ich wollte die Zeit am liebsten vordrehen in den ersten Monaten. Achtsamkeitsmeditation und Progressive Muskelentspannung tun mir gut. Ich musste mich anfangs zu allem zwingen aber es ist wohl so: Machen, auch wenn es schwerfällt und nicht darauf warten, dass es besser wird. Durch die Aktivität wird es irgendwann besser. Aber auch Pausen gönnen. Ich musste lernen, was braucht mein Körper gerade. Ruhe, Nahrung, Bewegung, Wasser, Berührung.lg ilse77

13.01.2020 15:54 • x 2 #6


Hoffnung21
Hallo Mariella
Willkommen im Forum. Die Tipps von Ilse hätte ich dir auch gegeben. Der erste Tipp meines Psychiaters war Aufstehen und draußen spazieren gehen, auf keinen Fall den ganzen Tag auf der Couch vor dem TV liegen, das ist eine Spirale, die dich immer weiter runter zieht. Ich war vor knapp 3 Jahren an dem Punkt, wo du heute bist. Ich hab mit wenigen Minuten spazieren gehen angefangen, mehr ging körperlich nicht.
Psychotherapie machst du ja schon, das ist gut. Ich hab eine Reha gemacht, die mir sehr gut getan hat, das kann ich nur empfehlen. Und natürlich das, was du bestimmt schon oft gehört hast, GEDULD. Irgendwann wird dir dieses Wort richtig auf den Geist gehen, aber es hilft nix, eine Depression braucht einfach seine Zeit.
Denk mal über Entspannungstechniken nach, was dir halt so gefällt. Meditation, Yoga, Quigong, Progressive Muskelentspannung usw.
Bleib beim Antidepressiva dran, evtl ist irgendwann eine Dosisanpassung, ein Wechsel oder eine Kombination nötig. Wenn es nach ein paar Wochen keine deutliche Wirkung zeigt, sprich mit deinem Psychiater darüber.
LG Eis

13.01.2020 23:28 • x 3 #7


M
Zitat von Ilse77:
Liebe Mariella, ich war Anfang Juni da wo du gerade stehst und kann sagen, es ist inzwischen deutlich besser. Hat aber seine Zeit gebraucht und viel Geduld von mir gefordert. Tut es heute noch manchmal. Mir haben Waldspaziergänge gut getan, auch wenn anfangs nicht mehr ging als 15 Minuten. Inzwischen sind 1-2 Stunden wieder drin. Soviel raus in die Natur wie möglich. Ich weiss nicht ob man hier Buchtipps geben darf, es gibt unterschiedliche Literatur, ich fand einiges sehr hilfreich. Ich bin eine Zeitlang in einer psychosomatischen Akut-Klinik gewesen. Es hat geholfen, auch wenn es nicht einfach war. Zuerst kam die Energie zurück, dann Stück für Stück Freude und Spaß. Es gibt noch Tage mit Stimmungstiefs, aber die werden weniger. Gib dir Zeit, ich weiss, es ist schwer. Ich wollte die Zeit am liebsten vordrehen in den ersten Monaten. Achtsamkeitsmeditation und Progressive Muskelentspannung tun mir gut. Ich musste mich anfangs zu allem zwingen aber es ist wohl so: Machen, auch wenn es schwerfällt und nicht darauf warten, dass es besser wird. Durch die Aktivität wird es irgendwann besser. Aber auch Pausen gönnen. Ich musste lernen, was braucht mein Körper gerade. Ruhe, Nahrung, Bewegung, Wasser, Berührung.lg ilse77

Vielen lieben Dank für deine Nachricht.
Ja, ich würde am Liebsten auch die Zeit vor drehen.ich bin heute aber nur wütend auf mich, dass ich es nicht endlich auf die Reihe bekommen mein altes Leben wieder zu leben. Wie lange hat es denn insgesamt dann bei dir gedauert?oft fühle ich mich so nutzlos in dieser Welt.
Ja, da hast du Recht.ich muss mich zu diesen Dingen zwingen und hoffe, dass es dadurch irgendwann wieder besser wird. Doch diese Leere und diese Einsamkeit sind wirklich schlimm. Und irgendwie kommen jeden Tag neue Herausforderungen.
Es freut mich sehr, dass es dir inzwischen wieder besser geht.

14.01.2020 08:27 • #8


M
Zitat von Eis:
Hallo Mariella
Willkommen im Forum. Die Tipps von Ilse hätte ich dir auch gegeben. Der erste Tipp meines Psychiaters war Aufstehen und draußen spazieren gehen, auf keinen Fall den ganzen Tag auf der Couch vor dem TV liegen, das ist eine Spirale, die dich immer weiter runter zieht. Ich war vor knapp 3 Jahren an dem Punkt, wo du heute bist. Ich hab mit wenigen Minuten spazieren gehen angefangen, mehr ging körperlich nicht.
Psychotherapie machst du ja schon, das ist gut. Ich hab eine Reha gemacht, die mir sehr gut getan hat, das kann ich nur empfehlen. Und natürlich das, was du bestimmt schon oft gehört hast, GEDULD. Irgendwann wird dir dieses Wort richtig auf den Geist gehen, aber es hilft nix, eine Depression braucht einfach seine Zeit.
Denk mal über Entspannungstechniken nach, was dir halt so gefällt. Meditation, Yoga, Quigong, Progressive Muskelentspannung usw.
Bleib beim Antidepressiva dran, evtl ist irgendwann eine Dosisanpassung, ein Wechsel oder eine Kombination nötig. Wenn es nach ein paar Wochen keine deutliche Wirkung zeigt, sprich mit deinem Psychiater darüber.
LG Eis

Vielen Dank für deine Tipps.
Ja, ich konnte zum Glück schnell mit der Therapie anfangen aber ich erwarte immer so viel von mir und dachte, nach mittlerwiele 9 Wochen wird ws besser sein.
Ich merke auch, dass mir das auf dem Sofa sitzen nicht gut tut. Manchmal schaffe ich es, spazieren zu gehen und manchmal nicht. Dann bin ich wieder so enttäuscht von mir selbst. Mein Psychologe sagte auch, ich solle schon bei kleinen Dingen die ich geschafft habe(Klärung wegen Krankengeld, Arztbesuche, gesund kochen, aufräumen usw) stolz aif mich sein. Aber das gelingt mir nicht.
Ich hoffw nur, dass bald wieder alles besser wird. So wie ich jetzt bin mag ich mich nämlich überhaupt nicht

14.01.2020 08:32 • x 2 #9


S
Zitat von Mariella85:
ich bin heute aber nur wütend auf mich, dass ich es nicht endlich auf die Reihe bekommen mein altes Leben wieder zu leben.

Versuche, nicht wütend auf Dich zu sein. Es ist nicht Dein Fehler, Du bist einfach krank. Wenn Du wütend sein musst, dann sei wütend auf die Depression.

Schöne Grüße
Martina

14.01.2020 10:21 • x 2 #10


A


Hallo Mariella85,

x 4#11


Ilse77
Liebe Mariella,

ich weiss es ist schwer mit der Geduld. Ich habe heute einen blöden Tag und muss dann auch immer aufpassen, dass ich nicht wütend auf mich selbst werde und die ganzen Fortschritte vergesse, die ich gemacht habe. Was alles schon wieder geht. Einsamkeitsgefühle habe ich auch noch öfter, das wird Thema in meiner Therapie am Donnerstag. Seit dem Zusammenbruch sind bei mir 7 Monate vergangen und ich bin noch auf dem Weg. Ich sehe mich noch nicht als gesund, dazu schwankt mir die Stimmung noch zu stark. Gestern hatte ich zum Beispiel einen sehr guten Tag. Ich bin froh, dass meine Therapie noch läuft, bei mir spielt Angst auch eine große Rolle. Du bist nicht allein. Es wird besser, es braucht halt leider Zeit. Lg ilse77

14.01.2020 12:30 • #11

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