Annaleen
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ich hab hier ein bisschen gelesen und hab das Gefühl, dass mein Problem hier ins Forum passen könnte.
Ich versuche, mich kurz zu fassen.
Ich habe schon seit meiner Jugend psychische Probleme, Depressionen, Essstörungen, Angst.
Ich wusste nie, was ich beruflich machen soll. Ich habe ein Studium abgebrochen, auch wegen der Psyche, hab viel ausprobiert und auch längere Zeiten Therapie gemacht und nichts gearbeitet.
Dann hab ich in einem Callcenter gearbeitet, nach 3 Monaten konnte ich nicht mehr. wieder Therapie, Ehrenamt und Praktika, um herauszufinden, welche Arbeit zu mir passen könnte. Ich hätte eine berufliche Reha machen können, aber nicht im sozialen Bereich, das haben sie ausgeschlossen.
Durch ein Praktikum in einer Kita hatte ich aber gemerkt, dass ich gerne mit Kindern arbeite und wollte das verfolgen. Ich lehnte also die Reha ab und machte eine Ausbildung zur Erzieherin. Währenddessen ging es mir gut, das lernen fiel mir sehr leicht.
Danach begann ich eine halbe Stelle in einer Kita, das war sehr anstrengend und ich wechselte in eine andere Kita, wo mir die Altersgruppe, Konzept, Größe der Einrichtung etc. mehr zusagte. Dort bin ich jetzt seit ca 3,5 Monaten. Auch wieder nur 20 Stunden. Und ich merke jetzt schon wieder, dass es mir immer schlechter geht.
Freunde sagen, das sei normal, dass man am Anfang erschöpft sei, das werde mit der Zeit besser. Aber bei mir wird es immer schlimmer. Seit Beginn mache ich nichts außer Arbeiten, nehme alle Infekte aus der Kita mit - okay, das ist vielleicht nicht soo ungewöhnlich - aber diese Woche hatte ich schon 2 nervliche Zusammenbrüche und da läuten bei mir die Alarmglocken.
Jetzt frage ich mich, habe ich mich für den falschen Beruf entschieden und hätte ich doch lieber die Reha gemacht?
Die Arbeit als Erzieher ist echt anspruchsvoll, viel Zeitdruck, immer 3 Sachen gleichzeitig machen, immer präsent sein, Streits schlichten, sich durchsetzen. irgendwie hatte ich das vielleicht falsch eingeschätzt oder mich überschätzt.
Jedenfalls würde ich gerade am liebsten gar nicht mehr mit Menschen arbeiten, sondern nur alleine in Ruhe am PC sitzen und stumpf irgendwelche Sachen abarbeiten. Aber das ist wahrscheinlich auch so eine Wunschvorstellung, die in der Realität so nicht existiert.
Ich hätte so gerne einfach auch Zeit und Energie für Freizeitaktivitäten übrig. Und ich wär so gerne normal, also jemand, der sich finanziell selbst tragen kann.
Ach ja, ich bin inzwischen 40 Jahre alt. und jetzt wieder eine neue Ausbildung. oh mann ich bin schon so alt, das ist voll peinlich alles. mein Lebenslauf.
Vielleicht hat jemand von Euch eine Idee dazu? Ich weiss nicht, ob ich bei der Arbeit erzählen soll, dass ich überfordert bin, ich schäme mich irgendwie auch so dafür. Dass ich nicht so leistungsfähig bin wie die Kollegen.
Ich danke Euch auf jeden Fall, dass Ihr bis hierher gelesen habt!
Ach ja und frohe Ostern
Liebe Grüße