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Burnout und schwere Beine

Rocker
Darf ich noch fragen was du in der Therapie dafür getan hast? Vielleicht kann ich ja jetzt zuhause schon was tun. Ich habe die schweren Beine allerdings auch daheim.

26.04.2022 07:53 • x 1 #61


R
Zitat von Rocker:
Darf ich noch fragen was du in der Therapie dafür getan hast? Vielleicht kann ich ja jetzt zuhause schon was tun. Ich habe die schweren Beine allerdings auch daheim.


Es waren keine Übungen die man hätte daheim machen können.
Bei mir lag ein unbewusstes tiefes Trauma vor, welches ich verdrängt hatte. Das alles kam in Einzelgesprächen
mit meinen damaligen Bezugstherapeuten in der Klinik zum vorschein. Und je mehr und je öfter wir redeten, was jedesmal
sehr hart für mich war, umso mehr löste sich wohl diese innere Anspannung. Zu diesem Zeitpunkt war ich Monate vorher
in einer Lage die mir schwer zu schaffen machte, mein Unterbewusstsein verband das mit Erinnerungen aus dieser traumatischen Zeit und hat so mit den schweren Beinen reagiert. Aber auch die Gespräche in den Gruppentherapien die in der Klinik stattfanden gingen manchmal bis ins Eingemachte. Eine schwierige Zeit, aber auch gleichzeitig eine Zeit in der ich
erkannte das meine Seele mir mit den schweren Beinen ein Zeichen geben wollte. Nach drei Wochen ca. wurden meine Beine spürbar leichter, das schrieb ich ja schon. Mein Aufenthalt dort in der Klinik betrug damals acht Wochen. Acht Wochen später konnte ich die Therapie in der Klinik abschließen mit einen völlig normalen Gefühl in den Beinen. Um an meinen
Erfolg festzuhalten konnte ich damals direkt im Anschluss eine ambulante Therapie machen, einen Platz hatte ich gemeinsam
mit Hilfe eines Sozialarbeiters der Klinik bekommen und hatte zum Glück keine Wartezeit.

26.04.2022 19:05 • x 2 #62


A


Hallo Rocker,

Burnout und schwere Beine

x 3#3


Rocker
Heute ist das Schreiben von der Rentenversicherung gekommen, dass sie meinen Antrag auf Aufenthalt für eine psychosomatische Klinik ablehnen.
Natürlich werde ich Widerspruch einlegen.
Ich glaube ohne Aufenthalt komme ich nicht mehr auf die Beine.

06.05.2022 15:03 • x 1 #63


Rocker
Seit gestern geht es mir wieder besonders schlecht. Am ganzen Körper spürte ich den Herzschlag pulsieren, leichte Kopfschmerzen und schwach ohne Ende. Hoffentlich wird das die nächsten Tage wieder etwas besser...

09.05.2022 17:06 • x 1 #64


Rocker
Nach rund zwei Monaten mal ein kurzes Update von mir. Ich hatte zwischenzeitlich einige Hochs und Tiefs, insbesondere vor einem Monat, Anfang Juni, ging es mir hervorragend und ich fühlte mich fast schon wieder gesund. Leider ging es dann langsam aber wieder Berg ab mit dem Tiefpunkt vor einer Woche als zusätzliche zu meinen psychosomatischen Problemen auch noch ein Lagerungsschwindel hinzugekommen ist. Der ist zwar wieder weg, aber insgesamt geht es mir jetzt dennoch schlechter als zuvor. Zu den Problemen zählen Benommenheit, Tinnitus, Kopfschmerzen und Druckgefühl am den Schläfen. Dazu noch diese ständigen Stolperer am Herzen, die aber laut Kardiologen unbedenklich sind. Unangenehm sind sie aber trotzdem.
Die gute Nachricht ist aber dass mein Reha-Aufenthalt in endlich genehmigt wurde. Sind zwar noch gut fünf Wochen hin, aber ich verspreche mir viel von dem fünfwöchigen Aufenthalt.

04.07.2022 17:11 • x 1 #65


Mit180gen0
Hey, wie schön, dann können wir uns ja gegenseitig gratulieren - mit der Reha!
Wohin geht es bei dir?

04.07.2022 17:26 • #66


Rocker
Zitat von Mit180gen0:
Hey, wie schön, dann können wir uns ja gegenseitig gratulieren - mit der Reha! Wohin geht es bei dir?

Ich darf nach Passau und du?
Ich finde die Lage der Klinik direkt am Fluss recht schön und die Innenstadt ist auch nicht weit. Hoffentlich geht es mir bis dahin wieder besser, damit ich auch ein bisschen rausgehen kann. Zur Zeit hab ich ja wieder ein Tief.

04.07.2022 17:31 • #67


Mit180gen0
@Rocker Ich fahre nach Malente, das ist an einem See in Schleswig Holstein.

Schön, da haben wir beide Wasser.

Ich drücke dir die Daumen. Vielleicht hilft die Freude bei dir ja gegen die Schmerzen. Als es bei mir ganz ganz schlimm weh tat, habe ich mich übrigens tapen lassen. Mit der Aussage: und wenn es nur für meinen Kopf ist.

Es hat geholfen!

04.07.2022 17:38 • #68


Rocker
Zitat von Mit180gen0:
@Rocker Ich fahre nach Malente, das ist an einem See in Schleswig Holstein. Schön, da haben wir beide Wasser. Ich drücke dir die Daumen. Vielleicht ...

Dann können wir ja gar nicht weiter voneinander entfernt sein.
Danke für den Tipp.
Wann geht es bei dir los?

04.07.2022 17:41 • #69


Mit180gen0
@Rocker Ja, ich wohne im Norden, da passt mir das ganz gut mit Malente.

Wann es los geht weiß ich noch nicht.

04.07.2022 17:42 • #70


Rocker
Zitat von Mit180gen0:
@Rocker Ja, ich wohne im Norden, da passt mir das ganz gut mit Malente. Wann es los geht weiß ich noch nicht.

Ich habe mit dem Bescheid auch gleich den Termin von der Klinik bekommen. Da hab ich wohl Glück gehabt.

Passau ist von meinem Zuhause etwa 150 km weg, aber ich kenne die Stadt noch ein bisschen weil ich da einen Teil meiner Meisterprüfungen geschrieben habe.

04.07.2022 17:45 • #71


Mit180gen0
@Rocker Bei mir sind es gut zwei Stunden, in km weiß ich das grad gar nicht. Und ich kenne die Gegend gar nicht, ich bin gespannt.

04.07.2022 17:46 • #72


Tealight
Was wird in solch einer Reha eigentlich gemacht? Wisst ihr daß schon

04.07.2022 17:49 • #73


Rocker
Zitat von Tealight:
Was wird in solch einer Reha eigentlich gemacht? Wisst ihr daß schon

Leider nicht. Ich gehe mal von vielen Gruppen- und Einzelteraphien aus. Wahrscheinlich auch leichtes Sportprogramm und was entspannendes wie autogenes Training.

04.07.2022 17:51 • x 1 #74


Mit180gen0
@Tealight Ich weiß es nicht, gehe aber so in etwa von dem aus, was Rocker auch schreibt.

04.07.2022 17:54 • x 1 #75


Tealight
Danke euch

04.07.2022 17:55 • x 1 #76


Tealight
Mich würde interessieren, was ihr euch davon versprecht, in die Reha zu gehen...

Ein bekannter war in der Reha. Er hatte sich unheimlich drüber gefreut. Er sprach immer davon, was er Wohl da machen wird.
Als er zurück war, war er sehr enttäuscht. Da war nichts mit Sport, schwimmen, Massage usw was er sich vorgestellt hat. Davon einfach sehr wenig ...
Das einzige was für ihn von nutzen war, waren ab und zu Abende wo über die Diabetes gesprochen wurde. Aber ansonsten möchte er so etwas nicht wiederholen...

04.07.2022 18:31 • #77


Mit180gen0
@Tealight Ich habe aktuell nur ganz rudimentäre therapeutische Hilfe. Nicht weil ich nicht möchte, sondern weil es keine Termine gibt.

Und wenn ich hier mal 5 Wochen aus dem Alltagstrott rauskomme MIT Therapie und einem Perspektivwechsel, bringt mich das bestimmt vorwärts.
Ich habe kein gebrochenes Bein, das mehr oder weniger von selbst heilt.

Ich hänge in einem Burnout fest und ich glaube, dass ich noch 5 Monate zu Hause rumhängen könnte und sich nichts bessern würde, wenn mir nicht jemand dabei hilft. In diesem Fall die Reha.

04.07.2022 18:34 • x 2 #78


Rocker
Zitat von Tealight:
Mich würde interessieren, was ihr euch davon versprecht, in die Reha zu gehen... Ein bekannter war in der Reha. Er hatte sich unheimlich drüber ...

Ich hoffe vor allem auf regen Erfahrungsaustausch und Gespräche mit Therapeuten. Ich habe für mich festgestellt, dass mir die Therapiesitzungen viel bringen. Ich gehe jedes Mal mit einem guten Gefühl nach Hause. Leider hab ich nur alle zwei Wochen einen Termin.
Ich hoffe, dass mich die Reha dann richtig aufbaut.

04.07.2022 18:38 • x 1 #79


Tealight
Zitat von Mit180gen0:
@Tealight Ich habe aktuell nur ganz rudimentäre therapeutische Hilfe. Nicht weil ich nicht möchte, sondern weil es keine Termine gibt. Und wenn ich ...

Okay, ..... Dann wünsche ich dir, das sich deine Vorstellungen erfüllen

04.07.2022 18:38 • x 1 #80


Tealight
Zitat von Rocker:
Ich hoffe vor allem auf regen Erfahrungsaustausch und Gespräche mit Therapeuten. Ich habe für mich festgestellt, dass mir die Therapiesitzungen ...

Okay.... Auch dir wünsche ich, das sich deine Vorstellungen erfüllen

04.07.2022 18:38 • x 1 #81


Rocker
Zitat von Tealight:
Okay.... Auch dir wünsche ich, das sich deine Vorstellungen erfüllen

Dankeschön.

04.07.2022 18:42 • x 1 #82


gwendolin
Hallo, die Beschwerden mit den schweren Beinen habe ich auch ...

Ich hatte vor fünf Jahren einen BurnOut. Die Warnsignale meiner Seele und meines Körpers habe ich viele Jahre missachtet, so dass die Symptome immer stärker wurden und es irgendwann zum Crash kam und ich in die Klinik musste. Meine Ärztin diagnositiziert aber 'Depressionen', weil das irgendwie im Zusammenhang steht.

Da sich mein Zustand seitdem nicht mehr richtig gebessert hat, beziehe ich mittlerweile Erwerbsminderungsrente. Ich bin nicht mehr stressresistent und kaum noch belastbar. Die schweren Beine bekomme ich jedes Mal, wenn ich mich überfordert habe, sei es psychisch (emotionaler Stress, Ärger etc.) oder körperlich. Dann muss ich mich hinlegen, weil ich total erledigt bin. Habe schon oft gegoogelt, ob auch andere diese schweren Beine haben, aber das liest man eher selten.
Ich hatte in den schlimmsten Zeiten mal das Erlebnis, dass ich losrennen wollte, um einen Termin nicht zu verpassen, aber meine Beine total schwer wurden und sich nicht fortbewegen wollten. Klingt außerirdisch, aber so war es. Heute weiß ich, dass mir mein Körper in solchen Momenten zeigen will, dass die Grenze erreicht ist.

Mittlerweile versuche ich alles zu vermeiden, was mich stressen könnte. Leider lässt sich das nicht immer verhindern und dann weiß ich schon, dass es nicht mehr lange dauert, bis ich diese schweren Beine und diese Erschöpfungszustände wieder bekomme und alles zurückfahren muss.

05.07.2022 12:31 • x 2 #83


Rocker
@gwendolin

Danke für die Antwort, auch wenn sie für mich alles andere als motivierend ist. Ich habe ja schon noch die Hoffnung, und auch die Terapheutin ist such da sicher, dass ich wieder vollständig gesund werde. Bei mir kommt der Burnout allerdings nicht durch den Stress auf der Arbeit, sondern weil ich durch übermäßig viel Sport Raubbau an meinem Körper betreiben habe. Knackpunkt war dann als ich trotz Erkältungssymptome mein Lauftraining weiter durchgezogen habe.

05.07.2022 15:47 • x 1 #84


gwendolin
@Rocker Ja, du hast einen anderen Hintergrund für den BurnOut, das stimmt. Ich wollte dich auch nicht demotivieren mit meinen Erfahrungen und es tut mir leid, falls ich das dennoch verursacht haben sollte. Ich hab nur gelesen 'schwere Beine' und dachte: endlich mal jemand, der die gleichen Symptome hat ...

Es freut mich sehr für dich, dass deine Therapeutin eine vollständige Gesundung bei dir für realistisch hält. Dass dir die Therapie-Sitzungen viel bringen, ist positiv. Mir tun diese Gespräche auch jedes Mal sehr gut. In der Klinik damals haben wir auch so Übungen im Wasser gemacht und bisschen Sport, aber das war wirklich nur Pipifax und nicht der Rede wert. Ich könnte mir vorstellen, dass man in einer REHA etwas anspruchsvollere Trainings-Maßnahmen erhält.

Ich wünsche dir weiterhin gute Besserung! Hab Geduld mit dir und deinem Körper, alles braucht seine Zeit.

05.07.2022 16:01 • x 1 #85


Rocker
@gwendolin Danke für deine aufmunternde Worte. Mit Geduld ist das so eine Sache, weil ich jetzt schon ein halbes Jahr krank geschrieben bin...
Ich hab halt immer wieder Hochs, aber leider auch, so wie momentan, Tiefs. Ich hoffe, dass die Hochs bald völlig überwiegen.

05.07.2022 16:09 • x 2 #86


gwendolin
@Rocker ja, diese Tiefs kenne ich gut ... ich war vier Jahre lang krank geschrieben. Habe mich wie eine Versagerin gefühlt, weil ich nicht mehr arbeiten konnte. Habe mich immer über meine Arbeit definiert, dann trifft es einen doppelt hart. Irgendwann habe ich den Status Quo akzeptiert und meine Situation angenommen - ab da ging es besser. Ich weiß, dass andere Menschen in ähnlichen Situationen stecken und ich nicht alleine damit bin. Gut ist es halt auch, wenn man positive und optimistische Menschen um sich hat, die einen aufrichten.

Kannst du dich denn aus den Tief immer gut wieder selbst rausholen? Hast du Interessen und Hobbys, die dich ablenken können. Sich mit der Familie zu beschäftigen lenkt auch ab ... Oder hängst du dann so tief drin, dass du nur noch deine Ruhe haben willst?

05.07.2022 16:44 • x 1 #87


Rocker
@gwendolin Ich habe halt auch ein wenig Sorgen um meinen Arbeitsplatz. Ich habe mir meine momentane Stellung in der Firma mit viel Engagement und Weiterbildungen erkämpft und will sie nicht wieder verlieren. Mein Vorgesetzter sagt zwar das passiere nicht, da er sehr zufrieden mit mir ist, aber wer weiß wie das in der momentanen Lage morgen aussehen wird?

An guten Tage höre ich gerne in meinem Hobbykeller Musik, spiele mit meiner Frau ein Brettspiel oder schreibe an meinem Buch weiter. Dann geht es mir gut und ich verstehe nicht, wieso es mir am nächsten Tag wieder schlecht geht. Ich hatte im Juni Tage da dachte ich jetzt passt es wieder und ich bräuchte die Reha fast nicht mehr...

05.07.2022 16:52 • x 1 #88


gwendolin
@Rocker ... Deine Unsicherheit kann ich gut verstehen ... Existenzsorgen können extrem belasten ... aber super, dass du so einen Chef hinter dir hast. Der weiß, was er an dir hat!
Schade, dass man dieses Gedankenkarussell, was morgen oder übermorgen sein könnte, nicht einfach abstellen kann. Das raubt einem so viele Energien und eigentlich ist es ja auch Quatsch, sich Gedanken zu machen über Dinge, die in der Zukunft liegen. Es kommt sowieso alles anders, als man denkt.

Jaaaa, das kenne ich ... manchmal hab ich auch Tage, da fühle ich mich so fit wie früher und denke, es wird besser, ich bin wieder gesund. Aber 3 Stunden später ist der Spuk wieder vorbei und alles beim Alten ... und ich bin frustriert.

05.07.2022 17:15 • x 1 #89


A


Hallo Rocker,

x 4#30


Rocker
@gwendolin Das ist wirklich frustrierend. Aber immerhin zeigen diese Momente auch, dass die Beschwerden vorbei gehen können. Meine Terapheutin meint, dsd könne jetzt so weitergehen und irgendwann sind die guten Momente immer mehr und irgendwann werde ich mir nicht mehr vorstellen können, dass es mir wirklich einmal so schlecht gegangen ist.

Ich vermisse die Arbeit aber auch. Ich habe sogar die letzten zwei Tage geträumt, dass ich wieder anfangen kann. Waren aber zwei völlig unterschiedliche Träume. Vor allem habe ich einen Kollegen mit dem verstehe ich mich so gut als ob wir Brüder wären. Was bei unseren Gemeinsamkeiten gar nicht so abwegig wäre.

05.07.2022 17:23 • x 1 #90

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