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Chronische Depression - keiner versteht mich

Rossinii
Hallo Martl, ich verstehe Dich sehr gut!
Mir geht es ähnlich, seit Jahren, Jahrzehnten (seit der Geburt meiner Tochter vor 29 Jahren) leide ich an Depressionen. Je nach Lebensphase habe ich verschiedene Bezeichnungen für meine Depressionen bekommen: erst waren es Wochenbettdepressionen, dann reaktive Kindheitsdepr., später wieder im Job nannten sie es burnout und dann Altersdepressionen!
Ich war schon in verschiedenen Psychosomatischen Kliniken, hatte ambulante Therapien, aber nichts hat langfristig geholfen.

Ich hatte zwar zwischendurch immer wieder mal Phasen ohne Medikamente und/oder Behandlungen, aber es war/ist NIE ganz weg. Ich konnte es gut überspielen/verdrängen, wenn ich mal wieder in einer Kurzzeitbeziehung war. Aber sowie diese beendet war, befand ich mich wieder am Boden.
Momentan d.h. seit 4 Jahren bin ich wieder Single, zurzeit zum x-ten Mal dieses Jahr krankgeschrieben und verkrieche mich nur im Bett (und mir graust vor den Feiertagen!), zwinge mich alle 2-3 Tage kurz rauszugehen. Alle paar Tage schreibe ich per App mit meiner Tochter, sonst hab ich keine Kontakte. Meine neue Therapeutin hat ab Ende Januar für mich Zeit.
An Medikamenten nehme ich seit drei Wochen Gabapentin 100 und Mirza 30 (diese aber schon seit Langem, nunmehr aber von 15 auf 30 erhöht).
Ich befürchte, dass meine Depressionen mich bis ans Lebensende verfolgen werden.

19.12.2019 14:06 • x 3 #16


Rossinii
Schelli0104
hast Du schonmal drüber nachgedacht, in eine psychosomatische Klinik zu gehen!?! Dort wird versucht, Deiner Seele zu helfen, indem sie in verschiedenen Therapien/Gesprächen rausfinden wollen/werden, wo der Ursprung liegt und Dir evtl. auch Ansätze geben.

19.12.2019 14:13 • #17


A


Hallo Schelli0104,

Chronische Depression - keiner versteht mich

x 3#3


F
Zitat von Rossinii:
Hallo Martl, ich verstehe Dich sehr gut!
Mir geht es ähnlich, seit Jahren, Jahrzehnten (seit der Geburt meiner Tochter vor 29 Jahren) leide ich an Depressionen. Je nach Lebensphase habe ich verschiedene Bezeichnungen für meine Depressionen bekommen: erst waren es Wochenbettdepressionen, dann reaktive Kindheitsdepr., später wieder im Job nannten sie es burnout und dann Altersdepressionen!
Ich war schon in verschiedenen Psychosomatischen Kliniken, hatte ambulante Therapien, aber nichts hat langfristig geholfen.

Ich hatte zwar zwischendurch immer wieder mal Phasen ohne Medikamente und/oder Behandlungen, aber es war/ist NIE ganz weg. Ich konnte es gut überspielen/verdrängen, wenn ich mal wieder in einer Kurzzeitbeziehung war. Aber sowie diese beendet war, befand ich mich wieder am Boden.
Momentan d.h. seit 4 Jahren bin ich wieder Single, zurzeit zum x-ten Mal dieses Jahr krankgeschrieben und verkrieche mich nur im Bett (und mir graust vor den Feiertagen!), zwinge mich alle 2-3 Tage kurz rauszugehen. Alle paar Tage schreibe ich per App mit meiner Tochter, sonst hab ich keine Kontakte. Meine neue Therapeutin hat ab Ende Januar für mich Zeit.
An Medikamenten nehme ich seit drei Wochen Gabapentin 100 und Mirza 30 (diese aber schon seit Langem, nunmehr aber von 15 auf 30 erhöht).
Ich befürchte, dass meine Depressionen mich bis ans Lebensende verfolgen werden.


Meine Erfahrungen waren ähnlich und auch ich denke, dass ich die Depression behalten werde.

Ich bin ja darauf berentet und das muss wohl als LUXUS reichen

19.12.2019 14:18 • x 2 #18


Rossinii
@fiorina
Danke für Deine Antwort. Findest Du, dass es eine Perspektive ist, bis ans Lebensende depressiv zu sein, sich damit abzufinden, ohne Hoffnung.?!?
Bekommst Du volle EMR? Ich bekomme eine halbe EMR und gehe - so ich gesund bin - halbe Tage schaffen. Wie gehst Du im Freundeskreis damit um? Ich muss dazu sagen, dass ich gerade niemanden habe und es vorher allen verschwiegen habe.

19.12.2019 14:24 • x 1 #19


F
Hallo Rossinii;
ich danke dir auch!

Findest Du, dass es eine Perspektive ist, bis ans Lebensende depressiv zu sein, sich damit abzufinden, ohne Hoffnung.?!?
Ich habe erfahren, dass ich auch mit Depression immer wieder ein sehr lebenswertes Leben führen kann. Höhen und Tiefen gibt es ja auch im Leben Anderer. Seit 1991 setze ich mich nun in vielerlei Hinsicht mit meiner Depression auseinander. Das hilft.

Bekommst Du volle EMR?
Ja bekomme ich.

Wie gehst Du im Freundeskreis damit um?
Schon immer ganz offensiv. Es wird immer besser mit ihrer Akzeptanz. Mehr kann ich ja auch nicht erwarten. Verstehen und nachvollziehen können sie es ja nicht.

Ich muss dazu sagen, dass ich gerade niemanden habe und es vorher allen verschwiegen habe.
Ich lebe seit 13 Jahren allein und vorher fast nur mit meinem Kindern.
Anders als meine Freunde, hat meine Herkunftsfamilie jahrelang keinerlei Verständnis dafür gehabt. Inzwischen sind sie fast alle selber erkrankt, aber meistens zu ignorant es zuzugeben. Das recht sich natürlich ziemlich.
Das geht es mir schon besser finde ich.

19.12.2019 14:54 • x 2 #20


Rossinii
.mit dem lebenswert tu ich mich gerade sehr schwer! Sehe nichtmal Sinn darin, mittags aufzustehen
Du sagst, Du bekommst volle EMR, bekommst diese seit Anbeginn der Depressionen? Ich hatte an anderer Stelle geschrieben, dass ich die halbe EMR auf ganze EMR beantragen möchte. Aber ich habe Angst, dass mir bei einer evtl. Ablehnung die jetzigen halbe auch gestrichen wird.
Ich kann leider im Bekanntenkreis mit niemandem über meine Depressionen reden.
Bekomme ich eigentlich auch bei laufender EMR nochmal eine Reha genehmigt?

19.12.2019 19:18 • x 1 #21


F
Da kann ich dir leider auch nicht viel weiter helfen. ich bin ja seit 1991 nachweislich in Behandlung mit Depressionen.
Seit 2013 bekomme ich EMR, die wollte ich ja nie.
2016 musste ich noch mal zur Reha (ausgesteuert, ALG1, ALG2-Harz IV, fast alles ersparte aufgebraucht, WE Grundstück verkaufen müssen) und dann haben die mich 2016 nach der Reha erst befristet und dann 2017 gleich ganz auf volle EMR gesetzt und das Ganze rückwirkend ab 2013.
Ich habe da kaum was für tun müssen, nur die Anträge ausfüllen, wenn die es wollten und alle Termine wahr nehmen. das war schwer genug für mich kranken woerkoholiker.

19.12.2019 19:33 • #22


F
Habe auch eine 50%ige Behinderung darauf hin bekommen. Nutzt mir jetzt nur nichts mehr.

19.12.2019 19:34 • #23


Martl
Hallo Florian und Rossinii, da es mir zur Zeit nicht gut geht, ist bei mir immer so vor Weihnachten, verfolge ich eure Beiträge sehr aufmerksam. Da jeder Mensch anders ausschaut, so hat jeder Mensch auch seine eigene individuelle Eigenschaften. Ich glaub, so ist es auch bei schweren Depressionen, wirkt sich bei jeden anders aus. Ich geh noch in die Arbeit und versuche zu funktionieren. Und das schon seit über 15 Jahre. Komm Heim, bin total fertig niedergeschlagen, trinke 2 bis 3 Halbe B., schlucke Tabletten gegen die Psyche und versuch den nächsten Tag wieder zu bewerkstelligen. Ich hab einfach eine grosse Angst, einen anderen Weg zugehen, obwohl ich weiss, dass der jetzige weg meine Ende bedeuten wird. Aber hab auch eine Familie zu ernähren. Keine Ahnung, irgendwie macht sich bei mir die Hoffnungslosigkeit breit.

19.12.2019 20:58 • x 1 #24


F
Zitat von Martl:
Hallo Florian und Rossinii, da es mir zur Zeit nicht gut geht, ist bei mir immer so vor Weihnachten, verfolge ich eure Beiträge sehr aufmerksam. Da jeder Mensch anders ausschaut, so hat jeder Mensch auch seine eigene individuelle Eigenschaften. Ich glaub, so ist es auch bei schweren Depressionen, wirkt sich bei jeden anders aus. Ich geh noch in die Arbeit und versuche zu funktionieren. Und das schon seit über 15 Jahre. Komm Heim, bin total fertig niedergeschlagen, trinke 2 bis 3 Halbe B., schlucke Tabletten gegen die Psyche und versuch den nächsten Tag wieder zu bewerkstelligen. Ich hab einfach eine grosse Angst, einen anderen Weg zugehen, obwohl ich weiss, dass der jetzige weg meine Ende bedeuten wird. Aber hab auch eine Familie zu ernähren. Keine Ahnung, irgendwie macht sich bei mir die Hoffnungslosigkeit breit.


Hallo Martl, du schreibst, dass der jetzige Weg deine Ende ist. wenn du es so siehst, wird es wahrscheinlich so sein.

. hab einfach eine grosse Angst, einen anderen Weg zugehen.
WARUM? Freu dich darüber, dass du NOCH einen anderen Weg gehen kannst! Das ist ein wunderbare Chance! Glaube mir, Änderung kann sehe sehr heilsam sein. ich habe alles verloren und bin heute froh darüber, denn das hat mich uuuuunnnneeennndddlllliiiccchhh entlastet. Sieh es mal Stück für Stück aus einer anderen Richtung!

NIEMAND wird dir helfen, wenn du wirklich am Boden bist, also fahr dich nicht weiter runter!

Sei lieb zu DIR!

19.12.2019 21:20 • x 1 #25


Martl
Hallo Florian, danke für die gut gemeinten Ratschläge. Mit dem neuen Weg gehen hast sicherlich recht. Mir fehlt einfach noch der Mut, die Kraft aber auch die Angst lähmt sehr. LG

20.12.2019 06:17 • x 1 #26


111Sternchen222
Lähmend Angst kenne ich gut @Martl ich wünsche dir trotzdem dass du es schafft auszubrechen aus dem ewigen Kreislauf der Depression.
Lg Sternchen und Knispel

20.12.2019 07:11 • x 2 #27


F
[quote=Martl]Hallo Florian, danke für die gut gemeinten Ratschläge. Mit dem neuen Weg gehen hast sicherlich recht. Mir fehlt einfach noch der Mut, die Kraft aber auch die Angst lähmt sehr.

DAS ist ein Wesen der Depression und wie ich finde der Schlimmste Teil. Mich lähmt sie auch JEDEN Tag und ich weiß auch nicht, wie ich das für immer ändern kann. Aber (gaaanz) manchmal gibt es die anderen Momente, an denen ein bisschen Mut hervor blitzt. Die habe ich gelernt besser zu nutzen und mir so in Jahren (m)eine relativ friedliches Umfeld erschaffen, in dem ich auch mit Depression glücklich sein kann, denn ICH gebe jetzt den Ton an in meinem Leben. Störungen oder Überforderungen lehne ich charmant ab.

Fühle dich umarmt und ich hoffe, dass auch du immer mehr LÜCKEN für DEIN Leben findest.

LG Fiorina

20.12.2019 11:48 • x 2 #28


D
Hallo Martl,
Du hast jetzt schon Mal erkannt, dass du etwas ändern musst. Jetzt musst du noch deinen eigenen Weg finden. Ich bin auch gerade dabei:). Weißt du denn was dir an deiner Arbeit nicht gefällt. Ist es der Chef, Kollegen oder die Arbeit selber? Kann deine Familie dich nicht unterstützen? Du musst etwas finden was dich wieder ins Leben holt. Etwas was dir Spaß macht. Ich kenne das Gefühl wenn man sich nur noch wie ein kaputter roboter fühlt. Was hat dir denn schon immer Spaß gemacht? Du brauchst keine Angst vor Veränderungen haben. Sie sind nur ungewohnt. Sie bringen einen aus der normalen Komfortzone. Veränderungen sind auch gut. Schaue dir einfach Mal deine Familie an. Das war bestimmt auch eine große Umstellung. Du kannst es schaffen. Ich muss dir noch eins sagen. Alk. ist nicht die Lösung. Versuche etwas anderes zu finden. Leider musste ich schon viele Erfahrungen mit abhängigen machen. Alk. zerstört dich nur weiter. Ich verzichte deshalb ganz auf Alk., um nicht in diese Schiene zu rutschen. Finde etwas anderes um runter zukommen. Mache dir stattdessen einen leckeren Tee. Weihnachten kann stressig sein, aber eigentlich ist dieser Tag da um mit den Liebsten zusammen zu sein und für die Gläubigen an die Geburt Jesu zu denken. Lasst euch nicht zu sehr stressen. Es lohnt sich nicht dadurch vernichten zu lassen. Also wünsche ich euch ein ernst gemeinte erholte Weihnachten. Fühlt euch alle umarmt.

20.12.2019 13:18 • x 2 #29


A


Hallo Schelli0104,

x 4#15


F
Zitat von DenkPositiv:
Hallo Martl, Du hast jetzt schon Mal erkannt, dass du etwas ändern musst. Jetzt musst du noch deinen eigenen Weg finden. Ich bin auch gerade dabei:). Weißt du denn was dir an deiner Arbeit nicht gefällt. Ist es der Chef, Kollegen oder die Arbeit selber? Kann deine Familie dich nicht unterstützen? Du musst etwas finden was dich wieder ins Leben holt. Etwas was dir Spaß macht. Ich kenne das Gefühl wenn man sich nur noch wie ein kaputter roboter fühlt. Was hat dir denn schon immer Spaß gemacht? Du brauchst keine Angst vor Verä.


Besser kann man es nicht sagen finde ich!
Ich schließe mich mal an, wenn ich darf.

20.12.2019 15:12 • #30

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