Chronische Entzündungen in Mund-Rachen-Halsbereich

J
Hallo!

Ich habe schon in anderen Bereichen beschrieben, dass ich chronische Entzündungen in Mund-Rachen-Halsbereich habe, was mich beim Essen stark beeinträchtigt. Ich habe dadurch Schmerzen beim Essen und nehme Schmerzmittel, damit ich essen kann. Durch die Geschichte hatte ich besonders zu Beginn ein paar Kilos verloren.

Jetzt ertappe ich mich dabei, dass ich das eigentlich ganz schön finde, weniger Appetit zu haben. Mein Mann beobachtet, dass ich auch oft lustlos beim Essen wirke.

Ich esse sehr kontrolliert. Zur Zeit denke ich, ich muss es, weil ich mich ja kräftigen muss.
Ich bin jetzt nicht untergewichtig, eher an der unteren BMI-Grenze.

Als Jugendliche hatte ich allerdings einmal eine Essstörung (Richtung Magersucht, da war ich auch sehr untergewichtig, die Periode blieb aus, und ich fühlte mich trotzdem noch zu dick...)
So ist es heute nicht mehr, und ich kann mit dem Kopf steuern, dass ich regelmäßig esse. Das mache ich auch.

Doch habe ich den Drang, mich mindestens einmal am Tag auf die Waage zu stellen. Wenn ich ein wenig abgenommen habe, freue ich mich innerlich, und ich habe etwas ein Gefühl von Stolz. Wenn ich nicht abgenommen habe bin ich ein wenig enttäuscht, kann aber damit leben. Zunehmen möchte ich eigentlich nicht.

Meine Frage ist:

Hat es schon jemand einmal erlebt, dass sein Körper irgendeine Krankheit entwickelt hat, die das Essen hemmt. Vielleicht hat sich ja meine Seele über den Umweg des Körpers einen Weg gesucht, Gründe zu haben, warum ich nicht so viel essen kann.

Oder habe ich da einfach eine zu große Phantasie???

Ich würde mich freuen, wenn jemand etwas dazu sagen mag.

Liebe Grüße, Jandi.

29.06.2009 19:32 • #1


S
Hallo Jandi,
natürlich antworte ich Dir nur als absoluter Laie und kann nur beschreiben, dass einiges bei mir ähnlich wie bei Dir verläuft!
Mein BMI ist zur Zeit ungewolt bei 19,8, also nicht dramatisch, aber auch nicht so gut, für mich jedenfalls nicht.
Meine Gewichtsabnahme kommt ungewollt, oft bemerke ich persönlich es kaum, sie kommt ganz plötzlich. Kollegen, Nachbarn und natürlich meiner Tochter fällt es auf.
Gerade meiner Tochter, da sie selber zwei lange Jahre mit dem Essen große Probleme hatte, auch ihre Periode weggehungert hatte und es doch irgendwie mit unserer Hilfe (andere Hilfe lehnte sie ab) geschafft hatte, wieder normal zu essen.

Für mich habe ich den Grund gefunden, glaube ich. Mein Appetit verschwindet sofort wenn ich Probleme habe oder mir Probleme bereite.
Dann kann man sich kaum zum essen zwingen, die Scheibe Brot rutscht nur mit einem Schluck Wasser, sonst geht gar nichts. Nicht einmal Säfte schmecken in diesem Zustand.
Allerdings stelle ich mich dann nicht auf die Waage so wie Du, weil ich vor dem Abnehmen Angst habe, denn das ist in dieser Zeit gravierend.
Meine Angst besteht darin, irgendwann mal den Absprung nicht zu schaffen, denn dieses essen müssen ist schon sehr anstrengend.
Leider habe ich bisher von Dir nichts gelesen, bin noch etwas frisch dabei, deshalb weiß ich nicht warum Du eine chr. Entzündung im Mund-Rachen-Halsbereich hast.
Was sagen die Ärzte, wie wird es behandelt?
Viele Grüße und einen schönen Abend wünscht Dir
Sanni

29.06.2009 21:59 • #2


A


Hallo Jandi,

Chronische Entzündungen in Mund-Rachen-Halsbereich

x 3#3


A
Liebe Jandi,

der Weg in die Magersucht oder eine andere Essstörung kann durch körperliche Erkrankungen beginnen. gerade wenn du anfällig dafür bist, wie die Erkrankung im Jugendalter zeigt, solltest du sehr wachsam sein.
Hast du jemanden, dem du dich anvertrauen kannst? Bist du in Therapie?

Ich möchte dich ermutigen, der Verlockung zu widerstehen. Ich weiß, welchen Reiz die schleichende Gewichtsredukzierung ausüben kann, aber wir beide wissen auch, wohin sie führt, und dass dieser Ort alles andere als himmlisch ist.

Liebe Grüße
Anna

30.06.2009 07:26 • #3


J
Danke für die Antworten!

Sanni, die Entzündungen kommen von einem zur Zeit chronischen Virus (Herpes zoster), gegen den mein Immunsystem nicht ankommt. Mein Akku ist leer...

Anna, ja die Gefahr kenne ich. Deswegen esse ich auch streng regelmäßig. Schade ist nur, dass es keine Freude macht. Ich habe heute Mittag extra etwas Leckeres gekocht, was mir eigentlich gut schmeckt, aber irgendwie war ich trotzdem lustlos beim Essen. Komisch... Meinem Mann ist das schon wieder aufgefallen.

Ich bin in Therapie und habe dadurch Hilfe. In diesem Jahr werde ich aufgrund der körperlichen Beschwerden (die wahrscheinlich primär eine psychische Ursache haben) in eine Reha oder Klinik gehen. Die Klinik hat auch einen Bereich für Essstörungen. Wenn ich mich dafür entscheide, überlege ich auch, in diese Abteilung zu gehen. Denn so nehme ich mir im Moment den Genuss...

Liebe Grüße, Jandi.

30.06.2009 14:08 • #4


J
Jetzt sind schon ein paar Wochen vergangen, und es hat sich nicht viel geändert. Die Entzündungen habe ich noch immer, und besonders das Schlucken tut weh. So nehme ich jetzt im Moment Schmerztabletten vor den Mahlzeiten.

Ich beobachte, dass ich noch immer unlustig beim Essen bin, und ich fühle mich irgendwie beim Essen gehemmt, beobachtet. Das finde ich irgendwie merkwürdig. Bei jedem Bissen konzentriere ich mich darauf, dass nichts Auffälliges passiert.

Das Gewicht ist verhältnismäßig konstant an der unteren BMI-Grenze, aber ich habe den Drang, mich fast jeden Tag zu wiegen. Wenn ich unterwegs bin, (war im Urlaub) dann geht das mit dem Drang zum Wiegen, aber als ich dann zu Hause war, wollte ich es gleich am nächsten Morgen wieder wissen (ich wiege mich auf nüchternen Magen, das motiviert mich mehr.

Ich kenne die ganzen Gefahren und Einschränkungen, die man sich bei diesem kontrillierten Essen antut. Es ist schade, nicht einfach aus Genuss zu essen, bei mir ist es eher ein Toast darf/muss ich noch...

Wahrscheinlich ist das alles nicht so dramatisch bei mir, weil ich mich ja auch streng an die Mahlzeiten halte, aber es ist so schade, dass ich mich selbst dabei so einschränke und nicht richtig genießen kann...

Interessant finde ich auch, dass ich wieder beginne, im Computer in Filmen über Magersucht zu stöbern... völlig absurd, ich bin doch kein Teenager mehr!

Ich beglückwünsche alle, die aus Genuss und ohne Schmerzen essen können.

Liebe Grüße, Jandi.

23.07.2009 18:50 • #5


J
Hallo!

Mein letzter Beitrag ist schon fünf Monate her, und ich habe das Gefühl, dass sich nicht viel ändert.

Inzwischen esse ich ohne Schmerztabletten, esse aber sehr langsam, weil mir die Zunge dabei oft wehtut. Der Virus ist immer noch in mir, wenn auch nicht mehr ganz so stark.

Auffällig ist der Hang, dass ich mir immer wieder Reportagen über Magersucht ansehe, davon fühle ich mich wie magisch angezogen. Ich freue mich auch irgendwie, wenn man bei mir Knochen sieht. Völlig absurd, ich bin schon vierzig Jahre alt.
Ich gehe auch jeden Morgen auf die Waage. Gegenüber dem Sommer habe ich ein bisschen weniger Gewicht, aber nicht der Rede wert. Ich ertappe mich allerdings dabei, wenn ich denke: Oh, bald hast du ja die magische Grenze X erreicht....
Manchmal, frage ich mich auch, ob ich mich überfordere oder mir zu wenig Schlaf bzw. Ruhepausen gönne in dem Glauben, dass ich dann mehr Energie verbrauche. Ich treibe allerdings nicht exessiv Sport (eigentlich gar nicht), und das ist ja wieder untypisch für eine Essstörung. Aber was ist schon typisch/untypisch?
Wahrscheinlich denken jetzt einige, die eine wirkliche Essstörung haben, das ist ja alles harmlos.

Ich finde es merkwürdig. Auf der einen Seite stehe ich darüber und kann auch genießen, auf der anderen Seite bin ich froh, wenn ich trotz des regelmäßigen Essens abnehme. Kennt jemand diesen Zwiespalt? Bilde ich mir etwas ein, oder muss ich aufpassen? Ich esse ja regelmäßig, darauf achte ich.

Noch allen einen schönen Sonntag und viele Grüße, Jandi.

27.12.2009 14:26 • #6


Pyxidis
Hallo Jandi,

ich bin ein absoluter Laie, was Essstörungen angeht und sage Dir mal wie Dein Beitrag auf mich wirkt ohne wirklich etwas von Essstörungen zu verstehen.

Zitat:
Bilde ich mir etwas ein, oder muss ich aufpassen?


Ich finde Du mußt auf jeden Fall aufpassen! Normal ist es nicht, sich jeden Tag zu wiegen. Ständig sein Gewicht im Kopf zu haben. Sich ständig mit dem Thema Magersucht zu beschäftigen. Knochen schön zu finden. Das hat für mich dann auch nichts mehr mit Geschmack zu tun, denn das sieht eindeutig ungesund aus vor allem in Deinem Alter.

Zitat:
Ich esse ja regelmäßig, darauf achte ich.


Ja, Du ißt zwar regelmäßig, aber so daß Du dabei stetig abnimmst. Wann ist bei Dir die Grenze erreicht? Bist Du sicher, daß es bei Deiner magischen Grenze X bleibt? Oder soll es dann doch noch ein bisschen mehr sein.

Also bitte gib gut auf Dich auf und vielleicht schaffst Du es ja sogar Deine Waage zu verbannen. Ich habe und hatte in meinem Leben beispielsweise noch nie eine Waage, wozu auch. Wozu muß man sein Gewicht wissen und wenn der Arzt es wissen will, hat er eine eigene.

Also um auf Deine Überschrift einzugehen. Ja, ich finde es könnte es ein schleichendes Essproblem sein.

Und ich würde Dir dringend raten, es in Deiner Therapie zu thematisieren.

Alles Gute und liebe Grüße
Scorpio

27.12.2009 14:43 • #7


J
Danke für die ehrliche Antwort, Scorpio!

Inzwischen habe ich die magische Grenze erreicht, hätte aber nichts dagegen, wenn es langsam weiterginge. Aber ich esse wirklich sehr bewusst und regelmäßig, weil ich weiß, dass zu weniges Essen bestimmt nicht gut für mein eh schon angeknackstes Immunsystem wäre...

Meinem Arzt sind die wenigen Kilos weniger heute auch aufgefallen...

Ob ich den Hang zum täglichen Wiegen los werde, weiß ich noch nicht. Doch:
ICH PASSE AUF MICH AUF!

Liebe Grüße an alle, Jandi.

05.01.2010 20:26 • #8


Pyxidis
Liebe Jandi,

lieben Dank, daß Du mir meine Antwort nicht übel genommen hast. Ich bin immer ein wenig unsicher.

Aber ich traue mich einfach nochmal etwas zu Deinem letzten Beitrag zu schreiben.

Mich wundert es nicht, daß Du obwohl Du Deine magische Grenze schon erreicht hast, gerne noch weiter abnehmen möchtest. Ich hatte damit schon gerechnet.

Zitat:
hätte aber nichts dagegen, wenn es langsam weiterginge.


Um wirklich ehrlich zu sein, glaube ich, daß Du Dir etwas vormachst.

Du schreibst, daß Du gut auf Dich aufpasst, immer regelmäßig ißt.

Das ist gut!

Aber Du nimmst weiterhin ab dabei und das ist eindeutig nicht gut.

Und hier ist der Punkt, wo ich denke, daß Du nicht ganz ehrlich zu Dir selbst bist.

Wie formuliere ich es jetzt am besten? Ich versuche es mal.

Es ist nicht weniger schlimm immer weiter abzunehmen, nur weil es langsam ist.

Du paßt eben nicht gut auf Dich auf, denn wenn Du gut auf Dich aufpassen würdest, würdest Du GENUG essen, um Dein Gewicht zu halten.

Deshalb wünsche ich mir sehr für Dich, daß es jetzt gut ist mit der Abnehmerei und Du ehrlich Dir gegenüber bist und wirklich etwas für Dein angeknackstes Immunsystem tust, indem Du Deinem Körper Gewicht läßt, um davon zu zehren.

Naja und besonders super fände ich es auch, wenn Du einfach Deine Waage aus dem Fenster werfen würdest.

Zitat:
Ob ich den Hang zum täglichen Wiegen los werde,


Den Hang hättest Du dann vielleicht noch nicht los, aber die Möglichkeit.

Ich wünsche Dir wirklich alles Gute und wehret den Anfängen.

Ich mag solche Platituden eigentlich nicht, aber ich glaube, Du kannst noch die Kurve kriegen, wenn Du wirklich ehrlich zu Dir bist.

Alles Liebe
Scorpio

Ein Herzen von mir für Dich!

Und ich finde es immer so schade, wenn dem Gewicht ein so hoher Stellenwert zugestanden wird!

05.01.2010 20:48 • #9


A


Hallo Jandi,

x 4#10


J
Danke, liebe Scorpio!

Du hast Recht. Ob man langsam oder schnell abnimmt...

Ich werde versuchen, wieder an mehr andere Sachen zu denken als an das Gewicht.

Gut, und mehr zu essen werde ich auch versuchen. Allerdings ist das im Moment wieder sehr schwierig, weil mir jeder Bissen wegen der entzündeten Zunge und des entzündeten Zahnfleisches ziemlich weh tut und das Essen dadurch sehr lange dauert.

Danke für Deine Anteilnahme!

05.01.2010 22:36 • #10

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