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KathiK
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Hallo,
ich bin neu hier im Forum. Ich habe irgendeine Plattform gesucht, wo ich mal alles aufschreiben kann. Wo es vielleicht Menschen gibt, die verstehen wie ich mich fühle, denn in meinem Umfeld gibt es glaube niemanden. Achtung Spoiler - es wird ein langer Text. Also Respekt an dich, wenn du es schaffst alles zu lesen.
ich versuche natürlich bei nichts zu triggern, dennoch keine Garantie. Entsprechende Wörter werde ich mit Sternchen schwärzen
Kurz zu mir, ich bin 25 Jahre alt, habe eine chronische Erkrankung und seit knapp 13 Jahren depressive Episoden. Mein ganzes Leben zu erzählen, würde den Rahmen sprengen. Deshalb befasse ich mich mit dem letzten Jahr, also seit März 2020. Dazu muss ich sagen, habe ich kurz davor meine letzte depressive Episode inkl. stationären Aufenthalt überwunden, war seit Juni 2019 verheiratet und hatte seit Janunar 2020 einen neuen Job.
März 2020:
Die Ehe mit meinem Mann wurde immer zugespitzter. Sein narzisstischer Ego kam immer mehr zum Vorschein. Er wollte, dass ich kündige, da ich ja sicherlich mit einigen meiner Mandanten eine Affäre hätte. Kam ich mal eine halbe Stunde später von der Arbeit war die Hölle los und ich musste mich bis ins kleinste Detail rechtfertigen. Er selbst war arbeitslos und Tablettens*cht.
Am 11.03.2020 war ich schlimm erkältet. Ich bekam einen Corona-Abstrich. Als ich heim kam, sollte ich mein Stiefkind aus der KiTa holen, ich versuche zu erklären, dass ich in Quarantäne bin und es nicht darf. Er rastete aus, Kompromiss; ich fuhr ihn zur KiTa (er ohne Führerschein). Danach legte ich mich ins Bett. Fand er nicht gut, da das ja von unserer gemeinsamen Ehe-Zeit abging und er sich so um das Kind kümmern musste. Als ich dann noch kurz auf WhatsApp online war flippte er aus, unterstellte mir wieder eine Affäre.
Ich packte meine Sachen und zog aus.
Danach bombadierte er mich mit Nachrichten, von Versuchen mich zurück zu gewinnen bis hin zu den übelsten Beschimpfungen.
Nach ein paar Tagen 1000er Nachrichten von ihm + erfolgreichen Einloggen meines FB-Accounts zeigte ich ihn an und es wurde gerichtlich ein Beschluss getroffen, dass er sich nicht mehr melden durfte.
Danach war mein 2020 relativ ruhig. Ab September/Oktober fing meine Chefin ärger zu machen, da ich aufgrund meiner chronischen Erkrankung häufige Fehltage habe (was sie aber wusste und angeblich tolertierte, so sie im Bewerbungsgespräch). Als ich mal wieder fehlte, rief sie mich an und beschimpfte mich, als egoistisch, ich würde blau machen (trotz Arbeitsunfähigkeit!?) und schrie mich lautstark an. Ab da an immer öfter.
Januar bis Februar/März 2021:
Am 7.1. hatte ich die ersten Symptome, am 11.1. mein positiven Covid-Abstrich. Ich hatte Todesangst, meine Kardiologin sagte mir im Sommer 2020 eine Infektion sei mein sicheres Todesurteil, da mein Herz nicht stark genug sei. Erstaunlicherweise konnte ich die reine Infektion in häuslicher Quarantäne verbringen. Mein Herz blieb stabil. Ich habe es überlebt. Das hätte ich niemals gedacht. Bis heute kämpfe ich allerdings noch mit neurologischen Defiziten. Konzentration fällt mir schwer, vermutlich habe ich das Fatique-Syndrom und ich leide unter sehr starken Schmerzen im ganzen Körper.
Im Februar kam dann vom LWV der Antrag meiner Chefin über eine Kündigung. Sie rief mich auch während meiner Covid-Infektion mehrfach an,beschimpfte mich und maulte rum. Die Kündigung war erstmals erleichternd. Natürlich auf der anderen Seite mit finanziellen Sorgen behaftet, aber erst mal war ich froh, aus diesem Büro raus zu sein. Die Kündigung war offiziell aus betriebsbedingten Gründen und wurde somit genehmigt.
Ich bewarb mich woanders, hätte Probarbeiten sollen, aber wurde wieder stark erkältet und musste absagen. Da soll ich jetzt noch anrufen und Bescheid sagen, wann ich wieder arbeiten kommen kann und ggf. bald da anfangen, allerdings weiß ich nicht, ob ich das schaffe. Denn es geht ja noch weiter.
Freitag vergangene Woche hatte ich eine Elektrophysiologische Untersuchung (EPU), das ist quasi ein Herzkatheter, in dem Herzrasen ausgelöst wird und dieses dann durch Stromstöße verödet wird, damit es nicht mehr auftaucht. Das was die Ärzte veröden wollten, hat auch geklappt. Allerdings bekam ich dabei Vorhofflattern, dass auf die Herzkammern überging und ich bekam einen Kreislaufstillstand und musste defibrilliert werden. Es hat alles geklappt und mein Kreislauf hat sich schnell stabilisert nach dem Elektro-Schock der Defibrillation und diversen kreislaufstärkenden Medikamenten. Nun steht die Frage im Raum, ob ich einen implantierten Defibrillator benötige. Sobald ich eine Synkope bekomme, also einmal Ohnmächtig werde, muss ich auf direktem Weg ins Krankenhaus und werde einen bekommen.
Ich wohne alleine, ich habe dermaßen Angst davor, dass ich hier umkippe, es niemand mitbekommt und ich im schlimmsten Fall sterbe. Ich möchte nicht sterben. Aber dieses Jahr ist gerade mal ein bisschen mehr als 2 Monate alt und ich hätte irgendwie schon 2x sterben können. Das fühlt sich so falsch und beängstigend an. ich möchte leben, aber ich habe keine Kraft mehr immer und immer wieder dafür zu kämpfen. Ich möchte doch einfach nur normal Leben? Ist das zu viel verlangt?
Und diese Gedanken ziehen mich weiter zurück in meine dunkle Spirale, ich weiß, dass ich nicht mehr so tief fallen werde, wie vor paar Jahren, ich weiß mittlerweile damit umzugehen und dagegen anzugehen, aber ich weiß auch, dass ich agieren muss, sonst falle ich am Ende doch wieder tiefer als ich das möchte.
Ich denke das wars erst mal grob von mir. Danke fürs Lesen!
KathiK
ich bin neu hier im Forum. Ich habe irgendeine Plattform gesucht, wo ich mal alles aufschreiben kann. Wo es vielleicht Menschen gibt, die verstehen wie ich mich fühle, denn in meinem Umfeld gibt es glaube niemanden. Achtung Spoiler - es wird ein langer Text. Also Respekt an dich, wenn du es schaffst alles zu lesen.
ich versuche natürlich bei nichts zu triggern, dennoch keine Garantie. Entsprechende Wörter werde ich mit Sternchen schwärzen
Kurz zu mir, ich bin 25 Jahre alt, habe eine chronische Erkrankung und seit knapp 13 Jahren depressive Episoden. Mein ganzes Leben zu erzählen, würde den Rahmen sprengen. Deshalb befasse ich mich mit dem letzten Jahr, also seit März 2020. Dazu muss ich sagen, habe ich kurz davor meine letzte depressive Episode inkl. stationären Aufenthalt überwunden, war seit Juni 2019 verheiratet und hatte seit Janunar 2020 einen neuen Job.
März 2020:
Die Ehe mit meinem Mann wurde immer zugespitzter. Sein narzisstischer Ego kam immer mehr zum Vorschein. Er wollte, dass ich kündige, da ich ja sicherlich mit einigen meiner Mandanten eine Affäre hätte. Kam ich mal eine halbe Stunde später von der Arbeit war die Hölle los und ich musste mich bis ins kleinste Detail rechtfertigen. Er selbst war arbeitslos und Tablettens*cht.
Am 11.03.2020 war ich schlimm erkältet. Ich bekam einen Corona-Abstrich. Als ich heim kam, sollte ich mein Stiefkind aus der KiTa holen, ich versuche zu erklären, dass ich in Quarantäne bin und es nicht darf. Er rastete aus, Kompromiss; ich fuhr ihn zur KiTa (er ohne Führerschein). Danach legte ich mich ins Bett. Fand er nicht gut, da das ja von unserer gemeinsamen Ehe-Zeit abging und er sich so um das Kind kümmern musste. Als ich dann noch kurz auf WhatsApp online war flippte er aus, unterstellte mir wieder eine Affäre.
Ich packte meine Sachen und zog aus.
Danach bombadierte er mich mit Nachrichten, von Versuchen mich zurück zu gewinnen bis hin zu den übelsten Beschimpfungen.
Nach ein paar Tagen 1000er Nachrichten von ihm + erfolgreichen Einloggen meines FB-Accounts zeigte ich ihn an und es wurde gerichtlich ein Beschluss getroffen, dass er sich nicht mehr melden durfte.
Danach war mein 2020 relativ ruhig. Ab September/Oktober fing meine Chefin ärger zu machen, da ich aufgrund meiner chronischen Erkrankung häufige Fehltage habe (was sie aber wusste und angeblich tolertierte, so sie im Bewerbungsgespräch). Als ich mal wieder fehlte, rief sie mich an und beschimpfte mich, als egoistisch, ich würde blau machen (trotz Arbeitsunfähigkeit!?) und schrie mich lautstark an. Ab da an immer öfter.
Januar bis Februar/März 2021:
Am 7.1. hatte ich die ersten Symptome, am 11.1. mein positiven Covid-Abstrich. Ich hatte Todesangst, meine Kardiologin sagte mir im Sommer 2020 eine Infektion sei mein sicheres Todesurteil, da mein Herz nicht stark genug sei. Erstaunlicherweise konnte ich die reine Infektion in häuslicher Quarantäne verbringen. Mein Herz blieb stabil. Ich habe es überlebt. Das hätte ich niemals gedacht. Bis heute kämpfe ich allerdings noch mit neurologischen Defiziten. Konzentration fällt mir schwer, vermutlich habe ich das Fatique-Syndrom und ich leide unter sehr starken Schmerzen im ganzen Körper.
Im Februar kam dann vom LWV der Antrag meiner Chefin über eine Kündigung. Sie rief mich auch während meiner Covid-Infektion mehrfach an,beschimpfte mich und maulte rum. Die Kündigung war erstmals erleichternd. Natürlich auf der anderen Seite mit finanziellen Sorgen behaftet, aber erst mal war ich froh, aus diesem Büro raus zu sein. Die Kündigung war offiziell aus betriebsbedingten Gründen und wurde somit genehmigt.
Ich bewarb mich woanders, hätte Probarbeiten sollen, aber wurde wieder stark erkältet und musste absagen. Da soll ich jetzt noch anrufen und Bescheid sagen, wann ich wieder arbeiten kommen kann und ggf. bald da anfangen, allerdings weiß ich nicht, ob ich das schaffe. Denn es geht ja noch weiter.
Freitag vergangene Woche hatte ich eine Elektrophysiologische Untersuchung (EPU), das ist quasi ein Herzkatheter, in dem Herzrasen ausgelöst wird und dieses dann durch Stromstöße verödet wird, damit es nicht mehr auftaucht. Das was die Ärzte veröden wollten, hat auch geklappt. Allerdings bekam ich dabei Vorhofflattern, dass auf die Herzkammern überging und ich bekam einen Kreislaufstillstand und musste defibrilliert werden. Es hat alles geklappt und mein Kreislauf hat sich schnell stabilisert nach dem Elektro-Schock der Defibrillation und diversen kreislaufstärkenden Medikamenten. Nun steht die Frage im Raum, ob ich einen implantierten Defibrillator benötige. Sobald ich eine Synkope bekomme, also einmal Ohnmächtig werde, muss ich auf direktem Weg ins Krankenhaus und werde einen bekommen.
Ich wohne alleine, ich habe dermaßen Angst davor, dass ich hier umkippe, es niemand mitbekommt und ich im schlimmsten Fall sterbe. Ich möchte nicht sterben. Aber dieses Jahr ist gerade mal ein bisschen mehr als 2 Monate alt und ich hätte irgendwie schon 2x sterben können. Das fühlt sich so falsch und beängstigend an. ich möchte leben, aber ich habe keine Kraft mehr immer und immer wieder dafür zu kämpfen. Ich möchte doch einfach nur normal Leben? Ist das zu viel verlangt?
Und diese Gedanken ziehen mich weiter zurück in meine dunkle Spirale, ich weiß, dass ich nicht mehr so tief fallen werde, wie vor paar Jahren, ich weiß mittlerweile damit umzugehen und dagegen anzugehen, aber ich weiß auch, dass ich agieren muss, sonst falle ich am Ende doch wieder tiefer als ich das möchte.
Ich denke das wars erst mal grob von mir. Danke fürs Lesen!
KathiK