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Cocooning - ziehe mich immer mehr zurück

Leonore
Ich kann mir einfach nicht einreden, ich sei liebenswert.
Und wenn ich ehrlich bin: ich habe das Gefühl, das sei nie anders gewesen.

Ich brauche Hilfe.
Am 16.4. gehe ich für etwa 14 Tage in eine Tagesklinik, vielleicht bringt mich das ja schon mal ein bißchen hoch.

02.04.2019 12:49 • x 2 #16


Jedi
Hallo Leonore !

Zitat von Leonore:
Am 16.4. gehe ich für etwa 14 Tage in eine Tagesklinik,

ich finde, es ist der richtige schritt u. auch die richtige entscheidung , die du getroffen hast.
Zitat von Leonore:
vielleicht bringt mich das ja schon mal ein bißchen hoch.

das würde ich dir sehr wünschen !
Zitat von Leonore:
Ich brauche Hilfe.

diese erkenntnis stimmt mich für dich hoffnungsvoll !
denn, dass würde nicht jede so deutlich sagen oder schreiben.
etwas sehr wertvolles in dir, hat sich da zu wort gemeldet.

Zitat von Leonore:
Ich kann mir einfach nicht einreden, ich sei liebenswert.

es geht auch nicht darum, sich etwas einzureden.
es geht darum etwas bei sich wahrzunehemen,
wie denke ich über mich ?
was fühle ich, wenn ich das über mich denke, was ich denke ?
dann geht es weiter, sich bewusst werden, dass du heute als erwachsener eine freie entscheidung treffen kannst.
du bist nicht mehr in der vergangenheit.
dan beginnt das langsame herantasten an deine Selbstansprache.
so wie wir mit uns sprechen, ich bin nicht liebenswert, so reagieren auch unsere gefühle u. emotionen darauf.
Zitat von Leonore:
wenn ich ehrlich bin: ich habe das Gefühl, das sei nie anders gewesen.

weil du so mit dir selbst weiterhin umgegangen bist u. du diese alte rolle, noch nicht losgelassen hast.
die therapie kan Dir/Uns helfen, unsere alte rolle loszulassen u. macht uns fähig, dass wir eine andere entscheidung treffen können u. durch das loslassen, dieses alte gefühl, nicht liebenswert zu sein, nicht mehr brauchen.
dies ist ein prozess, der benötigt zeit u. eine längerer zeit der therapeutischen begleitung.

Zitat von Leonore:
Natürlich mag ich es nicht, mich mir selbst übel zu nehmen.
Natürlich mag ich es nicht, gegen mich selbst zu kämpfen.
Natürlich sehe ich in meinen Gefühlen mir selbst gegenüber keinen tieferen Sinn.

Aber sie sind eben da, und ich bin eben leider nicht Herrin über meinen Kopf.

das kenne ich von mir auch, fühlte mich ohnmächtig.
aber darum geht es, du/wir versuchen mit hilfe der therapie einen neuen zugang zu uns zu finden, um wieder die Herrin in deinem/unserem kopf werden zu können.
Zitat von Leonore:
Wenn es anders wäre, säße ich jetzt vielleicht nicht hier.

stimmt absolut !
und wenn es in meinem leben anders gewesen wäre, dann wäre ich in einem solchen forum auch nicht angemeldet !
nun war es bei mir eben anders gekommen.

aber dafür sind wir hier, in diesem forum, von unseren erfahrungen zu berichten, tipps u. impulse hier zu lassen, ängste zu nehmen oder auch nur kleiner werden zulassen, vor einem klinikaufenthalt, vor einer psychotherapie, vor einer rehamaßnahme.
Zitat von Leonore:
Jedi: das von mir selbst geschaffene Selbstbild war nie zu groß, es war immer klein.

verstehe was du meinst u. du hattest auch geschrieben,
Zitat von Jedi:
Zitat von Leonore:
die große Diskrepanz: mein jahrzehntelang errichtetes Selbstbild,

doch, ob groß oder klein, wir erschaffen uns unbewusst ein bild von uns, villt. wie wir gerne sein wollen.
doch wenn wir feststellen, dass es eine größere diskrepanz gibt, zwischen diesem von uns erschaffen bild u. unserer realität,
dann erschüttert es unsere seele.
davon, von meinen erfahrungen her, wollte ich berichten.
Zitat von Leonore:
ich verachte mich.

Zitat von Leonore:
Einen Sinn darin gibt es nicht.

wenn du es schon für dich klar hast, dass es keinen sinn ergibt, dann besteht meiner meinung nach auch die möglichkeit, damit aufzuhören, dich selbst zu verachten.
das würde für mich sinn machen !
Zitat von Leonore:
Das Leben könnte schön sein, wenn ich es mir nicht selbst zur Hölle machen würde.

schau , auch hier stellst du selbst schon fest, wenn ich es mir nicht selbst .
und da kan die therapie ansetzen, dir dabei zu helfen, dass du dich von deinem wissen verabschieden kannst u. nun lernen kannst, durch selbstbestimmung, die entscheidung zu treffen, dir selbst das leben nicht mehr zur hölle machen zu müssen.

themen, die du auch gut mit in die therapie mitbringen kannst u. dort mit der TP besprechen kannst.
aber auch in die tagesklinik, zur sprache bringen könntest.

Warum Leonore soltest du nicht was schaffen, was ich u. auch schon andere geschafft haben !

LG Jedi

02.04.2019 14:43 • x 1 #17


A


Hallo Leonore,

Cocooning - ziehe mich immer mehr zurück

x 3#3


Leonore
Vielen Dank Jedi.
Heute kann ich nicht mehr viel schreiben, es geht mir seit heute mittag superschlecht.
Ich habe rasende Kopfschmerzen, mir ist schwindelig und leicht übel und alles ist laut oder zu hell.
Ich hatte noch nie Migräne, aber das könnte gut eine sein.
Klasse, Körper, danke für garnix.
So long.

02.04.2019 21:27 • #18


Jedi
Hallo Leonore !

Zitat von Leonore:
es geht mir superschlecht.


Wünsche dir, dass es dir bald wieder besser geht !

LG Jedi

02.04.2019 21:30 • x 1 #19


Axel61
Zitat von Leonore:
Vielen Dank Jedi.
Heute kann ich nicht mehr viel schreiben, es geht mir seit heute mittag superschlecht.
Ich habe rasende Kopfschmerzen, mir ist schwindelig und leicht übel und alles ist laut oder zu hell.
Ich hatte noch nie Migräne, aber das könnte gut eine sein.
Klasse, Körper, danke für garnix.
So long.


Wenn es wirklich Migräne ist, da gibt es Mittel. ZB AscoTop Nasal. Ist verschreibungspflichtig. Hab ich mir vor Jahren mal verschreiben lassen, aber nur einmal genommen. 10 Minuten und das Kopfwe ist weg. Aber es gehen auch die Lichter aus Würd ich nur bei extrem Situationen nehmen, wenn man eh nur noch liegen kann.

02.04.2019 22:01 • x 1 #20


Leonore
Es geht mir besser, die Kopfschmerzen sind fast weg.
Ich kann auch wieder essen und habe heute mitteg einen kleinen Spaziergang mit einer lieben Freundin und unseren Hunden gemacht.
Ich bin dankbar, daß es nicht mehr so warm und so hell ist, weil ich mich sonst draußen sehr unwohl fühle.das ist jetzt wieder ein bißchen schräg, weil ich es schlecht beschreiben kann.ich habe außerhalb meiner Wohnung ein zunehmendes Fremdheitsgefühl. Keine Angst, einfach Fremdheit. Die vertraute Gegend sieht aus wie immer, aber trotzem irgendwie plakativ, falsch. Ich habe das Gefühl, anders zu sein als die anderen Leute draußen, irgendwie außerhalb. An schlechten Tagen fühlt es sich sogar so an, als könnten sie das sehen.
Wenn es sehr hell ist draußen, ist es immer schlimmer.

Darum gehe ich nicht mehr gerne raus. Nicht in den Supermarkt nebenan, schon gar nicht zum Flohmarkt (habe ich früher gern gemacht) oder in die Stadt zum Bummeln.

Heute hatte ich Besuch von meiner Chefin. Wir haben ein nettes, fast freundschaftliches Verhältnis, und alle paar Wochen kommt sie, trinkt einen Kaffee mit mir, grüßt mich von Kolleginnen und Kunden. Sie drängt mich nicht, aber ich weiß, daß sie möchte, daß ich irgendwann zurückkomme. Ich sehe das im Moment nicht, ich kann mir nicht mal vorstellen, mir meinen Job je wieder zuzutrauen.

Wenn ich mich frage, ob ich Ängste habe, dann ist die Antwort - ja, ich habe Angst, daß dieser Zustand, in dem ich jetzt bin, nicht mehr weggeht oder immer wieder kommt. Ich habe Angst, nicht mehr so leben zu können, wie ich es gewohnt bin.

Im Moment habe ich mehr ein Überleben als ein Leben.

03.04.2019 17:13 • x 2 #21


Leonore
Die Kopfschmerzen und die Übelkeit nehmen wieder zu.
Ich habe ein bißchen nachgelesen, Migräne und Depression sind nicht selten vergesellschaftet, heißt es. Was kommt als nächstes?

03.04.2019 18:10 • x 1 #22


M
Hallo liebe Leonore,

habe gerade Deine Beiträge gelesen und ich hatte das Bedürfnis Dir zu schreiben.

Mir geht es im Moment wie Dir. Keine Kraft zu nix.
Bin jetzt die 3. Woche krank geschrieben.

Auch ich habe große Schwierigkeiten meinen Zustand anzunehmen und noch schwerer ist es
ihn auszuhalten.
Sitze nur daheim und es macht mir große Angst wenn ich daran denke demnächst wieder arbeiten zu gehen.

Wie geht es Dir gerade?

LG Sybsilon

03.04.2019 19:16 • x 2 #23


Leonore
Ich habe mich hingelegt. Hoffe auf Ruhe, und daß ich mich etwas entspannen kann.

Ich glaube, ich bin vor allem deswegen so genervt, weil ich vor ein paar Wochen richtig gut drauf war. Es sah so aus, als käme ich raus aus dem Loch, ich konnte mich wieder freuen und Interesse aufbringen, habe wieder Bücher gelesen, Musik gehört.
Ich habe damit gerechnet, daß es mal 2 Schritte vor und 1 zurück geht, aber 1 vor und 3 zurück fühlt sich mies an.

Erzähl mir von Dir, Sybsilon. Ist das etwas Neues für Dich oder hattest Du zuvor schon Depressionen?
Hast Du Hilfe finden können, eine/n Therapeut/in?
Fühlst Du Dich auch so, als hätte sich die Schwerkraft verdreifacht?

LG

03.04.2019 19:59 • x 1 #24


M
Hallo,

hatte 2014 schon mal sowas wie ein Burn-out. War insgesamt schon 3 x stationär in einer Klinik.
Jedoch habe ich sämtliche Medikation nicht vertragen, und leide seit fast 4 Jahren an sämtlichen körperlichen Entzugssymptomen.
Ich konnte mich seit Anfang 2016 mehr oder weniger durch meinen Vollzeitjob kämpfen ohne größere Ausfälle.
Doch im letzten Jahr ist meine Mutter verstorben, welche ich bis zum Schluss gepflegt habe. Natürlich hing es an mir,
da meine beiden Geschwister ja keine Zeit hatten. Bla.
Dann folgte die Auflösung der Wohnung etc. und was so dazugehört.
Dazu kam, dass alles zeitgleich ablief mit einem Riesenprojekt in meinem Job.
Nun dachte ich, dass sich die Lage etwas beruhigt im neuen Jahr, da hat mein Sohn gemeint dass er auszieht und heiratet.
O.k. dachte ich, ist das normale Leben, würde ja irgendwann kommen. Muss dazu sagen, dass ich ihn seit seinem 2.ten Lebensjahr allein groß gezogen habe und wir ein sehr enges Verhältnis haben.

Doch das hat sich schlagartig zum negativen verändert seit er ausgezogen ist. Seit der Hochzeit (Ende Januar 2019 geht es bei mir bergab.
Dazu kommt, dass seine Frau ihn absolut einengt. Sie will, dass er nicht einmal mehr viel Kontakt zu mir hat. Er leidet darunter, er soll auch keine Freunde mehr treffen.
Und weil das noch nicht reicht, bekommt er ausgerechnet mit ihr ein Kind. Es tut mir sehr weh, dass wir fast keinen Kontakt mehr haben, und ich glaube das ist auch der größte Grund warum es mir im Moment so furchtbar schlecht geht.
Jedoch kann ich es nicht ändern. Er muss sein Leben leben und seine eigenen Erfahrungen machen.

LG Sybsilon

03.04.2019 20:15 • x 2 #25


Leonore
Das sehe ich auch so.
Du kannst signalisieren, daß Du für ihn da bist, wenn er Hilfe braucht, aber ob seine Partnerschaft mit dieser Frau gut für ihn ist oder nicht, muß er selbst herausfinden.

Es ist vollkommen logisch, daß die Sorge um Deinen Sohn Dich zermürbt, und wenn ich Dich richtig verstanden habe, lebst Du durch seinen Auszug jetzt allein?

Trotzdem - Dein Sohn hat ein eigenes Leben und Du hast Deins, das ist der Lauf der Dinge.

Hier war schon viel von Kraft die Rede; wenn wir dazu neigen, ohne Rücksicht auf uns selbst alle Notreserven zu verpulvern und sich durch die Lebensumstände mehrere Baustellen gleichzeitig auftun, ist der Akku einfach irgendwann leer. Und wie ich gerade selber schmerzlich erfahren muß, füllt er sich nicht unbedingt durch ein bißchen ausruhen automatisch wieder auf.

Ich habe in den letzten 2 Jahren zwei nahe Angehörige in ihrer Wohnung tot aufgefunden, einen Lieblingsmenschen qualvoll und langsam an Parkinson sterben sehen (im Januar hatte er es endlich hinter sich) und im Dezember meine neuerlich demente Mutter in ein Pflegeheim umgesiedelt - mit dem ganzen Rattenschwanz an Papierkram, Wohnungsauflösung usw. Mein Job hat mich oft bis spät am Abend auf Trab gehalten, und all das hat mir einfach die Füße weggezogen.

Trotzdem stellt sich mir die Frage, warum wir deswegen so gründlich krank haben werden müssen? Wenn ich schlecht für mich sorge und kräftemäßig über meine Verhältnisse lebe, würde nicht ein kleinerer Denkzettel reichen, um mich zu bremsen?
Ich habe immer noch viel mehr Fragen als Antworten. Es wäre schön, wenn sich daran mal etwas ändern würde.

LG

03.04.2019 20:47 • #26


M
Liebe Leonore,

wir ticken da sehr ähnlich. Und ich sehe, dass auch Du viel hinter Dir hast in der letzten Zeit.
Denke dass wir in unserem Alter auch nicht mehr so belastbar sind.
Auch das Thema Wechseljahre spielt bestimmt mit rein.

Ich habe durch einen Zufall eine sehr gute Therapeutin gefunden, oder sie mich.
Die Chemie stimmt und ich hatte auch schon ein paar Termine bei ihr. Sie meinte, dass ich jetzt erstmal meinen Zustand akzeptieren solle. Nicht ständig Alles bewerten und analysieren soll.
Mich einfach mal aushalten und sehen was passiert.
Da ich eher zur Kategorie Workaholic gehören, ist es für mich sehr schwer auszuhalten.
Ständig scanne ich meinen Körper nach irgendwelchen Symptomen.
So kann es auf jeden Fall nicht weitergehen. Denke das Thema Entspannung ist auch etwas was ich unbedingt angehen muss.
Aber selbst dazu habe ich entweder keine Lust oder bin zu müde.

Wie geht es bei Dir jetzt weiter?

LG

03.04.2019 21:02 • x 2 #27


Acon
Liebe Leonore und lieber Marienkäfer,

wie finde ich mich in euren Worten wieder. Rausgehen, nur wenn ich muss, mehr ertrage ich nicht. Bin zur Zeit wie ausgesaugt und gerade jetzt beginnt der Behördentanz. Mal sehen wie lange ich da noch durchhalte. Werde mir wohl einen Betreuer nehmen, denn alleine schaffe ich es nicht. was ich eigentlich vermeiden wollte, doch was ich nicht alleine schaffe muss eben mit Hilfe erreicht werden.

Liebe Grüße
Andrea

03.04.2019 21:32 • x 2 #28


Leonore
Zitat von Jedi:
es geht auch nicht darum, sich etwas einzureden.
es geht darum etwas bei sich wahrzunehemen,
wie denke ich über mich ?
was fühle ich, wenn ich das über mich denke, was ich denke ?
dann geht es weiter, sich bewusst werden, dass du heute als erwachsener eine freie entscheidung treffen kannst.
du bist nicht mehr in der vergangenheit.
dan beginnt das langsame herantasten an deine Selbstansprache.
so wie wir mit uns sprechen, ich bin nicht liebenswert, so reagieren auch unsere gefühle u. emotionen darauf.


Das muß ich mir sortieren.
Nur, damit ich es richtig verstehe - wir sprechen hier von 2 unterschiedlichen Dingen!?

Selbstwahrnehmung lernen
Ich habe von meiner Therapeutin mehrfach die Hausaufgabe bekommen, mehrmals täglich innezuhalten und bewußt über die Frage nachzudenken, wie es mir geht. Ganz einfache Aufgabe.wie ist meine Stimmung, wie mein Körpergefühl? Ich habe nicht einen Tag lang durchgehalten, aber mir scheint das ein sehr wichtiger Punkt zu sein, wichtig genug, um ihn nochmal aufzugreifen. Wenn ich das kann, ist die Frage beliebig erweiterbar.Was mag ich an mir? Was habe ich heute getan, was gut für mich ist? Was kann ich besser machen? WAS AN MIR IST GUT?
Dabei geht es offensichtlich darum, Selbstfürsorge zu lernen - wenn ich ehrlich bin, habe ich bewußt immer das Gegenteil getan, habe den bewußten Blick auf die eigene Befindlichkeit als alberne Nabelschau abgetan.ein grober Fehler, wie ich jetzt weiß. Es hat dazu geführt, mich selbst über alle Grenzen der Vernunft auszupumpen und mich über die Klippe zu treiben, und gemerkt habe ich das erst, als ich schon unten lag.
-Und es geht darum, den Mangel an Selbstwertschätzung überhaupt erst mal zu erkennen.
Ich kann nur Dinge angehen, deren Wesen und Tragweite ich einschätzen kann. Dafür ist Nabelschau unerläßlich und gesund. Ist mir fremd, war für mich nie eine Tugend, muß ich lernen - mit einigem Widerwillen, wie ich gestehen muß.

Selbstwahrnehmung beeinflußen
Weil das alles ja noch nicht reicht, habe ich die Angewohnheit, über mich selbst abfällige Witze zu machen. Ich dummes Schaf mache immer dies und das falsch, Ich nichtswürdiger Schmutzwurm habe schon wieder., Nimmst Du mich so mit oder bin ich häßliche alte Schachtel Dir peinlich?
Seehr lustig. Mach das 30 Jahre lang, dann glaubst Du alles.
Negative Beeinflußung der Selbstwahrnehmung also. Dazu kommt noch die regelrechte Fehlersuche im Stillen. Ich kann nicht lange in den Spiegel sehen, ich suche gezielt nach allem, was mir nicht gefällt, und ich ertrage meinen Anblick nicht. Dies ist repräsentativ für andere, wichtigere Dinge. Ich genüge nicht.ich bin nicht klug genug.ich könnte liebevoller und geduldiger sein.ich habe manchmal unschöne Gedanken.ich bin nicht gut genug.
Mir ist klar, das muß ich unterlassen und bewußt durch positive Gedanken ersetzen. Nicht die Schwächen herauspicken, sondern mir mantramäßig aufsagen, was gut ist an mir.

Ich machs jetzt kurz, weil ich müde bin und sonst auch niemand mehr Bock hat, den Sermon zu lesen.
Das alles und die Notwendigkeiten dahinter sind die eine Sache.
Die jahrzehntelang eingeschliffenen Automatismen und das mir zur Verfügung stehende Verhaltensrepertoire eine andere. Gerade dann, wenn es mir schlecht geht, will ich nicht denken - schon gar nicht über mich selbst - und dann springe ich in die alten Mechanismen, die mir nicht guttun.

Es gibt so viel zu tun. Je mehr ich über mich lerne, desto größer wird die Aufgabe und desto schwieriger wird es, nicht zu verzagen.

Danke.

04.04.2019 06:03 • x 3 #29


A


Hallo Leonore,

x 4#15


Axel61
Selbstwarnehmung und Selbstleibe ist bei meiner Psychologin auch ein grosses Thema. . . . und ich mache es schon wieder. . . . natürlich ist es nicht Ihr sondern MEIN Thema. Wobei ich mich schon mit 'selber mögen' zufrieden geben würden. Aber das ist auch schon wieder eine Relativierung, die ich nicht mache sollte. Sofern man keine Psychopath ist (wie wird das definiert ? ) muss man einfach aufhören sich zu überlegen, was Ander von einem Halten oder wieso man nicht beliebt ist oder wieso sich keiner meldet . . . . . Oft ist es einfach nur, das man sich nicht zeigt. Aber das ist ja hier das Thema. Grade Gestern Abend habe ich darüber wieder nachgedacht. Seit 3 Tagen versuche ich mir einem meiner Cousins zu telefonieren, aber er ist immer unterwegs. Ich sitze vor dem PC und TV. Da kann mich ja keine*r kennenlernen.

WAS AN MIR IST GUT?
WAS WAR HEUTE SHÖN FÜR MICH?
WO WILL ICH HIN?

Das sind die Fragen, die ich mir immer stellen soll. Do kommt nirgends 'die Anderen' vor. Ich habe schon gefragt, ob sie mich zum Egomanen erziehen will? Aber das muss wohl erst mal so sein. Wenn man dann Dinge, die man für Andere tut auch zu den Antworten auf die 3 Fragen zählen kann, dann ist es schon mal viel besser.

Aber erst muss man es schaffen die Mauern zu überwinden. Mit sich selbst alleine auf der Kautsch kommt man nicht weiter.

04.04.2019 07:48 • x 3 #30

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