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Cocooning - ziehe mich immer mehr zurück

Leonore
Jo.
Das sind irgendwie die 2 Seiten der Münze Gesellschaft anderer Menschen.
Die meisten von uns können oder wollen nicht allein sein. Wir möchten Gesellschaft, Gespräche, Spaß, Wärme - das ganze Paket eben. Dafür braucht man Sozialpartner.

Auf der anderen Seite hat der eine oder andere von uns (ich ganz sicherlich) viel zu viele Gedanken darauf verschwendet, wie andere mich sehen. Ob es gerade das Richtige ist, was ich sage. Wie mein Auftreten in einer bestimmten Situation sein sollte. Ob meine Gesellschaft angenehm für andere ist.
Das hat nichts mit Eitelkeit, sondern tief verwurzelter Unsicherheit zu tun.

Je mehr Du an Dir selbst herumnörgelst, je weniger Du Dich annehmen kannst, desto weniger glaubst Du, daß andere das können, warum sollten sie mich liebenswert finden, wenn ich mich selbst für schäbig halte? Das führt schnell zur Vermeidung von Kontakten. Das - und auch noch andere Gründe, aber das geht jetzt zu weit.

Danke.

04.04.2019 07:56 • x 4 #31


Jedi
Hallo Leonore !

Zitat von Leonore:
Je mehr Du an Dir selbst herumnörgelst, je weniger Du Dich annehmen kannst, desto weniger glaubst Du, daß andere das können, warum sollten sie mich liebenswert finden, wenn ich mich selbst für schäbig halte?

ich glaube eine wichtige erkenntnis !
da bin ich wieder bei dem punkt, warum sollte uns ein Anderer etwas geben, was wir dringend benötigen (liebe,zuneigung,wärme,verständnis,trost,usw.), wenn wir selbst nicht im stande sind, uns nur teilweise davon etwas selbst zu geben (aufmerksamkeit,achtsamkeit,liebe,wärme,vertrauen,trost,verständnis,usw.).
Zitat von Leonore:
Wir möchten Gesellschaft, Gespräche, Spaß, Wärme - das ganze Paket eben.

mein therapeut hat zu mir dann immer gesagt,
Welche gesellschaft gibst du dir selbst ?,
Welche gespräche führst du mit dir selbst ?,
Welchen spaß hast du mit dir selbst ?,
Welche wärme gibst du dir selbst ?,
uvm.
Zitat von Leonore:
tief verwurzelter Unsicherheit zu tun.

klar !
und ich denke, dass du auch schon längst daran mit hilfe deines TP arbeitest.
unsere konditionierungen lassen sich aber nicht so schnell umstellen u. das gefühl, von Selbstvertrauen braucht sehr lange zeit, bis es sich nachhaltig in uns festigen kann.
Zitat von Leonore:
Dafür braucht man

ich möchte mal ein bspl. beschreiben, was mir nicht selten, bei kurzlebigen beziehungen aufgefallen ist.
da macht sich ein Braucher/in auf die suche nach einer beziehung.
der Braucher/in sucht dabei einen menschen, der seine lücke schließen soll, die entstanden ist, weil er sich nie geliebt gefühlt hat, nicht anerkannt wurde,nie richtig wahrgenommen wurde u. seine bedürfnisse unerfüllt geblieben sind, uvm.,
nun trifft er auf einen anderen Braucher/in (Gesetz der Resonanz), der/die auch unterwegs ist, um seine/ihre bedürfnislücke schließen zu lassen.
am anfang können sich beide viel geben, doch schnell ist das geben aufgebraucht u. es kehrt ein gefühl zurück, was den Brauchern bekannt ist (es ist zuwenig,nicht genug,werde ich noch geliebt,welchen wert habe ich noch bei meinem partner/in,warum haben wir keine schönen gespräche mehr,warum, sind unsere bedürfnisse plötzlich so unterschiedlich,usw.).
dann ist es keine liebesbeziehung mehr, sondern beide hatten eher eine verbrauchergemeinschaft gegründet !

ich denke tatsächlich, dass wenn wir mit uns gut umgehen können, wenn die gesellschafft mit uns selbst, auch genug sein kann, wenn wir uns selbst, der beste freund/in sein können, wenn wir unsere bedürfnisse benennen können u. sie uns auch erlauben, uvm., dann leben wir Selbstbestimmt u. machen uns nicht abhängig von anderen menschen u. deren beurteilungen u. bewertungen. so können wir, wir selbst sein, auch in einer Liebes-beziehung .

@Axel61
Zitat von Axel61:
Aber erst muss man es schaffen die Mauern zu überwinden.

das ist sicherlich richtig !
Zitat von Axel61:
Mit sich selbst alleine auf der Kautsch kommt man nicht weiter.

da bin ich ganz bei dir. dazu braucht man eine professionelle therapeutische begleitung.

LG Jedi

04.04.2019 11:58 • x 3 #32


A


Hallo Leonore,

Cocooning - ziehe mich immer mehr zurück

x 3#3


Juju
Ich merke das auch gerade. ein Rückzug meinerseits. möchte keinem mehr auf den Wecker gehen. Möchte keinem den Abend versauen. möchte nicht mehr schauspielerm müssen
Entschuldige, dass ich gerade Dein Thema benutze

04.04.2019 15:01 • x 3 #33


Acon
Oha, das Wort Schauspielern trifft es. Viele können mit unseren wahren Gefühlen und erleben nicht umgehen und dann kommen wieder die selben Plattitüden. Und Du fühlst Dich noch schlechter.

Ganz liebe Grüße
Andrea

04.04.2019 15:05 • x 3 #34


Leonore
Juhu, alles gut. Sei mein Gast.

Ich hatte vorhin netten Besuch von einer Bekannten, zwangloses Kaffeetrinken, und konnte nach anderthalb Stunden nur noch stammeln und aus dem Fenster starren. Die Konzentration, die ich für ein einfaches Gespräch aufbringen muss ist für mich schon zu viel. ich will das alles nicht mehr.

04.04.2019 16:38 • x 1 #35


Leonore
Ich bin einfach nur noch müde und genervt.

04.04.2019 16:48 • x 1 #36


Leonore
Heute fühle ich mich etwas besser.
Ich habe heut Nacht schlecht geschlafen, dafür heute vormittag lange im Bett gelegen und wurstel jetzt in der Wohnung vor mich hin. Für später plane ich noch einen Spaziergang.

Vielleicht ist es für mich am besten, wenn ich versuche, einfach gar nichts zu erwarten. Gar nichts zu erreichen. Ich glaube, so wie ich vorher berufliche- und Alltagsleistung von mir gefordert habe, erwarte ich jetzt auf eine absurde Weise Heilungsleistung -absolut widersinnig bei einer Erkrankung, die von einem bodenlosen Erschöpfungszustand angestoßen worden ist.

So verfällt man immer in seine alten Mechanismen, weil man nach dem einzigen Handwerkszeug greift, das man hat.

Ich erteile mir jetzt selbst eine Hausaufgabe: gar nichts machen. Nicht versuchen, an mir herumzuanalysieren, nicht versuchen, mich zu mögen, nicht zu überlegen, wie ich hierhingekommen bin - im Moment ist wohl nur eins für mich richtig: nichts. Ich versuche nur eins: ich lasse mich treiben und überlege mehrmals täglich, wonach mir ist - und wenn es bedeutet, 20 Stunden täglich im Bett zu liegen.

Basta.

05.04.2019 14:51 • x 4 #37


Axel61
Bett wäre nix für mich. Da grüble ich nur. Hast Du nicht noch alte Platte oder CD's, die du schon lange nicht mehr gehört hast? Tasse heissen Tee dazu und ruck zuck sind ein paar Stunden überstanden.

05.04.2019 14:55 • x 2 #38


Leonore
Ich bin gerne im Bett. Cocooning extrem.
Warm, weich, cozy.

Vielleicht nehme ich mal wieder meinen e-reader zur Hand. Ich konnte mich in letzter Zeit nicht auf Bücher konzentrieren.

05.04.2019 14:59 • x 2 #39


M
Hallo Leonore,

wollte mich kurz bei Dir melden.
Hoffe es geht Dir ein wenig besser?
Heute war bei mir ein relativ guter Tag. Habe heute ausgemistet und ein paar Sachen über eBay verkauft.
Hat fast Spaß gemacht.
Dann war ich noch Kaffee trinken. Stimmung und Energie sind heute ganz gut.

Gehst Du jeden Tag raus?
Das Wetter ist ja gerade nicht so toll.

LG Sybsilon

05.04.2019 19:49 • x 2 #40


O
Hallo allerseits!

Lese gerade so mit und finde Deine momentane Einstellung gut:
Nichts wollen hat mir auch enorm geholfen.

Alles Gute dabei!

Nichts wollen und nichts müssen und ganz viel dürfen!

05.04.2019 20:02 • x 2 #41


Acon
Das trifft es. Für heute war bei mir genau dieses Programm angesagt. Mit eReader im Bett und gelesen. Hab ja noch viele ungelese Bücher drauf.
Aber auch solche Tage muss man zulassen können. Es fällt schwer die Grenzen des Körpers zu akzeptieren.

Liebe Grüße
Andrea

05.04.2019 21:10 • x 2 #42


Axel61
Ich beneide euch. Lesen geht bei mir schon seit Jahren gar nicht. Das letzte dicke Buch habe ich im Australien-Urlaub vor 20 Jahren gelesen (auf Englisch). Jeder Versuch das Zuhause auf der Kautsch nochmal zu machen ist kläglich geschiegtert. Ich brauche einfach irgenwelche Geräusche und Bilder oder Töne Dann kann ich die Augen zumachen und abschalten Selbst im Bett habe ich meine Apnoe-Maschine die Geräusche macht. Kling so ein Bisschen wie Darth-Vader

05.04.2019 22:58 • x 2 #43


Leonore
Seid Ihr auch so megavergeßlich?

Ich lese Posts von Euch und denke: nein, das habe ich noch nicht gelesen.
Habe ich aber, ich weiß es genau.
Ich vergesse Termine, Versprechungen, Geburtstage, den Inhalt von Filmen, Überweisungen.

Es ist, als wäre das Kurzzeitgedächtnis leckgeschlagen. Alles läuft einfach durch.
Mein Kopf hält es wohl für nicht so wichtig. Prioritäten eben.

06.04.2019 19:19 • x 2 #44


A


Hallo Leonore,

x 4#15


Axel61
Vergesslich? Wann habe ich zuletzt was vergessen? Ich kann mich nicht erinnern

06.04.2019 19:49 • x 1 #45

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