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Cocooning - ziehe mich immer mehr zurück

Leonore
Da gibt es Menschen, die versprechen, da zu sein, zu mir zu halten.
Vielleicht meinen sie es sogar so.

Aber wenn die große Traurigkeit kommt, kann sowieso niemand mehr folgen.

Es ist wie ertrinken.

09.04.2019 22:44 • x 2 #61


Y
Vielleicht kann das nur jemand, der Ähnliches durchmachen muss/musste.

09.04.2019 22:51 • x 2 #62


A


Hallo Leonore,

Cocooning - ziehe mich immer mehr zurück

x 3#3


Leonore
Ich weiß nicht, wie lange ich das noch aushalte.
Ich saufe gerade völlig ab.

09.04.2019 22:54 • x 1 #63


Y
Du wirst nicht völlig absaufen. Auch wenn es jetzt für dich nicht so aussieht, es wird wieder besser, es geht in kleinen Schritten berg auf. Wenn du weinen kannst, lass die Tränen laufen, mir hilft das . Versuch zu schlafen, oder geh noch mal kurz um den Block, vielleicht pustet der Wind ein wenig von der Traurigkeit weg.
Du bist nicht allein.
Tut mir leid, ich bin mit meiner Kraft am Ende u d mein Gehirn streikt.
Trotzdem nehme ich dich noch fest in den Arm
Liebe Grüsse

09.04.2019 23:05 • x 2 #64


Leonore
Danke.
Ich weine seit Stunden.
Danke für die Umarmung.

09.04.2019 23:08 • x 1 #65


Mabaja
Hallo Leonore,
ich mag den Humor in deiner Signatur. Was sind deine 3 Wünsche?

09.04.2019 23:26 • x 2 #66


Leonore
Ich will wieder ich selbst sein.
Ich will wieder zufrieden sein. Ich möchte den Weg in ein neues Leben finden, ich glaube nicht, dass ich in mein altes zurückkann.

Haben viele von Euch dissoziative Symptome und fühlen sich fremd in der Umwelt? Mich macht das irre. Heute habe ich es in den Supermarkt geschafft und mußte mich am Einkaufswagen festhalten, weil ich plötzlich zittrige Puddingbeine hatte.

Ich verstehe mich nicht. Es fühlt sich an, als wäre ich nur Passagier.

09.04.2019 23:38 • x 2 #67


Mabaja
Ich fühle mich immer wie ein Alien, fremd und unverstanden.
Wie schwierig ein Einkauf sein oder plötzlich werden kann, weiß ich aufgrund von Panikattacken.
Hab Geduld, dann wirst du dich wiederfinden.

09.04.2019 23:53 • x 3 #68


Leonore
Das klingt ein bisschen gemein, aber es ist gut zu wissen, dass es anderen auch so geht.

Ihr seid toll. Das Schreiben erdet irgendwie.

09.04.2019 23:58 • x 3 #69


Leonore
Mir fallen tatsächlich die Augen zu, bin völlig fertig von der Heulerei.

Danke, dass Ihr da seid!

10.04.2019 00:05 • x 3 #70


Matt_iu
Hallo Leonore,
ich kenne einen englischen Aphorismus den ich dir mitteilen möchte, auf Deutsch geht er ungefähr folgendermaßen:

»Du glaubst vielleicht nicht die Kraft zu haben, nicht die Ausdauer, um das (Leben) zu schaffen, um zu kämpfen, Tag für Tag. Diese einfache Welt, jene, in der man es leichter hätte, in der wir so oft stolpern, gibt es nicht. Die Wahrheit ist, dass das Leben noch viel grausamer und schlimmer ist, als man sich generell vorstellt. Wichtiger ist zu erkennen, dass Du tatsächlich stark bist, denn du brauchst dich nur umzuschauen und dein Leiden zu konfrontieren: In dir befindet sich nämlich der Geist, der etwas Besonderes im Leben verfolgt oder sucht und er hat die Resilienz und die Kraft, angemessen mit der Katastrophe »im Leben nicht besser zu werden oder nicht voranzukommen« umzugehen. Der Buddhismus hat Recht: Das reine Leben bedeutet »Leiden«, es ist mit »Böswilligen« Dingen gefüllt. Das ist zwar pessimistisch, aber der optimistische Teil an der ganzen Geschichte ist, dass Du nicht schwach in einer guten Welt bist, sondern verdammt stark in einer sehr harten und verletzenden Welt. Suche nach Aufgaben, die über deine Person hinausgehen, so schützt du Werte in dir und deiner Welt. Und beweist dir ein weiteres Mal, dass es dich nicht in die Knie zwing.«

10.04.2019 01:47 • x 5 #71


Anouk67
Liebe Leonore,

Ich drück Dich auch mal wenn Du magst.

Als ich im BO war habe ich die Kunst des Löcher in Wände Starrens entdeckt. Ich bin jeden Morgen aufgestanden, habe mit meinem Mann gefrühstückt und mich dann auf unser Sofa gesetzt. Die tägliche Übung war entweder eine Waschmaschine im Keller befüllen, starten und danach die Wäsche aufhängen, oder die Spülmaschine in der Küche einräumen, starten ausräumen. Wenn mein Mann Abends nach Hause kam, war immer der erste Satz: Die Waschmaschine (oder Spülmaschine) hat gewonnen. Sprich ich habe den ganzen Tag auf dem Sofa gesessenen und es weder in die Küche noch in den Keller geschafft. Zu anstrengend. Das ging wochenlang. An einkaufen war gar nicht zu denken, ich hätte weder gewusst was, noch wie ich da hin komme. Ich war völlig orientierungslos, mein Gehirn hat ausgeschaltet wie ein zu heiss gelaufener Fön, der abkühlen muss, damit er wieder funktioniert. Die deutsche Papiertaschentuchindustrie hätte mir durchaus einen Ehrenpreis verleihen können, der Verbrauch war exorbitant hoch. Du bist nicht alleine mit diesen Problemen. Vielen anderen, so auch mir, ging es genauso oder so ähnlich. Leider müssen wir da durch. Ich glaube an Dich, dass Du das schaffst. Du wirst Dich nicht unterkriegen lassen von dieser Krankheit.
Mir hat ein Psychologe in der Tagesklinik mal gesagt. Sie erreichen irgendwann den tiefsten Punkt der Kurve. Danach geht es aufwärts. Akzeptieren Sie das. Mir hat dieses Bild geholfen, vielleicht Dir ja auch.

Ich wünsche Dir heute, dass Du Dich nicht unterkriegen lässt. Wir sind bei Dir und Du schaffst das.

Liebe Grüße
Anouk

10.04.2019 08:30 • x 5 #72


O
Genau so habe ich es auch erlebt.

Und es geht vorbei. Auch wenn man in dem Zustand so gar nicht dran glauben kann.

Und ich wasche inzwischen seeeehr viel Wäsche.

10.04.2019 08:33 • x 5 #73


Y
Liebe Leonore,
konntest du ein paar Stunden erholsamen Schlaf finden?
Ich kann mich Anouk und ohneFunktion anschliessen. Die Aussage des Therapeuten von Anouk trifft es Punkt genau, genau so habe ich das erlebt. Niemals hätte ich geglaubt, dass mich etwas so aushebelt und auf die Bretter knallt und doch war es so.
In ganz kleinen Schritten ging es voran, vieles habe ich ausprobiert, was funktioniert hat, beibehalten. Und glaub mir, das Kämpfen lohnt sich.
Lass dich nicht unterkriegen, du bist stark.
Tu dir heute was gutes, vielleicht etwas leckeres zu essen, Eis oder Schockiiiiiii.

Liebe Grüsse

10.04.2019 08:53 • x 5 #74


A


Hallo Leonore,

x 4#15


L
Liebe Leonore und alle anderen, die hier geantwortet haben.

Ich lese gerade mit, weil es mir ganz genau so geht, wie dir.
Morgens ist es bei mir ganz schlimm. Ich stehe auf, hole mir einen Kaffee und muss überlegen, wer ich bin,. wie ich heiße.
Mir hat der Beitrag von Anouk sehr gut getan.nur habe ich gegen die Spülmaschine und die Waschmaschine gewonnen.zwar mit viel Kraftaufwand, aber ich habe es geschafft.
Es ist gut zu wissen, daß einige hier das auch durchgemacht haben und es wieder geschafft haben.

Liebe Grüße
Louise

10.04.2019 09:05 • x 3 #75

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