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Corona, Lockdown und Depression

Caro63
Hallo bake37,
Zitat von bake37:
Viele Menschen haben dieses Glück nicht. Ich auch nicht. Auch ich bin alt, allein lebend, verwitwet und lebe auf dem Land. Ich ...

Das Alter ist immer eine relative Sache dabei, man sollte offen sein und versuchen auf die Menschen zu zu gehen denke ich.
Es wundert mich ein wenig ,gerade in Bayern, wo fast jeder christlich ist (vllt. irre ich da auch),da ist doch etwas mehr Beisammensein schon durch die Kirche gegeben ?
In unserer Straße (Nescht in BaWü) ist es etwas offener ,freundlicher geworden, vielleicht gerade, weil die Leute kaum rausgehen. So eine gewisse Sorge wegen der Kontaktbeschränkung macht gerade die älteren Menschen besonders scheu.
Bei uns winkt man aus dem Auto den Nachbarn zu oder bleibt mal am Gartenzaun stehen ,wenn man Mütterchen oder Väterchen Nachbar in der Küche werkeln sieht. Da geht auch dann ein Fenster auf und man schwätzt mal bissle und sei es nur über den Schnee oder den Hund ,der nebenher läuft oder den Bergdoktor aus TV
Oder man fragt mal, was einzukaufen sei u.v.a.
Ich würde das aber auch auf keinen Fall verallgemeinern wollen, denn ich weiß genau, was es heißt alleine zu leben.
Da kommt schon ab und an mal ne Phase, wo einem eine Hand auf der Schulter ,ein Betthupferl oder eine stille Umarmung gut täte und da ist es völlig Wurscht, ob jemand 30-40-50-60-70-80-90- 100+ ist
Und nicht jeder Mensch sitzt mit 83 noch an PC ; meine Mutti haben wir nach dem Tod von Paps an Laptop gesetzt und gesagt ,so jetzt mach.....sie hat zuerst im Internet gechattet und bestellt heute ihre Einkäufe ins Haus ,Arznei und fährt nie weg nach Bad Füssing ohne Zimmer mit WLAN und tablett und das inzwischen mit 86 1/2.
(Ich hoffe ,sie tut das noch recht lange ,hat sich heute gerade gefreut riesig ,endlich nach 4 Wo.online tgl. selbst einen Impftermin zu ergattern in Sachsen/woher ich auch komme).
Das mal so als kleines Stimmungsaufheller Highlight für alle Senioren hier im Chat.
Ich würde, so ich könnte ,Seniorenkurse im PC Nutzung machen ,da sehe ich die Perspektive für nicht permanent steigende HOME Einsamkeit im Alter ...andere Interessen natürlich bitte erhalten !
Da versagt die Gesellschaft wirklich, es sollte nicht heißen Altersaufbewahrung ,sondern bitte lieber Altersmitgestaltung, sei es im Privathaushalt oder Seniorenheim. Geld genug wird dafür kassiert und das würde manche Betreuungskräfte in Seniorenheimen entlasten etwas, wenn die Selbständigkeit erhalten bliebe.
Spaß mal beiseite, mir ist klar, die Realität sieht bei vielen anders aus.

Kleines Anektdötchen noch zur Nacht:
Meine Lieblingsnachbarin (85),bis 80 im Seniorensport hier aktiv dabei schwächelt gerade in Sache Kopf/Nacken/Rücken
und ich flapse abends so rum ...naja dann hol mal morgen die Gymnastikmatte ausm Keller, da machen wir paar Übungen im Wohnzimmer vor TV ...was glaubt ihr will sie tun ...morgen im Keller schaun ,da soll neben hometrainer von verstorbenem Mann noch Gym Matte 2 Stck,. irgendwo liegen ....OHHH ich glaub ,da hab ich mir selbst nen Joker gesetzt und werd wohl was machen müssen.Die hat das echt drauf, mäht sogar ihren Rasen noch selbst . Wahrscheinlich hab ich morgen /heute Glück...weil Berkdoktor Gruber über die Linse kommt, aber Freitag Abend wird es wohl eng für mich werden

In diesem Sinne nun Guts Nächtle und denkt dran, bald wird s Frühling,
hoffe ich zumindest
Viele Grüße
Caro60

11.02.2021 02:06 • x 4 #2221


Caro63
Hallo Traumwelt,
Zitat von Traumwelt:
Deswegen will ich nicht alt werden. Und wegen den Falten.


Du wirst etwas verpassen,
Fältchen oder Falten erzählen erst die Geschichten des Lebens und das müssen nicht immer negative sein

VG Caro60

11.02.2021 02:09 • x 6 #2222


A


Hallo DownTown,

Corona, Lockdown und Depression

x 3#3


Driver64
Zitat von Traumwelt:
Deswegen will ich nicht alt werden.
Und wegen den Falten

1. sind Falten beim älter werden echt das kleinste Problem
2. Männer bekommen keine Falten sondern Bäuche, was wesentlich schlimmer ist, wie ich finde
(und ich bin erst 56, was ja eigentlich noch nicht als alt gilt )

11.02.2021 08:04 • x 3 #2223


E
bin genervt, nein wahnsinnig wütend über die erneute Verlängerung ohne ein Konzept vorzulegen, wie es für Alle und Alles weitergeht.
Ich finde es dermaßen stümperhaft, dass wir, ein ganzes Land, nun 1 Jahr mit Corona zu tun haben, wieder seit Monaten mit massiven Einschränkungen und Lockdown zu tun haben und die Politiker kein Gesamtkonzept erarbeitet haben, wie welche Bereiche und Branchen unter welchen Bedingungen geöffnet werden. Inklusive Berücksichtigung ALLER Aspekte! Auch soziale Gesundheit für alle mitdenken (nicht nur punktuell Alte, Schwache, Kinder), Finanzen, Wirtschaft.
Ein Unternehmen würde mit solch einer Steuerung glorreich untergehen.
Mir wäre ein Leben mit Maske in allen Lebensbereichen außerhalb der Wohnung lieber und dafür Fortsetzung des etwas eingeschränkteren normalen Lebens. Also alles anzahlmäßig reduzieren, damit mehr Abstand gehalten werden kann, aber Fortsetzung des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens. Gern auch mit verschiedenen Zeitkorridioren für verschiedene Altersgruppen. Und das schon früher.
Ist doch wahr!
jetzt gehts mir besser.
Hmmm, schicke ich das jetzt ab ins Forum oder ist das zu heftig und gibt volles contra ....?

11.02.2021 09:36 • x 8 #2224


DownTown
So, bei uns ist es nun auch offiziell, die Grund-und Förderschulen machen auch am 22. wieder auf. Ob Wechselunterricht stattfindet hängt von der Klasse-und Zimmergröße ab. Die Kitas waren bei uns die ganze Zeit offen. Wenn jetzt dieser Mutationssch....noch die Kurve kriegt und Richtung All abbiegt, haben wir ja wirklich eine Chance auf bessere Zustände...es ist echt von Nöten...immer wenn ich alleine bin und zur Ruhe komme, startet bei mir eine extreme innere Anspannung. Vor allem hänge ich irgendwie in sowas wie Flashbacks...ja ich freue mich auf die Sonne und den Frühling...damit sind bei mir aber die Bilder des letzten Lockdowns verknüpft und da bekomme ich schon wieder Schnappatmung...diese Psyche ist echt so unberechenbar. Man kann sich noch so anstrengen...

11.02.2021 13:01 • x 3 #2225


Alexandra2
Ich denke, daß die Infektionsgefahr immer sehr noch groß ist, da nützt kein Konzept. Entweder springt das Virus weiter, oder eben nicht. Ein bisschen Virus geht nicht.... Das ist natürlich schrecklich.... Und das auszuhalten ist schwierig, sehr schwierig...

11.02.2021 15:16 • x 5 #2226


O
Also bei uns in Österreich ist alles nur noch chaotisch, finde ich...

Und ehrlich gesagt, weiß man gar nicht mehr, was man glauben soll.

Zum Glück kennt man die Geduldigkeitsübung eh schon aus depressiven Zeiten: Schritt für Schritt. Es gibt Rückschritte, etc... (Ironie)

11.02.2021 22:59 • x 3 #2227


E
Weitere 4-6 Wochen Homeschooling, Kita-Teilung, Kurzarbeit.

Nächsten Samstag wird Little 6.
In der Kita darf nicht gefeiert werden.
Kindergeburtstag darf nicht gefeiert werden.

Eigentlich sollten nicht mal Oma, Opa und Tante und Onkel kommen.
Tun sie aber. Haben alle Antikörper.

Ich übrigens nichts mehr. Keine nachweislichen Antikörper. Im Juli 20 hatte ich welche! Nicht hoch, aber gut nachweisbar. Nichts mehr.

Was macht es mit mir?

Es schläft mir eben auch aufs Gemüt. Wenn ich dran denke, wie gut es mir Oktober und November ging. . und seit Dezember. . Talfahrt.

11.02.2021 23:19 • x 6 #2228


DownTown
Zitat von ClaraFall:
Nächsten Samstag wird Little 6.
In der Kita darf nicht gefeiert werden.
Kindergeburtstag darf nicht gefeiert werden.


...auch noch der 6.Geburtstag,der ja ein besonderer ist.
Manchmal denke ich bitte macht den Laden einmal komplett für 4 Wochen dicht, aber so richtig dicht. Raus dürfen wirklich nur die, bei denen es nicht anders geht... und denke, naiv wie ich bin, dass wir dann vielleicht mal wirklich in Richtung NoCovid gehen...dass dieses Ausharren endlich mal in eine andere Richtung geht.

11.02.2021 23:57 • x 2 #2229


T
Ja, also mein Gemüt war auch mal besser. Heeeeey, besser. Nicht gut, nicht bombastisch - besser.

Das hier ist einfach ein Zusammentreff aus allem Negativen.
Was Gutes tun? Würd ich ja, aber Lockdown, B...!

12.02.2021 01:55 • x 2 #2230


maya60
Vorhin beim Vorkochen yeah (weil Sohni zur Frühfrühschicht um 4.40 Uhr geweckt werden muss freitags und da war ich diesmal schon ausgeschlafen , weil mein Trimipraminsaft zum Müdewerden gestern Abend so schnell wirkte . . .) hatten sie im MOMA Professorin Wessa von der Uni Mainz mit den Fachschwerpunkten Klinische Psychologie und Neuropsychologie im Interview.
Und die erzählte, dass sehr viele Leute ganz abgesehen von diagnostizierter Depression im Moment niedrigschwellige psychologische Beratungen unterhalb der Therapie suchen würden, weil ihnen einfach die Decke auf den Kopf falle und weil es ja mit dieser ganzen Hängepartie so schwierig sei, sich Positives selber zu erzählen. Auch Kinder seien betroffen.
Dann hatten sie noch einen Paartherapeuten da, der erzählte, eine Studie zeige, dass ca ein Viertel der zusammenlebenden Paare mehr Zoff hätten als sonst.

Erwartbar, oder?

Liebe Grüße! maya

12.02.2021 08:06 • x 6 #2231


E
Definitiv erwartbar:/

12.02.2021 08:15 • x 3 #2232


maya60
https://www.spiegel.de/psychologie/resi...0174419270

Mist! Bezahlartikel - mal gucken, ob ich nen besseren link finde.

Ein Interview mit Professorin Wessa hier, die was zur Pandemie, aber auch zur Wintertrostlosigkeit (super Wort ) sagt - sie ist selber mit 2 kids, die aber keine Kita- oder Grundschulkids mehr sein dürften, unterwegs im Lockdown-Alltag.
(Ich finde übrigens ihren einen Fachschwerpunkt Neuropsychologie so interessant, wusste gar nicht, dass es den gibt und finde den aber so wichtig als ADHSlerin und von uns gibbet ja viele. Denn unsere Krankheit ist ja angeboren und macht spezielle Hirnchemie, daher finde ich es schon gut, wenn Psychologinnen auch Neurologinnen teilweise sind. )

Liebe Grüße! maya

12.02.2021 08:18 • x 2 #2233


E
Mir fehlen allmählich die Worte.

Die Fassungslosigkeit über diesen Stillstand, diesen Zustand überwiegt alles.

12.02.2021 08:27 • x 4 #2234


A


Hallo DownTown,

x 4#15


DownTown
Zitat von maya60:
Dann hatten sie noch einen Paartherapeuten da, der erzählte, eine Studie zeige, dass ca ein Viertel der zusammenlebenden Paare mehr Zoff hätten als sonst.

Erwartbar, oder?


Oja, definitiv erwartbar...ein Viertel ist ja schon ne ganz schöne Menge...in Wuhan hieß es ja letztes Jahr, dass die Scheidungsrate gestiegen sei. Ich habe leider gerade keine Quelle dazu.

Das ist traurig, aber irgendwie ja auch ne gute Beziehungsaufgabe. Wer das zusammen packt, hat gute Chancen alles zu packen.

Ich war am Dienstag bei meinem Psychiater...wir hatten es primär nicht von der Pandemie. Aber er wies mich explizit noch einmal darauf hin, dass ich mit bewusst machen soll, dass momentan weder ich, noch die Krankheit die Gründe für meine Gefühlslage sind. Die Pandemie gibt ordentlich Feuer...und er befürchtet den großen Zusammenbruch, wenn das mal überstanden ist....wenn die Menschen endlich loslassen können. Und er gab zu, dass auch er nun wirklich an seine Grenzen käme, trotz allem Wissen was Psyche, Gesundheit, etc. angeht. Das fand ich sehr stark von ihm. Er hätte ja auch sagen können gehen sie spazieren, versuchen Sie sich zu beschäftigen... Nein, er sagte wie es ist: der Zustand ist nicht mehr lange tragbar.
Jetzt haben wir auch noch Ferien

12.02.2021 11:22 • x 5 #2235

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