Hallo Darkness,
Zitat von sek:Wie bereits von meinen Vorschreibern genannt, solltest du eine gewisse Zeit (Minimun !!! 2 Wochen) abwarten.
Dies natürlich unter den Voraussetzungen, daß die Nebenwirkungen für dich akzeptierbar sind.
Da solltest du deinem Arzt vertrauen und das Gespräch mit diesem, über NW und sonstige Auffälligkeiten nicht scheuen.
sek hat es schon richtig formuliert: du solltest mindestens zwei Wochen abwarten, denn erst dann kann die Wirkung einsetzen. Allerdings kann es genauso gut acht Wochen dauern. Das kann man nicht vorraussagen. Voraussetzung ist natürlich, dass die Nebenwirkungen für dich zu ertragen sind. Wenn du meinst, diese oder jene Nebenwirkung oder alle zusammen sind einfach nicht auszuhalten, dann kannst du deinen Arzt fragen, ob es nicht sonnvoll wäre, das Medikament abzusetzen und ein anderes auszuprobieren. :)
Nun jedoch zu etwas anderem:
Als meine schwere Depression mich so richtig lahmgelegt hat, dachte ich auch, dass ich nie wieder irgendwie ein normales Leben führen könnte. Ich hätte den ganzen Tag im Bett liegen und nur schlafen können (und habe das auch oft gemacht). Auch ich wurde im Sommer 2008 auf Duloxetin eingestellt. Ich bekam gleich 60mg, da ich ein schlechter Verwerter bin und meine Ärztin meinte, ich würde das vertragen. Und siehe da: Ich habe es vertragen. Ich hatte wirklich keine dollen Nebenwirkungen, bis auf eine leicht geminderte Libido und das Problem, dass ich beim S. irgendwie nicht normal kommen konnte, sondern es ziemlich lange gedauert hat, bis der Orga. kam. *sorry,aberesistso*
Nach zwei Wochen Duloxetin dachte ich mir, dass es doch langsam mal bergauf gehen müsste und dass die Depression irgendwie zurückgehen müsste. Ich habe weitere lange Wochen auf die Wirkung von Duloxetin gewartet und war nach knapp
sieben Wochen schon wieder total verzweifelt, weil ich dachte, ich hätte erneut ein Antidepressiva, welches nicht wirkt. Aber dann kam plötzlich die Wirkung: nach sieben langen und qualvollen Wochen setzte von einem Tag zum anderen die Wirkung von ein. Mein Antrieb war eines schönen Sommermorgens so stark, dass ich dachte, ich könnte aufstehen und an diesem schönen, sonnigen Tag doch mal was unternehmen und auch die Stimmung war seit Monaten das erste Mal irgendwie zumindest so gut, dass ich nicht mehr nur wie versteinert war. Dann ging es relativ schnell so weit bergauf, dass ich in eine Tagesklinik gehen konnte, wo Duloxetin auf 90mg erhöht wurde und dass ich das Leben auf irgendeine Art und Weise genießen konnte; jedoch nicht so, wie es vor der Krankheit der Fall war. Im November habe ich Duloxetin dann von heut auf morgen, ohne es mit meiner Ärztin abzusprechen, abgesetzt. Mir ging es eine Woche lang sehr gut, sogar besser als mit. Aber dann kam der große Einbruch. Zwei Tage lang Heulkrämpfe, Suizidgedanken ohne Ende, Depression und das Gefühl, keine Kraft mehr zum Leben zu haben. Seit Weihnachten 2008 bin ich nun auf 60mg Fluoxetin eingestellt und auch hier setzte erst nach ca. acht Wochen die Wirkung ein. Mir geht es unter Fluoxetin genauso gut/schlecht wie unter Duloxetin, jedoch habe ich wirklich KEINE Nebenwirkungen. Wirklich keine einzige. Kommen wir zurück zu dem Punkt, an dem ich sagte, dass ich das Leben mit Duloxetin wieder auf eine spezielle Art und Weise lebenswert fand, es sich jedoch alles in allem nicht so anfühlte wie vor der Krankheit. Mit Fluoxetin ist es genau dasselbe. Und mit dieser Tatsache sind wir da angekommen, wo ich dich zitieren möchte:
Zitat von Darkness:Ich hoffe nur so sehr, das ich irgendwie einen Weg finde...wieder normal zu leben, denn im Moment
sind einfach Tage/Zeiten dabei...da habe ich das Gefühl kein Land mehr zu sehen.
Ich schaffe es zum Glück zwar immer wieder, mich von diesen Gedanken zu entfernen, aber die Frage ob es
mal wieder normal sein wird ist und bleibt einfach quälend...!!!
Die Kraft jeden Tag aufs neue zu kämpfen und zu hoffen....verdammt anstrengend...!
Aus heutiger Sicht, nachdem ich auf, wie gesagt, Fluoxetin eingestellt wurde und diese schreckliche Depression weg ist, kann ich dir sagen, dass es wahrscheinlich (so war/ist es zumindest bei mir) nie wieder so werden wird, wie früher, vor der Krankheit. Wenn man erstmal das richtige Medikament gefunden hat und die depressiven Symptome einigermaßen weg sind und man sich wieder normal fühlt, stellt man fest, dass man sich nicht auf die Art und Weise normal fühlt, wie es vor der Krankheit der Fall war, sondern dass das normale Gefühl anders ist. Du kannst im Suchtforum im Thread Weg vom Dro. im ersten Beitrag auf der zweiten Seite, welcher von mir stammt, nachlesen, wie ich mich heute, mit Antidepressiva fühle. Dazu muss ich sagen, dass ich wohl wirklich gut und auf die richtigen Medikamente eingestellt bin. Lies dir doch also bitte genau jetzt den besagten Beitrag durch und kehre danach hierher zurück und lies diesen Beitrag hier zu Ende.
So, ich hoffe, du konntest besagten Beitrag finden. Mit dem, was dort steht, möchte ich dich nicht entmutigen, sondern dir die Augen öffnen. Es ist in der Tat verdammt anstrengend und wirklich richtig schwer, jeden Tag aufs Neue zu kämpfen und sich der Krankheit zu stellen. Wenn man jedoch feststellt, dass all der Kampf, und all die Bemühungen, sich nicht unterkriegen zu lassen, irgendwie scheitern oder komplett daneben gehen, verliert man den Mut und vor allem die Hoffnung auf ein normales Leben.
Ich wünsche dir dennoch alles erdenklich gute und vor allem, dass das verdammte Duloxetin endlich anschlägt! Es ist nämlich trotz allem wirklich alles besser, als unter einer Depression zu leiden. Selbst meinen jetzigen Zustand und meine Lebensumstände würde ich als besser bezeichnen, als damals mit der Depression. Und das will was heißen, wie du verstehst, wenn du meinen Beitrag im Suchtforum gelesen hast.
Also, darkness... Mach's gut und halt uns auf dem Laufenden!
Georg